Full text: St. Ingberter Anzeiger

* Versicherung abgesehen, da die Bediensteten 
3 tzestuis bei der Unfallverficherung aufzunehmen 
und Unfälle, wie sie hier in Betracht kommen, 
nicht vorgekommen sind. 
Die Gesuche des Rennvereins Neustadt und des 
wenhrucer Pferde · Rennkomitees um Kreisfondzu⸗ 
vn wurde abgewiesen, desgleichen das Gesuch des 
werbebereines Kaiserslautern um Deckung des 
fgies der Kollektivausstellung Pfalz bei der 
ngewerbeausstellung in München 1888. 
* 
l. 
N 
Vermijchtes. 
PGayerischea Veteranen-Kriegen 
magd Kampfgewos,senBund.) Dem Präst- 
Ain lagen in seiner Sitzung am 13. d. M. 126 
u Monat Oktober eingelaufene Unterstütz— 
ngsgesuche zur Verbescheidung vor. 112 
derselben, unter welchen 15 von Wittwen und 
Paisen, wurde mit 1426 M. bedacht, 12, weil 
sn in den Statuten gegebenen Voraussetzungen 
gicht entsprechend. abgewiesen, 2 zurückgezogen, resp. 
tgichtet. 67 Gesuchsteller mechten die Feldzüge 
g66 oder 1870771, 6 1849 mit. Bei 20 sind 
je Laiden noch Folgen des Feldzuges 187071. 
heu aufgenommen wurden 5 Vereine. 
Wie das Ocgan der Ausstellung für Unfall 
xerhutung „Die Berufsgenossenschaft“ berichtet, ist 
ie ur Unterbringung größerer Maschinen bestimmte 
saschinenhalle, welche auf dem Ausstellungsgrund⸗ 
süd in Berlin errichtet wird, bereits im Bau be—⸗ 
riffen. Während der Dauer der Ausstellung werden 
u gewissen Tagesstunden praktische Uebungen auf 
im Gebiete des Rettungswesens stattfinden. Es 
oll den Werkmeistern, Vorarbeitern und sonstigen 
Juteress· nten Gelegenheit gegeben werden, sich über 
ie zweckmäßigste Handhabung von Verbandmitteln 
us. w. unterrichten zu können. Das Vocgehen 
er Gebr. Stumm in Neunkirchen, welche be⸗ 
anntlich eine Prämie von 10000 M. für ein 
Rinel zur Verhinderung des Einathmens von 
Ziaub in der Thomasschlackenmühle ausgesetzt haben, 
at in manchen Kreifen Nachahmung gefunden. 
zeispielsweise bewilligte der Glasbeleger ˖ Hilfsverein 
n Furth einen Preis von 4000 M. für eine 
ʒchußvorrichtung gegen das Einathmen von Queck⸗ 
—,, 
hetlin mehrere Preise für eine gute Bremsvor⸗ 
ichtung an Faßbierwagen. 
pDie Schärze unserer Kaiserin. 
Fin Komitee von Berliner Damen hatte vor 
iurzem beschlossen, ein Ehrengeschenk für die Kaiserin 
nfertigen zu lassen, und nach langer Beratung 
iel die Wahl auf eine Schürze. Dieselbe wurde 
mus weißer Seide, mit kostbaren Spitzen verziert, 
efertigt; in Rosenknospen sind gleich einer Guir⸗ 
mde die Namen der fünf kaiserlichen Soöhne ein⸗ 
estict. Die hohe Frau empfing die Deputation 
ior einigen Tagen, sie war entzückt über den Ge⸗ 
hmack und sagte: „Die Wahl, die Sie getroffen 
hri mich ungemein, sie beweist mir das Vertrauen, 
as Sie in mich setzen, denn die Schürze war bon 
eher das Symvbol der echten, deutschen Hausfrau.“ 
die Kaiserin legte die Schürze sofort an und sagte 
eiter: Mein Mann wünscht immer, daß ich 
aheim eine Schürze trage, so wird das Geschenk 
wch zugleich ihm große Freude machen.“ 
FBrüssel, 14. Oklt. Die Zahl der beim 
ßrübenunglück in Dour Getödreten 
deträgt 35. 
FEine ergötzliche Geschichte hat sich 
urzlich an der holländischen Grenze zugetragen. 
