Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
der „St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wochentlich funfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs 
lan und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1AM 60 einschließlich Träägerlohn; durch die Post bezogen 14 75 —, einschließlich 
d4 Zuftellungsgebu hr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmsndzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 3, bei außerpfälzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 18 H, Reklamen 80 . Bei 4maliger Einrücung wird nur dreimalige berechnet. 
22. Jahrg. 
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397. 
Dienstag, 17. Mai 1887. 
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Deutsches Reich. 
München, 16. Mai. Die Reise des Prinz⸗ 
zegenten nach Wien erfolgt in der zweiten Hälfte 
ieser Woche. Sie wird, da der Zweck derselben 
schließlich einen Besuch der erlauchten Verwandten 
it, im strengsten Inkognito durchgeführt. 
Muünchen, 16. Mai. Durch Verordnung 
Brinzregenten ist die Auflösung des Landtags 
me erfolgt. Die Anberaumung der Neuwahlen 
in den nächsten Tagen zu erwarten. Ein Erlaß 
z Prinzregenten, unterzeichnet vom. Minister 
Feilitzsch, spricht der Bevölkerung von Ober⸗ 
d Niederbayern den Dank des Prinzregenten für 
e gelegentlich seiner Rundreise empfangenen Be⸗ 
Ase ihrer Anhänglichkeit aus. 
Berlin, 14. Mai. Die Zuckersteuervorlage 
„em Bundesrath jetzt zugegangen. Ueber den 
nhalt derselben verlaatet in politischen Kreisen 
wwerlässig folgendes: Es wird eine Konsumabgabe 
n 10 Mark pro Doppel-Centner für jede Art 
in Zucker eingeführt; die Rübensteuer wird auf 
ne Mark herabgesetzt und es betrügt, unter An— 
ahme eines Ausbeuteverhältnisses von 10 zu 1 
e Ausfuhrbonifikation für Rohrzucker von min— 
estens 90 Prozent Polarisation 10 M., für Kandis, 
ir Zucker in weißen, vollen, harten Broden, 
glöcken, Platten ꝛc. M. 12.50, für allen übrigen 
arten Zucker sowie für allen weißen trockenen 
ucker, in Kristallz, Krümel- und Behlform Mark 
1.70. Das Gesetz soll am 1. August 1888 in 
zraft treten, die beiden letztgenannten Bestimmungen 
dber die Ausfuhrbonifikation aber erst am 1. Sep⸗ 
nber 1888. Für den Monat August soll die 
usfuhrbonifikation für Kandis ⁊ꝛc. Mark 21.50, 
reden übrigen harten Zucker ꝛc. Mark 20.15 
»tragen. Diese beiden letztgenannten Sätze sowie 
it bisherige Ausfuhrbonifikation für Rohzucker von 
dark 17.25, können bis Oktober 1888 gewährt 
erden, wenn der Zucker vor August 1888 der 
teuerbehörde eingeliefert wird. Syrap und Me—⸗ 
mnse dleiben von der Konsumsteuer frei. Der Zoll 
Syrup und Melasse bleibt 15, für Zucker 80 
dark; Melasse zur Branntweinbereitung bleibt 
lfrei. Vom Zoll auf auswärtigen Zucker, der 
in Weiterverarbeitung eingeht, wird die Konsum⸗ 
ner abgezogen. 
Berlin, 15. Mai. Dem Reichstag ist jetzt 
längst erwartete Entwurf eines Gesetzes über 
ren Nachtrag zum Nahrungs mittel⸗ 
Jetz zugegangen, der folgendermaßen lautet: 
Sofern infolge polizeilicher Untersuchung von 
egenständen der im 8 1 bezeichneten Art eine 
hitskräftige strafrechtliche Verurtheilung eintritt, 
len dem Verurtheilten die durch die polizeilich⸗ 
ntersuchung erwachsenen Kosten zur Last. Die⸗ 
ben sind zugleich mit den Kosten des gerichtlichen 
erfahrens fesizusetzen und einzuziehen“ — Der 
daiser empfing um 4 Uhr Nachmittags den Fürsten 
vismarch zu längerem Vortrag. 
