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Aumtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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der ‚St. Jugberter Anzeiger? erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Vonnerstag, Samstag und Sonnutag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltung
satt und Sonntags mit ——ú illustrieter Beilage. Das Blatt kostei vierteljährlich 1M 69 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 3 einschließlid
V Zustellungsgebuhr. Die Einruckung sgebühr für die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt. I3 9. Reklamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
218.
Deutsches Reich.
Berlin, 4. Nov. Der Kaiser stand gegen
Mittag auf, nahm um 2 Uhr Nachmittags den
vortrag des Chefs des Civilkabinets, Wirkl. Ge⸗
seimen Raths v. Wilmowski, entgegen und zeigte
ich beim Aufzug der Wache am historischen Ed⸗
enster. .5*
Berlin, 4. Nov. Der' Staatssekretar des
duswärtigen Amtes, Graf Herbert Bismarck, der
seute früh von Friedrichsruh zurüdgekehrt ist, empfing
jeute Mittag den Besuch des russischen Botschafters,
grafen Schuwalow. J
Berlin, 3. Nov. Der Bundesrath nahm
seute die Ausschußanträge betr. die Ergänzung der
jorläufigen Ausführungsbeftimmungen zu dem Ge⸗
etze über die Besteuerung des Branntweins an.
Einer Mittheilung des „New⸗York Herald“ zu—
olge sandien die amerikanischen Anarchisten
mit der letzten Post nach Deutschland mehrere
Tausend in deutscher Sprache gedruckte Circulare
und Flugschriften, worin die deutschen Soldaten
aufgefordert werden, sich zu empören, falls ein
drieg zwischen Deutschland und Frankreich aus—
zricht. Most unterzeichnete das Circular, welches
owohl unter die Truppen des stehenden Heeres,
wie unter die Mannschaften der Landwehr vertheilt
werden soll. Das Circular soll auch in etwas
eränderter Fassung ins Französische übersetzt werden,
m in der franzöfischen Armee vertheilt zu werden.
Dem Reichstage soll gleich nach seinem Zu—
ammentreten der Etat vorgelegt werden. Die Ein⸗
nahmen aus der Branntweinverbrauchssteuer be—
rechnet die Regierung nach einer offiziösen Mit-
heilung auf etwas über 100 Millionen Marlk, bei
er Nachsteuer sollen 7 bis 8 Millionen heraus—
gekommen sein. Die Getreidezollvorlage, die im
steichsschatzamte ausgearbeitet wird, soll gleichzeitig
mit dem Etat vorgelegt werden, ebenso das Gesetz
zetr. die Verlängerung des Handelsvertrages mit
Deslerreich.
Berlin, 2. Nov. Der Verein Berliner Kauf⸗
eute und Industrieller hat in seiner letzten Ver⸗
ammlung auch über die Reform des deutschen
dandelsgesetzbuches verhandelt und der Referent eine
seihe von Wunschen ausgesprochen, welche ver⸗
schiedene Rechtsgebiete berühren. Er hielt für noth⸗
wendig, daß eine bessere Durchsichtigkeit der kauf⸗
naͤnnischen Verhältnisse des Firmeninhabers aus
dem Firmentegister herborgehe, daß das Manipu⸗
iiren mit den Handelsbüchern bei eintretendem Kon⸗
urse vetpont und die Möglichkeit der Konkursver⸗
chweigung verhindert werde. Der Referent plädirte
dann für Einführung einer vierwöchentlichen Kün
igungsfrist der Handlungsgehilfen und für Fest-
etzung einer Hafltpflicht der Angestellten in dem
Fall ungesetzlicher Stellungsaufgabe und bielt die
zesetzlichhe Regelung der Verhältnisse der Agenten
ür erforderlich. Aus der Versammlung wurde
ine Reform des Maklerwesens, die Ausdehnung
het Krankenversicherungspflicht auf die Handlungs
zehilfen und eine gesetzliche Norm über die Ge⸗
chaftsverschwiegenheit der Angestellten für erforder⸗
ich erachtet.
Ausland.
Petersburg, 4. Nov. Dieser Tage sind
ne preußischen Uniformen des Czaren nach Kopen⸗
jagen abgegangen. Hier zweifelt Niemand an der
berliner Zusammenkunft.
