aache zwei Schüsse, einen in der Seite und einen
n den Mund. Die Motive zu dieser bedauerlichen
that sollen in ehelichen Zerwürfnissen bestehen.
(Pf. Vbl.)
Vermischtes.
Münch'ner Nachrichten zufolge steht für das
mmende Frühjahr, wahrscheinlich für den Februar
je Einberufung sämmtlicher Reservisten zur Aus-
ldung mit dem neuen Magazingewebr zu er⸗
varten.
Erlangen, 11. Nov. Ein vorgestern
mngetroffener Student aus Griechenland brachte
men seitenen Reisegefährten, einen jungen Bären,
it, der als Hund verwendet werden soll. Der
luzführung dieses Vorhabens trat jedoch die Polizei
atgegen.
Mannheim, 11. Nov Bereits seit dem
Oktoder wird ein hiesiger Kaufmann Namens
zater Würzweiler vrmißt; ein Selbstmord ist
asgeschlossen, da der Vermißte in geordneten
zerhältnissen lehte. Vor ca. 14 Tagen setzte die
ztaats anwaltschaft eine Belohnung von 300 Mk.
us für den, welcher genaue Angaben über den
deibleib des Mannes geben kann. Heute erhöht
e Staatsauwaltschaft die Belohnung auf 500
sk;; man glaubt allgemein, daß ein Verbrechen
orliegt.
Mülhausen (Elsaß), 10. Nov. Am letzten
heontag hat die Gendarmerie den jungen Modell⸗
iechtr Weiblin in seiner Wohnung in Lutterbach
erhaftet und ins Gefängniß von Mülhausen at-
eführt. Derselbe ist beschuldigt, junge Leute zur
desertation veranlaßt zu haben. Bekanntlich war
er Vater des jungen Weiblin in der Angelegenheit
er Patriotenliga verhaftet, allein später wieder
reigelassen worden, da keine hinreichenden Bewrise
einer Schuld vorhanden waren.
St. Goar, 11. Nov. Un der Loreley
aerden gegenwärtig mittelst Dynamit Felsen—
prengungen vorgenommen, um das Fährwasser
efer und die Fahrstraße breiter zu machen. Man
offl, daß sich dann die Zahl der Schiffsunfälle
rmindern werde, und daß das Stauen des Treib⸗
ises im Winter, welches daselbst wegen des Bogens
»en der sehr eingeegnete Rhein an der Loreley zu
nachen hat, leicht eintritt, wenn auch nicht für
mmer vollständig aufhören, so doch wenigstens sehr
cichwert werde.
FDortmund, 14. Nod. Um 9 Uhr fand
me Wetterexplosion auf der Zeche Gneisenau statt.
ßis jetzt ist bekannt, daß drei Personen todt und
nehrere verletzt sind.
Duüsseldorf, 12. Nov. Die Düssel⸗
jorfer Eisen· und Drahtindustrie Aktien-Gesellschaft
tzielte pro 188687 einen Reingewinn von 104. 125
Nark; die Attionäre erhalten 4 Prozent Dib dende.
f So'n bischen französisch ist doch wunderschön!
later d eser Spitzmarke theilt das „Kreuzn. Tabl.“
olgende, die bekannte Sentenz des gebildeten Haus-
nechts bestätigende Anekdote mit: Sitzt da auf der
terasse eines Kreuznacher Hotels in diesem Sommer
in biederer Sachse, dessen Mittel es ihm erlaubten,
ine Schweizerreise zu machen und der nun, auf
er Rückreise begriffen, auch den Rhein besuchen
dill. Wie aber das Reisen bekanntlich bildet und
inen noblen Ton verlangt, so glaubte auch unser
reund, daß es sich besser ausnimmt, wenn er sich
nöglichst französisch ausdrückt. Da bestellt er sich
»nu auch plat du jour und wird mit der be—
annten affenartigen Geschwindigkeit bedient. Doch
ei den Vorbereitungen bricht er in die klassischen
horte aus: „Gellner! hähren Se, nähmen S'es
ich ibel, aber französch verstehn Se ooch gar nich.
