ücen. Ebendafelbst finden diese Uebungen auch
das Dragoner. Regiment Nt. 7 und das Hu.
egiment Nr. 9 in der Zeit vom 12. bis
August statt; das Husaren-Regiment Nr. 9
ischiert am 8. August von Trier aus. Den
ugede ·Nebungen schließen fich Gefechtsexerzieren
cgen einen markirten Feind und Uebungen in
sgien Detachements an. welche bis einschließ⸗
ch 13. September dauern. Hiezu sind die Teuppen
n folgender Weise eingetheilt: komb. 81. Brigade:
guRegimenter Nr. 29 und 69, Dragoner⸗Regt.
itt7, Regimentsstab, 1. Abtheilung, Stab der
deit. Abtheilung und 1. und 2. reitende Batterie
des Feld⸗ArtRegt. Nr. 8, 2. Komp des Rhein.
hionserbataillons Nr. 8 und 1 Train⸗-Detachement;
oͤmb. 32. Brigade: Inf.⸗Regimenter Nr. 30 und
70, Husacen-Regt. Nr. 9, 2. Abtheilung und 3.
ratende Batterie des Feld⸗-Artillerie Regiments Nr.
z3. Kompagnie des Pionier-Bataillons Nr. 8
d 1 Train⸗Detachement. Die komb. 31. Brigade
snt die Detachements-Uebungen zwischen Daun
d Alflen mit zwei Biwaks der Vorposlen ab
ind demnächst Gefechtsexerzieren zwischen Dockweiler
ind Hillesheim. Die 32. Brigade hat ihr Ge—
fechtsexerzieren zwischen Bitburg und Seffernweich
ind sodann die Detachementsübungen zwischen
hrüm und Lissendorf, ebenfalls mit zwei Biwaks
zet Vorposten. Die 32. Infanterie- und die 16.
daballerie⸗ Beigade werden von Saarbrücken und
war die erstere mit der Eisenbahn, die letztere im
Parsch nach dem Uebungsgelände in der Eifel
xfördert. Auf diesem Marsch trifft das Husaren⸗
——
zat am 4. Ruhetag in seinen Kasernements und
narschiert om 5. in die Gegend von Bitburg.
dach einem allgemeinen Ruhetag am 14. Sep—
ember folgen 8tägige Divifionsmanöver zwischen
dillesheim und Sistig mit einem Biwak der komb.
2. Brigade und 2 Biwaks der Vorposten. Nach
Beendigung derselben marschiert die Divisivn in die
hegend um Aachenr zu Ztägigen Uehungen gegen
zie 16. Division in der Richtung auf Jülich. Am
. September ist der Schluß des Manövers und
wverden die Stäbe und die Infanterie-Truppentheile
der Trierer Garnison noch am selben Tage, die
32. Infanterie-Brigade am folgenden Tage in ihre
zarnisonen zurückbefördert. Die Kavallerie- und
Artillerie⸗ Truppentheile haben am 25. September
RFuhe und treten am 26. den Rückmarsch an. Das
husaren⸗ Regiment Nr. 9 trifft am 1. Oktober in
Trier ein, das Dragoner-Regiment Nr. 7 erreicht
am 5. Oktober Saarbrücken, die 1. und die reitende
Abtheilung des FeldArtillerie-Regiments Rr. 8
zteichen an demselben Tage ihre neuen Garnisonen
Sdarlouis bezw. Metz. Die 2. Abtheilung des
Feld⸗Artillerie⸗-Regiments Nr. 8 rückt bereits am
24. September (letzter Manövertag) in ihre neue
bernison Jülich ein. Die beiden Pionier-Kom⸗
hahnien fahren am 24. September, die Train⸗
detachements am 25. per Eisenbahn nach Coblenz
zurück.
xBruchsal, 30. April. Dem Eisenbahnbe—
ciensteten Weiß, welcher am Mittwoch von einer
lomotive überfahren wurde, sind am gleichen
dage beide Füße unterhalb der Knie bei vollem
Bewußtsein abgenommen worden, da es bei dem
ẽchwäche zustand des Verunglückten nicht möglich
war, denselben zu chloroformiren. Sein jetziger
Zustand soll Hoffnung erwecken für die Erhaltung
seines Lebens.
