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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. ABighe
St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montang, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sountag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltunz—
* Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 A 60 Beinschließlich Tragerlohn; durch die Post bezegen 1.4 73 3, einschließlich
gustellungsgebithr. Die Einrückungsgebühr fur die 1gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunst ertheilt, I3 4, Neklamen 80 . Bei Amaliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
—160. Sonntag, 22. Mai 1887.
2 Jahrg.
Deutiches Rneich.
Zztraßburg, 19. Mai. Die Verhaftung
a Subalternbeamten am hiesigen Bezirksprä—
iin, des Psörtners Brückner (Alt. Deutscher)
„des Kanzlisten Cabannes (AltElsässer), wegen
deeberraihes erregt großes Aufsehen. Einer
heiden Verhafteten hat dercits umfassendes Ge—
niß abgelegt.
das Dekret, betreffend ihre Streichung in der Ar—⸗
neelifste, gab aber dem Rekurse das bonapartistischen
Murat statt.
Varis, 20 Mai. Freycinet beanlwortete
die Anfrage Grevys, ob er bereit sei die Cabinets—
„ildung zu übernehmen, dahin, daß er angesich:s
»er Schwierigkeit der Lage vor der entscheidenden
Untwort mit mehreren politischen Perfönlichkeiten
prechen müsse und er werde morgen oder Sonn⸗
ibend dem Präsidenten der Republik über die Si—
uation berichten. Freycinet begab sich vom Elysee
ilsbald zu dem Kammerpräsidenten Floquet.
Varis, 21. Mai. Angesichts der entgegengetreten⸗
den Schwierigkeiten lehnte Freycinet ab,
die Neubildunqg des Kabinets zu über—
nrehmen.
Madrid, 17. Mai. Zur Feier des Geburis—
ages des jungen Königs, der heute ein Jahr alt
Jeworden ist, veröffentlicht das Amtsblatt eine par—
ielle Amnestie für die wegen des Putsches vom
»origen Jahre verurtheilten Soldaten. Eine Amnestie
ür Preßvergehen wird in einigen Tagen erfolgen.
Charleroi, 20. Mai. In vielen diesseitigen
dohlenrevieren ist gestern in abgehaltenen Ver—
ammlungen Strikender, insbesondere in Dam—
»xemy, allgemeine Arbeitseinstellung beschlossen
worden. In den meisten Gemeinden wurde die
Bürgergorde konsignirt.
Charleroi, 20. Mai. In Chatelet und
Villy wurde die Arbeit theilweise, in Lambisart
»ollständig wieder aufgenommen.
Mons, 20. Mai. Einer der Hauptanführer
er Strikeb wegung wurde heute verhaftet und ge—
angen gesetzt. Im Becken von Mons herrscht Ruhe,
edoch ist in mehreren Gruben von Cucsmes, Fra—
neries, Flenn und Quareqgnon die Arbcit eingestellt.
Wien, 20. Mai. Der Prinz Regent Luilpold
von Bayern istt heute früh aus München hier ein—
getroffen und wurde auf dem Bahnhof vom Kaiser,
einer Schwester, der Herzogin von Modene und
)em bayerischen Gesandten. Grafen Bray empfangen.
Lokale und pfälzische Rachrichten.
* St. Ingbert, 21. Mai. Der am 21.,
Funi stattfindenden Urwahl für den baye—
ischen Landtag ist die Wahlkreis: Eintheilung
»umn Jahr 1881 zu Grunde gelegt. In der
Zfalz sind 20 Ahgeordnete zu wählen und ist die
Lahllreis-Eintheilung fsolgende: 1. Zweivrücken
Districksgemeinde Blieskastel, Amtsgericht Dahn,
districisgemreinde Horubach, St. Ingbert, Amisg
Zirmasens, Waldfischbach, Distriktsgemeinde Zwei
rücken) 3 Abg. 2) Landstuhl (Amtsqg. Homburg
dusel, Landstuhl, Lauterecken, Waldmohr, Wolf—
tein) 3 Abg. 3. Kaiserslautern (Amtsg. Kaisers
autern, Distrikssgemeinde Kirchheimbolanden, Amtsg.