Fährt da eine hollandische Schoͤne mit ihrem Hun⸗ 
ewäglein nach Aachen zu, um Gemüse auf den 
Marti zu bringen. In Horbach schallte ihr plötz- 
ich das rauhe, Halt“ des preußischen Zollbeamten 
migegen. — Das Wuäaͤglein wurde visitirt und siehe, 
zz findet sich die schreckliche Defraudation, daß ein 
ßrod im Wagen, welches das erlaubte Gewicht von 
z Pfund —um eine Kleinigkeit übersteigt. — 
Fort, mit zum Zollamt!“ erschallt der Ruf des 
jensteifrigen Zollbeamten und indem derselbe sein 
hjewehr in den Wagen wirft, geht es weiter zum 
Jollamte — Hier muß die Limburger Schöne zwei 
iark Strafe zahlen, ist aber nicht auf den Mund 
efallen und fordert von dem Zollwächter als Fracht⸗ 
eid für Fortschaffen seines Gewehres 6 Mk. Da 
nehtere Feugen dekunden, daß wirklich das hol— 
andische Madchen von Horbach bis Aachen das 
heweht transportirt hat, so werden ihr vom Ober⸗ 
ollami vier Nark zugebilligt, und die Holländerin 
at noch einen Gewinn von 2 Mark. 
fEin König ohne Legitimatidn. 
die französische Fremden⸗Verordnung, welche vor ⸗ 
chreibt, daß jeder Ausländer sich mit seinem Ge⸗ 
urtsschein versehen bei der Polizeibehörde anmelde, 
zringt Manchen in schwere Verlegenheit, auch den 
hemaligen Koönig von Neapel, Franz II., welcher 
eit Langem inmitten des lauten Paris still 
und unbemerkt lebte. Dieser entthronte Herrscher 
ann der Vorordunng nicht nachkommen, denn er 
zesizt weder einen Geburtsschein noch einen Paßz, 
ind er kann diese Papiere auch nicht bekommen, 
denn er müßte sie von der italienischen Regierung 
berlangen, und das kann er nicht thun, ohne die⸗ 
zelbe ihathsächlich anzuerkennen. Es bleibt ihm 
ilso nichts übrig, als die Anmeldung zu unter⸗ 
sassen und die Ausweisung zu gewärtigen, wenn 
die französischen Behörden nicht geneigt sein 
oslen, gegen einen König ohne Papiere Nachsicht 
u üben. 
Gemeinr Liges. 
Reinigen von Thüren und Fen⸗ 
dern.) Thören und Fenster soll man nicht mit 
parmein Wasser, Seife oder Lauge reinigen, da 
ies dem Oelanstriche schadet. Man bedient sich 
zazu am Besten des kalten Wassers, von dem man 
12 Theile mit 1 Theil Salmiat vermischt. Der 
Zalmiak reinigt den der Oelfarbe anhaftenden 
zchmutz, ohne daß derselbe in dieser Verdünnung 
die Farbe selbst angreift. 
— 
Dienstesnach richten. 
Protest. Kultus. Vom 1. Dezember l. J. an wurde 
ie Verwesung der protestantischen Pfarrstelle zu Zell, De⸗ 
anats Kirchheimbolanden, dem Pfarramtskandidalen Karl 
Lantzle r, bisher Pfarrverweser in Speyer, und Mechters⸗ 
seim, Dekanats Speyer, dem Pfarraintskandidaten Jakob 
RüßlIi, bisher Pfarrvecweser in Zell, übertragen. 
—— 
Familiennachrichten⸗ 
Gestotben: in Saarbrücken Clara Georgoͤ, 25 
J. a. — in Volklingen Fr. Margar. Junior geb. 
hlaß, 33 J. a. — in Neustadt a. H. Wilhelm 
Füinann, 52 J. a. — in Haidmühle bei Muß⸗ 
zach Peter Lingenfelder, 68 J. a. — in Ludwigs⸗ 
jafen Margaretha Engel, Wwe. 73 J. a. — 
n Lambsham Wilhelm Schnau V., 34 J. a. 
Neueste Nachrichten. 
