Full text: St. Ingberter Anzeiger

ꝓod Gewinnen gedachter J. Alasse wird schon am 
Intober d. J., Nachmittags 2.Uhr. durch die 
mlchen Ziehungskommissarien im Beisein der 
azu besonders aufgeforderten Lotterie · Einnehmer 
offentlich im Ziehungssaal des Lotteriegebäudes 
finden. 
amee Tert zur Masikundt hig? Ein 
zelehrter in Hamburg, der ein berühmter Sänger 
* behauptete, daß in der Oper die Musik alleb, 
* Zext aber gar nichts sei, und bewies dies 
ed hin ead u 
act, ezaubern n“ un 
einem Engländer vor, wie folgt: „Die Brat⸗ 
unt ist entsetzlich dick, der Seppel ist ein Galgen⸗ 
ia ꝛc Der Englander wurde bis zu Thränen 
saůhrt und der Sanger hatte die Wette gewonnen. 
Aus Rümelingen (Luxemburg), 27. 
xplember wird der „Sbr. Zig.“ gemeldet: Die 
— AI e re 
der Fallitmasse A. Peskatore, Louis, Zoude u. 
blieb erfolglos. Auf Anfangepreis des Kura⸗ 
Tüums von 22 Millionen Irs. folgte kein An⸗ 
—T Mithin muß ein neuer Taq anberaumt 
erden. 
n In Toul explodirte dieser Tage eine Melinit⸗ 
hombe. Drei Artilleristen waren eben damit be⸗ 
oftigt, die Bombe zu laden, als das glücklicher⸗ 
vise nut in geringer Quantität eingefüllte Melinit 
— * — Iehe zur Ewpefn bragt 
zobei die aten verwundet wurden: dem 
ginen war der linke Arm zerschmettert, der sofort 
bgenommen werden muße, der Zweite erhielt Brand⸗ 
dunden an der linken Hand, und der Dritte, der 
ich gleichfalls am linken Arm verbrannte, wurde 
uuch noch am linken Schenkel schwer verwundet. 
.Dem „Gaulois“ zufolge ist die Gruft 
ae — Vrnnewe in Parie 
amtlicher Besichtigung leer gefunden worden 
ind weiß Niemand etwas über gen Verbleib der 
heheine des Kaisers anzugeben. Die Verwaltung 
yet bürgerlichen Staatsgebaude beantragt auf Grund 
ꝑ aehe de Ausgabe für die Bewachung 
des Denkmals fortan zu streichen. 
Aus Paris wird gemeldet: Ein fein an— 
zlester Schwindel ist an's Tageslicht gekommen. 
Ju F Foransneir Castelnau kam vor 
aniger Zeit der Baron W. v. Scheurer, der si 
dei ciner englischen Versicherungsgesellschaft 
dunsten seiner Geliebten für 800,000 Franken 
cingekauft hatte. Entweder bedauerte Herr v. S. 
e eh 7 die Aussicht lockte ihn, selbst 
die ranken in Empfang zu nehmen. 
durz, er traf mit dem Dr. Castelnau n ee 
inlommen, demgemäß dieser einen Brustkranken 
ausfindig machte, der sich gegen gute Pflege dazu 
derstand, den Namen des Herrn v. S. anzunehmen. 
nn dun prre sin srann daß der kräftige Wein 
und das gebratene Fleisch den Mann wichder gesund 
machten, in Folge dessen wurde ein zweiter 88— 
wufgespürt, der wirllich bald starb und dessen Todten⸗ 
chein der englischen Gesellschaft unter dem Namen 
nan wurde. Die Grsellschaft ent⸗ 
ichtete die Prämie von 300,000 Fr., der waähre 
b. S., der sich nun v. Salis nannte, steckte F 
— ein und gab seinen Gehilfen, Dr. 
astelnau und einem Apotheker, nur eine verhält- 
—E 
S ersohn und der Apo⸗ 
nr 3 vorhasnet Herr — Salis“ aber 8 
rechtzeitig entkommen zu sein. 
