Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
er, Iugberter Auzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗-Blatt und Mittwochs und Samstags mi 
srittcu Seilagen. as Bloeu voffei dierteljahrlich 1.M 60 4 einschließlich Tragerlohn;. durch die Poft bezogen 14 75 4, einschließlich 40 Zustellungsgebuhr. Die 
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Auskunst cribcili, I5 , Reklamen 30 Bei 4maliger Einrudung wird nur dreimalige berechnet. 
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248. Mittwoch, 7. November 1888. 23. Jahrg. 
Deutsches Reich. 
ztraßburg, 6. Nov. Bei den Landes⸗ 
sußwahlen wurden im Stadikreis Straßburg 
szherige Vertreter, Beigeordneter Huüber, und 
andkreis Straßburg der bisherige Vertreter, 
actor North, beide einstimmig wieder ge— 
Auttgart, 5. Nov. Die Nachricht von 
breise des bekannten Günstlings des 
z3 von Württemberg, Woodeock (Freiherr 
wage), nach London bestätigt sich nucht. 
gerlin, 5. Nov. Ueber London kommen 
nichten aus San sibar, wonach durch das 
ztündige Bombardement, von 
di viel Eigentum zerstört worden sei und 
deutschen alle Fahrzeuge auf der Rhede ver⸗ 
un hätten. 
im englischen Oberhause wird Lord Gran— 
die Regierung um Auskunft über die Natur 
den Endzweck der gegen die Schavenhänd⸗ 
m der Sansibarküfie beschlossenen Action 
til. 
aerlin, 6. Nov. Hier erregt eine Stutt⸗ 
Correspondenz der „Börsenzeitung“ Aufsehen, 
man in Württemberg, in Anbetracht 
vohlbegründeten Warnungen vor dem Reisen 
rankreich, den Entschluß des Königs, seinen 
enthalt auch diesen Winter im franzö—⸗ 
den Süden zu nehmen, von vornherein 
gerne gesehen hat. Man müsse sich fragen, 
ig in der Correspondenz, ob es nicht politisch 
htiger gewesen wäre. latt Nizza's, wo in 
ge des Kilian⸗Prozesses die Gemüter gegen alles 
üche besonders erregt sind, einen von den vielen 
ansch ebenso günstigen Winterkurorten an der 
enischen Ridiera zu wählen. Bereits bei der 
unft des Königs in Nizza sei von einem Indi⸗ 
um gepfiffen und „A bas les prussiens“ ge- 
n worden. Es werde aller Klugheit und Zu⸗ 
altung des Königs und seines Gefolges bedürfen, 
it weiteee deractige Vorkommnisse vermieden 
uen, welche leicht zu ernsteren politischen Schwierig⸗ 
mführen könnten. 
Ausland. 
daag, 6. Nob. Die Besserung im 
aden des Königs ast eine derartige, daß 
cheinlich keine weiteren Bulletins ausgegeben 
Paris wurde gestern ein von der seit 
zahren bestehenden deutsschen Gesell⸗ 
1,‚,Teutonia“ im Palais Royal in 
acht genommenes Bankett mit Ball eine halbe 
ide vor Beginn polizeilich verboten. Die 
nce“ hatte vorgestern auf die Veranftaltung 
Festes in aufreizender Weise hingewiesen. 
Vien, 6. Rov. Zwischen dem Nuntius 
imberti und dem Bischofe Stroßmayer 
n der letzten Zeit ein lebhafter freundschaft- 
Briefwechsel statt; eine Zusammenkunft zwischen 
eiden genannten Geistlichen in einem hiesigen 
steht bevor. 
rakau, 6. Nob. Zu Ehren der Anwesen⸗ 
er tussischen Botschaflers in Berlin, Grafen 
waloff, gah General Gurko in Warschau ein 
aahl, dem die höchsten militärischen Würden⸗ 
anwohnten. Gurko sagte laut Bericht der 
oma“ in seinem Trinkspruche: „Ich freue 
als Commandierender der friedlichen Stim⸗ 
Jan Curopa, als Soldat stecke ich jedoch nicht 
lünge in die Scheide. In den Rachbarstaaten 
iht eine kriegetische Stimmung (H. Die Preffe 
viegelt die militärischen Kreise durch ihr Hin⸗ 
veisen auf die Langsamkeit unserer Mobilisation 
uf (h), doch mögen sie die Saiten nicht zu straff 
»annen. Wenn der zwar vorwärts rufen wird, über⸗ 
chreiten wir ohne Mobilisierung binnen 24 Stun⸗ 
Jen die eine oder die andere Grenze. Oesterreich 
jat eine glänzende Artillerie, Deuischland eine 
orzüaliche Technik, Rußland aber hat Geist und 
Ausdauer. Den Weg nach Berlin und Wien 
ennen wir bereits. „Ich trinke auf das Wohl 
zer tapferen russischen Armee.“ Der Rede folgten 
begeisterte Hurrahs und das Absingen der National⸗ 
jymne. 
