oten, um die Langgelöffelien den Jägern zum
chuß zu hringen. Auf den Abend war großes
men angesagt, bei welchem von der erhofften Beute
in nisprechender Theil die, Tafel- schmücken sollte.
die Treiberei nahm ihren Anfang. Merkwürdiger
Beise hatten aber die Hasen von der Sache Wind
ommen und in einer jedenfalls ad hoe berufenen
gersammlung der Stammesältesten den Beschluß
efaßt, für jedes Mal der Affaire aus dem Weg
a gehen. Als nun, die Jäger nach brillantem
rühsiüuck an das Tagwerk gingen, da sahen fie
el sehr viel flaches und hügeliges Land und dann
nd wenn auch am fernen Horizonte einen Hasen,
er ihnen einen guten Morgen zu wünschen schien
ind dann wieder verschwand. *Der Jagdeifet war
roß, man trieb und trieb, nicht weniger wie fünf
ztand und dazu noch zwei Kesseltreihen wurden
bgehalten und endlich bei dem letzten, als schon
ille Hoffnung schwinden sollte, da sollter die große
Arbeit des Tages belohnt werden. In wilden
Satzen kam das Gethier daher, athemlose Spann ·
ing herrschte, so bei, Jägern wie bei Treibern, ein
Schuß knallte und berendet »liegt im ⸗Blute die
Heute des Tages, ein unschuldiges, in der Bluthe
ctx Jahre gemordetes Kaninchen. Sie zogen zurück
um Siandort, Wehmuth im Hetzen, welche zerst
chwand, als zahlreiche Flaschen dem Opfer des
Tages gewidmet waren. . Zwölf Jäger — funf·
ehn Treiber — ein Kaninchen — Heiliger Hu⸗
us (Ein ähnliches Stücchen könnten die Jager
us Enkenbach bei Kaiserslautern erzühlen nur mit
dem Unterschied, datßz die ganze —zahlreiche Jäger⸗
ind Treiberichaar mit sieben Jagdhunden ee i nen
virklichen Feldhasen. zur Strecke vrachte.) —79—
»7Bonn, 25. Jan. Die Studierenden der
Iniversitat Breslau erlassen einen Aufruf an die
Lommilitonen der übrigen deutschen Hochschulen,
vorin diese aufgefordert werden, dem Kaiser zu
einem beborstehenden 90. Geburtsiage „mit deut⸗
cher Brüderlichkeit den Dank und die Glückwünsche
ver akademischen Jugend Deutschlands, zugleich
nit der Versicherung, unwandelbarer?, Treue und
rgebenheit bis in den Tod vereint auf die Stufen
ves Thrones niederzulegen.“ Trefflich wird in dem
Aufruf weiter gesagt: „An dim Tage, wo die
Blicke aller Kulturvölker auf uns Deuische gerichtet
ind, da gilt es für uns, die wir die Früchte der
jerrlichen Thaten Wilhelms des Siegreichen, wie
In die Geschichte einst nennen wird, genießen, die
vbir vor allem mit seiner großen Schöpfung, dem
ungen deutschen Reich, aufgewachsen sind, in erster
keihe unsere Huldigung darzubringen. Legen wir,
on je her die Träger der idealen Güter unserer
Nation ,an dem Ehrentage unseres Kaisers das
eierliche Gelöbnis ab, diese seine Schöpfung, als
eiligesGut uns überkommen, mit unserem besten
dönnen zu hüten und zu pflegen. Zeigen wir,
daß in unsern Herzen noch dieselbe Flamme der
Begeisterung lodert, die unsere Väter einst in den
Stunden: der Gefahr zmit Gotz für König und
Baterland freudig in den Kampf giehem ließ.“
-Schließlich wird in dem Aufruf der Vorschlag ge⸗
nacht, dem Kaiser „durch Verlreter aller deutschen
Aniversitäten“ eine Adresse zu überreiche.
