Full text: St. Ingberter Anzeiger

prasident Staatsrath,v. Braun hat die Ausstellung 
schon mit seinem Besuch beehrt und sich sehr be⸗ 
rriedigt und lobend über dieselbe ausgesprochen. 
— Ausder Vorderpfalz, 16. Nov. 
Unfere heimischen Karioffel-Produzenten dürften mit 
hren heurigen hohen Preisen doch etwas verdutzte 
Besichter machen, wenn sie erfahren, daß im Laufe 
dieses Monats in Antwerpen zwei Schiffe Kartaffeln 
aus Amerika und Canada angekommen sind. Jedes 
Schiff war mit 20,000 Sack à 100 Kilo geladen, 
also in Summa 80,000 Ko. — 400 Eisenbahn⸗ 
waggons. Die Ware soll vorzuglich, ebenso gut 
wie unsere Kartoffeln sein und sich der Preis niedriger 
ttellen als der unsrige. Bedingten doch schon die 
seither so hochgestellten Preise, daß der früher so 
hedeutende Frankenthaler Kartoffelmarkt fich haupt⸗ 
sächlich nach Sachsen verlegte. Wie viel mehr, 
wird man nun bei den außergewöhnlich hohen 
Preisen alle Hebel in Bewegung setzen, dem über⸗ 
eeischen Produkte gleicher Güte, jedoch verhältnis— 
mäßig billiger nach allen Seiten hin Eingang zu 
verschaffen. Der spekulative Amerikaner wird die 
Gelegenheit gut ausnützen. (Frth. T.) 
Landrath der Pfalz. 
Speyer, 16. Nov. (G.⸗A.) 11. Sitzung. 
Anwesend sämmtliche Mitglieder des Landrathes 
vie in der vorigen Sitzung, als Regierungskom- 
missär der k. Regierungsdirektor Herr Wand, auf 
hesondere Einladung die k. Regierungsräthe Herr 
Spaͤth, Freiherr von Löffelholz und Herr Geib. 
Die Protokolle der 9. und 10. Sitzung werden 
vom Sekretär verlesen und vom Landrathe ohne 
Frinnerung genehmigt. Herr Goerg und J. Jan⸗ 
ijon stellen an den Landrath den Antrag, derselbe 
wolle an die k. Kreisregierung das Ersuchen stellen, 
die Revision der pfälz. Immobiliar— 
Feuerversicherungsanstalt, welche den 
Landrath der Pfalz schon längere Zeit beschäftige, 
möge ihrer schließlichen Erlediaung entgegengeführt 
verden. Nachdem der kgl. Regierungs-Referent 
die Mitteilung gemacht hatte, daß die Verhand⸗ 
uungen zur Zeit beim k. Staatsministe ium des 
Innern vorliegen, schließt sich der Landrath dem 
erwähnten Antrage an. 
Auf eine Anregung des Herrn Dekan Krieger 
bezüglich des vorjährigen Landrathsbeschlusses wegen 
Berlegung der Ernteferien und bezuͤg⸗ 
ltich der Verbescheidung desselben, welche bisher nicht 
jekannt geworden sei, wird von Seiten der kgl. 
sKegierung Aufschluß dahin ertheilt, daß durch das 
. Staatsministerium des Innern für Kirchen- und 
Schulangelegenheiten die Genehmigung jenes Land⸗ 
athsbeschlusses abgelehnt worden sei. Herr Dekan 
krieger erklärte hierauf. daß er vorläufig von einer 
veiteren Verfolgung der Angelegenheit abstehe. 
Nachdem Seine Excellenz Herr k. Regierungs⸗ 
Zräsident und Staatsrath von Braun von 
iner Deputation des Landrothes abgeholt, in Be— 
leitung des Herrn Prasidialsekretärs, Herr k. Be⸗ 
irksassessor Trutzer, erschienen war, gab der Herr 
andrathspräsident ein kurzes Resumé über die 
tesultate der Landrathsversammlungen. Er hob 
servor, daß mit Rücksicht auf die landwirthschaft⸗ 
ichen Verhältnisse, die wie überall, so auch in der 
zfalz, eben keine günstigen sind, und im Hinblick 
juf das ohnehin schon stark belastete Kreisbudget 
der Landrath in seinen Bewilligungen mit der 
zrößten Sparsamkeit verfahren mußte. Trotzdem 
jabe sich der Prozentsatz der Kreisumlagen, von k. 
