Full text: St. Ingberter Anzeiger

4 Wie die „N. B. L.Ztg.“ meldet, wurde 
nach Unterschlagung von 40,000 Mt. der Kassier 
Ssadermann in der Zentralweichen⸗Maschinenfabrik 
Schnabel und Hennig in Bruch sal verhaftet. 
FTrier. Am Katholikentag sprach Dekan 
Dr. Hammer (Wolfstein) von der Vergnügungssucht 
der Frauen, von deren Tand und Leichfertigkeit 
und sagte dann. Daher ist es gar nicht zu ver⸗ 
wundern, wenn wir jetzt so manchen geschlagenen 
Mann das behkannte schöne Lied in folgender 
melancholische Parodie seiner Frau vorfingen 
und dellamiren hören: ——— —AVV 
Du bist wie eine Blume, 
So hoild und schoͤn und rein: αν 
Du kannst nicht Strümpfe slopfen,“ 
Doch Klavier, das spielst Du fein. 
Du verdirbst die Braten u. Saucen, 
Das Kochen ist gaͤnzlich Dir fremd. 
Du hast viel noble Passionen — 
Und ich rin zerrissenes Hindd. 
Dir ist, als ob ich die Hände 
Muß' legen auf's Portemonnai 
Betend, daß Gott Dich behüte, 
Waäͤhrend ich pleite geh'! pee 
p Dortmund, 8. Sept. Ein eigenthümliches 
Verbrechen wurde hier geflern Abend verübt: Als 
ein Arbeiter, ein junger Mann, eine Straße des 
nordlichen Siadttheus passirte, sprang plötzlich aus dem 
Dunkeln ein Mann auf ihn zu, umarmte ihn heftig 
und that, als wolle er ihn kuüssen, biß ihm aber 
mit einem Rudck die Unterlippe ab. Ehe der Ge⸗ 
bissene eigentlich recht wußte, was ihm geschehen 
war der Attentäter verschwunden. Dem Gebissenen 
wurde die Lippe, so gut es eben anging, wieder 
angeflickt. J 
Elberfeld, 10. Sep. Ein Barmer Metzget⸗ 
meister wurde von der hiesigen Strafkammer wegen 
debensmittelverfälschung zu 4 Wochen Gefängniß 
beruriheilt. Der Mann hatte in seinem Laden 50 
Pfund aus faulem Fleisch bereitete „Leberwurst 
feilgebotten. — 
F Düsseldor“ 10 Sept. Auf dem Sägo⸗⸗ 
verke in der Kaiserstraße wurde ein Arbeiter, welcher 
seit 27 Jahren in dem Werke beschäftigt war, von 
einer Lane durchbohrt. Dieselbe drang ihm in den 
Rücken hinein und kam an der Brust wieder heraus 
Von seinen gräßlichen Schmerzen ist der Unglüchk— 
liche erst nach zwei, Tagen durch den Tod erlöh 
vorden. * 
7Ksln. Wie gefährlich es ist, nach dem 
Verlassen des Bettes mit nackten Füßen umher zu 
zehen, hat dieser Tage ein hiesiger Beamter bitter 
erfahren. Derselbe ging Morgens früh ohne Fuß⸗ 
bekleidung auf den Hof, wie er dies als kleiner 
stnabe häufig gethan, ohne irgendwie schlimme 
Folgen zu verspüren. Diesmal aber blieben diese 
nicht aus. Schon bald nachher fühlte er einen 
dtechenden Schmerz in den Augen, der schnell sich 
verftärbte. Schließlich vermochte er nichts mehr zu 
jehen. Nunmehr zog er einen Arzt zu Rathe, der 
ertlarte, daß fich die Erkältung auf die Augen ge⸗ 
chlagen habe und das Schlimmste zu befürchten sei. 
gis jetzt ist es noch nicht gelungen, die Sehkraf 
vi eder herzustellen. 