Wan schreibt der ‚ W. A. Z.“ aus Lissabon: 
Die Schauspielerin Laura Tempyh, eine alternde 
dame, sah sich auf der Bühne von zwei jungen 
hubschen Künstlerinnen, den Fräulein Vincento und 
darceo, verdrängt. Man nahm ihr eine Glanzrolle 
— der andern, um sie den Beiden zu geben, X 
iche Triumphe feierten. Die Gekränkte 
u i zu rächen. Ende der letzten Woche 
e die Rivalinnen zu einem Deijeuner ein, bei 
welchem unter Anderem auch delikot zubereitete 
Schwämme serbirt wurden. Die beiden Mädchen 
enoffen davon in ziemlich reichlicher Weise, doch 
wahrend der Abendvorstellung klagten sie 
un Krämpfe, in der Nacht erkrankten die Künst⸗ 
*88 in lebensgefährlicher Weise und starben 
ielstündigen qualvollen Leiden. Die Erheb⸗ 
ergaben. daß Signora Tempyh ihre Kol⸗ 
annen mit giftigen Schwämmen bewirthet haite. 
— einem furchtbaren Kampfe zwischen 
ee g einer Bärin wissen die savoyischen 
* folgendes zu melden: Vor einigen 
wurde ein Schäfer von Chambells⸗— 
Naurienne von einem Bären zerrissen aufge— 
unden. Die Bergbewohner veranstalteten am 
aächsten Tage eine Treibjagd, um das Ungeheuer 
zu erlegen. Bei der Rückkehr von dieser bemerkte 
nan, daß die Mutter des getödteten Schäfers, eine 
Frau Blayuepron, welche darauf bestanden hatte, 
an der Jagd, mit einer Flinte bewaffnet, theilzu⸗ 
iehmen, nicht mit den übrigen Dorfbewohnern 
zurückgekehrt war. Man kehrte nach dieser Wahr⸗ 
nehmung in den Wald zurück und fand, nachdem 
nan die ganze Nacht gesucht, am nächsten Morgen 
die unglückliche Mutter mit zerrissenen Kleidern und 
gebrochenen Armen auf der Erde ausgestreckt: sie 
gab fast kein Lebenszeichen mehr von sich. Neben 
ihr lag eine ungeheure Bärin mit durch einer 
Flintenkugel zerschmetteriem Haupte. Die Ver— 
wundete wurde sofort in ihre Wohnung getragen, 
und man hofft, sie zu retten, obgleich fie bis jetzt 
noch nicht wieder zur Besinnung gebracht worden 
ist. Man ergeht sich in Vermuthungen über dieses 
Drama. Der Kampf zwischen der muthigen Frau 
und der Bestie muß furchtbar gewesen sein, wenn 
nan nach dem traurigen Zustande urtheilt, in 
velchem sich das unglückliche Opfer der Mutterliebe 
zefindet. 
F Madrid, 26. Sept. Auf der zu den 
kdarolineninseln gehörigen Insel Ponape ist ein 
Aufstand der Eingeborenen gegen die Spanier aus⸗ 
zebrochen. Die Besatzung der Insel beträgt nur 
50 Mann. Die Eingeborenen ermordeten den 
houverneur und verwundeten einen anderen Offi⸗ 
zier; über das Schicssal der übrigen Mannschaften 
ist noch nichts bekannt. 
F Zwei nomadisirende Fürstinnen werden dem⸗ 
aächst vereint auf den Brettern eines Tingeltangels 
erscheinen. Die bekannte Fürstin Dolgoruky und 
die Fürstin Pignatelli sind von einem unternehmungs; 
lustigen Impresario engagirt worden, welcher 
demnächst beide Fürstinnen auf das Brettel, welches 
die Welt des Volkssängerthumes bedeutet, bringen 
will. Die Violin-Virtuosin Fürstin Dolgoruky 
wird auf ihrem Instrumente die Gesangsvorträge 
ner Fürstin Pignatelli begleiten. 
F Hinzichtung. In Sofia wurde letzhin 
an dem Räuberhauptmann Athanesow die Todes⸗ 
trafe vollzogen. Derselbe hat nicht weniger als 16 
Personen umgebracht. 
F Newyork, 24. Septbr. An Bord des 
zestern von Marseilles und Neapel hier angekom⸗ 
menen französischen Schiffes „Alesia“ sind 8 Per— 
'onen an der Cholera erkrankt. Es befanden sich 
nur 3 Kajütenpassagiere auf dem Schiffe. Der 
Dampfer wurde in Quarantaine gestellt, ist gänz 
lich isolirt und wird einer gründlichen Durchräucherung 
und Desinfizirung unterzogen. 
