Full text: St. Ingberter Anzeiger

Amsterdam. Im „Monaisblatt gegen in Rußland Nahrung zu finden, ihrem Leben ein 
die Verfälschung von Lebensmitteln“ von Drvon Fnde zu machen. Mit muthigem Entschluß ver 
Hamel Rooss in Amsterdam wird unter der Ueber⸗ jehrte sie große Mengen von dem Papier, auf dem 
schrift „Franzosische Uebertreibungen sie deutlich das Wort „Fliegentod' gelesen, aber 
ogenannier deutscher Verfalschungen“ nachfolgende vunderbar, je mehr sie aß, desto gesunder wurde 
zeistreich sein sollende Satyre aus der Feder Sar- sie. Das Papier war verfälscht — es war ein 
ceys mitgetheili, der als Seldinappe Derouledes deutsches Erzeugniß!“ Dazu bemerkt Dr. von Hamel 
den Haß gegen Deutschland rüstig schürt. „Es waren Roos: „Nach den Erklarungen aller Fachleute in 
einmal“, so heißt die Erzählung Sarceys, „vier Frankreich enthalten daselbst faft alle eingemachten 
hungrige russische Fliegen. Eine derselben sieht Früchte Grünspan und mir selbst hat ein Groß⸗ 
ainen Topf mit farbigen eingemachten Früchten und händler in diesen Erzeugnissen miigetheilt, daß bei 
sattigt sich an dem herrlichen Inhalt. Leider zu waigen Bestellungen in Frankreich vom Hersteller 
ihrem Unglück, denn die Früchte waren mit Kupfei⸗ lets gefragt wird: „Mit oder ohne Grunspan?“ 
farben verfalscht — fie kamen aus Deutschlandt die Franzosen dürfen also zuerst vor ihrer eigenen 
Die zweite Fliege war nicht so anspruchsvoll, sie Thüre kehren. Das deutsche Bier, das Aloe ent⸗ 
begnuͤgte sich mit dem alltäglichen Brod, aber nach⸗ galten soll, besteht ebenfalls nur in der Einbildung 
dem sie es gefunden, erlag sie den Folgen einer Sarceys, ich habe wenigstens noch nie etwas davon 
Alaunvergifiung — das Mehl lam aus Deutsche gehört, viel weniger bei meinen Untersuchungen ge⸗ 
land! Da die zwei ersten Fliegen alles aufgegessn unden, und was das alaunhaltige Brod betrifft, 
hatten, blieb für die dritte Fliege nur noch etwas o weiß Jedermann, daß dasselbe seinen Ursprung 
ju trinken, und mit Wollust ließ sie sich in ein bensowenig Deuischland verdankt, sondern daß wir 
schaumendes Glas Bier failen. Aber das Bier das alaunhaltige Mehl aus Belgien beziehen.“ 
war mit Aloe gebraut, die Fliege mußte jammer⸗ FDie Zahl der Berunglüdten bei 
lich sterben — es war deutsches Bier! Die einzig der Eisenbahnkatastrophe von Doncaster 
uͤbrig gebliebene Fliege hatte alles mit bethränien beträgt jetzt 24, da 2 der Schwerverletzten nach⸗ 
Augen — was bei Fliegen mit 800 Augen etwas raäglich gestorben sind. Es wurde ermittelt, daß 
sagen will — angesehen, und fie beschloß, nicht gegen 70 Personen mehr oder weniger erheblich 
Min aus Betrubniß über das traurige Loos ihrer derlezt worden find. Der Buürgermeister von 
Schwesiern, sondern auch wegen der uͤnmsglichteit, Doncaster empfing ein Telegramm der Königin, 
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Tonie. Laseinschule St. Ingbert. 
Fur das kommende Studienjahr wird die Inscription Mittwoch, den 
28. September. vormintags von 9— 12 Ühr vorgenommen. Am 29 
uind 30. Sepibr. finden die Aufnahms⸗ und Nachprüfungen siatt. Der regel assa-Cont 
ige udderricht beginnt om 1. Ottbr. Wer in die J. (Gunteist.) Kast an ezet 
treten will, muß das neunte Lebensjahr vollendet und darf das zwöolfte harichen· Conto 
nicht überschritten haben. Von letzterer Bestimmung kann nur die K. Regieruns 80 Conto· Corrent-·Schuldner 
densane aieilen Außerdem ist die Aufnahme in die J. Klage durch einn —TS Banken 
Prüfung bedingt, in welcher sich der Schuler über ein für die IV. Klasse de ento 
vollsschule hinreichendes Maß von Kenntnissen in der Religion, im Deutscher mmobilien⸗Conto 
und in der Arithmetik auszuweisen hat. sfectenConto 
Neu eintretende Schüler haben ihre Schulzeugnisse nebst Geburts⸗ 
und Impfschein vorzulegen. J 
St. Inabert, den 7. September 1887. 
z 3 v * I 
— — —— Königl, Subrectorat. AM 1218384 
— — ——— — — — 
Albonnements⸗ Einladung 
97. Jahrgang. auf das 97. Jahrgang 
„Mærrrheiĩmer IJOurnale 
Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. 
Großes politc*e8 Oraan nationaler Richtung. 
