Full text: St. Ingberter Anzeiger

Wien. Herzog Karl Theodor in Bayern 
trifft Anfang November mit seiner Gemablin und 
seinem Asfistenten hier ein, wohnt in der Hofburg, 
bleib bis Weihnachten und besucht die Klinik 
Billroth's. 
Ein Bürgermeister von Mertzig 
in Großherzogthum Luxemburg, Herr Elsen, isl 
ermordei auf der Straße gefunden worden. Man 
glaubt, daß vier Maurer, die er vor Kurzem zu einer 
Teinen Geldstrafe verurtheilt hatte, den Mord 
berübt haben. 
Galgenhumer. Bekanntlich haben Pariser 
Polizeibeamte aus der Haut des Mörders Pranzini 
Visitenkartentaschen machen lassen. Das ist offenbar 
in Mörderkreisen sehr beachtet worden. Denn als 
in den letzten Tagen in Aix der Mörder Esposito 
zum Tode geführt wurde, entspann sich, wie der 
Petit Provencal“ meldet, veim Verlassen des Ge⸗ 
fängnisses zwischen dem Gefängniß-Direktor und 
dem Mörder folgendes Gespräch: „Haben Sie 
noch einen letzten Wunsch?“ — Esposito: „Ja! 
Falls nach meinem Tode Visitenkartentaschen aus 
mir gemacht werden sollen, bitte ich um vergoldeten 
Schnitt.“ 
Ein Liebeskuß im Vatikan. Vor 
einigen Tagen spielte sich in den Privatgemaͤchern 
des Papstes im Vatikan eine hübsche Szene ab. 
Gräfin Pecci, die Nichte des Papstes, war mit 
ihrem Bräutigam bei ihrem Oheim zu Gaste, und 
während des Besuches entfernte sich der Papst auf 
einen Moment. Als er unvermuthet rasch zurück⸗ 
kehrte, kam er gerade recht, um das Brautpaar 
über einen zärtlichen Kuß zu überraschen. Reuig 
tüßte Komtesse Pecci dem hl. Vater die Hand. 
indem sie sich entschuldigte, daß sie sich hier so 
weit vergessen habe. Zärtlich fuhr die Hand des 
Papstes über die Stirn der Braut. „Es gieb! 
keinen Raum“, sagte derselbe, „der so heilg wäre, 
daß ihn reine junge Liebe nicht noch veredeln, ver— 
schönern könnte.“ 
F Von einem Deuischen, der im fernen Westen 
eine Heimath gefunden, wird der „Fr. Zig.“ ge⸗ 
schrieben, daß der in Amerika zur Zeit als 
„stärkster Mann der Welt' anerkannte Athlet 
ein biederer Darmhesse aus der Gegend der 
Bergstraße ist. Derfelbe reist dort unter dem 
Namen M. Sampson und erregt allgemein großes 
lufsehen. Zu seinen interessantesten Produltionen 
jehören folgende: Er nimmt einen eisernen Ring. 
»s Zoll dick, legt ihn über den oberen Armmuskel, 
nachdem er letzieren mit etwas Oel eingerieben. 
Er spannt den Arm an und aus dem runden Ring 
wird eine obale Form, die dann die Runde im 
Publikum macht, damit man sehe, daß die Sache 
mit richtigen Dingen zugesst. Dann nimmt er eint 
eiserne Kette, “s Zoll dick, schwingt sie zweimal 
hin und her und zerreißt sie mit dem dritten Ruck. 
Auch hiervon werden die Stücke gezeigt. Dann 
nimmt er drei Ketten, eine in die linke Hand, eine 
weite über den Nacken und die dritte üher das 
ꝛechte Handgelenk. Alle drei sind am Boden fest— 
jemacht. Aus der gebückten Stellung sich plötzlich 
uufrichtend, zerreißt er alle drei auf einmal unter 
dochrufen der versammelten Menge. Noch zwei 
Zeispiele dürften interessiren. Im vorigen Jahre 
iing Herr Sampson in eine Fabrik in Pittsburg 
Penn.), wo eine kleine Dampfmaschine arbeitete. 
Er machte eine Wette, er könne dieselbe mit seinen 
Armen zum Stillstand bringen, worüber man i 
auslachte. Er versuchte es und gewann die —8 
In Chicago begleitete er einst einige Damen * 
einer Gesellschaft nach Hause. Unterwegs wurde 
letztere von einigen herumlungernden —R 
beleidigt. Er schlug darauf vier der Strolche sofrn 
zu Boden. Ihr Geschrei führte zwei Schutlen 
herbei, die ihm, da sie meinten, er sei der Üebel. 
häter, Handfesseln.anlegten, was er auch ruhig it 
gefallen ließ. Doch kaum festgemacht, zerriß er d. 
Fetten und schlug beide Maänner in die Fluch 
nachdem er ihnen, aber umsonst, den wahren Sau 
berhalt erklärt hatte. 
F Aus Amerika. Man weiß nicht, sol 
man es mehr niederträchtig oder mehr dumm heißen 
was in echt amerikanischer Sensationssucht die eng 
lische Zeitung „Telegramm“ in Minnegpolis ihr 
Lesern auftischt. Dieselbe veroöffentlichte eine Kocte, 
pondenz aus Berlin, in welcher geschrieben wurde 
aiser Wilhelm sei seit drei Jahren todt, und de 
velcher jetzt den Kaiser spiele, sei ein alter Schul— 
meister, Namens Karl Sommermann; Bisma 
habe noch zwei andere alte Leute an der Hand, 
die dem Kaiser ähnlich sähen, für den Fall, daß 
auch Karl Sommermann sterben sollte. Der Krop— 
prinz lasse sich das gefallen, weil Bismarck es sr 
wolle, der wisse, daß, sobald der Tod des Kaisen 
bekannt würde, der Krieg da sein würde. Diesen 
Blödsinn wagt jene Zeitung ihren Lesern aufsu— 
lischen und was noch schlimmer ist, viele der leß 
teren find so dumm, solch' albernes Zeug za 
Aauben. 
Für die Redaktion verantworlich: F. X. Deme, 
Jeden Freitag baden. Diehl 
EXch nehme die in der Wirthschaft 
J des Herrn Kneib gegen Bader 
Herrn Spohn gemachten Aeußerungen 
als unwahr zurück. 
St. Ingbert, den 19. Okt. 1887. 
Franz Aaver Ried, 
Badergehilfe. 
Maschinonooel 
AAMA. W 
Am Sonutag, den 23. Oktober d. J.. Abends um 8 Uhr, in 
Saale Cafe Oberhaufser 
EealII der pasciven Peuerwehrmannechatft. 
Der Letzteren ist gestattet Freunde — Feuerwehrleute ausgenommen — 
inzuführen. 
Diejenigen passiv. Feuerwehrleute, welche bis Samstag Abend noch keiner 
Zeitrag geleistet, haben keinen Zutritt. Der Ballausschuß. 
J —— — — ⏑— 
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