F New⸗PYork, 28. Sept. Browusville in 
Texas wurde in der Nacht am Mittwoch voriger 
Woche von einem Wirbelsturm heimgesucht. Die 
Ztürme dauerten bis zum Freitag. Der Rio 
Brande trat aus seinen Ufern. Es fielen mehr als 
10 Zoll Regen und der Wind erreichte eine Schnellig— 
keit von 78 engl. Meilen in der Stunde. In 
Brownsville wurden 300 Häuser und in Mata— 
moras 500 niedergeweht oder entdacht und die 
zanze Ernte ist vernichtet. Der angerichtete Schaden 
wird auf eine Million Dollars geschätzt. Menschen— 
leben sind nicht zu Grunde gegangen. 
F Der „Waächter von Erie“ schreibt: Villard 
pieder oben auf. Henry Villard (eigentlich 
Zillgard) von dem men seit einigen Jahren 
aur wenig gehört hat, fängt wieder an, eine her— 
»orragende Rolle in den Wall Str. zu spielen. Er 
hat eine merkwürdige Laufbahn hinter sich. 1864 
noch ein einfacher Zeitungs Korrespondent, war er 
venige Jahre darauf einer der herbvorragendsten 
Finanzleute Amerika's. Er leitete den größten und 
zrfolgreisten „blinden Posl“ in der Geschichte von 
Wall Str. Er brachte die „Oregon Railway u 
stavigation Co.“ zur Blüthe und trieb den goldenen 
Nagel in die letzte Schwelle bei Vollendung der 
Northern Pacific; Eisenbahn. Eine Zeitlang war 
»x Prasident des Northern Pacific-Eisenbahnsystems 
Im Jahre 1884 wurde er jedoch vom Krach ereilt. 
Fr mußte die Präsidentschaft der Northern Pacific 
und anderer Gesellschaften niederlegen. Sein Palast 
in Newyork, der St. Patrickz-Kathedrale gegenüber, 
jelangte in die Hände seiner Gläubizer und er ging 
darauf nach Deutschland. Vor einigen Monaten 
lam er wieder nach Newyork zurück und mieihete 
eine kleine Office im Millsgebaude, Es hieß da—⸗ 
nals, daß er Agent verschiedener deutscher Kapita⸗ 
listen sei. Dieser Tage schloß er eins der größten 
Heschäfte ab, welche seit langer Zeit in der Wall 
—A 
SZyndikat für sechs Mill. Doll. Bonds und Aktien 
der „Oregon Transkontinental Co.“, deren Präsi⸗ 
dent er früher war, welche aber jetzt unter der 
deitung von Elizabeth Smith steht. Die „Dregan 
Transkontinental“ soll in letzter Zeit in einer argen 
geldklemme gewesen sein und die Papiere verkauft 
haben, um Geld flüssig zu machen. Eine Be— 
dingung des Verkaufs soll sein, daß Villard wieder 
inen Sitz im Direktorium erhält. In der Wall 
Str. ist man dabon überzeugt, daß Villard bald 
vieder an der Spitze des Northern Vacific Bahn⸗ 
ystems stehen wird. 
F Jedem Stand seine Ehre. Die 
resselflicker in den Vereinigten Staaten haben jetzt 
nuch ihr eigenes Organ. Dasselbe erscheint in 
Newyork und führt den schönen Titel: „The Uni⸗ 
»ersal Tinker“ (der UniversalKesselflicer) 
Ltar tberichte. 
Zweibrücken, 29. Sept. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ 
ualienmarkt.) Weizen O M. — Pf. Korn O M. — Pf. 
BZerste zweiceihige O M. — Pf., vierreihiged M. — Pf. 
Spelz d M. — Pf., Spelztern — M. — Pf., Dinkel 
— M. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Hafer 0 M. 
Pf., Erbsen O M. — Pf., Wicden 0 M. — Pf., 
Deu3 M. 30 Pf., Stroh J.Qual. 2 M. 70 Pf., II. Qual. 
2 M. 40 Pf., Kartoffeln 2 M. 50 Pf., Weißbrod 1/5 Kilo 
50 Pf., Kornbrod 3 Kilo 60 Pf. Gemischtbrod 3 Kilo 
75 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 
54 Pf., 11 Qual. 48 Pf., Kalbfleisch 530 Pf. Hammel⸗ 
leisch 50 Pf., Schweinefleisch 50 Pf. Wein l Liter 80 Pf. 
bier mLiier 24 Pf., Butter !/ Kiloar. I M. — Pi. 
legraphischer Schiffsbericht 
der „Red Star Linie“ Antwerpen. 