degierung mit 41,8 in das Budget eingesetzt, von 
38,5 des Vorjahres auf 39 Prozent erhöht. Doch 
vurden auch in dieser Session nicht unbeträchtliche 
Zummen zu humanitären Zwecken dewilligt, so für 
en gesetzlichen Kreisberein zur Unterstützung dienst⸗ 
intauglich gewordener Schullehrer, für die Pensions- 
instalt für pfälzische Kreisbedienstete, zur Remu⸗ 
neration für Aerzte in armen Gegenden, für die 
Anterstützung der Gemeinden zur Aufbringung des 
Zedarfes für die deutschen Schulen. Zwei Posi⸗ 
jonen, welche die Kreis; Taubstummenanstalt Fran⸗ 
enthal und die Kreis-Irrenanstalt Klingenmünster 
etrafen, wurden vom Budget abgesetzt, weil der 
zandrath zuvor eine Prüfung der einschlägigen 
zerhältnisse durch seinen ständigen Ausschuß an 
iesen Anstalten selbst für nothwendig hielt. Der 
randrathspräsident sprach die herzliche Theilnahme 
des Landrathes an dem schweren Verluste aus, 
velchen das erhabene Haus Wittelsbach durch den 
Tod des Herzogs Max erlitten hat. Am Schlusse 
einer Rede wies er darauf hin, wie sehr unser 
ielgeliebter Prinzregent die Pfalz mit seinem Be⸗ 
uche beglückte, wie herzlich und innig von Seiten 
»er Bevölkerung der Empfang war und rach welch 
urzer Zeit schon für den milden, gütigen Fürsten 
alle Herzen begeistert schlugen. Der Landrath gab 
reudig seinen Gefühlen treuester Anhänglichkeit an 
Bruchleiden. 
den Regenten und das angestammte Herts 
Ausdruck mit dem Rufe: Seine Konigu — 
Prinz Luitpold von Bahern, des Könige — 
Berweser, lebe hoch! hoch! hoch! Ra n 
»on Seilen des Herrn Regierungsprasidenie erunt 
on demselben im Namen Seiner Neha urd 
kdönigs die Landrathsversammlung als nn de 
rklürt. on⸗ 
Munqh —— J 
nchen, 17. Nov. Die Gener 
ung der München er Runstirt 838* 
schaft beschloß, alljährlich eine —S 
— als „Munchener Salon⸗ 
en regelmäßigen vierjährigen großen 
—IXXX — Ausstelunu⸗ 
tenstesnachrichten. 
fälzische Sisenbahnen. Versetzt wun 
Emil Lingenfelder von dn 
nach Zeiskam. WeSohn von Zeiskam nach Hin terweiden 
hal und C. Rinck von Hinterweidenthal nach —ãtR 
der Didtar Wilhelm Breitling von der Wagenn 9 
Buter⸗Expedition Kaiserslautern; ferner der —XXR 
walter Johann Bay vpon Efelsfürth als Vahnwärtzeng, 
nann in die Bahnmeisterei Hochspeber. 
»eueste Nachrichten. 
Bonn, 18. Nov. Professor Delius, du 
bekannte Shakespeare-Forscher ist gestorben. 
Karlsruhe, 18. Nov. Der Trauerfeier de 
Reichstagsabgeordneten General Frhr v. Degen 
feld wohnten der Großherzog und di 
ßroßherzogin, Prinz Karl, das Offtie 
orps, Vertreter sämmtlicher Militärbereine de 
zandes mit über hundert Fahnen bei. 
Berlin, 18. Nov. Der Kaiser ist hun 
stacht von Breslau zurückgekehrt. Früh 794 Uhr 
jegleitete er die Kaiserin Friedrich, welh 
nit ihren Töchtern nach England abreiste, auf der 
ßahnhof. Der Kaiser kehrtr sodann nach dem R⸗ 
idenzschloß zurück. 
Westerland, 18. Nov. Heute Vormind 
rieb ein starker Weststurm das Wrack der o 
riefischen Barke „Jork Margarethen', 6C 
zitan Ments, an die Kuüste. Nach langer Be 
nühung wurde die Mannschaft mittelst Raketen 
pparates gerettet. Das Schiff trieb bereitz 
Tage leck im Sturm auf hoher See. 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demes 
LHeéilung. 
TodesAnzeige. 
Goit, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unsern innigstgeliebten, 
zuten Vater, Großvater, Hiuder, Schwiegervater, Schwager und Onkel 
Johann UBI. LCaufmann, 
nach längerem, schwerem Leiden, versehen mit den heiligen Sterb- 
akramenten, im 75. Lebensjahre, heute Morgen halb 8 Ühr zu sich 
abzurufen. 
Um stille Theilnahme bitten 
Die tieftrauernd Hinterbliebenen. 
St. Ingbert, 19. November 1888. 
Die Beerdigung findet Mittwoch Vormittag 9 Uhr statt. 
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— —— 
Demetz in St. Ingobert.