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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs
gzlatt und Sonntags mit 8seitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 M 60 einschließlich Traägerlohn; durch die Post bezogen 1.M 75 A, einschließlich
d ⸗ Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Erxpedition Auskunst ertheili, 15 4. Reklamen 830 B. Bei Amaliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
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MαιιXαια
Montag, 28. März 1887.
22. Jahrg.
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Munchen, 25. März. Der Prinz⸗Regen!
nahm das Protektorat der Internationalen Kunst—
ausstellung für das Jahr 1888 an.
Stuttgart, 26. März. Dem „Fr. Journ.“
rird depeschirt: Die zweite Kammer genehmigte
den Staatsvertrag mit Bayern, betreffend den Bau
der Eisenbahnlinien Leuthkirch-Mellingen und
Dangen⸗Hergarths. Minister von Mittnacht theilte
dabei mit, daß der von Bayern bisher stets abge⸗
ehnte Bau der Strecte Landau-⸗Friedrichshafen
vieder auf der Tagesordnung stehe.
Straßburg, 24. Marz. Die Besatzungs⸗
ruppen des Reiches in Elsaß⸗Lothringen
verden vom 1. April ab eine außerordentliche
Starke haben. Es werden dort garnisonirt nich!
weniger als 59 Bataillone Infanterie, wovon 49
um Verbande des 15. Armeelorps gehören und
10 Bataillone zu anderen Armeekorps. Jene 49
zataillone sind in 3 Infanteriedivifionen formiri
nnd bestehen aus 12 preußischen, 2 bayerischen und
sächsischen Infanterie⸗- Regiment, wozu noch 1
agerbataillon kommt. Die Besatzung an Kavallerie
jesteht aus 45 Eskadrons, wovon 40 zum 18.
lrmeekorps gehören und die Kavallerie desselben
ilden. Unter den Kavallerie- Regimentern dieser
division befindet sich ein bayerisches. Die Feld⸗
nttillerie umfaßt die beiden Feldartillerieregimenter
its 15. Armeekorps, 18 Bataillone mit 96 Ge⸗
chützen, und eine Abtheilung des Feldartillerie⸗
hegiments Nr. 30. Die Fußartillerie besteht aus
wei preußischen Regimentern, einem fächfischen
fegiment, einem bayerischen Bataillon und einer
dompagnie des bad. Fuß⸗Art.Bats. Nr. 14. Dazu
ommen noch zwei Pionierbataillone und ein Train⸗
zataillon.
Wiesbaden, 25. März. Die Generalbder⸗
ammlung und der Vertretertag des allgemeinen
eutschen Schulvereins zur Erhaltung des Deutsch⸗
ums im Auslande, findet am 15. 16. und 17.
wril in Wiesbaden statt.
Berlin, 25. März. Die „Nation alzeitung“
emerlt anlaßlich des Ablaufs des Dreikaiser⸗
dundes Ende dieses Monats: „Deuitschland
vünsche aufrichtig gute Nachbarschaft mit Rußland
u halten; sollte Rußland aber dessen müde sein,
in Deutschland einen Freund zu erblicken, und follte
ion Rußland wirklich der wunderbare Bund der
tussischen Autokratie mit dem französischen Radika⸗
izmus ins Auge gefaßt worden fein, so würden
dit auch das mit vollkommener Ruhe betrachten.
dentschland hat keine Ursache, weiteren Allianzen
nachzujagen; weder mit Rußland noch mit irgend
mem anderen Staat. In seiner eigenen Kraft,
nit bewährten Bundesgenossen, kann es fich jeder
ibentualiiat gewachsen wissen, da Deutschlands Ziek
voch nur auf den europäischen Frieden gerichtet ist.
—Es wird dem „Irkf. Journ.“ bestätigt, daß
orst Hohenlohe seinen Aufenthalt in Berlin
dalänger habe, um fsich an einer Feststellung der
—X Reformgesetzgebung für Elsaß⸗Loth⸗
ingen zu beteiligen. Es wird daran fesigehalten,
daß die Reformen derart sein müssen, daß die
deichslande erkennen, fie seien Deutsche und nicht
kompatrioten der Franzosen.
