Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
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a Et⸗ Jugberter ngener erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs-Blatt und Mittwochs und Samstags mit 
srirten Beilagen. as Blau koftet dierteljͤhrlich 14 60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1M 7 einschließlich 40 Zustellungsgebuühr. Tie 
ruct ungsaebühr sür die Igespallene Garmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 5, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Grpedition 
R Aunskunft ertheill. IßS.4. Neklamen 80 4A. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
274. 
Freitag, 7. Dezember 1888. 
— F Janrg 
Deutsches Reich. 
Berlin, 5. Dez. Der Kriegsminister hat der 
gteis. Ztg.“ zufolge in Abgeordnetenkreisen mit⸗ 
ilt, daß eine Cabinetsordre, welche die Bezirks⸗ 
mmandos auffordert, die Kriegervereine 
uch die Bezirksoffiziere zu beaufsichtigen, nicht 
dangen sei. Dasselbe Blatt will von zuverlässiger 
ite erfahren haben, daß eine große Enquete 
releitet sei zu dem Zwecke einer allgemeinen Esr⸗ 
rung der Offiziergehälter. 
vie Hoffaungen, welche die französischen Ein⸗ 
er des nächstzährigen Arbeitercongresses 
Baris an den Verlauf des letzteren knüpfen, 
sehr hoch gespannt. „Die Organisation“, so 
ites in. dem Einladungscircular, „die aus 
em Congreß hervorgehen solle, werde die Ar⸗ 
et in den Stand setzen, in allernächster Zeit 
criumph ihrer berechtigten Ansprüche ins Auge 
assen“. 
gerlin, 6. Dez. Der Reichstag wird, wie 
Jetimmt feststeht, fich am 15. Dezember ver⸗ 
Brüfsel, 6. Dez. In der verflossenen Nacht 
vurden neuerdings zwei Dynamitanschläge 
ntdeckt. Man versuchte die Glasfabrik in Marie— 
nont, sowie die Wohnung des Polizeicommissars 
n Morlanwelz in die Luft zu sprengen. 
Paris, 5. Dez. Die Kammer genehmigte 
»en für die schönen Künste geforderten Budget- 
»osten und nahm die fünf ersten Artikel des Cul⸗ 
usbudgets an, nachdem die auf Reduction der 
zahl der Bistümer gerichteten Anträge abgelehnt 
borden waren. Der Justizminister erklärte, die 
degierung bekenne sich zur Trennung des Staates 
von der Kirche; solange aber das Konkordat be⸗ 
tehe, müsse man es ausführen. 
Wien, 5. Dez. Der von Tisza inspirierte 
Nemzet“ betont die besondere Bedeutung · des 
hlückwunschschreibens des Kaisers Wilheim an 
daiser Franz Joseph, aus welchem hervorgehe, daß 
die Voraussetzungen derj nigen, die da meinten, 
in Zeitungsgeplänkel könne das gute Einvernehmen 
zer beiden Monarchn trüben, falsch waren, und 
daß die maßgebenden Factoren jede Gelegenheit be— 
ützen, vor der ganzen Welt zu bekunden, daß das 
eunsch⸗österreichische Bündniß innig und unerschüt⸗ 
erlich sei. Ungarn erblicke im Bündniß den Ec— 
tein der auswürtigen Politik. 
Der päpstüiche Nuntius überreichte heute in be— 
onderer Audienz dem Kaiser ein herzliches 
ßzlückwunschschreiben des Papstes, der 
sußerdem dem Kaiser ein herrliches Mosaikmadon⸗ 
enbild zum Geschenk machte. 
Nom, 5. Dez. Sicherem Vernehmen nach 
vird das nächste Consistorium infolge von 
S„chwierigkeiten, welche sich wegen Ernennung von 
Zischöfen zwischen Frankreich und dem Vatikan, 
esp. Rußland und dem Vatikan erhoben, bis zum 
März 1889 verschoben. 
Vetersburg, 5. Dez. Zum Nachfolger des 
Narinem'nisters Sch.stakoff ist mutmaßlich der 
Biceadmiral Sch warz, Commandeur des Kron⸗ 
tädter Hafens, auserseben. 
ieltliche Lieferung eines Erzeugnisses ihrer Kunst 
ach vollendeter Ausbildung zur Pflicht gemacht 
verde. 
— GPensionsverein des instabilen 
LAufschlag- und Zollperfonals.) Es 
vurde genehmigt, daß die jährige Pension für die 
Bitwe eines Zollasfistenten oder eines in den Be— 
»ldungsstatus der Zollassistenten eingereihten Be⸗ 
ienstefen von 320 auf 880, fur die Wittwe eines 
er uͤbrigen Bediensteten dagegen von 290 auf 350 
Nark und der jährliche Unterhaltungsbeitrag einet 
WBaise in entsprechendem Verhältnisse vom 1. Jan. 
