norch an der jungen Dame vorbeischritt, da
* ihrer vor Aufregung zitternden Hand der
—— Der hohe Herr vergaß seine 60
und bückte fich galant, um den Schirm auf ⸗
e Noch immer hält Kaiser Wilhelm daran
. in diesem Jahre allen großen Herbstübungen
r deutschen Heeres beizuwohnen. Die wohl⸗
e Wirkung des Bades hat wieder, und zwar
—— des Kaisers, eine weitere Verlängerung
be Hadezeit zur Folge gehabt. Letzten Samstag
en hohe Herr den in der Badecabine Gesell—
2 leistenden Arzt: Wie lange bleibe ich heute
hade? — 18 Mmnuten, Majestät! — Warum
langer? — So wurde nun die Badezeit
20 Minuten ausgedehnt.“
»Eine Weiber-Rebolte. Man schreibt
us Prag: „Im Dorfe Nabin bei Schlan entstand
w RKevolte von Weibern, welche korporativ die
oasung eines dortigen Kaufmannes und Grund⸗
aszers erstürmten, der als Witwer sich aus
hlan eine junge hübsche Haushälterin mitgebracht
bei sich einquartiert hatte. Die wüthenden
Hader schleppten das entsetzte Mädchen in den
ftaum, stülpten ihr den Strohkranz auf das
aupt und prügelten sie so lange, bis fie feierlichst
wur, fie wolle sofort abreisen und nie wieder
ach Nabin kommen. Sämmtliche Weiber postirten
ch hierauf vor das Bauernhaus, bis der Wagen
fuhr und das Mädchen unter dem Jubelgeschrei
t Bewohnerschaft aus dem Dorfe hinausführte.“
»Die unversöhnliche Königin. Vor
— — Allg. Ztg.“
z“ Belgrad geschrieben wird. Koönigin Natalie
im Diner in einer crömefarbigen, mit hellroten
cnifolien besäten Toilette. Die Robe stand der
honen Frau entzückend und König Milan, die
hischen ihm und seiner Gemahlin immer noch be⸗
hende Spannung vergessend, ließ die Bemerkung
flen, daß das Kleid ein wahres Wunderwerk an
zeschnack und Eleganz sei. Bei dieser Aeußerung
rhob sich die Königin von ihrem Platze am Speise⸗
sche, winkte der Haushofmeisterin heran und hieß
etjelben, das Diner noch nicht servieren zu lassen.
zierauf begab sich die Monarchin eiligst in ihr
ilettenzimmer, kleidete sich um und machte die
höne crömefarbige Robe ihrer Kammerfrau zum
geschenke, indem sie erklärte, sie würde dieselbe
hnehin nicht mehr anlegen. *
. Das neue Vlämische Theater in
zrüssel, im niederländischen Renaissancestyl von
zean Baes erbaut, ist ein Muster der Sicherheit.
z3 faßt 1500 Personen und besit außer großen
zalcons in allen Stockwerken hunder Thüren, so
aß auf je 153 Personen eine Thür kommt. Die
aupttreppe ist 2.60 Meter breit, außer dieser
abt es noch acht Steintreppen.
fBrüssel, 6. August. Der große See⸗
ampfer „Star of Scotia“ ging im Kanal La
Nanche unter. Der Kavpitän und sieben Personen
tiranken.
*Paris, 6. August. Heute Morgen fand
wischen dem Direktor der „Republique Frangçaise“,
—XVV
stagnier, welcher sich von ersterem durch einen
irtikel beleidigt glaubte, ein Degenduell statt, wo⸗
ei Reinach unterhalb der rechten Brustseite ver—
oundet wurde.
fEin Franzose über uner Mili—
ir. Ein Mitarbeiter des Pariser Temps“
chreidt diesem Blatte aus Berlin u. A. Folgendes:
Man sieht in den Straßen Berlins sehr wenig
zoldaten, aber die man sieht, zeichnen sich durch
ute Haltung aus. Sie scheinen stolz zu sein, die
miform tragen zu dürfen. Mir mißfällt, offen
estanden, an dem Soldaten ein bischen Stolz, ja
elbst ein wenig Anmaßung durchaus nicht. Die
fiziere, namentlich die Stabsoffiziere und Generale
er Berliner Garnison, überschreiten hierin selten
3 Maß des Statthaften und haben durchaus
ichtz gemein mit den Sädbelrasslern der elsaß⸗
thringifchen Garnisonen. Ich hatte in der Nähe
es Kriegsministeriums Gelegenheit, viele Generale
u beobachten. Diese Beobachtung war für mich
ine schmerzliche, denn ich sah, daß zwischen den
eutschen Generalen und den unseren in physischer
Ainsicht ein Unterschied besteht, der in Kriegszeiten
ich in sehr bedauerlicher Weise geltend machen
üürfte. Allem Anscheine nach neigen die groß⸗
wachsenen blonden Männer der norddeuischen
benen weit weniger zum Ansatz eines Embonpoint
mborgeschritteneren Lebensalter aͤlss die Angebörigen
der lateinischen Rassen und selbst die Süddeutschen.“
F London, 7. August. Nach einer Devpesche
der. Times“ aus Philadelphia ist in einer Brauerei
u Greenbach (Wisconsin) ein großer Behälter mit
ochendem Wasser explodirt, wodurch sechs Perfonen
zJetödtet wurden.
