Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Orgän des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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xr „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und onntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs 
latt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 4 60 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Posi bezogen 1.M 75 4, einschließlich 
J Zustellungsgebahr. Die Einrückungsgebühr jar die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Bfalz 10 —, bei außerpfaälzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunst ertheilt, 13 h, NReklamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
h 72. I 
Deutsches Reich. 
Straßburg, 8. April. Die „Elsaß⸗Loth⸗ 
agische Landeszeitung“ veröffentlicht ein Dekret, 
eiteffend die Aufführung neuer starker Forts in 
em Rayon von Meß⸗-Straßburg. — Mehrere 
zurgermeister in den kleinen Städten von Elsaß⸗ 
othringen wurden im Laufe dieser Woche abgesetzt. 
Berlin, 9. April. Das ‚Berliner Tageblait“ 
halt folgende indirecte Meldung aus Petersburg: 
Mitnwoch Nachmittag sollte ein neues Spreug⸗ 
omben⸗Atientat auf das Czarenpaar ausgeführt 
erden. Der Attentäter, ein junger Mann (Student) 
ind eine Frau wurden verhaftet.“ 
Berlin, 9. April. Die Reichsregierung hat 
on einew Mechaniker Welker die Erfindung des 
intbaren Luftschiffes um 1 Million Mark baar 
ind Rente von einer 2. Million auf eine Reihe von 
ahren gekauft. Die Geschwindigkeit des Ballons 
dwwviermal so groß als die eines Expreßzugs. 
n Metz sind bereits mit Erfolg Versuche gemacht 
iorden. 
die „Conservative Correspondenz“ meldet, Reichs⸗ 
mzler Fürst Bismarchk werde sich im Abgeordneten- 
ause, wenn die Kopp'schen Anträge eingebracht 
zerden, denselben nicht widersetzen, vielmehr eine 
vohlwoslende neutrale Stellung einnehmen. Jeden⸗ 
ills aber trete er für die Beschlüsse des Herren⸗ 
auses in vollem Umfange ein. — Dem Reichstag 
ein Entwurf betreffend Abänderung der Be⸗ 
immungen des Gerichtskostengesetzes und der 
zebühren · Ordnung der Rechtsanwälte zugegangen, 
vonach die Gebührensätze bei Streitgegenständen 
n Werthe von 10,000 Mark aufwärts ermäßigt 
Jerden, und der höchste Betrag des Gebührensatzes 
uf 1000 Mark festgesetzt wird. Der Rechts⸗ 
awalt erhält im Mahnverfahren mur ein Zehntel 
natt der bisherigen zwei, ebenso für einen ertheilten 
dath. Er erhält ferner im Conkursverfahren für 
rüfung von Forderungen, für einen Zwangsver⸗ 
eeich und für das Vertheilungsverfahren nur 6 
ehntel, für die bloße Anmeldung einer Conkurs⸗ 
xderung nur 1 Zehntel (statt 2) der Sätze, für 
rhebung und Ablieferung der Gelder und Werth⸗ 
apiere nur 50 Pf. statt 1 M. für jedes Hundert 
is Tausend, nur 25 Pf. statt 50 Pf. fuͤr jedes 
undert bis Zehntausend und darüber hinaus, nur 
O statt 25 Pf. pro Hundert. Die uͤbrigen Be— 
mmungen betreffen die Ermäßigung der Schreib⸗ 
ebühren und Fuhrkolen. 
Ausland. 
In Wien wird offizios die Pariser Weltaus⸗ 
Uung des Jahres 1889 als eine Verherrlichung 
et großen Revolution bezeichnet und dazu bemerkt, 
ie Einladung, daß die historischen Monarchien dabei 
vn Amtswegen mitthun sollen, sei eine abfurde Zu⸗ 
nuthung. Darnach würde auch Oesterreich eine 
tizielle Theilnahme an der Ausstellung ablehnen. 
Madrid, 9. April. Vorgestern entdedte die 
Holizei Waffendepots und Sprengstoffe an funf 
erschiedenen Orten. Die Dynamitbolde sollen An—⸗ 
ichisten und nicht politische Verschwörer sein. 
Paris, 10. April. Der „Boltaire“ meldet, 
uloff kame demnaͤchst zu langerem Aufenshalt⸗ 
ach Paris. 
