zr die größte Ungerechtigleit er empfiehlt des⸗
* Finrichtung einer Versicherung in 5 Klassen,
p sich nach den ortsüblichen Tagelöhnen zu
* hade. Dem Arbeiter soll es jedoch freige⸗
hid sich in eine, höhere Klasse aufnehmen zu
n— doch konne selbstverständlich der Reichszu⸗
sß in diesem Falle nicht erhöht werden. Die
sgrenze von 70 Jahren sei zu hoch gegriffen,
h mubßte die Wartezeit von 5 Jahren auf 1
Ir reduzirt werden. Die in dem Gesetzentwurfe
— Klausel, daß jährlich die Beiträge für
7Urbeitswochen geleistet werden müssen, bedürfe
dinblick auf die durch die Witterun gsverhalt⸗
sse beschränkte Arbeit der Maurer, Waldarbeiter
einer Milderung, welche nach den verschiedenen
etriebsarten geregelt werden müßte. Für einen
— X habe er um so mehr Grund einzu⸗
reten, als durch Einführung des Gesetzes die
nenberbände entlastet würden. Das Kapital⸗
dungsberfahren zieht der Herr Referent dem
mlagenverfahren entschieden vor. Bezulich der
tganisation hält derselbe eine Verbindung der
ntenkassen mit der Alters und Invaliden⸗Ver⸗
rguug für möglich. Die gefürchteten Markenbücher
der derschleierten Arbeitsblicher“ würden dadurch
erflüssig werden. Uebergangsbestimmungen müßten
ibsiwerstandlich geschaffen werden.
Vermischtes.
pPErlangen. Der Schlossermeister Ritschler
m der hiesigen Spinnerei hat eine Schnellfeuer⸗
none erfunden. Die Kanone ist sehr leicht und
her durch zwei Manu zu bedienen, hat z. Z. ein
aliber von 17 Millimeter, kann jedoch beliebig
dersiärkt werden und hat eine Tragweite von etwa
5000 Meter. Es werden in je einem Ladekasten
600 Patronen untergebracht, durch Drehung einer
duͤbel in den Lauf gebracht und die leeren Hül⸗
enen nach Entladung wieder entfernt. In der Mi⸗
muulte können 1000 Schüsse gezielt und abgegeben
verden. Die Anmeldung zum Patente ist bereits
A
a Wärzburg, 16. Nov. Heute früh ent⸗
sprang aus dem von Frankfurt hier eintreffen⸗
a den Zug dem ihn begleitenden Geheimpolizisten
pder Hochstabler Heinrich Schürer aus Wüurz
J. burg. Derselbe war wegen verschiedener Schwin⸗
ddeen von der Staatsanwaltschaft in München
vderfolgt und wurde in Frankfurt aufgegriffen.
u Der Polizist sollte Schürer nach Munchen abliefern.
d Bis jetzt hat man noch keine Spur des Entiflohenen
uuj ermittelt.
» f Aus nicht gerade alltäglichem
sehAnlasse erhielt ein Hoboist des in Nürnberg
l garnisonirenden 18. baierischen Infanterie⸗Regiments
seine Entlassung aus dem Militärverbande —
w. wegen Fettleibigkeit nämlich, Der Mann,
weicher eine 12jährige Dienstzeit hinter sich hat,
gel chäit 12 Mk. Pensien und die Berechtigung auf
„n Cibilpersorgung — boffentlich nicht als Brief⸗
wo traͤger.
a f Manchen, 19. Novb. Der Prinz.Regent
* begibt sich nuchsten Sonntag früh mit Ertrazug
» nuch Aschaffenburg und von dort nach Rohrbrunn,
um in dem dortigen Revier Wildschweinjagden ab⸗
uhalten. In der Begleitung St Kgl. Hoh. be⸗
indet sich Prinz Ludwig und wahrscheinlich noch
reh ein weiterer Kgl. Prinz.
f Cropfstginbohle.) Bei Rubeland im
darz wurde vor Kurzem eine neue überaus präch⸗
aige Tropfsteinhöhle entdeckt, welche die in der
uͤhe befindliche belannte Baumannshdhle vollständig
in den Schatten stellt. Die bereits zugänglich ge⸗
machten Raume haben eine Lange von etwa- 350
seter, jedoch werden dieselben für den allgemeinen
Besuch erst dann freigegeben werden, nachdem elel⸗
rische Beieuchtung eingerichtet ist, und alle Vor-⸗
ehrungen geiroffen sind, daß die Räume moͤglichst
auf alle Zeiten in demjenigen Zustand erhalten
leiben, in welchem sie bei der Enidedung gefunden
vurden. Es ist zweifellos, daß die neue Hoͤhle
emnächst eine gewaltige Anziehungskraft nicht nur
uf alle Harztouristen, sondern auf die weitesten
dreise ausüben wird. Während in dem einen
Theile der Hoͤhle Kalksteinblocke von oft kolossalen
Rerhältnissen zu großen Sturzfeldern aufgethürmt
ind, erblickt man in anderen Raumen die wunder⸗
arsten Tropfsteinbildungen in den mannigfachsten
fotmen und in allen Stadien ihrer Ausbildungen
n der Urform an. Wie verlautet, soll die neue
he mach dem Regenten „Albrechtsböhle“ genannt
rden.
