Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
her ‚St Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dieustag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ 
latt und Sonmntags mit lie ill ustrirter Zeuage Das Blalt kostet vierteljährlich 1,4 60 eanschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 10 75 einschlie ßlich 
o Zustellungsgebühr. Die Einruͤckungsgebühr fuͤr die Igespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solchen 
eiche die Erredlion Auskunft eriheill 13 3. Reklamen 80 . Bei Amaliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 
V 252. 
Samstag, 24. Dezember 1887. 
22. Jahrg. 
Einladung zum Abonnement 
auf den 
St. Ingberter Anzeiger. 
protestieren gegen die zahlreiche Einfuhr von luxem · 
burgischen, pfälzischen und badischen Weinen, welche 
man Façonsweine nennt und stark mit Zucker ver⸗ 
setzt find. Die Rebleute, welche reinen verkaufen, 
verden spottweise Puritaner genannt. 
Berlin, 21. Dez. Ein Schreiben des Hof⸗ 
marschalls des Kronprinzen, des Grafen Radolinski, 
vesagt, der Kronprinz sei, wie bereits mehrere Male 
ausgesprochen worden, über die Theilnahme und 
Anhänglichkeit, die demselben in Briefen und Tele⸗ 
zrammen, besonders aus Deutschland, zu erkennen 
Jegeben werde, in hohem Grade gerührt und er⸗ 
reut. In den letzten Wochen seien derartigen 
dundgebungen auch Geschenke aller Art in solchen 
Mengen beigefügt worden, daß es nicht mehr mög⸗ 
lich sei, dem Kronprinzen von diesen nach Hunderten 
ählenden Gaben einzeln Kenntniß zu geben. Es 
ware daher sehr erwuͤnscht, wenn kuünftig betreff⸗ 
dieser freundlich gemeinten Zusendungen vorher bei 
dem Berliner Hofmarschallamte angefragt würde, 
wohin die näher zu bezeichnenden Gaben gerichtet 
verden sollen. 
Berlin, 21. Dez. Wozu versucht der „Rus⸗ 
ische Invalide“ die Schuld an der Kriegsgefahr 
Deutschland in die Schuhe zu schieben? Die po- 
itischen Beweggründe mögen unerörtert bleiben 
Die militärischen Motive liegen klar zu Tage: Ruß—⸗ 
jand will eine stufenweise Steigerung der Spannung 
herbeiführen, um damit Zeit zu gewinnen, und es 
vill so lange als möglich eine plötzliche Entscheidung 
sintanhalten, eben auch um keine Zrit zu verlieren. 
Wir müussen berütksichtigen, daß Rußland im gün- 
tigsten Falle die Mobilmachungsarbeit von drei 
Wochen in aller Stille zu verrichten hätte, um an⸗ 
zähernd die gleiche Stufe der Schlagfertigkeit zu 
erreichen wie wir. Und wir dürfen ferner nicht 
»ergessen, daß in Rußland seit dem 13. November 
die Rekruten ausgehoben und ihren Stammkörpern 
jugesendet werden. Am 13. Januar wird diese 
Arbeit beendet sein, und dann wird die 
Frage entstehen, ob die normalmäßigen Beurlaub- 
ingen der ältestgedienten Leute eintreten werden 
»der nicht. Hält Rußland auch nicht eine Stunde 
ang einen höheren Verpflegsstand des Heeres auf ⸗ 
recht, als der normale Friedensetat beträgt, dann 
verden wir annehmen dürfen, daß das Czaren?eich 
)en Frieden will. Geschieht es aber, daß still⸗ 
chweigend die gesammten Rekruten über dem 
rormalen Etat bei den Truppen stehen, dann 
vill Rußland den Krieg und dann 
nüssen auch wir ihn wollen. Sind wir 
uso sauf der Hut vor den Iden des Ja— 
ru'ar. Sie kommen erst, sie sind noch nicht vor—⸗ 
iber! — Wie immer aber sich der Gang der Er—⸗ 
eignisse wenden möge, wir sehen mit ruhiger Zu— 
zersicht der Entscheidung entgegen. Die Stunde 
deß Kampfes wird beweisen, daß in Oesterreich⸗ 
Angarn innerhalb zwei Jahrzehnten eine Armee 
entstanden ist, die vor keiner Kraftprobe zurüchscheut, 
ind die neuen Kriegeruhm für die altehrwürdige 
Fahne der Hababurger erringen wird. Mag also 
mmerhin das Gespenst des Krieges abermals und 
mmer drohender denn je aus den Niederungen des 
Weichselgebietes emporsteigen. Vielleicht geschieht 
es zum letzten Male! 