Nürnberg, 15. Nov. Der deutsch-freisinnige 
Fränkische Kur ier“ veröͤffentlicht he ute einen 
hin von einem angesehenen Berliner Partei genossen 
ugegangenen Artikel, welcher Eugen Richter 
ind die „Freis. Zig.“ heftig angreift. Herr Richter 
vird scharf zurechtgewiesen, weil er die gegnerischen 
Freßstimmen als Gewäsch“ bezeichnet hat. Der 
irtitel fordert, daß die Elemente milderer Art 
xinfluß auf die Parteileitung nehmen und mit 
Zertretern liberaler Grundsätze in anderen Par— 
en Fühlung unterhalten. Diese Kundgebung 
rxregt um so mehr Aufsehen, als Herr Richter ein 
angjahriger Correspondent des „fränkischen Kurier“ 
st und die Redaktion dieses Blattes seit Jahren 
en Forischrittston Richters noch zu überbieten 
zersucht und dadurch Vieles zur gegenseitigen Ver⸗ 
itierung der beiden hier bestehenden liberalen 
harteien beigetragen hat. 
Muͤnchen, 15. Nov. Außer der Kaiserin 
jon Desterreich, der Gräfin Trani und der Herzogin 
on Alengon waren saämtliche Kinder am Ster⸗ 
Ftte des Herzogs Maximilian ver— 
ammelt. 
Die führende Stelle in der herzoglich bayer⸗ 
jchen, ehemals Pfalz ⸗Zweibrücken⸗Birkenfeldischen 
inie geht nicht auf den älteen Sohn des Ver⸗ 
lorbenen, den Herzog Ludwig über. Letzterer, der 
nit der Freifrau Henriette von Wallersee seit 1867 
n morgonatischer linderloser Ehe lebt, hat viel⸗ 
nehr zu gunsten seines jungeren Bruders, des 
vohlbelannien Augenarztes Dr. med. Herzog 
rarte Theodor, dem Nachfolgerechte im 
Hajotate entsagt. VLetzterer tritt auf Grund des 
serzoglichen Familienvertrages vom Jahre 1869 
in das Maäjorat des herjoglichen Haus- Fidei 
ommisses und in dessen Gesamtvermögen, wobei 
ie Apanage zu 228,000 Gulden mitnbegriffen 
st, ein, mil den Rechten und Pflichten der agna- 
isch- linearischen Primogenitur- Erbfolge. 
Berlin, 15. Noo. Der Bundesrath 
enehmigte in der heutigen Plenarsitzung den 
zeseteniwurf, betreffend die Alter s⸗ und 
znbalidenversicherung der Arbeiter, in 
weiter Lesung. 
Breslau, 15. Rov. Der Kaiser traf pünkt⸗ 
tich ein und wurde am Bahnhof empfangen von 
dem Prinzen v. HohenloheKoschentin, dem General 
b. Boehm, dem Generallieutenant v. Grote, Oberst⸗ 
lieulenat d. Graberg, dem Oderpräsidenten v. Seyde⸗ 
witz, dem Polizeipräsidenten v. Uslar, dem Ober⸗ 
bürgermeister Friedensburg und dem Stadiverord⸗ 
netenvorsteher Freundl Allen bis auf Friedensburg, 
and Freund, schüttelie der Kaiser die Hand und 
alle, bis auf Freund, zeichnete er durch Unterhaltung 
mus. Dann erfolgte die Fahrt durch die glänzend 
rleuchtete und geschmüctte Stadt zum Schlosse. 
Tausend an Tausend stand das Volk, das unauf- 
orlich brausende Hochrufe ausbrachte. Der Fremden⸗ 
ufluß ist ungeheuer. Nach eingetretener Dunkel⸗ 
deit begunn der Arbeiterfadelzug von mehr als 
10 000 Fackelträgern. 
Simerick, 15. Nov. Wie verlautet, ist aus 
dem Vaticanein neues Schreiber ergangen, 
welches den irischen Bischöfen in aller Form anbe⸗ 
gjehli, den früheren Erlaß gegen das Boycotten 
und den sogenannten Feldzugsplan, welche der 
Moral und den Lehren der katholischen Kirche zu⸗ 
viderlaufen, mit Eifer zur Ausführung zu bringen. 
Die Bischöfe werden ersucht, ihren Clerus anzu⸗ 
veisen, daß er gegen die genannten Handlungen 
zredige, daran in keiner Weise teilnehme und sich 
denseiben mit 'allen Mitteln widersetze. 
Trosesanier Gottesdiensit. 
Sonntag den 18. November a /310 Uhr vor⸗ 
mittags Text: Evang. Matth. 24, 18 - 28. 
Lied 262. 
r die Redaltien verantwortlich F.X Demetß 
Unenthehrltiche Lexktürel 4 —* 
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2 Man abountere auf ⸗ & 
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