fKKdönigssteele, 10. Sept. Das hiefigt 
Schoͤffengericht verurtheilte einen 1Ijährigen Jungen 
der nach einem Radfahrer mit Steinen geworfen 
hatte, für diese Rohheit zu einer Gefängnißstraft 
hon 4 Wochen. J 
7 Berlin, 8. Sepi. Vom jüngsten Cava⸗ 
erie⸗ Exercieren auff dem Bornstedter Feld erzählt 
die „Kr.⸗Zig.“ solgendes Vorkommniß: Das 
Bebiet war bekanntlich erweitert und die Grenzen 
zurch Pfähle mit Strohbüschen, sog. Wiepen, ab⸗ 
jegrenzt worden. Bei ein⸗r der militärischen 
xẽᷣbolutionen erschien dem Commandeur des Garde⸗ 
Husaren · Regiments, Obersten Prirz Wilhelm, eine 
Fieser Wiepen hinderlich. Er sah davor einen 
tauern aus Bornstedt stehen, der so sein Grund⸗ 
siuck zu hüten schien. Der Prinz ritt an ihn heran 
nit der Aufforderung, die Wiepe wegzunehmen. 
„Nee“, sagte der Bauer, „die Wiepe bleibt stehen.“ 
ANuf diese Weigerung machte der Prinz Kehrt. 
Dann riit einer der Adjutanten oder Ordonnanz⸗ 
Offiziere zu dem Bauern und forderie in —R 
— — — — 
rernational-Lehrinstitut. 
Eenal-AnhdelIsochule mit PenSiIOnat. Strenge Dis· 
eiplin, waässige Preise. - In den 5 letaten Jahren sind SSTmtIiche 
88 Abiturienten fũr den einj.-freiw. Militardienst bestanden. - DPrO 
rn durch die —ůσ( in7] ChSæI, Baden. 
trengerem Ton, als der Prinz es gethan, ihn 
die Wiepe wegzunehmen. „Nee“, —Bę 
Bauer, „die Wiepe bleibt stehen.“ — Re 
enn auch, wer der Offizier war?“ D 
sagte der Bauer. — „Se—. lgl. Hoheit —* 
Wilheim war es!“ — Darauf nahm der vin 
bwohl der Prinz in der Entfernung war 
hrerbietig die Muͤtze ab mit den Worien J 
Peorjen voch! Die Wiepe bleibt stehen 9 
Wilheim begnligte fich mit diesem Bescheid unh 
oie Wiepe unangetastet, trotdem sie sehr * 
lich war. 
r London, 7. Sept. In den —RX 
Woris in Shafield flog gestern eine fur dn 
einer großen Kanone bestimmte, üder 500 den 
wiegende geschmolzene Stahlmasse mit —* 
Knalle auf. Der Hochofen barst und von den 
der Rähe befindlichen Arbeitern wurden ahh d 
der Stelle geliödtet — und viele andere mehr 
weniger verlest. 
Nnachrichten. 
Notar Wenner in Pirmasens wurde auf 
juchen nach Ludwigshafen versegtt. 
Die prot. Pfarrstelle zu Konken wurde du 
Pfarrer Stepp zu Hochstenen, und die piot 
pfarrftelle zu Hornbach dem bisherigen 2. psur 
daselbst, Lipps, verlichen. 
Ernannt wurde Kaplan G. Hautdh in Laisen 
autern zum Pfarrverweser in Dirmstein, Redhi 
zyter F. J. Hick aus Speyer zum Kaplen 
aiserslautern. Kaplan Schäfer in Kusel wo 
rach Dürkheim versetzt. 
Für die Redaktion verantworlich: F. X. Dem— 
Bayerische 4 PCt. Grundrenten - Abloͤsun 
Schuldbriefe. Die nächste Ziehung findet am 
Dkiober statt. Gegen den Coursverlust ven c. 
pCt. bei der Ausloosung übernimmt das Banhhn 
Farl Neuburger, Berlin, Franzöfische Straße! 
die Verficherung für eine Prämie von 8 Pi.n 
100 Mtk 
— MX—Ô—i„e„,— — 
— —D— 
—— Friseur. 
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.. Domotz. 
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àäà à— -sötää’ VXOC — —— ⏑ — 7—⏑ ⏑ ⏑ 
I mnd la bon F. X. Semes in St. Ingbert.