Philadelphia, 27. Sept. — Der Postdampfer 
„Nederland“ der „Red Star Linie“, welcher am 
14. September von Anwerpen abging, ist heute 
wohlbehalten hier angekommen. 
New ˖ York, 28. Sept. — Der Postdampfer 
„Belgenlaud“ der „Red Star Linie“, welcher am 
17. September von Antwerpen abging, ist heute 
nobskobeosten hier angekommen. 
Vrotestantischer Gottesdienst. 
Sountag, den 2. Okt. 1887: Erntefest und 
Abendmahl;z Vorbereitung 8 Uhr; 
dienst 923 Uhr, Text; Psalm 157, Lied 889. 
Nachmittags 2Uhr Predigtgottesdienst, 
Text Joh. 15, 143 Lied 456 
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Co. Frankfurt a. M. Buxkin⸗Fabrik⸗Depot. 
ιν solsectionen bereitwilligst franco. 
Erfahrungen eines Journalisten. 
Der Herausgeber und Eigenthümer des „Neu⸗Ulmer 
Anzeiger“, Herr J. W. Helb schreibt: „Der großen An⸗ 
zahl von Attesten, welche bereits die Heilkraft von Warner's 
Safe Cure bezeugen, ein weiteres zuzuführen, schreibe ich 
diese Zeilen. Wohl wissend, daß es dieses Zeugnisses nicht 
bedarf zur Befestigung der Glaubwürdigkeit für die Heilkraft 
dieses medizinischen Präparates, ist es mir doch ein Ver⸗ 
gnügen, abfälligem Urtheil entgegentreten und Zweiflern 
die Versicherung geben zu können: getrost und vertrauens⸗ 
voll einen gründlichen Versuch mit diesem Vräüparate zu 
machen. 
Zwar habe ich selbst Warner's Safe Cure nicht ge⸗ 
braucht, aber bei meinem Vetter Max Oberbigler in Pfaf⸗ 
fenhofen an der Roth, habe ich die Wirkungen dieses gro⸗ 
tzen Heilmittels beobachten können. Derselbe litt an einem 
höchst schmerzhaften Nierenleiden mit Blutabgang und er⸗ 
zriff ihn die Krankheit mit solcher Heftigkeit, daß, obschon 
ein junger kräftiger Mann von 20 Jahren, sein Leben 
ernstlich in Gefahr grieth. Die ihn behandelnden Aerzte 
ießen nichts unversucht und walteten höchst gewissenhaft ihrer 
Pflicht, aber troz bester Pflege und medizinischen Beistan⸗ 
des nahm das Leiden einen immer gefährlicheren Verlauf, 
so daß man zuletzt an dem Aufkommen des Kranken zwei⸗ 
felte. Jetzt wurde, trotz mancher Bedenken und Zweifel an 
dem Erfolge, ein Versuch mit Warner's Safe Cure gemacht 
und zum allgemeinen Erstaunen und freudiger Ueberra— 
schung besserte sich der Zustand des Patienten. Die Schmer⸗ 
zen schwanden immer mehr und mehr, Appetit und Lebens⸗ 
lust kehrten wieder und nachdem nur 2 Flaschen von 
Warner's Safe Cure eingenommen, war das Leiden gründ⸗ 
lich aufgehoben, so daß der Gesundheitszustand heute nichts 
mehr zu wünschen übrig läßt. 
Wie mir von competenter Seite mitgetheilt wurde, ist 
der medizinischen Fakultät kein Mittel bekannt, das eine 
positive Heilskraft auf die Nieren ausübt und ist es diesem 
allein zujuschreiben, daß die beste ärztliche Hilfe und ge— 
wissenhafteste Behandlung erfolglos in der Behandlung dieser 
so gefährlichen Krankheit ist. Da Special⸗Heilmitteln hier 
in Deufschlaud allenthalben mit Mißtrauen begegnet wird, 
erachte ich es als meine Pflicht, diese Zeilen zu schreiben, 
damit zweifelnde Leidende dadurch veranlaßt werden mögen, 
Warner's Safe Cure zu gerauchen, um dadurch ihre Ge⸗ 
undheit wieder zu erlangen.“ 
Der Preis von Warner's Safe Cure ist 4 Mark die 
Flasche. Verkauf und Versandt nur durch Apotheken. — H. H. 
Waruer u. Co., Frankfsurt a. M.