— GSchützzenfestmarsch.) Den deuischen
cchützenfestmatsch zum Bundesschießen in Frank—
ut a. M. hat ein Münchener — der Musiklehrer
driedt. Conraͤder — komponirt, und wurde derseibe
unter dielen Konkurenten mit dem erslen Preise
uusgezeichnet.
Boses Jagdabenteuer. Der gjghrige
beter Kreiter von Hofheim (Hessen) verkroch sich
neinen Laubhaufen. Ein des Weges kommender
siger vermuthete Ratten oder so etwas und jagte
m Jungen eine volle Schrotladung in die Fuße;
B Schroie konnten durch den Arzt entfernt wer⸗
yn und hofft man, daß aus dieser Unvorsichtigkeit
eine weiteren schlimmen Folgen entstehen werden.
dh Reichs gericht-Ensischeidung. Ein
dirih ist verpflichtet, am Tage jedem fich anständig
unehmenden Gasie Getraͤnke zu verabreichen, und
wucht fich durch die Verweigerung nach einem
nu ergangenen Urtheil des Reichsgerichtes einer
eleidigung schuldig.
Ein neues Beispiel von der Giftigkeit
»rOleandereBlätler witrd aus Hall« 8
jerichtet. Die kleine Tochter eines Arztes spielte
in der Nähe eines Oleanders, wurde bald darauf
edenklich krank und war binnen kurzer Zeit eine
deiche. Niemand wußte sich den plötzlichn Tod
der Kleinen sofort zu erklären. Bei naͤherer Unter⸗
uchung der Leiche durch den sachverständigen Vater
vurden sehr bald Ueberreste von Oleanderblättern
aufgefunden, die das Kind gepflückt, zerkaut und
derschluckt hatte.
F(Die Horchlappen.) Eine ganz außer—⸗
Jewöhnliche Gemüthsruhe bewies dieser Tage ein
Friseurgehilfe in einem Geschäft in Berlin, als sich
ein Herr bei ihm die Haare schneiden ließ. Der
Jüngling fnhr in den Locken des Fremden so be⸗
jeistert umher, daß er ihn ziemlich tief in die
Ihrmuschel schnitt, welche heftig zu bluten begann.
der Fremde wollte unwillig werden, aber der
iebenswürdige Friseurgehilfe suchte ihn sofort zu
veruhigen, indem er vollkommen gleichmüthig et⸗
vas Schwamm auf die Wunde legte: „Sehen
Zie, Verehrtester, mit den Horchlappen hab' ich
mmer Pech. Beim Haarschneiden sind fie einem
mmer im Wege, und wenn man reinschneidet,
dann blutet es so stark, als wenn frisch geschlachtet
würde.“ Und noch einmal legte er Schwamm auf
die Wunde und murmelte kopfschüttelnd: „Diese
derdammten Horchlappen!“ Der Fremde war
Aüber die Gemüthsruhe des liebenswürdigen Friseurs
so verblüfft, daß er es bei der schneidenden Behand⸗
ung seiner „Horchlappen“ bewenden ließ.
F (Ein interessantes Experiment)
für Zwecke der Heerespflegung ist in vergangener
Woche in einer, mit der Militärverwaliung in
Verbindung stehenden Großschlächterei zu Berlin ge—
nacht worden. Dreißig zu diesem Zwecke einge—
tellte Fleischergesellen richteten während drei Tagen
und drei Nächten wechselweise bestes Ochsenfleisch
)»urch Auslösen der Sehnen, Knochen ꝛc. zu, das—
elbe wurde dann an anderem Orte auf's feinste
erkleinert und mit Mehl vermischt, aus welcher
Masse hierauf eine Art Zwieback gebacken worden
st, mit dem jetzt Versuche bezüglich der Haltbar—
eit ꝛc. angestellt werden sollen. Die Zwiebocke
ind in kleine Abtheilungen wie die Bonbons ein⸗
zeschnitten, so daß sie leicht gebrochen werden
önnen, und sollen aufgekocht eine ausgezeichnete
Fleischbrotsuppe geben, aber auch trocken sehr qut
chmecken.