ch hab Se doch deitlich's Blatt du jour verlangt,
as Daageblatt un gene Hammelsgodleds mit Soos“
Gegen die Presse. Der Magistrat
er bedeutendsten Stadt Ungarns nach Pesi, der
on Preßburg, beschloß am Samstag in geheimer
zitzung, den Zeitungen absolut keine Nachrichten
iehr zukommen zu lassen. Zuwiderhandelnden
eamten der Kommune und der Polizei wird die
intlassung angedroht. — So geschehen in einer
tadt, die nur sechs Meilen von Wien enifernt ist.
TIJalienische Blätter erzählen: „Vor einigen
agen befand sich König Humdert nächst San Se—
astieno auf der Jagd. Äuf dem Heimwege fand
er König im Walde eine steinalte, gebrechliche
zrau. die Reisig sammelte. König Humbert fragte
ieselbe um ihr Alter. „Vierundachtzig Jahre“,
autete die Antwort. — „Und Ihr habt Niemanden
nderen, der Euch das Holz ins Haus trägt?“ —
3.
—E
ohn, der mit mir im Häuschen lebte, mußte als
S„oldat einrlcken und so stehe ich jetzt allein.“
— Humbert sagte: „Gebt mir Eueren Namen und
Fuere Adresse, so will ich Euch durch einen Boten
ine Unterstützung schicken.“ — „Thut es nicht,
hert“, sagte die Alte, „wenn ich betteln wollte,
singe ich ins Armenhaus, ich danke aber nicht
jern.“ — „Ich will doch den Bersuch machen?,
neinte der König, „ich wette, Ihr werdet den
leberbringer freundlich begrüßen.“ Zwei Tage
päter gelangte der Enkelsohn der Alten, Lorenzo
ßalla, in das Haus seiner Großmutter, in der
Tasche hatte er die auf Befehl des Königs erfolgte
Entlassung vom Militärdienste und einen Beutel
nit Goldstücken.“
F Ein riesenhaftes Wasserwerk. In
Thicago sind die Angebote zum Bau eines neuen
Wasserleitungstunnels erlassen worden. Der Tun ˖
iel soll vier Meilen in den See hinein gebaut
verden, 450 Millionen Liter Wasser täglich liefern
önnen und 800,000 Dollars kosten. Die nöthigen
Zumpmaschinen werden eine weitere halbe Million
osten. Die Arbeit wird mindestens drei Jahre
auern.
F Der Erfinder der Luftbremse. Gesrg
Westinghouse jr., verdiente durch seine Erfindung
in Vermögen von D. 9,000,000. Er durfte viel
eicht der einzige Mensch sein, der eine solche Summe
us det Luft zu greifen verstanden hat.
F In Rugby riß sich, so wird aus London
eschrieben, ein zum Olympiccirkus gehöriger Elephant
os und begab sich in ein nahe gelegenes Wohnhaus.
dier öffnete er den Küchenschrank und verzehrte 12
töpfe Gelée, einen großen Krug eingemachter
zwiebeln, eine Anzahl Pflaumen, ein großes
Ztück Fleisch, einen Hut Zucker und noch einige
kuchen. Nachdem er alle Vorräthe verschlungen,
erspeiste er die am Fenster stehenden Gewächse.
„odann prüfte er die auf dem Kamin befindlichen
dippsochen und legte sie sorgfältig auf's Sopha,
vas ihm besondere Freude zu bereiten schien. Es
‚auerte zwei Stunden, bis es gelang, das Thier
ius dem Hause zu bekommen.
