Full text: St. Ingberter Anzeiger

— Freinsheim, 15. März. Auf dem 
Wege zwischen Freinsheim und Herrheim a. Bg. 
am es am letzten Samstag Morgen zwischen zwei 
Bertretern des sanften Geschlechts, zwei erwachsenen 
Mädchen aus Freinsheim, einer Geringfügigkeit 
wegen erst zu einem Wortwechsel, dann zu einem 
Handgemenge und Kampfe, in dessen Verlauf der 
inen Fechterin sogar eine Stichwunde beigebracht 
wurde, aber nicht mit der Nähnadel, sondern mit 
der Mistgabel. Die Stichwunde, die etwa finger⸗ 
ang ist, befindet sich an der Stirnhaut, unmittel⸗ 
ar über dem Auge. Ein Wunder ist es zu nennen, 
zaß dieses nicht getroffen und zerstört wurde. 
das Zusammenleben war kein friedliches, und alsr 
inst der Getödtete ein dem Angeklagien szugehöriges, 
Zrundstück eigenmächtig umpflügte, kam es vom 
jeftigen Wortwechsel zu Thätlichkeiten. In seiner 
Wuth ergriff der Angeklagte ein Küchenmesser und 
ttieß es seinem Bruder mit voller Gewalt in die 
Seite. Ein dicker Blutstrom entquoll der klagenden 
Wunde, der Stich hatte die große Lungenschlagader 
zurchschnitten, so daß der Tod des Getroffenen 
nach kurzer Zeit eintrat. Die Geschworenen be⸗ 
jahten die Schuldfrage im Sinne der Anklage, 
vorauf der Angeklagte zu einer Gefängnißstrafe von 
Arei Jahren zwei Monaten verurtheilt wurde. 
7 Kreuznach, 14. März. Hunsrückbahn. 
sach zuverlässigem Vernehmen hat der Königlich 
xreußische Minister für Handel, Gewerbe und öf⸗ 
entliche Arbeiten definitiv verfügt, daß die projek⸗ 
ierte Bahn über den Hunsrück in Langenlonsheim 
wusmünden soll. Die Hoffnungen unserer Stadt, 
Ausgangspunkt für diese wichtige Nebenbahn zu 
verden, sind damit zu Grabe getragen. Die Ar⸗ 
jeiten für die neue Linie, welche 42 Kilometer lang 
verden soll und bekanntlich im Zuge der geplanten 
irekten Bahn Brüssel⸗Mainz ˖ Frankfurt liegt, sollen 
m nächsten Monat beginnen. Nach Herstellung 
iner Nebenbahn wird es wohl mit der direkten 
—X— 
F Bochum, 12. März. Ein Franzose, 
in hoher Beamter einer französischen Privatgesell⸗ 
chaft, der hier kürzlich weilte, hat in einem Ge⸗ 
präche eine Aeußerung gethan, die weitere Ver⸗ 
reitung verdient. Er sagte mit Bezug auf die 
Ipposition im deutschen Reichstage: „Wenn wir 
Franzosen den Kaiser Wilhelm, Bismarck 
ind Moltke hätten, wir würden fie vergöttern; 
vir würden sie in Watte wickeln, daß sie sich nicht 
erkälteten. Wir Franzosen können es nicht ver⸗ 
lehen, daß diese Männer, die so großes für Deutsch- 
and gethan haben, hier so angefeindet werden.“ 
die Wahrheit dieser Mittheilung verbürgen wir. 
Zei dieser Gelegenheit wollen wir noch von einer 
benso bemerkenswerthen Aeußerung eines anderen 
xFranzosen zu einem hiesigen Herrn Kenntnis geben. 
„Wenn wir Bismarck hätten“, sagte —X 
„so hättet Ihr in zwei Jahren Eure 34 
vieder.“ 
F Solingen, 15. März. Hiesige Waßfen⸗ 
'abriken sind gegenwärtig mit der Anferligung * 
seitersäbeln beschäftigt, deren Griffe mit einer Eh 
ialpfeife von vernickeltem Stahl versehen 8* 
Wie es heißt, sind diese Waffen für die Offhin 
m Felde bestimmt. Die Handhabung der Su 
vird durch die neue Vorrichtung nicht erschwert. 
Newyork, 14. Marz. Auf der Bofshn— 
Providence Eisenbahn stürzte ein Personenzug 
Meilen von Boston von einer Brücke, wodurch d 
Bersonen getödtet wurden. Nach weiteren Berichten 
ollen bei dem Eisenbahnunglück 32 Menschen ge 
ödtet und 40 verwundet worden sein. 
—r — 
Dienstesnachrichten. 