Berlin, 16. Mai. Die Branntweinsteuer⸗ 
mmission hat heute den ersten Paragraphen der 
egierungsvorlage, welche 50 resp. 70 Pfennig 
»teuer pro Liter festgeseßt, mit 19 gegen 6 Stim- 
en angenommen. 
der Getreidehandel in Deutschland fühlt fich 
ur Zeit lebhaft beunruhigt durch die Möglichkeit, 
qß noch in der laufenden Reichstagssession eine 
rsentlice Erhöhung der Getreidezölle 
gIchlossen werden könnte. Daß auf konservativer 
ꝛtite bezügliche Wünsche vorhanden sind, ist ebenso 
awitß. als daß die Erklärungen des Landwirth⸗ 
virthschaftsministers Lucius im preußischen Abge- Lokole und pfälzische Nachrichten. 
rdnetenhause nicht hingereicht haben, die Lage — Das königl. Staatsministerium hat mittelst 
ollständig zu klaren. In Folge dessen befinden Entschliezung vom 24. v. Mts. verfügt, daß die 
ich die Getreidebörsen in Deutschland in fortwoäh⸗ Verpackung der neueingeführten Nickel⸗ 
ender Aufregung und natürlich werden die Geæ nünze zu zwanzig Pfennig in Säcken à 
reidepreise dadurch stark beeinflußt. Jedenfalls 200 Mark und in Rollen à 20 und 10 Mark zu 
väre es erwünscht, wenn die Regierung eine be⸗— geschehen hat. 
timmte Erklärung über ihre Absichten bekannt — Aus der Pfalz, 13. Mai. Von den 
eben würde. In Ermangelung solcher erklärt die 19 Rechtscandidaten, die im December sich der 
Nat.Ztg.“ unter aller Reserve, daß in gut unter- uristischen Staatsprüfung unterzogen, erhielt dem 
ichteten Reichstagskreisen der Plan der Erhöhung Vernehmen nach nur einer die erste Note, drei er⸗ 
er Getreidezöͤlle als für die gegenwärtige Reichs⸗ hielten die 3. und die übrigen die 2. Note. (Pf. 3.) 
agssession aufgegeben gilt. Es werden dafür ver⸗ — Die das Rechnungswesen betreffenden Be— 
chiedene Gründe angefuͤhrt: die Unräthlichteit einer chlüsse der letzten protestantischen General⸗ 
leichzeitigen Betreibung dieser agrarischen Maß⸗ yYnode haben nunmehr die allerhöchste Genehmi— 
egel und der Branntweinsteuervorlage; die Zweifel zung erhalten. Es verlieren also von jetzt an alle 
arüber, ob so viele Mitglieder des Centrums, wie Ifälzischen Geistlichen und Pfarraiats-Candidaten, 
uu einer Majorität erforderlich sind, für eine name velche in einen außerbayrischen Kirchendienst über⸗ 
jafte Erhöhung der Zölle zu haben sind; endlich reten, alle ihre Ansprüche an die Pfarrwittwen⸗ 
uuch die Abneigung einzelner Bundesregierungen asse; doch wird ihnen das Eintrittscapital mit den 
jegen dieselbe. Das ist die zur Zeit vorwaltende twa noch geleisteten Nachzahlungen zurückerstattet. 
Ansicht von der Sache. Bei dem Rücktritt in die pfälzische Kirche ist auch 
Sresden, 15. Mai. Die gestern aus Berlin der Wiedereintritt in die Pfarrwittwenkasse ermög⸗ 
ingetroffenen Mitglieder des Gesammtvori licht. Was die Pfarr-Töchterkasse anbelangt, so 
tandes des Reichstages wurden am Bahn- desteht eine wichlige Neuerung in den Statuten 
rofe vom Oberbürgermeister Dr. Stübel und einer darin, daß fortan alle Pfarramts-Candidaten, welche 
Deputation der städtischen Behörden begrüßt und jur Anstellung gelangen, derselben beitreten müssen. 
