Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
x St⸗ Jugberter Anzeiger erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs 
n 'und Sonntags mit achtseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteliährlich 14 60 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 146 75 —5 einschlie ßüch 
34 Zustellungsgebühr. Die Einrüuckungsgebühr für die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum belträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 H, bei außerpfälzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt. 13 4. Neklamen 80 . Bei Amalider Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
—EIJ. 
Bestellungen 
auf den 
5t. Ingberter Anzeiger 
für das 
lehle Quartal 1887 
men noch fortwährend gemacht werden bei den 
. Postanstalten, den Postboten, den Umträgern 
id der Expedition 
Deutsches Reich. 
München, 8. Okt. Bei der Hoftafel, welche 
kgl. Hoheit der Prinzregent zu Ehren der 
den Kammerdeputationen gab und zu welcher 
e obersten Hofchargen, die Staatsminister, das 
ailitärische Haus, der Kammerdienst, Stadtkomman⸗ 
int Generallieutenant v. Wirthmann und Regierungs⸗ 
d Polizeidirektor Dr. v. Müller geladen waren, 
unk der Prinzregent auf das Wohl der beiden 
ummern des Landtages. Bei dem Cercle nach 
x Galatafel sprach der Prinzregent, von dessen 
fenherziger Liebenswürdigkeit alle Theilnehmer 
tzuct sind, mit allen Abgeordneten; er äußerte 
ine Befriedigung über den bisherigen Verlauf des 
undtags, erwähnte, daß ihm die nächstjährigen 
fünchener Ausstellungen besonders am Herzen 
egen und gab u. A. auch unverhohlen seine 
deinung über die Nothwendigkeit der Errichtung 
nes feuersicheren Circus in Munchen zur Verhuͤtung 
n Unglücksfällen zu erkennen. Die pfälzischen 
bgeotrdneten versicherte er, wie es ihn freue, 
ichstes Frühjahr wieder in die Pfalz zu kommen, 
ner die schönften Erinnerungen noch vom letzten 
such her habe. 
München, 4. Okt. Abg. Jegel und Ge⸗ 
sen haben bei der Kammer der Abgeordneten 
nen Initiativantrag eingebracht, nach welchem das 
undesteuergesetz in der Art abgeändert werden 
l daß der Gesammtertrag dieser Steuer den Ge— 
ainden überwiesen und letzteren das Recht einge⸗ 
umt werden soll, eventuell die Steuer auch uͤm 
dNdct. zu erhöhen bezw. in besonderen Bedürf- 
iidllen zu ermäßigen. 
Offizioͤs wird mitgetheilt, daß der Arbeiter⸗ 
uz Gesetzentwurf, welcher für die nächste 
qotage session in Aussicht gestellt war, entweder 
nicht oder nur mit der einschränkenden Be— 
mung von den verbündeten Regierungen einge— 
tt werden dürfte, daß die auf Frauen und 
pflichtige Kinder bezuͤglichen Vorschriften erst 
heiner Reihe don Jahren in Krafi treten, so 
se auf die gegenwärtig in den Fabriken be— 
ttigten Kinder deine Anwendung finden. Uls 
dhierfür wird darauf hingewiesen, daß die 
aregierung bei der beabsichtigten Einführung 
Gewerbeordnung in ElsaßLoihringen aͤhnlich 
angen sti. — Der „Magd. Zig.“ wird 
ur mitgetheilt, die Behauptung, die diegierung 
ne auch ein Gesetz über die Sonntagsfeier vor⸗ 
n sei unter allen Umftänden untichüg, da die 
nung gerade durch die Enquete zu einem Be— 
iß in gegentheiliger Richtung gekommen ist. 
Ausland. 
Jurich, 4. Oll. Siebzig Mann stark tagt 
onntag der deutsche Sozialiften ⸗Kongreß in 
7 bei St. Gallen. Anwesend sind u. A.; 
——— Hasenclever, Singer, Auer, Kayser, 
enherger. Vorsißende fint Hasencleber und 
Donnerstag, 6. Oktober 1887. 
22. Jahrg. 
—AVDD—— 
angenommen: die Genossen aufzufordern, einer Flucht 
yon Parteigenossen wegen drohender Prozesse oder 
Sefängnißstrafen entgegenzutreten, eventuell durch 
Antersagung jeder materiellen Unterstützung. 
