Full text: St. Ingberter Anzeiger

lebend, starb jedoch ebenfalls binnen wenigen 
Stunden. Am Thatorte fand man einen Zetiel mit den 
Worten: „Tod den Vergiftern und Cholerabringern!“ 
In Catania wurden zwölf Personen gme 
welche auf dem leer vom Friedhofe zurückkehrenden 
Cholera· Leichenwagen Melonen einschmuggelten. 
FRom, 27. Aug. Waͤhrend der Manöver 
in Loreto bei Ancona stürzte General Fontano vom 
Pferde und bdlieb unter dessen Hufen todt. 
F Ein schwarzer Bräutigam. Vor 
ungefähr drei Monaten brachten mehrere Londoner 
Journale ein Inserat, nach welchem ein „junger, 
solider Mann, mit einem Jahreseinkommen von 
600 Pfund Sterling, ein schönes und wohlerzogenes 
Mädchen zu heirathen wünsche. Vermögen verlange 
man nicht, wohl aber eine Photographie.“ Die 26 
jährige Musiklehrerin Maud Thompson ließ sich 
mit dem Antragsteller in eine Korrespondenz ein, 
sie sandte demselben ihr Kabinet⸗Porträt und erhielt 
als Antwort einen Diamantring, begleitet von einem 
Schreiben, in welchem fie „ärtlich geliebte Braut“ 
titulitt wurde. Die Klavierlehrerin bekam jede 
Woche eine Anzahl Briefe, und diverse schöne Ge— 
schenke. Ihr Bräutigam theilte ihr mit, welche 
Wohnung er für sie gemiethet, was er an Einrich⸗ 
tung gekauft, der Hochzeitstag war bestimmt, die 
stlavierlehrerin, welche sich überselig fühlte, von 
ihrem schweren Berufe erlöst zu sein, hatte nur 
einen Grund zur Klage, und diese bestand darin, 
daß ihr Bräutigam von keiner persönlichen Begeg⸗ 
nung sprach, ja selbst ihre Bitie um ein Porträt 
mit der folgenden scherzhaften Antwort abwies: 
„Mein Liebling, ich bin groß und stark, habe 
schwarze Augen und weiße Zähne und habe ein 
Herz in der Brust, das zärtlich für dich schlägt.“ 
Die Tante der Miß Maud tröstete sie, indem sie 
sagte, daß die Ehen in fürstlichen Häusern unter 
den gleichen Bedingungen geschlossen werden, und 
am 5. August machte sich Miß Thompson in Be⸗ 
gleitung ihrer Tante auf den Weg nach Chelsea, 
um daselbst ihre Hochzeit mi Mr. Langchamp, 
dem mysteriösen Bräutigam, zu feiern. Ach, was 
derselbe über sich gesagt, war Alles wahr! Den⸗ 
noch aber fiel die Braut bei seinem Anblicke in 
Ohnmacht, denn ihr Bräutigam war ein eben—⸗ 
holzfarbener Mohr. Jetzt klaat sie gegen 
denselben und sagt, er habe ihre Existenz zerstört, 
indem sie der Heirath wegen sämmtliche Zöglinge 
im Stiche gelassen. Erbittert rief Langchamp: 
„Und Sie haben mein Leben zerrüttet, ich liebe 
Sie und Sie stoßen mich zurück!“ Auf das Zu—⸗ 
reden des Richters Mr. Butt kommt ein Ausgleich 
zu Stande, Langchamp überläßt der Braut die 
Beschenke, die er ihr gemacht und giebt ihr noch 
eine Entschädigung von 100 Pfund Sterling. 
tzeim Abschiede ruft ihr der Bräutigam noch zu 
Sie verschmähen einen Mann mit schwarzem Ge⸗— 
ichte, möge Sie das rächende Schicksal an einen 
Mann mit schwarzem Herzen ketten.“ Die Tante 
etrachtet den Ausgang des Prozesses mit großer 
Zetrübniß und äußert laut mehrmais, daß sie viel 
ieber die Gattin eines schwarzen Mannes, als die 
dehrerin weißer Kinder sein wollte. 
FPetersburg, 26. August. In Rußland 
vird angeblich die Einführung des Metermaßes be—⸗ 
absichtigt. 
