Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
er „St⸗Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Mountag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ 
satt und Sonntags mit ige illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 60 3 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1. 75 5 einschließlich 
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auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 4, Reklamen 80 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
222. 
Deutsches Reich. 
München, 9. Nov. Die heute ausgegebene 
ex. 41 des Gesetz⸗ und Verordnungsblattes 
eröffentlicht das Gesetz vom 4. November 1887, 
en Malzaufschlag betr. und die Allerh. Verordnunj 
om 4. November 1887, den Vollzug des Ge— 
etzes über den Malzaufschlag betreffend. 
Muünchen, 9. Nov. Die Kreis-Umlagen sind 
ir das nächste Jahr veranschlagt: Oberbayern 
18,800 (gegen 28,900 im laufenden Jahre), Nieder⸗ 
ayern 2200 (2190), Oberpfalz 24,600 (23,80), 
Oberfranken 26,700 (2800), Mittelfranken 2606 
2790), Unterfranken 2200 (21,500), Schwaben 
8,200 (2400), Pfalz 38,590 (39,5). 
Berlin, 10. Nov. Im Bifinden des Kaisers 
vilhelm ist eine wesentliche Besserung 
agetreten. 
Berlin, 10. Rov. Die heutigen Meldungen 
aus San Remo über das Befinden des deutschen 
eronprinzen lauten recht unbefriedigend und bestätigen 
eider, daß Grund zu ernster Besorgniß vorhanden. 
Rie heutige Untersuchung durch sämmtliche zugezogenen 
lerzten hat ergeben, daß die Stimmbänder und 
xxen ganze Uragebung derart entzündet sind, daß 
4 diesem Augenblicke eine zuverlässige Feststellung 
es Befundes und des eigentlichen Sitzes des Leidens 
och nicht stattfinden kann. Die Aerzte hoffen, 
urch lindernde Mittel die Entzündung binnen 
irzem zu heben. Die eigentliche Entscheidung läßt 
Uso noch auf sich warten. Es stebt nach wie vor 
tst, daß wenn ein operativer Eingriff nothwendig 
vird, derselbe hier in Berlin durch hiefige Aerzte 
rfolgen wird. Im Hinblick auf diese Möglichkeit 
wird das kronprinzliche Palais für die Aufnahme 
jes hohen Kranken berecit gemacht. 
Königsberg, 10. Nov. Die Ankunft des 
ussischen Hofzuges ist noch in letzter Stunde abd⸗ 
jejagt und die Czarenreise verschoben worden. 
Die „Landesztg. für Els.Lothr.“ bringt fol- 
senden Beitrag zur Inielligenz der französischen 
brefse: „Der Pariser „Pays“ schreibt in seiner 
dummer vom 29. v. Mts. im Anschluß an die 
detrachtung eines deutschen Blattes darüber, daß 
ie Tödtung eines deutschen Bauern durch einen 
ussischen Grenzsoldaten weder in der französischen 
och in der russischen Presse Erwähnung gefunden 
abe, folgendes: 
„Wenn ein Franzose getödtet wird, vie bei 
taon-sur-⸗Plaine, so geräth Europa in Erregung. 
tin Franzose ist ein Mensch. Wenn ein russischer 
hrenzdeamter einen Preußen wödtet, so achret die 
iffentliche Meinung nicht darauf. Es ist dann 
ben ein Hund weniger und man geht darüber 
inweg.“ 
Wer die französesche Tagespresse in den letzten 
Nonaten verfolgt hut, mußte zu der Ueberzeugung 
tlangen, daß die Roheit, mit der fast aͤmmmtliche 
Jeitungen das deutsche Voll und Heer alltäglich 
um Gegenstande ihrer lügenhaften und beleidigen- 
en Angriffe machen, kaum noch einer Steigerung 
aͤhig sei. Der „Pays“ liefert mit dem vorstehen- 
jen Satze den Beweis, zu welchen Leistungen sich 
e großen Literaten der Pariser Presse noch weiter 
mporschwingen löͤnnen. Dem Verfasser jenes Ar- 
tels, Ernest Gay, steht Weorges Maillard würdig 
ur Seite, der in der Nummer derselben Zeitung 
om 4. November den Inhalt eines angeblichen 
zesprachs mit einem Belgier über die auch von 
em belgischen Volde gehaßten „Teutonen“ wieder⸗ 
iebt und mit dem Geständnisse endigt, daß er 
ꝛegen den Vorschlag des „guten Belgiers“, es 
Samstag, 12. November 1887. 
müsse gegen alle in Frankreich und Belgien 
vohnenden Deutschen eine sicilianische Vesper ver⸗ 
instaltet und sie müßten alle ohne Ausnahme 
rmordet werden, nichts einzuwenden gewußt habe. 
has ist doch Lucien Nicot, der bekannte Verfasser 
„er regelmäßigen Hetzartikel in der „France“, noch 
escheidener; er begeistert sich nur zu dem Vorschlage, 
aß die Deutschen überall, wo man ihrer habhaft 
verden könne., mit Stöcken hbearbeite! werden sollen. 