Paris, 5. Okt. Heute wurde das Mani⸗ 
est des Grafen von Paris durch Mauer— 
inschlag in Paris verbreitet; die Polizei riß die 
Maueranschläge sofort herab und nahm mehrere 
Anhefter fesft. 
Paris, 4. Okt. „Ranec“ spricht die Be⸗ 
ürchtung aus, die Besprechung Bismarck's und 
Frispi's sei gegen Frankreich gerichtet. Der 
driegsminister habe daher gut gethan, die Alpen⸗ 
zrenze zu inspiziren. 
Nach dem „Soleil“ betrachtet Deutschland die 
eẽntschädigung der Wittwe Brignon und die 
Frozessirung Kaufmann's für eine genügende 
——ADD 
»amit einverstanden sein, obschon die republikanische 
Bresse noch einen besonderen offiziellen Akt der 
venugthuung fordert. 
Petersburg, 5. Okt. Der Besuch, den 
Frispi in Friedrichsruh abgestattet hat, erregt hier 
inverkennbar eine gewisse Besorgniß. Namentlich 
zefürchtet man einen abermaligen engeren Anschluß 
Italiens au Deutschland. 
Russische Befestigungsmaßregeln. Die 
Festung Modlin wird mit der Festung Warschau 
ereinigt und beide Festungen werden zusammen 
ine Lagerfestung für 250 000 Soldaten bilden. 
Die Vereinigungsarbeiten werden durch Pionier⸗ 
kegimenter eiligst betrieben. Die Festung Iwan— 
rod wird gleichzeitig in eine Lagerfestung für 
20000 Mann umaestaltet. 
— Speyher, 4. Oktober. Der katholischen 
Kirchengemeinde Kontwig, kgl. Bezirkamts Zwei— 
drücken, wurde zur Aufbringung der Mittel für 
den Neubau einer Kirche eine Kollekte in sämmt— 
ichen katholischen Kirchen der Pfalz bewilligt und 
zu deren Vornahme im Einverständnisse mit dem 
zischöflichen Ordinariate von der kgl. Regierung 
»er Allerheiligentag (1. November) ds. Is. 
v sffimmt. 
— Kandel, 3. Okt. Der biesige Gemeinde⸗ 
rath beschloß, dem „S. W.“ zufolge, in seiner 
gestrigen Sitzung, die Gehälter der hiesigen Lehrer 
alle funf Jahre um 25 Mark aufzubessern. 
— Die Weinlese beginnt am Montag den 
10. Okt. in Nußdorf, Walsheim, Roschach, Weyer, 
Wollmesheim (in den Nebenlagen, am 11. Okt. 
in den Hauptlagen), Essingen (in Nebenwingerten, 
am 12. Okt. im Roßberg), Knöringen (auf dem 
Roßberg, am Mittwoch den 12. Oktober um das 
Dorf), Hambach. Donnerstag den 18. Oktober in 
Dierbach, Siebeldingen, Eschbach, Neustadt. 
— Aus dem Kanton Dürkheim, 3. 
Okt., berichtet man der „N. B.⸗Ztg.“: Seit fünf⸗ 
undzwanzig Jahren war kein so reges und leb⸗ 
jaftes Geschäft im Aufkauf der Portugieser wie 
dieses Jahr. In allen Orten des Kantons ist bei⸗ 
iahe Alles aufgekauft. In Ellerstadt, Erpolzheim, 
Bönnheim, Friedelsheim, Ungstein, Kallstadt, Herx⸗ 
jeim a. B., Leistadt, Weisenheim a. B., Bobenheim 
1. B., Dackenheim, Dürkheim, Wachenheim, Forst, 
Deidesheim ist ebenfalls Alles, was erhältlich war, 
ufgekauft. In Freinsheim und Weisenheim a. S. 