F London, 7. August. Im Stadtheil Pad⸗
ington ist Abends das riesige Waarenlager und
Tuchgeschäft Whiteley abgebrannt; drei Angestellte
des Geschäfts und zwei Feuerwehrleute sind ver⸗
rannt, ungefähr zwanzig Feuerwehrleute mehr
der minder schwer verwundet. Der pekuniäre
-„chaden beträgt fünf Millionen Mark.
Moskau, 6. Aug. Das Leichenbegängniß
datkoffs hat heute unter großer Betheiligung der
inheimischen Bevölkerung und zahlreicher auswär⸗
iger Deputationen stattgefunden. Der mit Kränzen
eich geschmückte Sarg wurde zum Friedhofe ge⸗
ragen. Am Grabe waren gleichsfalls reiche
zlumenspenden niedergelegt. Als Redner traten
im Grab auf: Stanichef, Nasarewski, Astasieff,
dulakowski und Scharapoff. Die Einsegnung der
deiche Katkoff's wohnten auch der Unterrichtsminister
Deljanoff und der General⸗Gouverneur von Moskau,
rürst Dolgorukoff, bei.
F Aus China. Die Regierung hat die
Zumme von 200,000 Mk. behufs chinesischer
steisestigendien ausgeworfen. Sie wird ein Dutzend
zeprüfter Agenten nach allen Richtungen der Wind⸗-
tose aussenden und sich von ihnen über Gestalt,
gevölkerung, Handel und Industrie anderer Länder
erichten lassen.
F Ein ganzes Quartett von sonderbaren Ehe⸗
scheidungsgründen führte dieser Tage eine
stew· Yorker Schönheit, Madame Slade, in einem
S„cheidungsprozeß gegen ihren Gatten an: 1) weil
ie, als mit Kurzsichtigkeit behaftet, nicht genau
jabe wissen können, was für ein Mann Herr
Slade sei, und daß sie erst nach der Heirath ge⸗
ehen habe, daß ihr Gemahl eine Warze auf der
dase habe; 2) weil er während seines Schlafes
chnarche, was sie am Schlafen hindere; 3) weil
zerr Slade seit dem Tage, als sie heiratheten,
eine junge Frau nie umarmt habe, und 4) weil
fie einen anderen Mann heirathen wolle. Der
Advokat der Klägerin versichert, daß er ihre ganze
Aussage bestätigen könne, mit Ausnahme der nega⸗
tiven, nicht zu beweisenden Thatsache, daß ihr
unempfindlicher Gatte sie nie umarmt habe.
FNew⸗York, 1. August. Der Cunard⸗
Dampfer „Umbdria“ hat auf der Fahrt hierher ein
eigenthümliches Mißgeschick gehabt. Ungefähr 1000
englische Meilen von Queenstown stürzte eine Flut-
melle von 50 Fuß Höhe mit betäubendem Brausen
iber das Schiff und brachte dasselbe zum Stillstehen.
Ddicke Messingstäbe von 1 Zoll Durchmesser wurden
jgebrochen und gebogen und auf Deck wurde eine
zreuliche Zerstörung angerichtet. Selbst ein 60
Fuß über dem Wasser befindliches Licht wurde vom
Wasser ausgelöscht. Der zweite und dritte Offizier
zefanden sich auf der Comandobrücke und als sie
»ie Wogen kommen sahen, warnten sie die Mann⸗
schaft; das Wasser ging 15 Fuß hoch über sie
hinweg, doch haben die Leute nur Quetschungen
erlitten. Ein Augenzeuge beschreibt, der „D. N.“
ufolge, das Phänomen folgendermaßen: „Die
Schiffswache sah die Woge kommen und die Rich—⸗
rung des Schiffes wurde so geändert, daß es die
Woge schief traf; gleichzeitig wurde die Geschwindig⸗
eit vermindert. Als ich die hohe Woge bemerkte,
ah sie wie eine schwarze Masse Wasser aus mit
veißen Wogen auf der Spitze und sie wurde immer
yjöher, je näher sie dem Schiffe kam. Als sie auf
asselbe traf, erschütterte sie das Schiff von einem
ende zum andern, und der Kamm der Woge stürzte
nit furchtbarer Geidalt auf das Deck. Unter den
Bassagieren, von denen die meisten in ihren Kajüten
chliefen, herrschte einen Augenblidk fast eine Panik,
senn als man den Anprall der Woge fühlte,
slaubte man, daß das Schiff sinke und viele Passa⸗
siere stürzten in ihren Nachtgewändern in den
Speisesaal. Die Gefahr war aber schon vorüber
ind die Erregung legte sich bald.“ Das Schiff
zatte in Folge dieses Zusammenstoßes mit der Woge
ine 20stündige Verspätung.
