in Bayern. Die häufigen Anfragen sowie der starke
Zugang an Lehrern in der letzten Zeit lafssen er⸗
dennen, daß diesen Herren noch nicht allgemein be⸗
kannt istt, daß fie beurittsberechtigt sind, ebenso den
Herren Geistlichen, von denen in letzter Zeit häufig
Anfragen kommen. Die Herrn Odmänner sowie
die Vorstandschaft in Landshut geben bereitwilligst
über alle Anfragen Auskunft.
— Lambsheim, 8. Nov. Eine Kuh des
Ackerers Georg Diehl von hier warf dieser Tage
ein Kalb welches völlig die Gestalt eines
Hundes hatte. Die Mißgeburt wurde sofort ge⸗
tödtet.
Maximiliansau, 8. Nov. Heute
Mittag kurz nach 12 Uhr sprang der hiesige Bahn⸗
hofportier von der Brücke aus in den Rhein und
berschwand in den Wellen, ohne daß Hilfe mög ⸗
lich gewesen wäre. Die Ursache ist bis jetzt un⸗
bekannt. Er hinterläßt Frau und fünf Kinder.
Bzt.)
Landrath der Pfalz.
Speyer, 8. Nop. (G.A.) Gortsetzung.)
Der Gesammibedarf der Lateinschulen beträgt
325,778 M. 56 Pf., um 801 M. 834 Pf. mehr
als im Vorjahre. Der für einen Schüler im
Durchschnitt erforderliche Aufwand beträgt dem—
nach über 188 M., von denen nur 25 M. aus
dem Schulgelde gedeckt werden. LSitzteres ertrug
1887 an den Kreislateinschulen 14,603 Mk. und
hat fich gegen das Vorjahr um 641 M. erhöht.
Dagegen ist es bei den Gemeinde-Anstalten um
787 M. auf 29,706 M. zurückgegangen. In den
Kreis⸗Anstalten Kaiserslautern und Landau, wo
der Durchschnitisertrag des Schulgeldes von einem
Schüler nur 24 Mk. beträgt, wird eine Steigerung
der Einnahmen aus dieser Position auch ferner im
Auge zu behalten sein. Ueberhaupt sollte allent⸗
halden nach dem Grundsatze verfahren werden, daß
zu den Kosten der Lateinschulen in erster Linie
Diejenigen nach Kräften beizutragen verpflichtet
sind, deren Kinder dieselben besuchen. Ein Ver—
gleich der Schülerzahl mit dem durch die Schulen
berursachten Aufwande und mit den Zuschüssen des
Kreises ergibt die Thatsache, daß ein Schüler in
den Kreisanstalten durchschnittlich 165 M., daoon
96 M. aus Kreismitteln, an den Gemeinde-An⸗
stalten aber 200 M. erfordert, von denen 100
M. aus dem Kreisfond gewährt werden. Bei 12
Lateinschulen kostet ein Schüler durchschnittlich mehr
als 200 M. Die Wohnungsgeldzuschüsse in den
Gemeindelateinschulen für das Jahr 1888 betragen
gegenüber dem Voranschlage von 5322 M. 64
f. in Wirklichleit 56668 M., demnach um 342
M. 36 Pf. mehr. Die Regulirung dieses Betrages
wird mit dem Jahresschlusse durch entsprechende
sKtürzung der weiteren Zuschüsse an die verschiedenen
Lateinschulen erfolgen. Es verbleibt demnach bei
der für Wohnungsgeld und weitere Zuschusse für
diese Lateinschulen aus Kreismitteln festgesetzten
Hauptsumme von 48,000 M.
B. Rechnung des Lateinschulfonds
Grünstadt pro 1887.
Die Gesammiteinnahme beträügt 52,408 M. 87
Pf., die Gesammtausgabe 50,634 M. 21 Pf.,
somit ein Aktivrest von 1769 M. 16 Pf.
Der Vermögensstand am Schlusse des Jahres
1887 beträgt 203,173 Mk. 78 Pf. Der Stand
Ende 1886 beirug 199,699 Mk. 41 Pf., somit
eine Mehrung pro 1827: 83473 Mt. 39 pf.
Die Rechnung wurde genehmigt.
C. Die Voranschläge der Kreis—
ltateinschulen pro 1889. 1) In Fran—
den hal ergibt sich ein Mehrbedarf von 37 Mk.
12 Pf.
2) In Grünstadt verbleibt ein Mehrbedarf
pro 1889 von 1205 Mk. 19 Pf.
