Herrscherhause. Mit besonderer Befriedigung wird
deshalb allseitig die Mittheilung aufgenommen
werden, daß das Befinden auch heute, am dritten
Tage nach der Operation, ein durchaus zufrieden-
stellendes, ja ein überraschend gutes genannt werden
darf.
fF Die könighlichen Gewehrfabriken
in Danzig, Erfurt und Spandau hatten
bor einiger Zeit zahlreiche Atbeiter entlassen und
dei der Anfertigung des neuen Repetirgewehres
nur noch bei Tage gearbeitet. Wie wir horen,
sind in diesen Tagen die entlassenen Arbeiter theil⸗
weise telegraphisch zurückbeufen ‚und sollen wiederum
Tages⸗ und Nachtschichten eingeführt werden.
FParis, 16. Nob. (Der Säbel der Frau
Limouzin.) Gestern wurden unter großem Zulauf
im Hofe des Hotel Drouot die Möbel der arg
verschuldeten Frau Limouzin versteigert. In einer
halben Stunde war die Versteigerung vorüber und
trug das Doppelte des Werthes ein, nämlich 765
Franken. Da war zunächst ein sehr beachtens⸗
werther Gegenstand, welcher für 19 Franken abging
— der Betthiwinel der Frau Limouzin mit ein
paar geblümten Vorhängen in schreienden Farben;
die Wirkung dieser Farben war offenbar nicht für
das Tageslicht, sondern für künstliche Beleuchtung
bestimmt. Dann gab es einen Glasschrank aus
dem Zimmer des geliebten Lorentz für 137 Franken
und das theuerste Angebot erzielte ein Schranl
aus dem Zimmer der Frau Limouzin selbst mit
146 Franken. Ob man in diesem Schranke noch
neue süße Geheimnisse vermuthete? Das Merk—
würdigste von allem war aber die Garderobe der
Frau Limouzin. Dieselbe setzte fich zusammen aus
jwei Hemden, einer Hose, einer Weste, zwei Seiden⸗
hüten, ein Paar Damenstiefeln und — einem
Säbel. Ja, wirklich ein leibhaftiger Säbel! An—
dachtsvoll wurde dieser stumme, blinkende Zeuge der
Lieblingsneigungen der Frau Limouzin von allen
Seiten betrachtet und befühlt. Wollte sich Frau
Limouzin mit diesem Schlachtschwert umgurten und
es als eine zweite Jungfrau von Orleans im
Augenblicke der Gefahr schwingen? Oder wie kam
sonst der Säbel in die Garderobe der Frau Limou⸗
zin? Daß man Briefe berühmter Heerführer wie
Thibaudin und Boulanger bei ihr vorgefunden,
overmag man sich vielleicht zu erklären. Nun aber
gar noch einen Säbel! Merkwürdiger Säbel
dieser Säbel in den stillen Räumen eines Frauen⸗
kleiderschrankes. Das Volk von Paris zeigte sich
diesem kulturgeschichtlich höchst interessanten Säbel
gegenüber schließlich sehr unehrerbietig. Niemand
bot auf diesen Zeugen süßer Geheimnisse und der
ganze Krempel mit sammt dem Säbel wurde für
nur 6 Franken 50 Centimes losgeschlagen. dic
transit gloria mundi.
Sterbefälle.
Gestorben: in Pirmasens Wwe. El sabetha
Stutz geb. Hübler, 68 J. a.; in Steinwenden
Blechschmied H. Hoffmann, 46 J. a.; in Dürkheim
Frau Helene Jonas geb. Kauffmann, 55 J. a.;
in Bergzabern Frau Jetta Demberger geb. Weber,
in Rittersheim Sara Neu, 76 J. a.; in Kusel
Jakob Fauß, 73 J. a.; in Zweibrücken Therese
Schwarz, geb. Bail, 75 J. a.
Selegeapo icher Schiffsbericht
der „Red Star Linie“ Antwerpen.
New⸗-York, 18. November. — Der Post⸗
dampfer „Waesland“ der „Red Star Linie“,
welcher am 5. November von Antwerpen anging,
ist heute wohlbehalten hier angekommen.
Neueste Nachrichten. F
Paris, 19. Nov. Präsident Grevy hat die
Demission der Minister angenommen und dieselben
beauftragt, die laufenden Geschäfte bis auf Weiteres
zu erledigen. Gleichzeitig ließ Grevy Freycinet zu
sich bitten, um sich mit ihm über die Lage zu be⸗
sprechen. Auch mehrere andere politische Personlich
keiten sollen im Laufe des Abends zum Präsidenlen
entboten sein.
WParis, 19. Nov. In der heutigen Sitzung
der Deputirtenkammer begründete Clemenceau di
Interpellation der äußersten Linken inbetreff der
Inanklageversetzung des Abg. Wilson. Der Mmisier
präsident Rouvier beantragte aber die Vertagung
der Interpellation hbis nach der RentensKonbertit,
ungs · Verhandlung bis zum 24. Novemher, und
stellte bezüglich seines Antrages die Vertrauensfrage
Die Kammer lehnte indessen die Vertagung mi
328 gegen 242 Stimmen ab, worauf Rouvier er.
klärte, daß das Kabinet seine Entlassung nehme.
Paris, 19. Novb. Die Niederlage des
Ministeriums Rouvier hat eine hochgradige Aufregung
hervorgerufen. Nach der Boörse fiel die Rent
im 65 Centimes. Der Beschluß der Kammer macht
im Senat einen solchen Eindruck, daß fast un—
nittelbar nach dem Eintreffen der Nachricht die
S5kung aeschlossen wurde.
Fuͤr die Redaktion verantwortlich: F. X. Deuen
Ausstellung für Kochkunst u. Volks.
ernährung in Düsseldorf. Wie im Januar
in Leipzig, so errang die Firma Julius Maggi
und Cie. in Singen (Baden) und Berlin auch bei
diesem internationalen Wettkampfe auf dem Gebiete
»er Nahrungsmittel⸗Industrie den höchsten Ehren—
hreis, die große goldene Medaille der Siadt
Düsseldorf.
Wiesbadener 4 pCt. Stadt-Anleihe von 1883
Die nächste Ziehung findet Anfang December statt.
Gegen den Coursverlust von ca. 812 pCt. bei der
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