nach der Gartenbau-Ausstellung geleitet. Hier Erfreulich ist, daß die jährlichen Unterstützungen 
vurden dieselben von der Ausstellungs-Kommission üür-Pfarrtöchter, die einfache Waisen sind, auf 
mpfangen und durch die Ausstellung geführt. 75 M., und für Doppelwaisen auf 150 M. er⸗ 
stach einem zweistündigen Aufenthalte daselbst bee öht werden konnten. Außerdem erhalten nunmehr 
jaben sich die Reichstagsmitglieder zum Diner, ämmtliche Töchter eines und desselben Mitglied 
velches sie auf dem Belbedere der Brühl'schen der Kasse gleiche Bezüge. Die vorhandenen Pfarr⸗ 
Terrasse einnahmen. Bei demselben brachte der amts Candidaten behalten die Aufbesserungszulage, 
Iberbuͤrgermeister einen Trinkspruch auf den Prä« die sie Eunde 1885 bezogen, die neu eintretenden 
identen des Reichstags aus, welchen letzterer mit erhalten eine solche von jährlich 60 M. Gegen 
einem Toaste auf das Wohl der städtischen Be- den Antrag des Generalsynodalausschusses, zwischen 
Jjörden Dresdens und der Stadt erwiederte. Nach AÄltargebet und Altarlektion und etwa auch zwischen 
Zer Tafel wurde eine Fahrt nach dem Wald-⸗ Ppredigt und Kanzelgebet einen kurzen Gemeinde⸗ 
chlößchen unternommen und darauf um halb 8 oder Chorgesang einzuschieben, hat das Consistorium 
Ahr die Rückreise nach Berlin angetreten. nichts zu erinnern; nur müssen sich die Presbyterien 
mit solchen Einschaltungen einverstanden erklären. 
— dDas kgl. Consistorium der Pfalz 
hat den Bescheid auf die Verhandlungen der 
Diöcesan⸗Synoden vom Jahre 1886 an die 
Decanate und Pfarrämter hinausgegeben. Wir 
erfahren aus demselben, daß die hohe Behörde die 
Herausgabe eines kirchlichen Amtsblattes beabsich⸗ 
sigt und darüber mit der kgl. Regierung ins Be— 
nehmen getreten ist. Einstweilen wird sie in be⸗ 
sonders von Zeit zu Zeit erscheinenden Generalien 
die ausgeschriebenen Pfarreien, die Anstellungen 
von Pfarrern uad Candidaten, sowie die Urtheile 
des Verwaltungsgerichts in Bezug auf die religiöse 
krziehung der Kinder aus gemischten Ehen zur 
denntniß der Geistlichen bringen. 
— Die Pfälzischen Bahnen beabsichtigen 
nächstens 10,000 Tonnen Schienen zu vergeben. 
— Zweibrücken, 15. Mai. Laut Beschluß 
des landwirthschaftlichen Bezirks-Komitees Zwei— 
hrücken wird im Laufe des Monats August zu 
Blieskastel ein landwirtschaftliches Fest mit Thier⸗ 
chau und Preisvertheilung stattfinden. 
— Edenkoben, 14. Mai. Im 79. Lebens⸗ 
ahre starb dahier der frühere Landtagsabgeordnete 
Herr Phil. Tillmann aus Edesheim. 
Ausland. 
Paris, 15. Mai. Der französische Bot— 
schafter Herbette reiste erst heute Abend wieder 
nach Berlin ab. Der französische Botschafter in 
Wien traf in vierzehntägigem Urlaub in Paris ein. 
Paris, 16. Mai. Die gestrigen Stichwahlen 
zum Pariser Gemeinderath ergaben 13 Autono— 
misten, 12 Opportunisten, 5 Sozialisten und J 
onservativen. In dem Departement Chere wurde 
der Radikale Paulinat mit 348 gegen den bis— 
J)erigen konservativen Marquis Vogue zum Senator 
Jewählt. Marquis Vogne erhielt 334 Stimmen. 
London, 16. Mai. Graf Herbert Bis— 
narck ist in Dublin angekommen. 
Petersburg, 16. Mai. Das vom Gericht 
jefällte Todesurtheil wurde heute an fünf 
sRihilisten vollstreckt. 
Moskau, 16. Mai. Der Kaiser und die 
Kaiserin sind mit ihren Söhnen beute früh 6 
Uhr hier eingetroffen und alsbald weitergereist. 
Bern, 15. Mai. Das Alkoholh⸗-Gesetz mit 
dem Bundes-Monopol für den Verkauf gebrannter 
Wasser ist am heutigen Tage durch Volksabstim⸗ 
nung mit 252,791 gegen 127.474 Stimmen an— 
sommen worden. 
Newyork, 15. Mai. Prinz Friedrich Leo⸗ 
vold von Preußen hat heut? auf dem Dampfer 
es Norddeutschen Lloyd „Eider“ die Rückreise nach 
furopa angetreten. 
Vermischtes. 
4 Merlebach Cothringen). Der hiefige 
Ackerer L., welcher noch bei den Franzosen in Algier 
aedient, kam mit seinem Sohne, der in Poisdam