Berlin, 21. Dez. Eine Zuschrift der „Pol. 
Korr.“ aus Süddeutschland weist darauf hin, daß 
seit der Neubegründung des deutschen Reiches kein 
Jahr für die innere Festigung der deutschen Ver- 
Jältaisse und für die Bekundung dieser Thatsachen 
eitens der Höfe und der Bevölkerung Süddeutsch 
ands von solcher Bedeutung und Tragweite war wie 
Jas ablcufende. Eine große Kraftprobe wurde erfolg 
eich mit den Wahlen vom 21. Februar bestanden. 
dochbefriedigt verfolge man auch die herzlichen Be⸗ 
iehungen, in welche das baherische Königshaus 
um Berliner Hofe getreten ist, und mit großer 
Zenugthuung sehen die politischen und militärischen 
dicise Bay tns, wie die Entwickelung der natio⸗ 
ralen Wehrkraft an höchster Stelle in München 
erständnißpolle Förderung findet. Ganz besonders 
hat die Erkrankung des Kronprinzen das Gefühl 
zer vollsten Zusammengehörigkeit geweckt und zu 
Tage treten lassen. Je ernster sich die inter⸗ 
ranonalen Verhältnisse gestalten, mit um so größerer 
Befriedigung blickt man in Süd ⸗Deutschland auf 
das Bündniß mit Ossterreich Ungarn und noch be⸗ 
deht die Zuversicht, daß die Thatsache seiner Erxri⸗ 
denz ausreichen wird, die Kriegsgelüste zu bannen, 
namentlich seit der Welt an den vollen Erast der 
betheiligten Mächte, ihre ganze Kraft für die ge⸗ 
neinsamen Interessen einzusetzen, kein Zweifel 
delassen wurde. 
In der letzten Sitzung des außerordent lichen 
VBerbandstages der Berufsgenossenschaften wurde 
noch in Bezug auf die Einbringung der Mittel der 
Zeschluß gefaßt, dieselben in den ersten 5 oder 10 
Fahren durch Erhebung von festen Prämien (1 Pf. 
»der s Pf. für den Arbeitstag) aufzubringen, so 
daß nicht die volle Declung, sondern nur eine 
Theildeckung erzielt wird. Nach Ablauf von 5 
»der 10 Jahren hat dann das Gesetz zu bestim- 
nen, ob eine höhere Prämie erhoben werden soll. 
Betreffs der Hötze der Rente stimmte die Versamm⸗ 
ung der Regierungsvorlage zu. 
Ausland 
Wien, 22. Dez. Der „. Fr. Pr.“ wird 
rus Mailand gemeldet: Auf Anrathen der eng— 
uischen Aerzte ist der Kronprinz am Nacken ge⸗ 
chropft worden, um reines Arterien⸗ resp. Venen⸗ 
ziut zu gewinnen. Dre. Krause läßt dasselbe gegen⸗ 
wärtig im Mailänder chemischen Laboratorium ge- 
dau darauf analysieren, ob es mehr Zuckergehalt 
zufweist, als das Blut eines normalen gesunden 
Menschen enthalten muß. Vom Resultat der Unter⸗ 
suchung hängt es ab, od Dr. Freund's Behand⸗ 
ungsmethode (jeglichen Zuckerstoff aus der Nah⸗ 
rung des Krouprinzen zu entfernen, da der Zucker 
das Wachsthum des Kiebses befordert) streng syste⸗ 
matisch durchgeführt wird. 
Wien, 21. Dezember. Ein Telegramm des 
Fremdenblatt“ aus Rom dementiert, daß eine 
rẽnzyklika an die bayerischen Bischöfe bevorstehe, 
die ürchlichen Angelegenheiten Bayerns betreffend. 
Zwischen dem heiligen Stuhle und Bayern bestehe 
das beste Einvernehmen. 
Paris, 21. Dez. Dem Minister des Aus⸗ 
wärtigen ist die Mittheilung zugegangen, daß, nach- 
dem am 29. Oktober, am 19., 25. und 28. 