Die Bevölkerungszahl Newylorks beträgt
jegenwärtig 1,600,000. Nimmt man die Be—
jölkerung Brooklyns zu 750,000 Seelen an und
echnet die Zahl der Bewohner der ihrer geographischen
dage und ihrer Abhängigkeit in Bezug auf Handel
ind Wandel nach zur Manhattan⸗Insel gehörigen
Irtschaften in der Umgegend hinzu, so ergiebt sich
für den Distrikt, welchen man im Allgemeinen als
die Metropole der Ver. Staaten zu bezeichnen pflegt,
eine Bevölkerungszahl von mehr als 2,500 000.
Das ist eine Ziffer, welche nur durch die Bevölker⸗
angszahl London's mit 4,280,000 Einwohnern
üͤbertroffen wird.
F Newyork, 3. Aug. In ganz Ecuador
wurde gestern Abend um 6 Uhr 29 Minuten ein
Jeftiger Erdstoß verspürt, der großen Schaden in
den Städten anrichtete; viele Gebäude ffürzten ein
und andere wurden theilweise zertrümmert. Am
hedeutendsten litt die Stadt Cuenca; sie soll in der
Befahr schweben, gänzlicher Vernichtung anheimzu⸗
fallen. Ein gewaltiger Schrecken herrscht unter
den Büegern, die in den Straßen knieend Gebete
derrichten. Den neuesten Telegrammen zufolge
dauern die Erderschütteruugen fort. Erdstöße wur—⸗
den gestern überhaupt in verschiedenen Oritschaften
in Indiana, Tenesse, Kentucky und dem östlichen
Missouri verspürt.
fFur die Redaktion verantwortlich F. X. Deme tz.
Die Zuckerindustrie und der Große
uternationale Wettstreit für Indu⸗
trie, Wissenschaft und Kunst, Brüssel
18883. — Der 29. Weitstreit der 52 Abtheilungen
»es Programms des Brüsseler Wettkampfes scheint
zas Interesse der betheiligten Industriekreise ganz
zesonders schnell geweckt zu haben. Es dürfte dies
der umsichtigen Leitung des an der Spitze dieser
Abtheilung stehenden Präsidenten Eugène Meens,
ines in der ganzen Zuckerbranche wohlbekannten
Broßindustriellen, zu danken sein. Die heftigen
Fonjuncturen, denen die Zuckerindustrie in den
etzten Jahren unterworfen gewesen ist, haben ge⸗
viß nicht minder auf die raschen Entschließungen
zerade in dieser Branche hingewirkt.
Der Belgischen Zuckerindustrie, die in den letz⸗
en Zeiten einen besonders schweren Stand gehabt,
st der Wetistreit eine willkommene Gelegenheit,
hre Concurrenzfähigkeit an den Tag zu legen. Die
Zetheiligung der belgischen Zuckerfabrikanten ist
zaher eine einheitliche. Frankreich hat seine Stell⸗
ing gesichert. Die französischen Zuckerindustriellen
Jjaben drei Deputirte dem leitenden Comitee bei⸗
zesellt, mehrere Preisaufgaben gestellt und für deren
zösung Geldprämien und Medaillen zum Gesammt⸗
»etrage von ca. 10,000 Fres. bewilligt. Deutsch⸗
and hat sich vorläufig damit begnügt, mehrere
Deputirte dem Exekutiv-Comitee vorzuschlagen und
erfolgt der Verein deutscher Zuckerindustriellen die
Frage mit Aufmerktsamkeit. Wie bei dem ganzen
Zgrüsseler Unternehmen, so macht sich auch in dieser
vichtigen Frage ein Zaudern Deutschlands bemerk⸗
zar, das sicherlich seine bösen Folgen haben wird
ind dies speziell in Rücksicht auf die fast fieber—
jaften Anstrengungen Englands, Frankreichs und
Amerikas.
In Oesterreich und Rußland beschäftigen sich
die maaßgebenden Körperschaften auf das ein⸗
Jehendste mit den von dem Comitee der „Zucker⸗
ndustrie“ gestellten Preisaufgaben. Oesterreich
Jat fünf, Rußland nicht weniger wie zwölf neue
Preisaufgaben gestellt. Die betreffenden Vereine
etzen ihre Verhandlungen wegen der auszusetzenden
Preise fort.
Daß die 50 Wettsstreite nicht alle gleichen Er⸗
'olg haben können, liegt klar auf der Hand. Das
—V00
ndustrie für Brüssel an den Tag legt, beweist,
velch gewaltiger Forischritt in den verschiedenen
jeute angewendeten Verfahren noch möglich ist.
Zewiß wird dieser Wetistreit noch Vermögen ein⸗
ringende Vatente in der Zuckerhranche schafen.
Bochumer Stadt⸗Anleihe von 1881. Die nächste
Ziehung findet im September statt. Gegen den
Foursverlust von ca. 3 pCt. bei der Ausloosung
ibernimmt das Banthaus Carl Neuburger, Berlin,
Französische Straße 18, die Versicherung für eine
zrämie von 10 Pf. pro 100 Mark.
Buxßin, Kammgarne für Herren- und
nabenkleider, garantirt reine Wolle, nadel⸗
ertig, ca. 1403. breit à Mk. 2. 35 per Meter,
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