Ibermoschel, Oterberg, Rockenhausen, Winnweiler)
3 Abg. 4. Kandel (Amtsg. Annweiler, Berg—
abern, Germersheim, Kandel) 3 Abg. 5. Nen—
tadt (Amtsg. Dürkheim, Edenkoben, Landau, Nen—
tadt) 1 Abg. 6. Speyer (Amtsg. Fraukenthal
distriktsgemeinde Göllheim, Amtsg. Grünstadt,
Ludwigshafen, Sp yer) 4 Abg. — Wahlberechtigt iß
eder Bayer, der das 21. Lbensjahr zurückgelegt,
»en Staatsbürgerid geleistet hat, eine dirckte
Steuer zahlt und, was eigentlich selbstverständlich,
m Besitze der bürgerlich un Ehrenrichte ist.
ReVon der Blies, 20. Mai. Vor eiwa
3 Wochen stieß der Steinbruchsesitzer Daniel
RNüller von Breitfurt beim Abräumen von Erde
neseinem unterhalb Breitfurt unmittelhar an der
Bliesthalstraße gelegenen Sandsteinbruch auf Steine,
velche mit der Zweispitze behauen sich zeigten.
stach Beseitigung der um dieselben und auch teil—
veise auf denselben sich befindlichen Erdschichten
vurden zwei Reiterstatuen ersichtlich, deren Pferde
»xnen der alten Römer mit geschörenen Mähnen
ind Kämmen nachgebildet waren. Müller wußte
ofort, daß er einen Fund von historischem Werte
yor sich hatte, denn im vorigen Sommer fand er in
urzer Entfernung von heutiger Fundstelle eine Lanze,
ein innen und außen stark versilbertes Schüsselchen,
das der Größe und Form einer Kaffet-Unter⸗Tasse
entspricht und dergl. Altertumsfreunde und Kenner
'anden sich nun nach und nach ein und bestätigten
die Arbeit als eine von ehemaligen römischen Bewoh⸗
nern unserer Gegend herrührende. Gestern Nachmittag
rafen die Herren, k. Regierungsrat Späth, 2.
Vorstand des historischen Vereins der Pfalz kgl.
Professer Dr. Harster, Sekretär des genannten
Vereins und k. Assessor Comrad aus Speier, in
Begleitung der Herren: Kal. Bezirksamtmann
Dr. Schlagintweit und Bezirksbauschaffner
Rau aus Zweibrücken hier ein behufs Besichtigung
des Fundes. (Eiwaige irrige Namensangabe oder
Verwechslungen wolle man freundl. enischuldigen.
D. E.) Genannten Herren sollen die Statuen als
aus dim 6. Jahrhundert stammende bezeichnet
haben und erstanden dieselben von dem Eigentümer
Müller um den Preis von fünfhundert Mark zu
Gunsten des historischen Bereins der Pfalz. Nach
jotlständiger Freilegung werden dieselben nach
Speier übergeführt und zwar auf Kesten und Ge—
fahr des genannten Vereins. — Wir geben dies
Kunstfreunden und Neugierigen bekannt, mit dem
Rate, das Endziel ihrer dicsjährigen „Maikur“
an Pfingsten der obengedachten Fundställe zu legen.
von wo aus in 10 Minnten der Kirchheimerhof,
reich an Naturschönheiten und neuen Schöpfungen
seines Eigentümers, des Herrn Jacomine de
Malespine, zu errrichen ist. Der Müller'sche
Steindruch darf von nun ab nur mit Erlaubnis
des Eigenlümers oder in dessen Anwesenheit be—
sreten werden. Letzterer ist aber gut zu finden,
denn er wohnt nahe am hiesigen Bahnhofe, wo—
selbst er eine gute Wirthschast hält, in der ein
Billard und eite Keaelhahn zum Gehranche sich
oriiuden.
—Kusel, 20. Mai. Aus dem Steinbruche
zu Rammelsbach wird wieder ein Unglückssall hbie—
ichtet. Einem Arheiter aus Goldenhausen fiel am
Mittwoch ein Stein auf den Kopf und verursachle
chwere Verlchzungen, die den Tod des Mannes zur
Folge hatten. (GK. 3.)