Lokale und che Aachrichten.
St. Ingbert, 5. Nov. Morgen Sonntag
iv um Reformationsfest wird in sämmtlichen prot.
Sonntag, 6. November 1887.
—XL
ur Unterstützung dürftiger Theologie studirenden
fälzischen Kandidaten erhobenn. .4
* St. In gbert, 5. Nov. In Betreff der
Zriefsendung an Soldaten, welche im aktiven Dienst
tehen, ist von der Postbehörde eine neue Ein⸗
lichtung getroffen worden. Die bisher übliche Be⸗
seichnung „Soldatenbrief. Eigene Angelegenheit
des Empfängers“, welche die portofreie Beförderung
der Sendung veranlaßte, fällt weg. Statt dessen
verden die Soldatenbriefe mit Briefmarken von
zelber Farbe beklebt, welche an die Soldaten ver⸗
heilt und von diesen an ihre Angehörigen und
in andere Personen, mit denen sie in Briefverkehr
tehen, verschickt werden.
— Für Militäranwärter. Durch Be—
chluß des Ministeriums des Innern und des
driegsministeriums haben die für Besetzung der
Subaltern⸗ und Unterbeamtenstellen vorgemerkten
Militäranwärter, welche z. Z. eine Civilversorgung
noch nicht gefunden haben, ihre Meldung zur
Vermeidung der Streichung in den betr. Bewerber⸗
Verzeichnissen bis zum 1. Dezember zu wieder⸗
holen..
— Höflichkeit gegen Frauen. Das
Reich? Postamt hat feinen Beamten die Höflichkeit
jegen Frauen zur Pflicht gemacht. In der Ver⸗
ügung über das „Verhalten der Postbeamten im
Verkehr mit dem Publikum“ heißt es wörtlich:
„Als selbstverständlich muß angesehen werden, daß
gegen Damen vorzugsweise ein höfliches und zu—⸗
vorkommendes Benehmen zu beobachten ist. Man
jört gerade von Frauen und Mädchen gebildeter
Stände nicht selten Klagen darüber, daß sie auf
der Post, weil sie sich in die am Schalter ange⸗
ammelte Menge nicht füglich mischen können, lange
dergeblich auf Abfertigung warten müssen, daß ihnen
der persönliche Verklehr am Postschalter unerwünsch!
ist, und daß der eine oder der andere Postbeamte,
zer sie zwar sehr wohl bemerkt, sich ihrer nicht,
wie die Artigkeit es gebot, rücksichtsvoll angenommen
jabe, während andererseits ein zuvorkommendes
Berhalten der Beamten Damen gegenüber ganz be⸗
onders mit Dank auerkannt wird.“
— Bei der kürzlichen Berathung des Militär⸗
tais hatte der Herr Abgeordnete Marker auch
einige Klagen über die Qualität des Brodes in
Zweibrücken vorgebracht und die Kriegsverwal⸗
ung um Abhilfe der bestehenden Mißstände ersucht.
Die vsm Herrn Kriegsminister dv. Heinleth in Aus
icht gestellten Ethebungen sind gutem Vernehmen
aach bereits in vollem Gang.
— Zweibrücken, 4. Nov. Aus gut unter⸗
richteter Quelle, berichtet das „N. Z. T.“ erfahren
vir, daß die hiesige Aktien-Brauerei ,Tivoli“ im
aufenden Betriebsjahr einen Reingewinn von rund
12,000 Mk. erzielt hat und an ihre Aklionäre eine
Dividende von 31 80 pro Altie vertheilen wird.
dieses finanzieslle Resultat ist, da sehr biele Ab—⸗
chreibungen stattgefunden haben, als ein recht
zünstiges zu bezeichnen.
— Kaiserslautern, 2. Nob. Eine rührende
Scene spielte sich heute auf dem Friedhof ab. Man
ertappte ein kleines Mädchen dabei, daß es Gräber⸗
chmuck entwendete und auf einen dürftigen Hügel
in der südwestlichen Ecke des Kirchhofes zusammen⸗
erug. Ju's Verhör genommen, gestand die eiwa
Zjährige Waise thränenden Auges, daß sie aus
Pietät gestohlen habe, um das Grab ihrer lieben
Mutter am Allerseelentage zu bekränzen. Nach einer
leinen nachsichtigen Moralpredigt ließ man das
22. Jahrg.
seind laufen. Sein ferneres Verhalten wird von
bestimmendem Einfluß darauf sein, ob eine ange—
sehene hiesige Familie die Kleine nicht adoptirt.