Empfang bei Flourens. Bei dem fran⸗ 
schen Minister des Auswärligen waren dem 
Temps“ zufolge am Mittwoch sammtliche Boi— 
After und bevollmächtigte Minister zum diploma⸗ 
cben Wochenempfang erschienen, jedoch mit Aus— 
no do8 densschen Ratschofters 
Dienstag, 12. April 18853. — 
22. Jahrg. 
Brüssel, 9. April. Belgische Blätter melden 
die bevorstehende Verlobung der Prinzessin Clemen⸗ 
fine, der jüngsten Tochter des bdelgischen Königs, 
mit dem Prinzen Albert, dem ältesten Sohne des 
Prinzen von Wales. 
Der deutsche Botschafter in St. Petersburg, 
Beneral v. Schweinitz, hat seine Utlaubsreise 
nach Deutschland angetreten. In Bezug auf den⸗ 
selben wird der Kreuz⸗Zeitung“ aus St. Peters⸗ 
zurg geschrieben: Man spricht hier von Veraͤnde⸗ 
rungen in Betreff der Besetzung der deutschen Bot⸗ 
chaft. Schon mehrmals hat der General von 
S„chweiniz den Wunsch geäußert, das nordische 
dlima, welches auf die Gesundheit seiner Familie 
inen nachtheiligen Einfluß ausübt, mit einem 
inderen zu vertauschen, und ist es deshalb nicht 
inwahrscheinlich, daß in nächster Zeit Verschiebungen 
n den hohen diplomatischen Posten vor sich gehen 
verden. Offiziöse Korrespondenzen bestätigen, daß 
der Botschafter seine Versetzung in ein wärmeres 
dlima gewünscht hat, sagen aber, es sei nicht wahr⸗ 
cheinlich, daß die Regierung jetzt darauf eingehen 
verde. Jedenfalls dürfte der General für den 
stömischen Botschafterposten nicht in Betracht kommen. 
Bern. Nachdem die Aufreizungen der deut⸗ 
chen Sozialiften in der Schweiz in letzter Zeit 
uind besonders aus Anlaß des Geburtstages des 
daisers Wilhelm an Heftigkeit zugenommen hatten, 
jat der Bundesrath den Beschluß gefaßt, in Ge⸗ 
näßheit des Bundesstrafgesetzes ftrenge Maßregeln 
jegen alle Provozirungen zu treffen, welche die 
Sicherheit des Staates gefährden könnten. 
Sofia, 9. April. Vorgestern langten hier 
ahlreiche telegraphische Danksagungen des Ex⸗ 
ürsten Alexander an die Komitee's der Nationalliga, 
die Offizierkorps, ihm gratulirenden Regimenter u. 
. w. an. Alle Telegramme enthalten, entgegen 
der bisherigen Gewohnheit des Fürsten, welcher 
jür die bei früheren Anlässen ihm zugesendeten 
Telegramme sich nur lakonisch bedankte, auch poli⸗ 
ische Auslassungen. So billigt der Fürst im 
Telegramme an den Präsidenten des Zentralkomités, 
Zacharia Stoilow, die Bildung der bulgarischen 
dationalliga und läßt derselben erklären, daß bei 
er jetzigen europäischen Korstellation und der dem 
zulgarischen Volke innewohnenden nationalen Kraft 
dasssselbe den passenden Moment zur Lösung der 
zulgarischen Krise nunmehr mit Ruhe abwarten 
ann. 
Sosfia, 7. April. Fürst Alexander von 
Battenberg hat persoͤnlich die Agitation für seine 
Wiederwahl ernstlich widerraihen. Es verlautet, 
der Fürst habe beschlossen, eine oöͤffentliche Erklärung 
zu erlassen, des Inhalts: Er verzichte ein für alle⸗ 
nal auf den bulgarischen Thron. 
Konstantinopel, 9. April. Der be⸗ 
timmten ablehnenden Erklärung des Prinzen 
Alexander bezüglich seiner Wiederwahl wird in 
Bfortenkreisen keine für die Zukunft bindende Kraft 
beigemessen. Man weiß es zwar dem Prinzen zu 
vürdigen, daß er durch diese Erklätung einer be⸗ 
rohlichsten Gefährdung der gegenwärtigen Lage 
XE 
m Auge, durch welche die bulgarische Fürstenfrage 
As im engsten Zusammenhange mit der Person 
zes Prinzen Alexander von Battenberg siehend, 
vieder in den Vordergrund der politischen Ereig⸗ 
nisse gedrängt werden könnte. Nach den hiesigen 
Inschauungen würde eine militärische Altion Rußlands 
egen Bulgarien eine Erhebung der Balkanstaaten 
önd ein AUsammengehen verselhen zux unobweislichen 
Folge haben. Dadurch wäre die Frage der Kon⸗ 
oͤderation der Balkanstaaten aufgeworfen und mit 
bhrer Losung die Rückkehr des Batuenbergers auf 
den bulgarischen Königsthron mehr als wahr⸗ 
scheinlich. 