Berlin, 25. Marz. Das Abgeordnetenhaus
ahm in driiter Lesung unverändert den Entwurf
er Kreisprovinzialordnung für Rheinpreußen
ud orei tleinere Gesetzentwürfe wegen Aenderung
w cheinischen Hypothekenrechts, sowie Entwürfe
wegen Abänderung der Eintheilung von Amtsge⸗-
ichtsbezirken an.
Berlin, 26. März. (Deutscher Reichstag.)
Der Reichstag erledigte heute in zweiter Berathung
die Novelle zum Reichsbeamtengesetz, die eine Er—⸗
leichterung der obersten Behörden bei Erledigung
»on Pensionsanträgen bezweckt. Die Kunstbutter⸗
Vorlage wurde einer 28gliedrigen Kommission zur
Vorberathung überwiesen. — Montag: Dritte Be⸗
rathung des Etats und definitive Wahl der Prä⸗
identen.
Berlin, 26. Marz. Das amiliche Telegra⸗
phenbureau versendet folgendes Bulletin: „Der
Kaiser leidet seit einigen Tagen an einem Erkält⸗
ungszustande, wobei auch das linke Auge in Form
einer leichten Entzündung betheiligt ist.“
Berlin, 26. März. Die Hochzeit des Prinzen
Zeinrich von Preußen mit der Prinzesfin Itene von
Hefsen findet in der nüchsten Wintersaison statt. —
Braf Moltke erhielt vom Kaiser die Brillanten zum
Broßcomthurstern des Hohenzollernordens. — Der
Kaiser ist leicht erkältet; die Affektion des linken
Auges ist schmerzhaft.
rührung kamen, als ein durchaus feindliches be—
eichnet und habe der Mann viel für seine Person
jebraucht und seiner Frau nur wenig für die Haus—
haltung überlassen, worüber sie sich Bekannten
gegenüber öfters beklagt habe.
Der Augeklagte behauptet, er habe aus mehr⸗
jachen Gründen Zweifel in die Treue seiner Frau
setzen müssen, eine Annahme, welche allerdings mit
Rücksicht auf verschiedene Zeugenaussagen nicht grund⸗
los erscheint. Bestimmte Anhaltspunkte dafür, ob
und woher der Angeklagte sich in den Besitz von
Arsenik gesetzt, haben sich bis jetzt aus der Beweis⸗
azufnahme nicht ergeben; nur soviel wurde festge—
tellt, daß derselbe einige Zeit vor dem Tode
seiner Frau in einem Laden in Neufstadt
kurz nacheinander zweimal kleinere Quantitäten
pon „Schweinfurter Grün“ unter dem Vorwande,
dasselbe zur Herstellung eines Schildes benützen zu
wollen, gekauft habe und daß er auf die Bemerkung
des betr. Kaufmannes, die Farbe sei gifthaltig, er⸗
wiederte, dies wohl zu wissen. Bei verschiedenen
Personen erkundigte er fich, wo Schierling wachse,
ind fragte auch einmal in einer Buchhandlung nach
einem botanischen Buche mit dem Bliifügen, er
wolle den Wasserschierling suchen, den er nicht
kenne und deßhalb das Nähere nachlesen. Auf
Befragen des Vorsitzenden, was er auf vorstehende
Aussagen zu seiner Rechtfertigung zu erwidern
jabe, erklärte der Angeklagte, seine Frau habe vor
ängerer Zeit ein Buch mit nach Hause gebracht,
uͤber dessen Verbleib er nichts Näheres anzugeben
bermöge; in demselben habe er über Kräuter und
namentlich über Giftpflanzen nachgelesen und sich
hesonders für den Anhang interessirt, der eine Zu⸗
sammenstellung der gewöhnlichsten brauchbaren
Hausmittel enthalten habe.
Zweibrücken, 24. März. Die Geschworenen
erklärten den Angeklagten Appel nichtschuldig, wo⸗
cauf der Gerichtshof denselben freisprach.
Ausland.
Paris, 25. März. Der ehemalige Kriegs⸗
minister Farre ist gestorben.
—
Lokale und pfälzische Nachrichten.