(Pf. A.)
— Dürkheim, 2. Nov. Eine Wittwe von
dardenburg Namens Schmidt, welche im Herbst
beschäftigt war und beim Herbstbraten wahrschein⸗
lich dem Federweißen etwas zu viel gethan hat,
vurde in der Nähe der Stadt gestern Abend auf⸗
jefunden und in ein Haus verbracht. Nach Ver⸗
lauf einiger Stunden war dieselbe eine Leiche.
— Ludwigshafen, 4. Nov. In dem
eller eines Wirthes auf dem Hemshofe wurden
zjestern durch die Schutzmannschaft 10 Fäßchen
inversteuerten Branntwein's aufgefunden und be⸗
chlagnahmt. —
— Frankenthal, 3. Nodo. Wie uns mit⸗
zetheilt wird, ist gestern in der CellulosestoffFabrik
Waldhof ein Arbeiter aus Sandhof, Namens Müller,
der auf einer Leiter stehend die Transmissionswelle
chmieren wollte, infolge Rutschens der Leiter ge⸗
allen. Um fich zu halten, griff er nach der Trans⸗
nisfion, die ihn dann erfaßte und nach der Seite
chleuderte, so daß er sofort eine Leiche war. Er
interläßt drei Kinder. J (F. T.)
Bea— eter.
F Prinz Ludwig Ferdinand wurde von
der Univerfität Bologna zum Ehren⸗Dolktor der
medizinischen Fakultät ernannt. Gleich seinem Veiter,
dem Herzog Karl Theodor, ist dieser Prinz eben⸗
'alls Mediciner, erwarb das Doktordiplom vor vier
Jahren in München und prakticirt am Bezirks⸗
rankenhaus nächst dem Lustschloß Nymphenburg,
vo er wohnt.
F In Forbach brannte am Donnerstag ein
Theil der Couturierschen Ziegelhütie ab; an eine
Rettung des Baues war nicht zu denken und die
zanze Thätigkeit der Feuerwehr beschränkte sich darauf,
die angrenzenden Gebäulichkeiten vor Schaden zu
fichern. Im Jahre 1875 brannte dieser Theil der
Ziegelhütte schon einmal ab. *
F Munchen, 3. Nov. Ein Veteran der
hiesigen Künstlerschaft, der Dichter Franz Traut—
mann ist in vergangener Nacht gestorben.
F Nürnberg, 83. Nov. Man depeschirt der
IFr. Zig.“: Bayern gestattet die Denaturirung
des zu Lacken und Polituren verwendeten Spiritus
mit Terhbentinöl.
ienttesnachrichten.
(Pfalzische Eisenbahnen.) Versetzt wurden: Die
unkt. Schaffner Oskar Füllgraf von Ludwigs⸗
hafen nach Landau und Joh. Georg Saar von
Landau nach Ludwigshafen. — Aufgenommen
wurden: als Diätar Heinrich Maus von Nieder⸗
auerbach mit Verwendung bei der Impressen⸗Ver⸗
waltung und der funkt. GepäckObmann Joh. Augs⸗
purger in Kaiserslautern als funkt. Schaffner bei
der Bahnhof⸗Verwaltung Ludwigshafen. — Pen⸗
ionirt wurde der Portier Philipp Schröck in Kusel.
Sterbefälle.
Gestorben: In Impflingen Frau Margaretha
Zittel, geb Zittel, 28 J.a. In Frankenthal Frau Maria
Bortscheller, Wwe., geb. König. In Großniedes⸗
eim Frau Lisette Hoffmann, geb. Webel, 25 J. a.
In Kaiserslautern Frau Dorothea Rubel, geb.
Schuck, 57 J. a. In Hardenburg Wwe. Schmidt.
In Ilbesheim Frau Barbara Bütiler, geb. Leib,
16 J. a.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demet