Sofia, 6. April. Die Feier des heutigen 
Beburtstages Alexander's von Battenberg wurde, 
Dank der Thatkraft der Regierung und des Cent⸗ 
ralcomites, ohne Unruhen beendet. Mehr als 500 
Blückwunsch-⸗Telegramme wurden nach Darmstadt 
ibgesandt. Das Alexander⸗Regiment und die ganze 
Sofiaer Garnison nebst der Cadettenschule begingen 
den Tag festlich; im Garten vor dem Palais 
'anden, unter dem Zudrange einer zahllosen Menge 
Mufikaufführungen statt. 
Eotkale und vfälaische Nachrichten. 
— Reichsmünzen als Gewichte. Da man oft 
Mangel an kleinen Gewichten hat, z. B. zum 
Abwiegen von Briefen oder von Gewürzen bei 
Zereitung von Speisen u. s. w. so dürfte die 
'olgende Tabelle willkommen sein, mittelst deren 
man fich verschiedene kleine Gewichte aus deutschen 
Reichsmünzen zusammenstellen kann. Es wiegen 
ämlich: 
1 Pfennig Kupfer 
Zweipfennigstücke Kupfer 
Fünfpfennigstücke Nickel. 
Zehnpfennigstück Nickel. 
Zwanzig⸗ Pfennigftücke Silber 
FünfzigePfennigstücke Silber. 
Fin⸗Markstücke Silber 50 
Zwei⸗Markstücke Silber100 
Fünf⸗Markstücke Silber.. 250 
Fünf-Markstück Bold... 5 
Zehn⸗Markstück Goldd.. — 
Zwanzig⸗Markstück God... 8 
Silberthale.. c 18 , 
— Zweibrüccen, 7. April. Heute Abend 
5 Uhr verließ unsere Stadt eine ganz seltene Ca⸗ 
»alcade. Eine Anzahl Offigziere des 5. Chevau⸗ 
egers⸗Regimentes beabsichtigten einen Distanzritt 
jon Saargemünd nach München (rund 500 Kilo⸗ 
neter Entfernung) zu machen. Die Herren setzten 
ich um 1 Uhr in Saargemünd in Bewegung, kamen 
im 49, Uhr hier an und wollen heute Pirmasens, 
norgen Bruchsal erreichen und hoffen in 592 —6 Tagen 
ie Frauenthürme unserer Haumsttadt zu erblicken. 
Ansere besten Wünsche begleiten die wackere Reiter⸗ 
schaar. (Sovbiel wir hoͤren, haben die Herren Ulm 
zlücklich erreicht.) 663. X.) 
— Pirmasens, 9. April. Die „Pf. Pr.“ 
verbreitete gestern durch Extrablatt folgende Nach⸗ 
richt? Hamburg, 7. April. Die Polizei beschlag⸗ 
nahmte ein Lager sozialdemokratischer Schriften und 
verhaftele den Schwiegervater des ausgewiesenen 
Zrüneberg. Die vorgefundenen Schriften wiesen 
aut „Frankf. Ztg.“ Verbindungen über Deuisch- 
and nach und veranlaßten Haussuchungen. Ver⸗ 
haftungen wurden vorgenommen in Ilmenau, Ein⸗ 
iedeln, Elidille, Eupen, Stettin, Königsberg, 
Mannheim und Pirmasens.“ Diese Nachricht, so⸗ 
veit sie sich auf eine Verhaftung in hiesiger 
Stadt bezieht, können wir, nach Information an 
zuständiger Stelle, als unrichtig bezeichnen. Ebenso 
heilt auch das „Mannh. Journ.“ mit, daß der 
dortigen Polizeibehörde von einer solchen Verhaf⸗ 
ung in Mannheim nichts vekannt sei. (P. A.) 
— Pirmasens, 9. April. (P. A.) Ein 
Unbekannter verschaffte sich einen billigen Osterbraten, 
d⸗m er doem Paäcker Ganther heufe Macht ein