47
FHalle a. d. S., 19. Nos. Gestern hat
n Golpa bei Gräfenhainichen, der Kölnischen Zeit⸗
ing zufolge, ein Dynamit-Explosion statt-
sefunden, wodurch der Arbeiter Huth und seine
ünf Söhne das Veben verloren. Die Leichen sind
gräßlich verstümmelt.
Berlin. (Was man aus Liebe
hut.) In den Parteienzimmern und auf dem
Zorridor der Amisgerichte in Zivilsachen pflegt es
Jewöhnlich vor und während der Verhandlungen
ehr lebhaft herzugehen. Während der Termins⸗
tunde am vborigen Samstag zog eine bejahrte, an⸗
tändig gekleidete Frau durch ihr nimmermüdes
Mundwerk die Aufmerksamkeit auf sich. Sie war
n heftigster Debatte mit einem blonden Jüngling.
inem jungen Mediziner, begriffen, dem fie als
Zuartiergeberin seit zwei Jahren die Miete kredi ⸗
jerte und obendrein noch als treue Nothelferin zu
ifteren Malen mit kleinen Darlehen aushalf. Nun
var die Forderung der vertrauensseligen Frau auf
nehr als 200 M. angewachsen und die geringen
dabseligkeiten des Bruders Studio ergaben eine
dlechte Deckung für die Schuldsumme. Die
Zuartierfrau, die als Inhaberin eines umfang-
ceichen Trödelgeschäfts ein nicht unbeirächtliches
Bermögen besitzt, wollte trotzdem nicht ihr geborgtes
Zeld ganz verlieren und reichte gegen ihren „Zimmer-
jerrn“ die Klage ein, welche zum Austrag kommen
ollte. „Ich kann nicht länger mehr warten, mein
Herr Felix“, replizierte die Klägerin auf die be—
hywichtigenden Vorstellungen ihres Schuldners.
Sie wissen, daß ich das Urteil an ihren Herrn
zater schicke, damit er weiß, wie ich seinem Sohn
zarchgeholfen habe, und daß er endlich Anstalt
nacht mit der Zahlung. Wenn ich Ihnen noch
änger kreditieren wollte, so hieße dasl meiner
inzigen Tochter, meiner Emma, ihr einstiges
deiratsgut verkürzen.“ — „Verzeihen Sie“, unter⸗
Frach der Student den Redefluß der Alten und
hsob, wie zum Schwure, die Finger der rechten
dand empor, „ich nehme die Emma auch mit der
erkürzten Mitgifi zur Frau.“ — Die Witwe war
tarr vor Erstaumen, sie rang nach Atem, bis sie
ndlich die Worie hervorbrachte: „Sie — meine
Tochter — heiraten? — Und glauben Sie, daß
Sie die Emma möchte, daß sie Frav Doktorin
verden wollte?“ — „zSie möchte schon gern.
—„chwiegermutter“, entgegnete zuversichtlich der
Doktorant, „wir Zwei sind längst einig, aber es
ehlte uns der Mut, es Ihnen zu gestehen.“ „Na
azu haben Sie ja einen gaten Zeitpunkt gewählt?,
neinte laͤchelnd die alte Frau, „aber wenn die
Zeschichte so steht, dann werden wir der Sache
ne andere Wendung geben? — und im nächsten
Momente war die Klägerin im Gerichtszimmer
)erschwunden, aus dem sie nach wenigen Minuten
nil frohlicher Miene wieder heraustrat. „Is schon
n Ordaung“, rief sie dem jungen Manne zu,
studieren Sie man fleißig, damit Sie bald fertig
berden und jtzt — kommen Sie mit — Herr
-„chwiegersohn.“
pAmerikanisches. In englischen Fach-
lättern fiadet sich ein wahrhaft verblüffender Be⸗
uicht des amerikanischen Ingenieurs S. H. Thom⸗
da über die Eisenbahnbrücken seiner Heimath.
Darnach sind in dem mit dem 31. Dezember
[887 beendeten zehnjährigen Zeitabschnitt in den
Bereinigten Staaten nicht weniger als 251 Brü—
en unter der Last darüber hinfahrender Zuge z u⸗
fammengebrochen! Es ftürzt also drüben
zurchschnittuͤch alle vierzehyn Tage eine Brücke zu⸗
sammen, während dergleichen Unfälle in Europa
zu den allerseltensten Vorkommnissen gehören und
Fei uns Brucken eigentlich nur durch Hochwasser
der Winddruck (Taybrücke) zu Schaden kommen.