F Zehn Gedenlsprüche für Lehrjungen und
Besellen. 1. Stehe des Morgens früh genug auf,
»amit Du den Unwillen des Meisters nicht schon
jervorrufst, ehe noch die Arbeit begonnen. 2.
Komme mit freundlichem Gesicht, gut gewaschenem
und gebürstetem Kopf und blanken Schuhen in
ie Werkstatt, damit der Blick des Meisters mit
Wohlgefallen auf Dir ruht 3. Sei gegen Jedermann
— —
als Du. 4. Trink nüchtern nur beileibe keinen
Zchnaps, er raubt Dir den Appetit und macht Dich
»oppelt sehend. 5. Gehe mit Freuden an die Ar—
zeit, dann wird sie Dir noch einmal so leicht erschei—
aen. 6. Iß Dich satt, aber friß nicht. 7. Bedenke,
daß ein jegliches Handwerk schön ist und etwas
einbringt, wenn es ordentlich verstanden und ge⸗—
führt wird; deßhalb suche soviel wie möglich zu
ernen, so lange Du jung bist. 8. Gewöhne Dich
rüh an Ordnung, daß es an Deinem Platz in der
Werstait aufgeräumt aussieht und Du Dein Werk.
zeug findest, wenn Du es brauchst. 9. Liebe stets
»ie Wahrheit und übe strenge Redlichkeit. 10. Wenn
Du aber des Abends zu Deiner Erholung dbeim
Blase Bier sitzest, so überschreite ein gewisses Maaß
zicht, damit Dir nicht Worte entfallen, die Du den
uindern Tag zu bereuen hast; lege Dich vielmehr
dei Zeiten auf's Ohr, damit Du am nächsten Tage
tene Kraft zu neuem Arbeiten hast.
Die größte bis jetzt gemessene
Tiefe des atlantischen Ozeans ist 7086
Meter (3875 Faden.) Die Tiefe liegt am Rande
dver Antillengruppe. Die Durchschnittshöhe von
A
3Meter. Ausnahmsweise sind jedoch dort schon
Vellen von 13 Meter Höhe gemessen worden.
FDie Körpergröße des Menschen
im Morgen und am Abend. Daß der er⸗
vachsene Mensch des Abends kleiner ist als des
Morgens, werden wenige wissen, es ist dies aber
vissenschaftlich festgestellt. Beim letzten deutschen
Chirurgenkongret hielt Dr. Merkel von Rosiock
inen Vortrag über die Beobachtungen bei Größen⸗
nessungen. Der Redner hat bei Messungen, die
r an sich selbst vornahm, bemerkt, daß er morgens
m Bette fünf Centimeter größer war, als abends
stehend. Ein gut Theil dieses Unterschiedes kommt
schon auf Konto der Einsenkungen, welche die Ge—
lenke erfahren in dem Augenblick, wo der Korper
sich aufrichtet und das Gewicht der oberen Körper—
heile auf die unteren drückt. Bei den Kniege⸗
enken hat Dr. Merkel derartige Einsenkungen de—
merkt, die eine Größendifferenz von einem Milli—
neter verursachten; im Fußgelenk und im Hüften⸗
gelenk betrug fie sogar je einen Centimeter.
F Rom, 29. April. Der berühmte Maler
Franz v. Lenbach hat sich mit Comtesse
Nagdalena Moltke, Tochter der derwittweten
Bräfin Frida Moltke in Breslau, verlobt.
F. Dem „vertagten Lohengriu“ widmen
die „Wespen“ den Vers:
Wie räthselhafte Wege führt
Doch stets des Schicksals Walten —
Weil Schnäbele wird arrelirt,
Mußt Du Dein Schnäbele halten.