— Blitzschläge werden berichtet aus Kaisers-—
autern, Jugenheim, Stuff lhof bei Permasens,
Höcklingen, Landau; Schaden überall nicht be—
deutend.
— Landan, 18. Mai. Einige Offiziere
des preußischen großen Generalstabes passirten gestern
Nachmittag auf dem Wege nach Zweibrüchen die
hiesigen Bahnhöse. Dem Vernehmen nach bängt
die Reise mit dem auf der pfälzischen Bahnstreche
Germereheim; Zweihrücken zu legenden zweiten Ge—
hife und einer Untersuchnwg der Bahnhofsverhäht
nisse zusammen. Turch die in Bälde beginnende
Legung eines zweäiten Geleises werden möhrfache
Terrainerwerbungen seiteus der Direction der pfäl—
zischen Bahnen nothweadie, worüber die Unterhand-
lungen bereils im Gange sein sollen. (E.)
— Frankenthal, 18. Mai. Der hekannte
hissige Glockenaießer Herr Udreezs FYomim hat
Ausland.
zaris, 19. Mai. Freycinetist auf heute
zitsag 3 Uhr zu dem Präsidenten Grevy
cden. Das Ministerium Freycinet
für gesichert. Nach dem „Soleil“ und
„Jonrnal des Debats“ wird Frrycinet sein
nefaus lauter neuen Kräften bilden,
am „Evenement“ soll Boulanger durch
upsier ersetzt werden.
haris, 19. Mai. Die „Debats“ melden:
eutsche Regierung habe an ihre Vertreter im
ande eine Note, Herhert Bismarck unter—
den, gesandt, wonach die dreutsche Regierung
anzösischen Ausstellung nicht schaden wolle.
inglücklicherweise falle das Datum der Aus—
ag zusammen mit Ereignissen, die nach Mei—
der deutschen Regierung im Prinzip und
ders wegen des Zustandes des öffentlichen
»z in Europa mehrere Mächte verhindere an
yfiziellen Theilnahme. Doch sei gewiß, daß
sche Industrielle individuell ausstellen, und da—
irbitte Deutschland Mittheilungen über die
dtäüss, der voornehmsten Mächte bezüglich der
ellung. Die Antworten sind noch ausständig.
een dürste sich England anschließen. An O. ster⸗
wurde die Note nicht gerichtet, wahrscheinlich
Deutschland dessen Stellung kennt.
Haris, 19. Mai. Die „Lanterne“ schreibt:
on hat die Enthüllung des Komplotts begon;
Herr Wilson, Schwiegersohn Grevy's,
nestern Vormittag allen Provinzialdlättern, die
hirirt, eine Depesche zukommen, des Inhalts:
dürfen dessen gewiß sein, doß kein Minister
reftürzten Kabinets in die neue Kombination
uommen werden wird. Herr Wilson muß
wichten seines Schweegervalers kennen, welcher
Fhat den Sturz des Kabineis gern sah
Formel erfunden hat: „Kein einziger der
aus dem letzten Kabinet.“ So heöefft er,
iliche Minung zu fäuschen und den General
r durch List zu entfernen. Dies wird
»er nicht gelingen, die öffentliche
a weiß schon, was sie davon zu halten
Wahrheit ist, daß Herr Herbette bei
lbreise von Parizs das Versprechen des
zrevy erhielt, wenn das Kabinet fiele, so
r General Bonlanger der neuen Kombi—
rernbleiben und der Modilisirungsversuch
ttfinden. Der Mobilisirungs Versuch ist
d der letzte Grund der Klagen Deutsch-
ud der Anhänger der Krieger Politik. Wie
t, hat der General Vounlanger sich ein
eden gegen das Vaterland zu Schulden
ossen, indem er diesen Versüuch anstrebte,
nach der Ansicht aller Genetäle ohne Aus—
»ür die eute Ocganisirung der Landesver—
In unerläßlich ist.
aris, 20. Mai. Es wird als wagrsch in
ichnet, daß Rauvier und Deres in das von
t wen zu bildende Kabinet eintreten werden.
aris, 20. MNoi. Der Staglsrath verwarf
n Rekurs der Prinzen von Orleans gegen