FPetersburg, 24. Aug. Ueber die Be⸗ 
obachtung der Sonnenfinsterniß werden nachträglich 
noch folgende Mittheilungen bekannt: Dem Fürsten 
Bagarin gelang es, im Dorfe Karatschoff, 23 Werft 
don Sawidowo, die Corona während der vollen 
Verfinsterung zu photographiren, zwar nur klein 
iber deutlich und vergrößerungsfähig; wo zuerst 
die Sonne sich wieder zeigen mußte, ist ein helles 
Fleckchen, an der entgegengesetzten Seite ein dunkler 
kinriß sichtbar. Der Durchmesser der Corona ist 
weimal größer als der Monddurchmesser, die 
Z„trahlenhelle Erwartung groß.“ Der Peters⸗ 
urger Photograph Lewitzli hat in Twer ein vor⸗ 
reffliches Bild der dreiviertel verdunkelten Sonne in 
aso Secunde aufgenommen. 
27 Deutsche, 17 Amerikaner, 8 Franzosen 33 
liener und 6 Holländer. 
Cyclone, Wie aus New-VYork * 
pird, bewegte sich am Dienstag ein —* 
Züste von Florida entlang nach Norden a 
das Wetter⸗Bureau Warnungen für die na dr 
Züden bestimmten Schiffe erlassen hat. An da in 
ischen Küste haben überhaupt in den letzten an 
heftige Stürme gewüthet und an der Kufi⸗ *— 
darolina find mehrere Schiffbrüche vorgehn 
Der britische Dampfer „Propitions ist mit in 
S„chaden von Chäartagena in Baltimore cnun 
nen; der Kapitän des Schiffes wurde be * 
chweren Sturm unweit Kap Henry übe z 
espült. In New-York und Umgegend sel 
Montag wolkenbruchartiger Regen, der an biele 
Orten Ueberschwemmungen angetichtet hat. da 
in der Südküste und bei Nord Karolina fand * 
Kegenfall statt, welcher viel Schaden verursactho 
Die telegraphische Verbindung mit Kap —* 
st unterbrochen, so daß von dort keine — 
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tZu weit ausgeschniten. Königin 
dapiolani, die Gemahlin Kalakauas, hat fsich in 
dondon in ihrer europäischen Jubilädumsioileite 
hhotographiren lassen und hatte bei ihrer Rückkehr 
aach Honolulu nichts eiligeres zu thun, als diese 
Zilder öffentlich ausstellen zu lassen. Leider aber 
satte der Anblick der etwa stark dekolletirten Reize 
hrer Majestät nicht die gewünschte Wirkung. Die 
jetreuen Unterthanen rissen in tugendsamer Ent⸗ 
rüstung die Photogarphien überall herab und eine 
Deputation gesitteter Honolulu. Dameu begab sich 
um König und drückte ihm das tiefste Beileid ob 
reiner entarteten Gemahlin aus. Der Konig be⸗ 
ruhigte die Herrschaften, indem er erklärte, er habe 
einer Gemahlin ohnehin bereits befohlen, sofort 
wieder die gesittet Landestracht anzulegen. 
wer bewährte, reelle Volamittei i 
bekümpfen snit, erweisst dem weniger bem 
telten damit keinen Dienst. So lange als unserei 
nnerung reicht, hat es stets Mittel gegeben, welete 
jeder Familie als Hausmittel gehalten wurden. Nit u 
ortsehreitenden Wissenschaft haben auch sie Verb, 
icrung erfahren und an Stelle der Schäfersalbe und s- 
.Tranks der alten Frau“ sind Mittel getreten, veld 
on Berufenen geprüft und empfohlen wurden. Di 
gilt hauptsachlich von den seit 30 vielen Jahren ben 
2uplicum so sehr beliebten Apotheker R. Brande, 
schweizerpillen. Die ersten medizinischen Antoritäte 
ind hunderte von pracktischen Aerzten haben gie u 
las Angenehmste, sicherste und unschädlichste Abfül 
nistel empfohlon. Man lasse sieh daher durech bein 
nissgünstige Auslassungen beéeinflussen, sondern mach 
mit den Schweizerpillen, welche à Schachtel M. liun 
den Apotheken erhältlich, einen Versuch und man vin 
las Urtheil der Aerzte bestätigt finden. 
Hauptdepot: Lud wigs haten, Adlerapothebe. 
,Fremde in Japan. Wie die „Daily 
News“ auf Grund amtlicher Notizen über die An— 
ahl der augenblicklich in Japan lebenden Fremden 
nittheilt, befinden fich dort: 1428 Engländer, 592 
Amerilaner, 343 Deutsche und 198 Franzosen. 
Von der Regierung angchktellt sind: 68 Engländer, 
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