F Paris, im April. Die vor einiger Zeit
urch die Blätter gegangene Erzählung von der
Entführung einer aus einem großen jüdischen
dause in Frankfurt stammenden Dame biidet eine
tarke Entstellung folgenden Sachverhalts: Eine
Enkelin (nicht Tochter) eines längst derstorbenen
Barons und Banquiers, die im uͤbrigen mündig,
iber keineswegs 40 Jahre alt ist, wird gegen den
Willen ihrer Mutter den Gesandten eines europäischen
dleinstaates in Paris heirathen. Von einer „Entfüh⸗
rung“ der Dame, die gewiß das Recht der Herzens⸗
wahl hat, kann also keine Rede sein, da niemand
iie hindern kann, ihrer Neigung zu folgen.
F Vor dem Gerichtshof in London erscheint
Mlle. Antoine als Klägerin gegen Mr. Cooper,
Chef eines großen Modewaarengeschäftes. Mr.
Tooper hatte die Französin als Probirmamsell en⸗
Jagiert, dieselbe jedoch nach drei Tagen ohne Ent—
chädigung entlassen. Die Franzöfin reichte die
dlage ein und Mr. Cooper sagt: „Als sich Mile.
Antoine das erste Mal bei mir vorstellte, trug sie
einen geschlossenen Hut. Ich fragie sie, wie alt
sie sei. „34 Jahre“, lautete die Anwort. Ich
fragte sie, wo sie früher plaziert gewesen; sie
nannte mir die erste Pariser Firma. Ich forschte
aach ihren Zeugnissen; sie behauptete, man habe
ihr keine gegeben, weil sich ihre Chefs sämmilich
Jeweigert, sie ziehen zu lassen. Am 1. Marz trat
Pille. Antoine bei mir ein. Zu meinem Erstaunen
zehielt sie den Hut auf dem Kopfe. „Warum?“
ragte ich. — „Zahnweh', war die Anwort. Durch
rei Tage spazierte Mlle. Antoine zum Spott und
hohn aller Leute, mit einem großen, geschlossenen
)ute einher; endlich als ich darauf bestand, daß
'e sich desselben entledigte, gestand sie mir, ihr
daupt sei kahl. „Gut“, meinte ich, „nehmen Sie
eiine Perrücke“. — „Um keinen Preis“, erwiederte
ie. — „Kahl sein ist ein Unglück, mit der Per—
rücke aber beginnt die Lächerlichkeit.“ — Ich wollte
vissen, auf welche Art sie zu diesem Schönheits⸗
ehler gekommen sei. Nun gestand sie mir, daß
ie eigentlich vierundfünfzig Jahre alt sei. Mile.
Untoine ruft pathetisch: „Parbleu, wäre ich noch
ung, hätte ich mein schönes Frankreich nicht ver—
assen, um an Eurem Kreidefelsen zu landen. Ich
sabe Mr. Codper nicht meine Haare vermiethet,
ondern meine Geschicklichkeit, einen Mantel, ein
dleid zur Geltung zu bringen.“ Sich an den
dichter wendend, ruft Mlle. Claire: „Wie finden
kure Lordschaft meine Gestalt?“ Der Richtet ver⸗
hmäht es, ein Urtheil in dieser Beziehung abzu⸗
jeben, spricht aber der Französin einen Monals⸗
zehalt zu. Diese ruft im Abgehen: „Mr. Cooper
vird hoffentlich mit Frauen nicht mehr ungalant
perfahren.“
Eine Foliausgabe der Werle Shakespeares
vom Jahre 1623 wurde dieser Tage bei Puttick
und Simpson in London versteigert; obwohl
das Titelblatt fehlt und das Blatt gegenüber ver⸗
tümmelt ist, brachte der Band 255 Pfd. Sterl.
— 5100 M. ein.
Cooktown (Queensland) 28. April. Der
Ddampfer „Benton“ ist auf der Fahrt nach Pe⸗
nang in der Nähe von Formosa mit einer Barke
zusammengesteßen, in Folge dessen „Benton“ sank
und 150 Personen ertranken. Unter den Ertrunkenen
befinden sich keine Europäer
.Neuer Sprengstoff. Ein russischer
Ingenieur, namens Ruktschel, hat einen neuen
Sprengstoff, Silotwor, erfunden, der nach vom
driegsministerium und der Admiralität angestellten
Nersuchen die zehnfache Kraft des gewöhnlichen