— Kaiserslautern, 25. März. Im
Alter von 9212 Jahren verschied in Schaidt (Be⸗
zirksamt Germersheim) der Veteran Ludwig Strie⸗
»ig; derselbe diente unter Napoleon J. und bezog
iranzösisches Ruhegehalt.
— Frankenholz, 28. März. Gestern Mor⸗
gen wurde einem Bergman, der aus einem Stollen
in den Schacht schaute, von der hinuntersausenden
Schale der Kopf vom Rumpfe getrennt.
— Meisenheim, 26. März. Im De—
jember v. J. haben zwei Einwohner unseres Krei⸗
ses im Schnee ihren Untergang gefunden. Jetzt
riegt der dritte Fall vor. Seit dem 16. d. Mts.
wurde der Wirth August Altes aus Hundsbach
der schon seit längerer Zeit an Geistesstörung litt
dermißt. Derselbe hat sich Nachts heimlich von
dause entfernt und ist in der Richtung nach Jecken⸗
dach, wohin die Schneespuren führen, weiter ge⸗
zangen. Derselbe ist jetzt auf einem Acker der
dimbacher Gemarkung todt aufgefunden worden.
— Frau Louise Wolf in Wachenheim
läßt zu Gunsten der Diakonissenanstalt in Speier
für solche Schwestern, welche nach angestrengtem
Dienst in der Krankenpflege auf einige Zeit der
Ruhe zur Auffrischung neuer Kräfte bedürfen, in
Bergzabern ein Erholungshaus bauen, das den
Ramen „Louise⸗ Rube“ tragen soll.
Pfaãlzisches Schwurgericht.
l. Ouartal 1887.
Zweibrücken, 23. März. (Fortsetzung und
Schluß.) Gestern Nachmittag und im Laufe des ganzen
jeutigen Tages wurde mit der Beweisaufnahme
ortgefahren, aus welcher nachstehende Details als
zesonders wichtig hervorzuheben sind: Die früheren
Arbeitgeber des Angeklagten schildern denselben als
einen Mann, der bei der Arbeit zwar fleißig ge⸗
wesen sei, aber selten eine volle Arbeitswoche zu⸗
ammengebracht, da er gewoͤhnlich unter allerlei Vor⸗
vänden ein oder mehrere Tage in der Woche ge—
eiert habe. Das Familienleben der Eheleute Appel
vird von allen, welche mit ihnen in nähere Be⸗
Bermischtes.
F Die Saar ist wieder hoch angeschwollen.
Die Mosel führt ebenfalls Hochwasser. Vom Ober⸗
und Mittelrhein wird fortwährendes Steigen des
Wasserstandes gemeldet und fürchtet man Gefahr für
die Uferbewohner.
Eine Frau aus Fechingen sprang am
Freitag Abend mit ihren drei Kindern in die Saar,
in deren Fluthen die vier Beklagenswerthen den
Tod fanden. Familienzwistigkeiten sollen das Motiv
der That gewesen sein.
fF Frankfurt, 25. März. Gestern Abend
bemerlte ein Hausbesitzer auf der großen Bocken⸗
Jeimergasse, daß sich ein fremder Mensch in ver⸗
zächtiger Weise in seinem Garten herumtreibe. Er
zefahl seinen Bediensteten, den Menschen hinauszu⸗
verfen. Dieselben bemächtigten sich des Eindring-
ings und prügelten denselben vor Allem unbarm⸗
herzig durch. Auf das Hilfegeschrei des Fremden
ꝛilte die Koͤchin des Hauses herbei und erkannte
nit Entsetzen in dem Geprügelten ihren Liebhaber,
der sie zu einem Plauderstündchen erwartet hatte.
Dder Mann blutete aus Mund und Nase, die Köchin
weinte. In dieser fatalen Lage faßte der Haus—
desitzer einen heroischen Entschluß. Er befahl, dem
Menschen ein gutes Nachtessen zu verabreichen, und
damit es sonst keine Weitläufigkeiten gebe, legte er
einen Verband mit 50 Mk. an.
fOffenbach, 24. März. Gestern ereigneten
ich hier in rascher Folge drei erschütternde Unfälle.
Ein Mann, welcher schwer auf dem Krankenbette