Steuereinnehmer Kamper von Zeiskam wurd 
nach Assweiler, Steuereinnehmer Lahm von Din 
heim nach Frankenthal, Steuereinnehmer Waldman 
von Landstuhl an die Einnehmerei Speyer auf An— 
uchen versetzt, Bezirksgeometer Steger in Landfnuhl 
an den Messungsbezirk Paumburg auf Ansuch— 
versetzt, Geometer Wild in Mallersdorf der Messunge 
ezirk Landstuhl verliehen. 
Vermischteß. 
Saargemünd, 14. März. Gestern 
Mittag ist nach der S. und M. 3. der Inhaber 
des fallirten Bankhauses Marrx fils, Bankier Marr, 
berhaftet worden. 
Straßburg, 14. März. In den nüchsten 
Tagen steht, wie der „Post“ geschrieben wird, eine 
größere Anzahl Ausweisung en solcher nicht 
andesangehöriger Personen bevot, welche seitens 
der Behoͤrde die widerrufliche Erlaubnis zum Aufent⸗ 
jalt im Lande erhalten hatten. Namentlich dürfte 
ich die Maßregel in ziemlich umfassender Weise 
auf Mülhausen und Umgegend erstrecken. 
7 München, 16. Maͤrz. Der Herausgeber 
des Vaterland, Dr. Sigl. wurde wegen Beleidig⸗ 
ing des Abgeordneten Gabler, laut Fr. Zig., zu 
10 M. Geldstrafe und zu sämmtlichen Kosten ver⸗ 
irtheilt. Die Beleidigung wurde in einer Kritik 
der Aussagen Gablers bei dem Würzburger Preß⸗ 
prozesse, welcher durch die Veroͤffentlichungen über 
die Königskatastrophe veranlaßt wurde, gefunden. 
7 In Bamberg ist Dr. Rauch, der Her⸗ 
zusgeber und Verleger der „Fundarube“, gestorben. 
7 Trier, 8. März. Vor dem hiefigen 
Schwurgericht kam gestern der Brudermord zur 
Verhandlung, der jüngst sich in dem Hochwalds⸗ 
vörfchen Meitnich ereignete. Der Angeklagte Niko⸗ 
aus Koch bewohnte mit seiner Familie gemeinschaft⸗ 
ich ein Haus mit seinen beiden Brüdern. Allein 
Telegraphischer Schiffsbericht 
der „Red Star Linie“ Antwerpen. 
New⸗York,. 138. März. Der Postdampfe 
„Nederland“ der „Red Star Linie“, welcher an 
26. Februar von Antwerpea abging, ist heute wobs— 
vehalten hier angekommen. 
xnr die Rehdaktinn veranwworilich; X. Demes 
Norwegische 423 pCt. Staats An 
leihe de 1878. Die nächste Ziehung finde 
am 15. April statt. Gegen den Coursverlust vor 
a. 1 pCt. bei der Ausloosung übernimmt da 
Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Fran 
zösische Straßze 13, die Verficherung w 
ine Vrämie von 4 Pf. pro 100 Mark. 
Empsehle Ia. reinen 
Zwelschen⸗ 
*——— 
Bruuntweit 
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J. Reidiger. 
Goldwauren 
su Fabrikpreisen biiie 
Garl Tock, Uhrmacher. 
Absolut unvarteiische Keituna! 
Die taͤglich erscheinenden Berliieee 48* 
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— 2B4 
RNeueste Nachrichten“, 
3 2 
welche nach erst fünfjährigem Bestehen bereits zu den gelefensten Tagesblättern 
des Deutschen Reiches zählen, enthalten: 
Ausführliche politische Mittheilungen. B75* 
Wiedergabe der inieressantesten Meinungsaußerungen der Presse aller Parteien. 
Eingehendste Nachrichten über Theater, Musik, Kunst und Wissenschaft. 
Aussührliche lolale und Gerichtz⸗Nachrichten .·. vn 
Zpannende Romane. a 
Sorgfältige Börjen⸗ und Handelsnachrichten. — Bollständigstes Coursblatt. 
dotterielisten. Die amtlichen Nachrichien; sammtliche Personal⸗Veränderungen 
im Militär⸗ und Civildienst. — 
Die Abonnenten der „Reueste Nachrichten“ erhallen als Gratis-Beilage 
olgende J Beibläter— — 
) „Der Hausfreund“, ein illustrirtes Familienblatt ersten Ranges (16 Drud⸗ 
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5) ‚Zeitung für Landwirthschaft und Gartenbau“, 2 Mal 
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5) „Hausfrauen⸗Zeitung“, 2 Mal monatlich, 
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4 —Prals per Sokachtel 25 Pfennig. —8 — 
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Zu haben bei den Herren: 
Aickel in St. Ingbert, P. e in Blickweiler, T. Kroher in Blies⸗ 
kastel 8 Seüburg, 2. 223 in chnappach. 
Denck und Verlag hon FX. X Demenimn St. Inqghort 
5. 
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Vemmerent Anfnahme: 
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dausmittel empfohlen. 9— 
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