Abonnementspreis durch die Post nur Mk. 2. 40 pro Quarlal. 
Durch den Briefträger frei ins Haus gebracht Mk. 2.80. 
Abonnementspreis in Mannheim und allen umliegenden Orten pro Monat nur 
70 Pfg. nebst 10 Pig. Traggebühr. 
Das „Mannheimer Journal“ erscheint taͤglich Sonn⸗ und Feiertage aus 
genommen, mit bedeutend vdermehriem Inhalt, bringt tägliche Leitartikel über 
die wichtigsten politischen Tagesfragen, eine politische Uebersicht, sowie die wich 
tigsten Mittheilungen aus allen Welttheilen, ausführliche Reichs- und Landtags⸗ 
berichte, reichhaltiger Depeschendienst, zum groͤßten Theil von eigenen Korre 
spondenten, sowie alle offiziellen Teiegramme des Wolff'schen Bureaus. Durch 
Anstellung einer großen Anzahl Correspondenten in ganz Baden, wird man die 
besten Informationen über badische Angelegenbeiten zunächst im Mannh eimer 
Journal“ finden. 
Der große Handestheil des „Mannheimer Journal“ dürfte einzig in seiner 
Art dastehen und sind noch weitere Verbesserungen in Aussicht genommen 
AJutoriidien und Krafte ersten Ranges auf diesem Gebiete, sind für die Be 
—V — 
Taͤglicher Börsenbericht mit ausführlichem Courszettel der Frankfurter, Das bedeutende X 2. und 3. Stock hat zu v 
Berliner Wiener, Pariser und New- Yorker Börse; telegraphische —e— Bettfedern-Lager miethen 
von allen größeren Handelesplätzen ⁊c. weiden das „Mannheimer Journal? für Narry Vnns in Altona b hambur Frau V. Friedrich 
jeden Kaufmann, jeden Kapitausten zu einem unentbehrlichen und zuverlassiger sdrsende zorfrei gegen e Ain Kafiger Schlosserlehrlin 
Informations: Blatie machen. (nicht unter 10 hidge ute neue Beit gesucht bei 
Im unterhaltenden Theile erscheint taglich ein interessantes Feuilleton, m sedern fur 60 Pf deß de —8*— Schlosser Beht. 
einer abgeschlossenen Erzählung. aute Sorie 1,28 Ppf. prime — Wit empfehlen die heutsge lustn 
Der Ubonnementapreis ist ein so billiger, das ein Probe Abonnemenisaur 1.,60 f puůma Ge annn Beilage, den praktischen X 
nur angelegentlichst empfohlen werden kann. ur 280 pf zeber im Soͤfi und Garten 
Das, Mannheimer Journal“ wird in Folge seines wichtigen Handels Vapacag zum Kosendreis au veireffnd gimger Beochlun⸗ 
theils und zahlreicher Depeschen speziell von Banken, Großindustriellen, Fabri⸗en Abnahme don 850 Ppfd 5 pCt. Bei dem sehr billigen Preise von elut 
kanlen, Kaufleuten, übethaupt von einem gut situirten Publilum gelesen undsgaban. — Umtausch gesautet. Mart vierteljahrlich hat an 
haben deßhalb 31 Prima Inletitotf. doppelbreit Dlatt in 174 Jahren — 8 
Juserate jeder Art einen sehr guten Erfola. zu kinen groden Benn (Dede, unter Abonnenten erwotben! Gtr. 4). 
Zu ablreichem Abonnement ladet ergebenst ein bett, Kissen und Pfühl) zusammen für Hiezu Illustrirtes Sonr 
Veriag des Mannheimer Journal“ux Vait. iage biatt· Nr. 13 — 
& een Anabert —— 
worin dieselbe ihrer Theilnahme für die Verwunderen 
und die Hinterbliebenen der getoͤdteten Passogee 
Ausdruck giebt. Das Handelsamt hat die ðin 
leitung einer Untersuchung zur Erwittelung da 
Ursache des Zusammenstoßes der beiden Zuge cg 
geordnet. 
Newyork, 20. Sept. In Anwesenhei 
des Marinesekretärs und zahlreicher Vertreter —R 
Mächte ist der erste praltische Versuch mit einn 
anone gemacht worden, welche mit komprimith 
Luft Dynamitbomben schleudert. Beim ersten Va— 
such wurden 87 Pfund Schießbaumwolle so neh 
an einen Schiffssrumpf gebracht, daß derselbe vol— 
tzändig zerschmetkert wurde. 
Einsschlagfertiger Richter ist de 
zu Loup Cith, dem Gerichtsorte des County She— 
mann in Nebraska. Er wurde neulich von einen 
freschen Advokaten während einer Gerichtsverham 
lung beleidigt. Der Richter befahl einem Gericht 
diener, das Gericht auf eine halbe Stunde zu de 
jagen, stieg dann von seinem Platze herab, ergtis 
den jungen Advokaten am Rockragen und sahlu 
ihn blufig. Würdevoll ging darauf der Rich 
in ein Rebenzimmer, um sich die blutigen Ham⸗ 
zu waschen; sodann bestieg er wieder seinen erhöhte 
pͤlatz und fetzte die Sitzung ohne weitere Unien 
hbrechung fort.