Petersburg, 5. Nob. Das Kaiserpaar 
pohnt dem 28jährigen Regierungsjubildum des 
dönigs von Dänemark in Kopenhagen bei. Die 
Zaiserin und die kaiserlichen Kindern reisen etwas 
rüher ab, als der Zar. 
Tokale und pfalzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 7 Nop. Gchöffen⸗ 
gerichtssitzung.) 1. Vorgeführt wird der 
Tagner Chr. Sch. aus Thalfröschen, welcher vom 18. 
is 25. Oki. sich ohne Arbeit im Lande umhertrieb. Der 
zandstreicherei üͤberführt, wird gegen ihn auf eine Haft⸗ 
lrafe von 2 Wochen und Ueberweisung an die 
zZandespolizei. Der Haftbefehl wird aufrecht erhal⸗ 
en. 9) ver Schlosser Math. B. aus Flomers- 
eim, 24 J. a., erschien am 7. August in der 
zettigeschen sowie später in der Schuster'schen Wirth⸗ 
haft hier, ließ sich Bier und Cigarren geben, auch 
ur andere auftragen und erklärte schlieblich, daß 
x kein Geld zum Bezahlen habe. Auch nahm er 
jegen beide Wirthe eine drohende Haltung an und 
zerübte Unfug. Fur die Zechprellerei in verschie⸗ 
zenen Fällen büßt der Angeklagte mit einer Geld- 
trafe von 12 Mk. ev. 8 Tagen Gefängniß, den 
Betrug mit 8 Tagen Haft; auch muß er die Kosten 
ragen. 3. Wegen Holzdiebstahl sind vorgeladen 
die Ehefrau J. G., 31 J. a. und die ledige K. 
Ir., 21 J. a. aus Hassel. Am Abend des 7. 
September enwendeten sie aus dem Walde der 
den. Gebr. Dörr zum Verkaufe hergerichtetes Loh- 
jolz. Die Strafe lautet für beide auf das geringste 
MRaß von 1 Tag Gef. und je a der Kosten. 
I Der Haändler J. W. aus Neunkirchen hatte, als 
rx am 283. Augusi von St. Ingbert nach Neun⸗ 
irchen fuhr, von der Wiese eines Privatförsters 
ingefähr 2 Centner Heu mitgenommen, welche fich 
„ei angestellter Haussuchung vorfanden. 1 Woche 
Hefangniß und die Aufbürdung der Kosten ist die 
Strafe für diesen Diebstahl. 5. Wegen gleichen 
Zergehens, begangen am 20. September in der 
stischdach durch Wegnehmen von Kohlen von einem 
Förderwagen, werden der 15jährige Gg. B., und 
der 18jährige P. G. von hier, dieser mit einem 
Tag, jener, der leider schon vorbestraft ist, mit 14 
Tagen Gefängniß in Strafe genommen; die Kosten 
allen ihnen gemeinsam zur Last. 6. Ein weiterer 
Fall von Diebstahl endete mit Verurtheilung der 
reschuldigten El. B., 13 J. 4. von hier zu 5 
kagen Gefangniß und in die Kosten. Die Ange⸗ 
lagte hatte am 12. Sept. auf dem hiesigen Wochen⸗ 
nackte einer Frau den Geldbeutel mit Inhalt aus 
er Tasche enlwendet. 7. Der Bursche Hch. P. 
on Rittersmühle, Gemd. Ommersheim, hat sich 
u verantworten wegen Herausziehens eines Zapfens 
zus einer Wasserleitung dorten, wodurch dem Be⸗ 
itzer, Hen. Schneider auf dem Rittershofe Schaden 
rstand. Behufs Ladung eines weiteren Zeugen 
vard die Sache vertagt. 8. B. J. 24 J. a. 
gergmann,. J. J. R., 19 J. a. Ik. P., 19 J. a. 