Nobember Besichtigungen der Oertlichkeiten, wo der 
Zwischenfoll von Pagnh sich zutrug, stattgefunden, 
der Amisrichter von Schirmeck am 16. Dezember 
die Akten dem Militärgericht eingeliefert habe, 
velches jetzt über den Fall Kaufmann entscheiden 
verde. (die Entscheidung ist demnach nicht be⸗ 
reits getroffen, wie franzoͤsische Blätter behauptet 
Jaben.) 
Paris, 19. Dez. Zuverlässige Nachrichten 
nelden, daß Rußland derzeitig keinerlei Aussichten 
zuf die Mitwirkung Frankreichs von Seiten des 
Präsidenten Carnot gemacht werden. 
Aus Warschau wvird gemeldet. daß der 
Der „St. Ingberter Anzeiger“ — 
amtliches Organ des igl. Amtsgerichts St. Ingbert 
— tritt mit dem 1. des kommenden Monats in 
»ein neues Quartal. Wir erlauben uns daher, zu 
recht zahlreichem Abonnement auf denselben für 
diess Quartal ergebenst einzuladen. 
Der „St. Ingb. Anz.“ erscheint auch für die 
Folge zu demselben Preise und in derselben 
Weise wie bieher, also wöchentlich fünfmal, 2mal 
mit Unterhaltungsblatt und Sonntags mit acht⸗ 
seitiger illustrierter Beilage zu 14660 4 ein⸗ 
chließlich Trägerlohn, resp. TAb 75 9 einschließ⸗ 
ich 40 ⸗ Postzustellungsgebühr pro Quartal. 
Der „St. Ingb. Anz.“ wird über die poli⸗ 
ischen Greignisse möglichst rasch, kurz und 
mmer objektiv berichten. Gehässiges Parteigezänke 
pird aus seinen Spalten verbannt bleiben. Be⸗ 
ondere Aufmerksamkeit wird er den lokalen und 
rovinziellen Angelegenheiten widmen, über— 
,aupt in gebotener Kürze von allen Gebieten des 
iffentlichen Lebens das Wichtigste und Wissens⸗ 
wvertheste bringen. In seinen beiden Unter⸗ 
saltungsblättern, sowohl in demjenigen, das 
em Haupiblatte angeschlossen ist, wie in der illu— 
trierten Sonntagsbeilage, bringt er eine 
fülle guter Lektüre unterhaltenden und belehrenden 
Inhalts. So wird er sich bestreben, allen An—⸗ 
orderungen, die billigerweise an ein Lokalblatt ge⸗ 
tellt werden, zu genügen. 
Wir bitten, di Erneuerung des Abonne« 
ments sowie Neubestellungen auf den „St. 
Ingb. Anz.“ baldigst bethätigen zu wollen. Auf—- 
—E 
hostboten, ferner die unterfertigte Expedition und 
zie Austräger des Blattes entgegen. Diejenigen 
Ibonnenten. welche das Blatt durch die Austräger 
zeziehen, erhalten dasselbe auch im neuen Quartale 
ortgeliefert, wenn nicht vor Ablauf dieses Monats 
nsdrückliche Abbestellung erfolgt. 
Schließlich sei der „St. Ingb. Anz.“ auch als 
- Insertions⸗Organ 
mem geehrien Publikum bestens empfohlen, da 
Anzeigen in demselben geeignete Verbreitung 
inden. Bezüglich der Berechnung derselben sei auf 
vas am Kopfe des Blattes Gesagte verwiesen. 
Hochachtungsvollst! 
—AXä 
„St. Inah. Anz.“ 
Deutsches Reich. 
München, 22. Dez. Die Christbaumfeier 
ür die Mitglieder des K. Hauses wird am 24. 
asß. Abends dei S. K. H. diem Prinz⸗Regenten in 
der Refidenz stattfinden. 
Aus Elsaß⸗Lothringen, 21. Dez. Der 
Bischof von Metz hat den am bischöflichen Gymna⸗ 
ium zu Monsigny angestellten Studiendirektor 
Fritzen zum Ehrendomherrn ernannt. Es ist dies 
der erste deutsche Priester, welcher im Bisthum 
Metz diese Auszeichnung erhält, währead in der 
diözese Straßburg der Direktor Halm zu Zillis- 
seim — ein geborener Pfälzer — schon seit 1882 
diese Würde bekleidet. — Die hiesigen Rebleute