Nuf welche Ursachen sind die so zahlreichen Un⸗
alle zuruͤckzufuühren, die fast stets einer Anzahl
Menschen das Leben kosteten? Die Beantwortung
ieser Frage ist sehr leicht. Die amerikanischen
fisenbahnstrecken wurden zum guten Theil zu einer
Zeit gebaut, wo man nur leichte Lokomotiven und
angsam fahrende Züge kannte. Seitdem stieg das
hedicht don 83,8auf 75 Tonnen, während die
geschwindigkeit der Züge um 100 pCt. erhoöht
purde. Trotzdem geschah nicht das Mindeste, um
Fie Brücken entsprechend zu verstärken.
—— — —
Gemeinnuũutziges.
Als Holzanstrich gegen Feuchtigkeit
ind Wafser wird empfohlen: In einem eisernen
Zefäße schmilzt man 375 Gramm Kolophonium
ind fetzi 10 Liter Thran und 500 Gramm Schwefel
zu, worauf man braunen Oder oder einen anderen
mit Leinöl abgeriebenen Farbstoff zusetzt. Mit
dieser noch heißen Mischung wird das Holz das
erste Mal nur dünn und dann nach dem Trocknen
noch einmal bestrichen.
Motten in Möbeln und Teppi⸗
hen werden nach dem Disch. Holzarb.“ am besten
dadurch getötet, das man über den betreffenden
Begenstand ein feuchtes Tuch ausbreitet und das⸗
—V heißen Essen überfährt;
der sich entwickelnde heiße Wasserdampf dringt in
den Gegenstand ein und vernichtet nicht nur die
Insekten selbst, sondern auch ihre Brut. Zum Schutz
der Polsterungen gegen Motten soll sich nach der-
Aben Quelle ein Zusatz von frisch aufgeblühtem
zanf zum Polsterstoff am besten bewährt haben.
Dienstesnachrichten
Der Oberlandesgerichtsrat Aug. D. Scherreer in
Zweibrücken wurde zum Mitgliede der Disziplinarkammer
zweibrücken und der Oberlaudesgerichtsrai Fr. v. Jan
aselbst zum stellvertcetenden Mitgliede dieser Disziplinar⸗
kammer ernannt.
Der Oberaufseher bri der Strafanstalt Kaiserslautern
de Tler von Lindenhardt wurde auf Ansuchen wegen
odurch Alter und Krankheit herbeigeführter Dienstes unfähig-
it unter Anerkennung seiner langjährigen, treuen und
ifrigen Dienstleistungen des Dienstes enthoben und dem⸗
elben mit Rüuͤckfivt auf seine seit 50 Jahren mit Treue
und Eifer geleisteten Dienste die Ehrenmünze des Ludwigs⸗
ordens verliehen
Enil? ernachrichten.
Gestorben: In Kaiserslautern Charlotte Assel,
Je. Mahler, 48 J. a., in Lambrecht Friedrich
x berhardt, 40 J. a., in Neustadt Wilhelmine
Framsling, in Neuhofen Martin Klamm. 46 J. a.
Telegraphischer Schisffs bericht
der „Red Star Linie“ Antwerpen.
NewYork, 17. Nod. — Der Postdampfer
Rhynland“ der „Red Star Linie“, ist von Ant⸗
derpen heute wohlbehalten hier angekommen.
Neueste Nahrichten.
Augsburg, 20. Nov. Wegen Verdachtes
der Teilnahme an dem im März 1887 beim Uhr⸗
macher Hegele hier verübten Uhre ndiebstah'!
m Werf von 10,000 Mark wurde nach den
„N. N.“ ein in Muͤnchen wohnhafter Photograph
zerhaftet.
Tegernusee, 20. Nov. Unter Glockenläuten
und dem Losen von hunderten von Böllern wurde
um 8 Uhce der Sarg mit der Leiche des Herzogs
in der herzoglichen Gruft niedergelegt.
Berlin, 20. Nov. Professor Gneist empfing
nlaßlich seines 30j hriigen Doktorjubilgums
hereils am frühen Morgen den Besuch des Kultus⸗
ministers, welcher die Gluückwünsche des Kaisers und
der Staatsregierung überbrachte. Der Kaiser und
der Großherzog von Baden verliehen dem Jubilar
Drdenauszeichnungen.
———— — — — —
zuür die Redaktion —X
Unenthehrsiche Lektüre! *
* Man abonmero aut 9 8
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verlag des Echo (. B. vachorer)
Berlin S.W. 9