Ein / blutiger Krawall, der im Dezember v. J.
nuf änem Commerse der Studirenden annder tech⸗
zischen Hochschule zu Hanno ver stattgefunden,
jat jetzt zur Suspendation der Verbindungen der⸗
elben geführt. Die Nichtcouleur⸗Studenten waren
nuf dem Kommerse aus geringfügiger Veranlassung
n einen Streit geralihen, bei welchem Stuhlbeine
ind Biergläser in solchem Umfange verwendet
vurden, daß der Wirth einen Schadenersatz von
wa 800 Mt. beansprucht.
Gneinem Pistolenduell) in Greifs—
vald wurde der Kandidat der Medizin Juncken von
dem Kand. med. Klück gefährlich verwundet.
7Furst Bismarck. In einem soeben bei
Zeit, u. Co. in Leipzig erschienenen Bändchenm:
Dißlichenn deutsche Juristen des XIX. Jahrhun -
erts und Politisches und Unpolitisches von Withelm
steuling“ finden wir u. A. folgenden hübschen Ge
danken;; wa
Fürst Bismarck
Sonderbares GeschiklSo viele unseres
— Volhkes
breisensstets,was er that, tadeln stets,
—was er thut.“
Diese zwei Zeilen enthalten mehr Wahrheit
ind Weisheit, als in manchem langen Artikel, der
iber den Reichskanzler veröffentlicht worden, zu
inden ist.
fWGnsere lieben Nachbarn), Behufs
ines in Frankreich zu erzielenden größeren Ab⸗
nzetz ihrer, Fabrikate sandte eine große Musik⸗
zuͤsftrumenten⸗Fabrik in Berlin ein französisch ab⸗
sefaßtes Cirkulat an einen französischen“ Notat
damens Brunet in Chatellerault, in welchem in
zflichstem Tone gebeten wurde, Firmen zu nennen.
ie in der betrefsenden Stadt sich mit dem Mufik-
ynstrumenten⸗ Handel befaßten. Die Antwort,
velche der würdige Herr Brunet gab, wirft sowohl
in grelles Streiflicht auf die Stimmung jn ge—
vissen Kreisen Frankreichs“ gegen die deutsche In⸗
zustrie, als auch auf die merkwürdigen Begriffe
on Höflichkeit, die selbst gebildete Franzosen,
on deren · entzuckendert Galanterie“ die Welt zu
chwaͤrmen pflegt,“ besitzen. Das Antwortschreiben
es Herrn Guhbriel Brunet, ein kostbares Dokument,
ines hirnberbrannten? Chauvinismus, lautet in
lebersehung di xChatell erault, den 13. Januar 1887.
inverschämtes VolkIch bin Franzose und Pa⸗
riot! Seshalb fasse ich das Cirkukair, das Sie an
nich gerichtet haben, als eine Beleidigung auf
rotz Ihrer niedrigen und abgeschmackten Bitten:
Venn es in Frankreich einige Personen gebeüu
ollte, dien erbärmlich genug sind, mit Ihnen die
eringsten Verbindungen und den geringsten“ Handel
u haͤben, so verachten wir dieselhen als unwürdig,
ranzosen zu sein.“ Die große Mehrheit, fast die
desammtheit haßt und verochtet Euch,“ eine Bande
on Uhrenrdubern, abscheuliche Sorte Räuber und
Zrandstifter Sie bitten mich, Ihnen behülflich zu
ein, Ihre gefälschten Fabrikate bei uns zu ver⸗
rufen ẽ Wuͤrde ich in Chatelleraultemur einen
nzigen Kaufmann kennen, der' imstande wäre,
zhte Offerte entgegenzunehmen und irgend etwas
on Ihnena⸗, zu kaufen, ich würde ihn sofort der
gerachtung seiner Mitbürger preisgeben! Er sollte
nler dem Gewicht seiner Schande zusammenbrechen.
ych haben zwei Söhne, welche ich mehr“als das
deben liebe; und mein Glück würde groß sein an
sem Tage, wo ich di selben zur vollständigen Ver⸗
richtung Preußens beitragen sehen würde. Sollten
je auch daran zu Gru de gehen! Zittert, daß
—D————
urchtbar sein,“ dies wenigsteus wünsche ich! Ihn
ehen und dann sterben. Es ist ein Franzose und
depublikaner, welcher so zu Euch spricht h0 Aber
zhr achtet weder die Ehre noch die Freiheit Nie⸗
rige Sklaven 1; Gabriel Brunet:! — Der Berl.