F Vom Mäßigkeitsschwindel und
Sonntagsheiligungsunfug. In Pitts-
zurg. Pa., darf am Sonntag auch kein Sodawasser
nehr verkauft werden; der Richter hat entschieden,
aß dieses Wasser nicht als Medizin, sondern als
zrfrischung verkauft werde! — Die deutschen
zangesbrüder in Philadelphia haben sich an die
—pitze der dortigen Deutschen gestellt, um die jetzt
uf der „Stadt der Bruderliebe“ schwer lastende
Zonntagstyrannei zu bekämpfen. — Namen deutscher
rrauen, sagt die „Kansas -Staatszeitung“, sind
mter den Temperenz-Närrinnen nicht zu finden.
Zie haben keine Lust und verspüren keinen Beruf,
»er ganzen Welt einen Maulkorb anzulegen; sie
ieben es nicht, sich in die Oeffentlichkeit vorzu⸗
rängen; sie haben genug mit den Sorgen für
hre Familie zu thun, und da in deutschen Familien
— zu ihrer Ehre — der Kindersegen zu Hause ist,
jiebt das ihrem Denken und ihrer Liebe und Für—
orge dahin eine Richtung, wo sie am besten Früchte
ragen.
F Der Elektriker Edison wird den Winter
n Californien zubringen und sich damit amüsiren,
sjus dem schwarzen Sande der Minengegenden das
vold zu extrahiren. Der richtige Yankee weiß auch
zus dem Vergnügen ein Geschäft zu machen.
F Ein Nihilist als Lokomotivführer.
Im 27. Oktober wurde in Kiew der auf der Station
zendery der südwestrussischen Eisenbahn angestellt
ewesene Lokomotivfuhrer Jakob Belinski durch Ge⸗
eimpolizisten verhaftet und in die Kiewer Citadelle
ingesperrt. Die geheime Polizei brachte nämlich
urch eine Denunziation in Erfahrung, daß Jakob
Jelinski ein Nihilist sei und nur zu dem Zwecke
n die Dienste der südwestrussischen Eisenbahm Ge—
eslschaft getreten war, um auf dieser Eisenbahn
inen Raub zugunsten der Nihilisten auszuführen.
Der neulich an dem Eisenbahnzug bei der Sation
kasatin der südwestrussischen Eisenbahn ausgesührte
ühne Raub von mehreren tausend Rubeln ärari—
cher Gelder war ein Werk des Zugführers J.
Belinski und dreier anderer Nihilisten, welche seit-
jer spurlos verschwunden sind. Bei Belinski wur⸗
en mehr als tausend Rubel und viele kompromi—
irende Briefschaften gefunden, infolge deren in
diew und in Odessa weitere 18 Personen, welche
nit Belinski in regem Verkehr standen, verhaftet,
durden.
rF Die Newyorker Gesellschaft befindet
ich in höchster Aufregung. Die zwri besten Par—⸗
ien, die in den vereinigten Staaten zu machen
paren, wurden in kurzen Zwischenräumen von
-„chauspielerinnen zehnten Ranges gekapert. Noch
jat man sich von dem Schrecken nicht erholt, den
ie Vermählung des Milliardenbesitzers Gould mit
»er Soubtette Miß Stingson hervorrief, nun kün—
igt man bereits wieder die Hochzeit des Mr.
zanderbilt-Allen. Enkels des berühmten Kommo⸗
»ore, mit Neslie Gouillon, einer Operettensängerin
der Bouffes Yankes, an. Die Braut ist in diesem
Falle weder hübsch noch talentitt; der Bräutigam
ichert ihr in dem Ehekontrakte eine Morgengabe
zon fünfundzwanzig Millionen Dollars.
Gemeinnütziges.
Nachthusten der Kiuder. Dr. Heller
mpfiehlt in der „Münchener medizinischen Wochen⸗
hrift“ öftere Ausspülung der Nase mit lauwarmem
Basser als besonders wirksam bei dem so schwer zu
eseitigenden periodischen Nachthusten der Kinder.