8) In Kaiserslautern tritt ein Minder⸗
bedarf von 278 M. 20 Ppf. ein.
4) In Landau mindert sich der Bedarf um
M. 535.05. Im Ganzen ergibt sich für die
Kreis-Lateinschulen ein Mehrbedarf von Mark
429. 06.
D. Die Voranschläge der Latein—
schulen, welche Gemeindeanstalten find,
pro 1889. Hier ist zunächst an die Normen zu er⸗
innern, welche durch den Beschluß des Landrathes
vom 11. Dezbr. 1879 über die Verteilung der
Kreiszuschüsse an diese Anstalten aufgestellt wurden,
sowie an den Landrathsbeschluß vom 10. November
1886 über die Bewilligung von Wohnungsgeld⸗
zuschüssen. Auf Grund dieser Landrathsbeschlüsse
und auf Antraa des vierten Ausschusses wird die
—X
ofohlen, mit der Bestimmung, daß die 7prozentige
Zulage an die nichtpragmatischen Bediensteten eben⸗
alls zu bewilligen, aber in analoger Weise wie
hei der Genehmigung der Wohnungsgeldzuschüsse
im Jahre 1886, von der den Gemeindelateinschulen
ugewiesenen Pauschalsumme von 48,000 Mt. ab⸗
uziehen seien. Es ergibt sich hienach bei den Ge⸗
neindelateinschulen ein Minderbedarf von Mark
2725.34. Hievon geht ab der Mehrbedarf bei
den Kreislateinschulen von Mark 429.06.
xs verbleibt demnach ein Minderbedarf für
dateinschulen von Mk. 2296.28. Der Gemeinde⸗
rath von Winnweiler hat auch in diesem Jahre
ine von Herrn Frank angeeignete Eingabe an den
zandrath gerichtet, in welcher er unter Berufung
auf die hohe Belastung dieser Gemeinde und auf
zie verhältnißmäßig große Zahl der auswärtigen,
zie Anstalt besuchenden Schüler wiederholt eine Er⸗
zjöhung des Zuschusses aus Kreisfond bittet. Der
1. Ausschuß, welcher es für geboten hält, zu Gun—
ten einer' einzelnen Gemeinde von den diese Zu⸗
chüsse prinzipiell regelnden allgemeinen Normen
unter keinen Umständen abzuweichen, empfiehlt die
Abweisung dieser Eingabe um so mehr, als schon
etzt bei der verhältnißmaßig geringen Schülerzahl
zer Anstalt zu Winnweiler der von dem Kreise für
eden einzelnen Schüler derselben gewäbete Beitrag
m Durchschnitte die sehr hohe Summe von 191
Mark beirägt. Der Landrath stimmte dem An—
———
aus Kreisfonds für Relikten von Studienlehrern
werden im Betrage zu 486 Mark bewilligt. Es
derbleibt eine Minderung des Aufwandes für dieses
Zapital von 150 Mark.
P. Fecner empfiehlt der Ausschuß folgenden
jon dem Referenten über das Lateinschulwesen,
derr Pfarrer Ney, mündlich gestellten Antrag dem
Landrathe zur Angnahme: „Seit einer Reihe von
Jahren hat der Landrath der Pfalz alljährlich den
Antrag auf Uebernahme der Kosten für die bei den
nit Staats⸗Gymnasien verbundenen Kreis-Latein⸗
chulen zu Kaiserslautern und Landau auf Staats⸗
onds an die kgl. Staatsregierung gestellt. Im
zahre 1886 wurde diese Bitte unter eingehender
Zegründung erneuert und im vorigen Jahre wie—
verholt.“ „Der Allerhöchste Abschied für den Land⸗
ath der Pfalz vom 18. April 1888 verweist die⸗
iesem Antrage gegenüber einfach auf die in frü—
seren Landrathsabschieden ergangenen Bescheide,
nsbesondere auf den Landrathsabschied vom 19.