32Anz. ist in der Lage, das Antwortjchreiben
inseres verehrten Landsmanns, des Füsiliers
dutschkes, darauf mitzutheilen. Derselbe schrieb
in Herin Brunet wie folgt: Mein lieber mong
ehär. Jabriel! Ick habe mit villmVerjnijen
Ihnen Ihren Brief jelesen, ich habe mir aber nich
o jeforchten, wie; Sie vielleicht denken dhun. Ick
in Sie nemlich alter Landwehrmann von anno
0, combréné vu? und 8 Rummel. Bange
nachen jilt nich und „jetrempelt“, wie Sie sich
et denken? — is nichb Nich' in die la mäng!
Benn. Se durchaus wieder Keile haben wollen,
et is een Aufwaschen. Ick bin zwar seit 15
jahren in'ne Landsturm, aber mitjehn duhn dhu
kdeßwejen doch noch 'mal. Et war zu scheene.
der. jute Rotwein und die warmen Conjacke haben
nir Hazumal riesig importirb; haben Se een jutes
dröppken im Keller? foll mit anjenehm sind. —
Ick denke so in'n Mai oder Juni bin ick mal sp
rei, Ihnen mit meinen 2999 andern Kameraden
von's Rejimento meinen Besuch zu machen.Also
cesorvoipl. Adjes · vch Herr Jabriel. Ick grüße
Zie Friedrich . Wilhelm; Kutschke aus Berlin.
2. 8. Herr Jahriel! Rammen Sie dielleicht von'm
kirzengel· ab dm3310
F Southport, 26 Januar. Gestern
ertheilte der deutsche Generaikonsul Midehete in
HBegenwart · des ⸗Majors von Southportungefähr
700 VLfirl. unter die Hinterbliebenen der ertrunkenen
Maunschaften der Rettangsboote, welche am 20.
Dezemdet der gestrandeten Barke Meier“Hilfe
xringen wolltene Nach“ der Vertheilung schrach der
Major seinen herzlichsten Dank aus und fügte hinzu,
in derartiges großmüthiges Handeln trage entschieden
azu bei, das gute Einvernehmen zwischen Deutsch-
and und England zu verstärken.
7 Cuxus ober nicht.Aus? London
chreibt man: „Lord Howard hat seine Gattin
nsoweit unter Kuratel setzen lassen, daß' er die
Frklärung abgab, er werde fortan nur solche Schul⸗
den zahlen, welche Lady Constancia für nothwen⸗
zige Dinge auf sich genommen. Nun klagte in
en letzten Tagen die Parfuemeriewaarenhändlerin
Canham, daß ihr die Lady 60 Pfd. Sterl. für
Schminke schulde Lord Howard wies die Bezah-
ung zurück, indem er serklärte, Schminke sei Luxus.
rxmport: rief Miß Canham: Die Richter mögen
en kupferigen, schwarz · und gelbgestreiften Teint
her Lady betrachten und dann sagen, ob die. Schminke
zuxus ist l Lord Howard mußte die Richtigkeit
ieser Schilderung zugestehen und zahlte die einge⸗
lagte Rechnung 2
4Di e o mpa dio ux in Japan.) In
Japan ist eine große Revolution vor sich gegangen.
Die Kaiserin hat nämlich angeordnet, daß unmehr
alle japanischen Damen, welche zu den Soiiroͤen
vei Hofe geladen werden, gepudert und in der
Toiletle àia Louis XV. erscheinen müssen. Vor
ꝛinigen Monaten, hatte der Taikun, verlangt, daß
alle Hofdamen duf europaische Art gekleidet sein
osllen, jeyt aber will man noch weiter gehen.