56s kommt oft vor, daß Kinder, welche den Tag
jber gar nicht husten, sobald sie ins Bett kommen,
on heftigen, stockweise auftretenden Hustenanfällen
eimgesucht werden, die bisweilen die „anze
dacht andauern. G.naue Beobachtungen gaben
heller die Gewißheit, daß in solchen Fällen stets
in Nasenkatarrh desteht; bei Tag fließt die Ab—
onderung durch die Nasenöffnung nach unten ab,
n der Nacht aber zieht sie sich nuch hinten in den
dasenrachenraum und erregt dort Hustenreiz. Durch
orgsames Ausspülen der Nase m'it lauwarmem
Vasser vor dem Schlafengehen wird die Abson⸗
erung und mit ihr der Hustenreiz bseitigt.
olegraphischer Schiffs bericht
der „Red Star Linie“ Antwerpen.
New⸗York, 12. November. — Der Postdampfer
Belgenland', der „Red Star Linie“, welcher am
29. Oktober von Antwerpen abging, ist heute
vohlbehalten hier angekommen.
Philadelphia, 13. Nov. — Der Postdampfer
Nederland' der „Red Star Linie“, welcher am
26. Oktober von Antwerpen abging, ist heute
vohlbehalten bier angekormen.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 14. Nov. Prinz Wilhelm, der aus
einer tiefen Niedergeschlagenheit kin Hehl macht,
yat heute Mittag dem Kaiser in langer Unterredung
»as traurige Ergebniß der Untersuchung mitgetheilt.
luf Grund derselben hat der Kaiser eingewilligt,
zaß die Kehlkopf-Exstirpation dem Wunsche des
dronprinzen gemäß unterbleibt.
Ueber die Zusammenkunft des Kaisers und der
daiserin von Rußland am hiesigen Hofe meldet
zie „Post“: „Mit den kaiserlichen Eltern kommt
zuch der Großfürst-Thronfolger. Den russischen
Maojestäten werden von Seiten unseres Kaisers alle
sohen Ehren zu Theil, welche einem so mächtigen
Beherrscher des Nachba reiches und nahen Ver—⸗
pandten unseres königlichen Hauses gebühren. Die
»en russischen Gästen zu erweisenden festlichen Ver⸗
ustaltungen werden im Innern des Palais vor
ich gehen. Sicher ist die Hierherkunft des Herrn
. Giers und auch die des Reichskanzlers Fuͤrsten
gismarck. Letztere erfolgt, wie schon mitgetheilt,
iuf Befehl des Kaisers.“
Paris, 14. Nov. Das Urtheil in dem Pro-
esse wegen des Ordensschachers lautet: General
Undlau wurde zu 5 Jahren Gefängniß, 3000
xranken Geldbuße, und dem Verlust der bürger⸗
ichen Ehrenrechte auf 10 Jahre; Bayle zu vier
Nonaten Gefängniß; Frau Rattazzi zu 13 Monaten
hefängniß und 2000 Franken Gilabuße; Frau
Veron, genannt de Courteuil, zu 2 Monaten Ge⸗
ängniß verurtheilt; Frau v. Saint: Saubeur wurde
reigesprochen.
San RNemo, 14. Nob. Strömender Regen
erhinderte heute jeden Ausgang des Kronprinzen,
essen Stimmung andauernd den Verhältnissen nach
ine qute genannt werden muß. Die Kronprinzessin
jaste heuie in Bordighera eine Zusammenkunft mit
zem Kaiser von Brasilien.
fur die Redaktion veranwortlich: F. X. Deuetz.
Kurhessische 40 Thlr.esLoose. Die nächste Ziehung
indet am 1. December statt. Gegen den Cours—
erlust von ca. 40 Mark pro Stück bei der Aus—
oosung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger,
gerlin, Französische Straße 18, die Versicherung
ür eine Prämie von Mark 3.20 pro Stück