Landrath der Pfalz. 
Speyer, 8. Nopb. Im Saale der lönigl. 
„fudienanstalt wurde gestern der Landrath der 
3falz durch Se. Ex. Herrn Staatsrath und 
degierungspräsidenten von Braun feierlichst er— 
ffnet. Nachdem Se. Ex. verschiedene den Per— 
onalstand des Landraths betreffende Mittheilungen 
emacht und die zwei neu eingetretenen Mitglieder 
herren Heydenreich und Gutenberger beeidigt, sowie 
inige Urlaubsgesuche anderer Mitglieder bekannt 
segeben, übergab er die Kreisfonds-⸗Hauptrechnung 
ro 1886 zur Prüfung und den Voranschlag pro 
888 zur Festsetzung. Die Kreis Umlage ist mit 
8/2 pCt. vocgesehen, gegen 39/2 pCt. des lau⸗ 
enden Jahres. Hierauf verbreitete sich Se. Ex. 
iber die einzelnen Positionen des Voranschlags, 
is da sind A. Erziehung und Bildung: Volks⸗ 
hulwesen, Kreistaubssummen⸗Austalt, Realschulen, 
andwirthschaftliche Kreis⸗Winterschule. Bei dem 
tapitel⸗Realschulen gedachte der Herr Regierungs— 
zräsident auch der Errichtung einer solchen in Pir⸗ 
nasens und empfahl den hierauf bezüglichen, dem 
dandrathe zugehenden Antrag dessen wohlwollender 
Vürdigung. — B. Industrie und Kultur; 0. 
Bohlthätigkeit und D. Immobiliar Feuerversicher⸗ 
ngsanstalt der Pfalz. Nach einem auf Se. tgl. 
oheit Prinz Luitpold ausgebrachten dreifachen Hoch 
klärte Herr Staatsrath von Braun die Verhand⸗ 
ingen des Landraths für eröffnet. Bei der nun⸗ 
nehr vorgenommenen Wahl des Landrathspräsidenten 
ind Sekreiärs wurden Her:? Dr. Zöller zum Prä⸗ 
denten und Herr Banquier Schneider zum Sekre⸗ 
ar, beide mit 19 von 20 Stimmen gewählt. 
(Zweite Sitzung.) Gegenwärtig 20 Mitglieder 
jes Vandrathes und als Regierungskommissär der 
gl. Regierungsdirektor Herr Wand. Herr Land⸗ 
athspraͤsident Dr. Zöller theilt dem Landrath das 
irlaubsgesuch des Herrn Frentzel von Vörrstadt, 
owie die deiden Entlafsungsgesuche der Herren 
Nayer von Landau und König von Wolfstein mit. 
dieselben werden genehmigt. Hierauf giebt Herr 
dandrathspräsident dem Landrath Kenntniß von 
)en von der kgl. Regieruag gemachten Vorlagen. 
ind schreitet sodann zur Bildung der Ausschüsse. 
x58 wunden gewählt in den ersten Aueschuß (Kreis⸗ 
onds): Janson, Bartz, Schneider, Krämer, Machk, 
3pies, Stöpel, Heydenreich. Zweiter Ausschuß 
Freisanstalten): Benzino, Görg, Höh, Janson, 
drämer, Krieger, Stalter, Janson, Heydenreich. 
Dritter Ausschuß (Straßen- und, Rheindämme): 
Zzrunck, Bartz, Höh, Benzino, Kitt, Krämer, Jan⸗ 
on II., Gutenberger. Vierter Ausschuß (Schul⸗ 
vesen): Krieger, Brunck, Görg, Hundemer, Huth, 
ditt, Schneider, Spies, Reidenbach. Fünfter Aus⸗ 
chutßz (Besondere Wünsche und Anträge): Huth, 
Börg, Hundemer, Kitt, Stalter, Stöpel, Mack und 
Barß. Die an erster Stelle genannten Herren find 
die Vorsitzenden des betr. Ausschusses. Denselben 
vurden hiecauf die Rechnungen pro 1886 und die 
Budgets pro 1888 mit einer Anzahl der besonderen 
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22. Jahrg. 
nzwischen erschienene Ersatzmann für Herrn König, 
»err Jakob Reidenbach, Bürgermeister in Becher⸗ 
jach, wird von dem kgl. Regierungsdirektor Herrn 
Wand in dienstlicher Verhinderung Sr. Excellenz 
»es Herrn kgl. Regierungspräsidenten Siaatsrath 
von Braun beeidigt und nimmt Siß im Landrath. 
dierauf wurde die Tagesordnung (Abhör kleinerer 
stechnungen) für die auf morgen Nachmittag 4 
Uhr anberaumte Sizzung festgesetzt und die heutige 
geschlofsen. 