Mai 1884, Abth. 4, Ziffer 83, in welchem bemerkt
vird, daß erst aus der ferneren Gestaltung des
Staatsbudgeis ermessen werden könne, ob mit Rück⸗
icht auf die sämmtlichen aus Centtralfonds zu bestrei-
enden Bedürfnisse für Erziehung und Unterricht
zie Möglichkeit gegeben sei, ein den Bitten des
Ldandrathes entsprechendes Postulat an die Kammer
des Landtages zu bringen: „Nachdem in Folge
)er günstigeren Finanzlage des Staates die in dem
Allerhöchsten Abschiede vom 19. Mai 1884 in
Frage gestellte Möglichkeit nunmehr ohne Zweifel
Jegeben sein dürfte, wolle der Landrath seine oft
estellte Bitte um Uebernahme der Kreislateinschulen
daiserslautern und Landau, unter wiederholter Be⸗
nufung auf Artikel 8 des Gesetzes vom 23. Mai
846 und no hymaliger Betonung der starken Kreis⸗
ast für Lateinschulen in der Pfalz, dringend er⸗
jeuern.“ — Der Landrath schließt sich diesem An⸗
rage einstimmig an.
Vermischtes.
Wie der „Saarbr. Zig.“ mitgeteilt wird,
tann das für den nächsten Sonntag Mittag auf
dem großen Exerzierplatz dort angekündigte Offi⸗
ziers-⸗Wettrennen infolge der ungünstigen
Witterung (zu hartem Boden durch Frost) leider
nicht stattfinden, sondern mußte dasselbe bis
zu beginnendem Frühjahr aufgeschoben werden.
Familiennachrichten.
Gestorben: in Sulzbach Fr. Louise Becker geb.
Sorg, 53 J. a.; in Bischheim Gottfr. Willig III.,
42 Jahre alt. —
Neueste Nachrichten.
Berlin, 9. Nob. Heute ist der kaiserliche
Erlcß erschienen, durch welchen der Reichstag
auf den 22. November einberufen wird.
Berlin, 9. Nob. Das Staatsmini⸗
ster ium hat beschlossen, daß, nachdem nun⸗
nehr alle Civilbeamten anläßlich des Thronwechsels
jen Diensteid nach der Formel der Verordnung
rom 6. Mai 1867 geleistet haben oder leisten«“
verden, die durch allerböchste Ordre X
zruar 1885 angeordnete Verweisun g9 nirr
zeleisteten Diensteid bei Cinführungi
inderes Amt allgemein in Wegfall zu bann
Die sensationelle Nachricht, daß der Idn
»es Reichsgerichts, Dr. v. Simfon, * du
Entlassung nachgesucht habe, wird don der pun
nalzeitung“ mit dem Bemerken als durchaus“ e
zründet bezeichnet, daß keinerlei Veranlassung
einem solchen Schritt vorliege.
London, 9. Novp. Heute morgen wilh⸗
ibermals ein Mord in Whitechaß
ʒerübt.
Paris, 9. Nov. Ein Bewoehner von⸗
—X —R
zats in das Untersuchungsgefängnis in Nanch e
geliefert worden. Wie es heißt, hat man bei seinen
dinde einen Brief von seiner Hand aun,
BouverneurvonStraßburggefunde
n dem er ein offenbar schon früher gemachte
Anerhieten wiederholt, demselben um den Pen
»on 40 000 Franken ein Lebelgewehr nebß
Patrone zu überlassen. — Der bisherige Gesend
»er Republik in München, Mariani, begiht
ich morgen dorthin, um sein Abberufungsschrete
zu überreichen, und geht von da nach Rom, w
er wit seiner Beglaubigung zugleich das Übhe
rufungsschreiben des bisherigen Botschafters Grafen
de Mouy König Humbert unterbreiten wird. Bi
zu einer anderweitigen Besetzung der Stelle wirh
in München ein Geschäftsträger den Gesandke
nertreten.
Für die Redaktisn verantwortlich F. xX. Demer
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⏑— Vvv
Zin gutes Buch.
. .... Die Anleitungen des gesandten
Buches sind zwar kurz und bündig,
aber für den praktischen Gebrauch wie
geschaffen; sie haben mir und meiner
x*familie bei den verschiedensten Krank⸗
heitsfällen ganz vorzügliche Dienste
geleistet.“ — So und aͤbnlich lauten
die Dankschreiben, welche Richters
Verlags⸗Anstalt fast täglich für Über—
sendung des illustrierten Buches „Der
Krankenfreund“ zugehen. Wie die dem⸗
selben beigedruckten Berichte glücklich
Geheilter beweisen, haben durch Be—
folgung der darin enthaltenen Rat—
—DD—
iung gefunden, welche bereits alle
Hofsnung aufgegrben hatten. Dies
Zuch, in welchem die Ergebnisse lang⸗
ahriger Erfahrungen niedergelegt sind,
derdient die ernsteste Beachtung jedes
Kranken. Niemand sollte versäumen
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