wvurden die Portugieser geschnitten und überallhin 
als Eßtrauben versandt. Der Preis bewegte sich 
je nach dem Renommsõ der einzelnen Weinorte 
wischen 10 bis 18 Mk. pro Logel zu 40 Liter; 
in Freinsheim und Weisenheim a. S. zwischen 18 
his 15 Mk. pro Zenimner. Die Portugieser waren 
aber auch noch nie so schoön, vollkommen und gleich⸗ 
mäßig reif wie dieses Jahr. Der Herbst ist damit 
heils beendet, theils noch im Gange. Die Portu⸗ 
giesertraube hat aus verschiedenen Gründen eine 
Zukunft. Sie liefert in solchen Jahrgängen einen 
zuten Rothwein. Dieses Jahr ist eine stete Preis⸗ 
steigerung eingetreten. Wer im Zuschlage zoͤgerte, 
hat dieses Jahr gut gethan. Es kommt durch die 
Portugieser viel Geld in unsern Kanton. Möge 
es mit dem neuen Weißwein ebenso flott gehen. 
— Weisenheim a. S., 8. Okt. Ein 
Apfelbaum (Karihäuser), Herrn Chr. Gabel ge⸗ 
hörig, steht vollständig in zweiter Blüthe. 
— Ludwigshafen, 2. Okt. Heute wurde 
in der katholischen Nothkirche in dem Stadttheil 
Zemshof der erste Gottesdienst abgehalten. Die 
dirche, so gebaut, daß fie nach der Erbauung der 
weiten katholischen Kirche dahier in ein groͤßeres 
Wohnhaus oder ein Fabrikanwesen umgcandelt 
verden kann, ist recht geraumig und fast ungefähr 
1800 Menschen. Ein Mannervberein ist sogleich 
ins Leben gerufen worden, der sich die innere 
Ausstartung der jetzigen Noth⸗ und später neuen 
weiten Pfarrkirche zur Aufgabe gemacht hat. Von 
»iner beabsichtigten Gabenlotterie zu gleichem Zwecke 
wurde wegen zu geringen Erträgnisses Abstand ge⸗ 
nommen. (L. A.) 
— Frankenthal, 3. Okt. Verflossene 
Nacht wurde auf der Kirchweihe in Studernheim 
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bon hier durch junge Leute aus Oppau mit einem 
Messerstich und einem Revolberschuß lebensgefäbrlick 
wexwundel. 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
æx St. Ingbert, 6. Okt. Viele Arbeiter 
ahier scheinen nicht zu wissen, daß der Arbeitslohn 
vegen fälliger Staatsgebühren, Steuern, Umlagen ec. 
jepfändet werden kann und lassen deshalb mehrere 
die Mahnungen der Steuer⸗ und Forstgerichtsboten 
inberückfichtigt. Daß unter diesen Umständen das 
stentamt hie und da zwangsweise vorgehen muß, 
lann nicht Wunder nehmen und wurde denn auch 
in der That dieser Tage bei mehreren Arbeitgebern 
der Dienstlohn der süumigen Arbeiter gepfändet. 
da dieses Verfahren, wie gesagt, geseßzlich zulässig, 
aber mit bedeutenden Unkosten verbunden ist, möchten 
vir mit gegenwärtigen Zeilen unsere Arbeiter daran 
rinnern, daß es in ihrem eigenen Interesse 
iegt, die Staatsgefällen freiwillig zu bezahlen, da 
ie sich die Kosten einer Pfändung und 
hren Arbeitgebern vielfache Scherereien, die 
nit einer solchen verbunden sind, ecsparen. 
— In der Sitzung der Strafkammer des k. 
dandgerichts Zweibrücken vom 5. Okt. wurde dem 
„R. Zw. T.“ nach gegen den des Jagdvergehens 
angeklagten Chemiker Leopold Villeroh von Glas⸗ 
züttorhof bei Niederwürzbach in Folge Nichter⸗ 
cheinens der Haftbefehl erlassen. 
— Rechtspraktikant Schwarzwälder in Eden⸗ 
koben wurde zum Notar in Landstuhl ernannt. 
— Die LateinschuleinEdenkoben zählt 
m neuen Schuljahre 67 Schület gegen 68 im 
origen Jahre. 
— Edernkoben, 83. Okt. (Pflanzt Obst⸗ 
zäume!) Herr Carl Riedhammer von hier hat 
ür die Birnen eines einzigen Baumes in seinem 
rachtvollen Garten in der Villastraße die ansehnliche 
zumme von 150 M. eindenommen. (Gwt)