7 Rew.Nin ert, 24. Januar. Wieder ist
in Erpreßwagen der Texas Pacifichahn von mas⸗
irten Räubern beraubt worden. Die acht Mann
tarke Bande erbeutete Lstrl. 10,000 und 28 Werth⸗
briefe. —28 J 5
— Eit große Pulberexrplosaon, welcher
ine höchsi sonderbare Veranlassung zu Grunde
jegt,“ wird aus: San Franzisko gemeldet. Der
S„qgoner Parcllelee segelle am 14. Jauuat von
San Franzisko nach Oregon: Konträre Winde
wangen · den Kapitan, am folgenden Tage nach
Zolden Gate (Hafeneinfahrt von San Franzisko)
urückzukehren, woselbst das Schiff von einer starken
Strömung erfaßt und bei Point Lobos auf Strand
getrieben wurde.“ Die Mannschaft der dort statio⸗
nirten Rettungsstation ging sofort nach dem Wrack
hinaus, ohne zu bemerken, daß die schiffbrüchige
Besatzung inzwischen Leins ihrer Boͤte“ bestiegen
hatte und mit demselben in den Hafen eingesegelt
dar. Die Reitungsmannschaften kehrten dann nach
hrereStation zurück und der Schoner zerfchellte
un den Felsen.Pidtzkich entzundete sich durch die
ingeheüre Reibung? das untet ver Ladung desth⸗
Schoners befindliche“ Pulber und mehr als 40
Toanen Pulber flogen mit schrecklichem Getbse in
die Luft.“ Mehrere in der Nähe des Strandes
zelegene Sommerhotels und sonstige Gebäude
purden⸗ durch eine ungeheute Welle, welche sich
rach der ersten, Erschuͤtterung auf den Strand
välzte, ganzuch sortgeschwemmt und die Rettungs⸗
zationit wurde total zertrümmertn Drei Personen
on der Rettungsmannschaft erlitten Verwundungen.
Die Erschütterung flößten der ganzen Einwohner
chaft San Franziskos Schrecken ein gnd wurde
ber 100 englische Meilen weit verspürt.
Fur die Redaktion peranlwortlich: FX. Deme ß.
Sächsische Vieh⸗Versicherungs-⸗Bautk
in Dresden. —
en Der uberaus glänzende Jahres· Abschlu dieser
zrößten aller deutschen Vieh⸗Versicherungs-Gesell⸗
chaften zeigt wieder zur Genüge, welcher Belieb-
Jeit sich dieses vertrauenswürdige Institut erfreut.
der Zugang an neuen Versicherungen und Prämien
var wieder beträchtlich höher zund fand die aus
iesein Anlaß dergrößerte Pramien-Reserbde durch
veiteren Ankauf von Staatspapieren mehr wie
ginreicheüüdex. Deckung. Das Grundprincip der
Zank hatgerade im wverflossenen Jahre einen
länzenden Sieg errnngen 3 waͤhrend einerseitz der
Zuwachs neuer Versicherter ein rapid steigender
var wurde/ anderseits die hohe Schadenziffer —
Jegen das Jahr 1888 Mark 127,179 mehr in
holler statutarischer Höhe prompiest ausgezahlt.
Diese Thatsache mhaben; wieder ebident bewiesen,
zaß die von der Bank eingeführken festen, billigen
Pramien. welche auch in den derlustreichsten Jahren
die Milglieder bor jedem, Nach oder Zuschuß
chuüßtzein, allseitig den ungetheiltesten Beifall gefun⸗
den haben unde dem Viehbesitzer den Beitritt er⸗
teichtern. Deshalb, erklärt. sich leicht die herdor·
ragende Unterstitzung, welche der Bank bon Ber
drden landwirschaftüchen Vereinen, Grohgrumdbes
itzern ꝛtc. zu. Theil wird. Die Finanzlage der
Hant ist nach'allen Seiten hin eine geordnete und
Jünstigezu nennen.“ Versichert waren' bis ult.
1886 Mari 113 7835 221 und' bezahlte Schäden
Mark 2,190, 416. 82. Siehe heutiges Agenten-
Besuch.