und P. F., 19 J. a., diese Gerber, alle von hier⸗ 
sind erschienen wegen des Vergehens der gemein⸗ 
jamen Körperverlehung eines Steinbrechers, be— 
zangen auf der Blieskasteler Straße am 3. Juni 
durch Schlagen, wobei B. J. auch einen Prügel 
in Thätigkei setzte. Nach der Ueberführung werden 
die Strafen bemessen für B. J. auf 12 Mk. ev. 2 
Tage Gefängniß, für J. R. und J. F. auf je 8 
Mark eb. 1Tag Gefängniß. Die Kosten fallen 
diesen gemeinschaftlich zur Last. Ik. P. erlangt 
mangels genügenden Beweises Freisprechung. 9. Die 
Privatbeleidigungsklage des Thonwaarenfabrikanten 
A. B. hier gegen den Maschinenfabrikanten Chr. H. in 
Malstatt wird zurückgezogen nachdem der Beklagte den 
zuf einer Postkarte gebrauchten beleidigeuden Aus⸗ 
druck als durch Mißverständniß veranlaßt, zurück⸗ 
nahm und die Verfahrenskosten trägt. 
St. Ingbert, 7. Nov. Das gestrige erste 
Konzert der Gesellschaft „Lötsch“ im Hotel Stutz⸗ 
mann rechtfertigte den trefflichen Ruf, welcher der⸗ 
selben vorherging. Unsere Leser haben Gelegenheit 
in dem heutigen „Eingesandt“ das Urtheil eines 
enners wahrzunehmen. Der Besuch des Konzerts 
ist durchaus empfehlenswerth. Auch katholische 
Familien werden gewiß nichts finden, das geeignet 
wäre, zu verletzen. Wir wünschen, daß Hrn. Lötsch 
heute ein wohlbesetztes Haus zu theil werde. 
St. Ingbert, 7. Nov. Wie man 
hört, soll ein hiefiger Bürger in der Oesterreichischen 
Siaatslotterie eine größere Summe gewonnen haben. 
DgKaiserzlautern, v. Nov. Ein 
ziesige Muhlenbesitzer, der schon wiederholt 
lüdsfälle zu verzeichen hatte, wurde von Frau 
Fortuna wiederum recht angenehm überrascht, indem 
xauf ein Staatsloos einen Treffer von 
78,000 Mark machte. 
SDer vermißie Kaufmannslehrling 
uus Edenkoben hatte sich heimlich zu Ver— 
vandten nach Frankfurt begeben, wo er von seinem 
Vater abgeholt wird. Das Wiedersehen duürfte 
mehr warm als herzlich ausgefallen sein. 
— Dürkheim, 6. Nod. Gasserleit— 
ung.) In gesiriger Stadtrathssitzung wurde der 
Zerürang zur Herstellung einer Wasserleitung für 
diesige Stadt durch Herrn Wasserversorgungstechniker 
Philipp Krämer nach eingehender Berathung bezw. 
Abänderung mit 22 gegen 8 Stimmen angenmmen. 
xbenso das „Reglement für die Wasser⸗Abgabe 
in Private“ und das Badehaus. Vorbehaltlich der 
Benehmigung des Vertrages durch die vorgesetzten 
Behörden steht nunmehr nichts mehr der Durch⸗ 
führung eines Unternehmens entgegen, daß unserer 
Sladt und deren Buürgerschaft unzweifelhaft zum 
Vortheile gereichen wird. (A.) 
Wernersberg. Die Bienenzüch— 
ter hiesigen Orts haben dieses Jahr leider von 
riner wahren Mißernte von Honig zu berichten, 
da nicht ein einziger sich vorfindet, der auch nur 
einige Loth desselben erhalten hat. Manche Bie— 
nensiöcke sind so schwach an Honigvorrath, daß zu 
erwarten steht, daß die Thiere ohne Fütterung den 
Hungertod erleiden. 
8Ludwigshafen. Einen erfreulichen 
Beweis, welche Verbreitung die Kompositionen des 
kgl. Musikdirektors G. Vierling in verhältniß⸗ 
maäßig kurzer Zeit gefunden haben, liefern nach⸗ 
folgende Thatsachen. Vierlings Oratorium „Ala— 
rich‘ wird am 19. ds. in Speyer aufgeführt, die 
„Sabinerinnen“ finden demnächst ihre Aufführung 
in Posen und sein Oratorium „Constantin“ wird 
im Lauf des Monats in Rotterdam, später iw