Speyer, 8. Nov. (83. Sitzung.) Anwesend 
ind sämmtliche Mitglieder des Landrathes wie in 
der vorigen Sitzung, als Regierungskommissär der 
.Regierungsdirektor Herr Wand. Die Protokolle 
er 1. und 2. Sitzung werden nach Eröffnung der 
Sitzung verlesen und genehmigt. Herr Mack de⸗ 
ichtet Namens des 1. Ausschusses über die Rechnung 
»es Pensions-Vereins der pfaälzischen Kreisbe— 
iensteten pro 1886. Die Einnahmen betragen 
10,803 M. 30 Pf. Die Ausgaben 10,8531 M. 
27 Pf. Mehrausgaben 48 M. 47 Pf. Der Ver⸗ 
mögensstand Ende 1886 beträgt 29, 181 M. 53 Pf. 
zegen 18883 Mehrung 5766 M. 78 Pf. Herr 
deydenreich berichtet Namens desselben Ausschusses 
. üher die Rechnung der Brandversicherungsanstalt 
der Pfalz pro 1886. Einnahmen 738,882 M. 
38 Pf. Ausgaben 723,631 M. 69 Pf. Ein⸗ 
rahmsüberschuß 15,251 M. 19 Pf.; 2. über die 
stechnung der Kreishilfskasse pro 1886: Einnahmen 
31,215 M. 11Pf., Ausgaben 29,955 M. 60 pf. 
leberschuß 1259 M. 51 Pf., Vermögensstand Ende 
886 3606 M. 77 Pf.; 3. über die Rechnung 
»er Hilgardstiftung pro 1886: Einnahmen 1794 M. 
26 Pf.. Ausgaben 1794 M. 26 Pf., Vermögens- 
tand Ende 1886 31,796 M. 91 Pf. Ende 1885 
31,084 M. 40 Ppf., Mehrung in 1886 712 M. 
51 Pf. — Namens des gleichen Ausschusses be— 
cichtet Herr Stöpel über die Rechnung des Prinz⸗ 
Tarl- Fonds pro 1886. Einnabmen 24,8302 M. 
33 Pf., Ausgaben 24,033 M. 4 Pf., Ueberschuß 
269 M. 59 Pf., Vermögen in 1886 34,800 M., 
ẽInde 1885 34,453 M., Mehrung ia 1886 346 
M. 88 Pf. — Herr Krämer berichtet Namens 
nesselben Ausschusses über die Rechnungen der Wai⸗ 
enhäuser: a) Blieskastel, b) Homburg. ad a) Ein⸗ 
ahmen 7331.28, Ausgaben 6905.28 M., Rest 
126 M. Einnahms-Ausstände 229.77 M., bleibt 
Kestüberschuß 196 M. Vermögen Ende 1886 
26871.33 M. Ende 1885 124,979.04 M. 
Mehrung in 1886 1892 M. 29 Pf. ad b) Ein⸗ 
iahien 78,215 M. 04 Pf. Ausgaben 75,060. 70 M. 
leberschuß 3154.84 M. Ausstände 37.50 M. 
—„chuldigleit des Rechners 3116.84 M. Vermögen 
1886: 222,622. 51 M. Ende 1885: 184,004 M. 
30 Pf. Mehrung in 1886: 38,617.71 M. Herr 
Spies berichtet Namens des gleichen Ausschnsses 
iber die Rechnungen q) des Maximiliansgetreide⸗ 
onds pro 1886: Einnahmen 243,992.56 M. 
Audgaben 248. 990 M. Alktivrest 2.56 M. Ver— 
mögensstand 420,6283.82 M. h) Uebir den Fond 
ür Gemeindezwecke pro 1886: Einnahmen 2985 M. 
Ppf. Ausgaben 2960 M. Altivrest 25 01 M. 
herr Bartz berichtet über die Rechnungen des Dienst⸗ 
sotenstiftes pro 1886 Namens des gleichen Aus- 
husses; Einnahmen 5346.71 M. Ausgaben 
3346.71 M. Rentenüdberschuß 2000 M. Hierauf 
rahm der Landrath im Vollzuge des Art. 72 des 
hesetzes vom 18. August 1879 zur Einführung 
Rer Reichsstrafprozeßordnung die Wahl von 50 Ge⸗ 
chworenen für den Staatsgerichtshof auf Vorschlag 
er besonders bestellten Kommission mit absoluter