889 ab erhöht werde. Die im 8 12 Abs. 1 
er Satzungen des Pensionsvereins des instabilen 
Auffchlag- und Zollpersonals normirte jährliche 
Wittwenpension wird vom 1. Januar 1889 ab 
runmehr bis auf Weiteres auf den Betrag von 
380 Mtk. und bezw. 850 Mk. festgesetzt und be- 
rägt demgemäß auch der Unterhaltsbeitrag einer 
infachen Waise nunmehr vom genannten Zeit⸗ 
unkte an 76 Mk. bezw. 70 Mk: und jener einer 
Doppelwaise 114 Mtk. begzw. 105 Mt. 
4*8 Ein Müuüllerbursche der neben seiner regel⸗ 
naßigen Beschäftigung in der Mühle gelegentlich 
nuch hauswirischaftliche Arbeiten für seinen Dienst⸗ 
jerrn verrichtete, wurde, als ʒr im Auftrage des 
etzteren dessen Kuh zum Stiere führte, von diesem 
ꝛerletzt. Den aus diesem Unfalle gegen die 
Nullerei⸗Berufsgenofsenschaften hergeleiteten An 
pruch hat das Reichsversicherungsamt 
n Uebereinstimmung mit den Vorinstanzen durch 
stekursents Heidung vom 8. Oktober d. J. zurück 
Jewiesen, weil sich ein Zusammenhang derjenigen 
Thätigkeit des Klägers, bei welcher derselde den 
Unfall erlitten hat, mit dem Mühlenbetrieb seines 
Dienstherrn nach keiner Richtunng hin er⸗ 
tennen lasse. 
ꝓ* Vorgestern fand in Jagersfreude die 
Bersteigerung der zur Konkursmasse des Fabrikanten 
derrn Heinrich Schenkelberger gehörigen Liegen⸗ 
chaften statt. Die Thonröhrenfabrik zu Jägers⸗ 
reude mit Teichen, Wiesen und Kiesgruben auf 
»em Dudweiler Bann mit ungefähr 9 Hektar 836 
Ar Flächeninhalt nebst den zugehörigen auf dem 
St. Johanner Bann gelegenen beiden Wohnhäusern 
nit Gärten, ungefähr 35,5 Ar groß, hierzu die 
dagerbestände in Thonröhren und feuerfesten Steinen 
aufte dem „S. J.S. A zufolge Herr Fabri— 
tant Keit in Koburg für 140 000 Mark. 
r* Baisweiler Lotterie. Es war, wie 
insern Lesern noch bekannt sein dürfte, am Oster⸗ 
onntag 1886 in der Frühe 1 Uhr beim Gebet— 
Jduten, als der Kirchthurm zu Baisweil einstürzte 
Af junge Männer verschüttete, sowie nahezu die 
sanze Kirche demolirte. Zur Wiederherstellung von 
dirche und Thurm hat das kgl. Staatsministerium 
ine Geldprämien⸗Collecte bewilligt, wobei 100,000 
zoose verausgabt und 70 000 Mk. baar Geld ohne 
LUbzug ausgeloost werden. Die Ziehung fiandet 
ereits am 8. Januar statt und möchten wir des 
uten Zwecdes halber die Betheiligung durch 
Inkauf bon Loosen zu dieser Lotterie bestens 
mpfehlen. 
pr Eine Warnung vor Knallbonbons er⸗ 
ißt Dr. Breitung in der jüngsten Nummer der 
Deutschen Medicinal Zeitung“. Er berichtet da 
iber einen Fall, wo von einer Hochzeitsgesellschaft 
von 24 Personen 6 durch die Explosion derartiger 
gonbons verletzt wurden, 5 nur ganz leicht und 
berflächlich an der Hand, eine Frau dagegen er— 
itt eine kleine Verbtennung an der Hornhaut des 
serliu, 6. Dez. Die Nodd. Allg. Zig. 
erot: „Die französischen Zeitungen haben eine 
uende Rubrik, in der sie ihren leichtgläubigen 
»rn Fabeln von activen deutschenOffi— 
teu erzählen, die in Pagranti beinm Spio- 
ten ertoppt und verhaftet woceden sind 
d ihrer Verurteilung entgegengehen. In den 
en Fällen hat damit die Erzählung ihr Ende 
aicht. Der deutscheOffizierals Spion 
Frankreich ist eine Mythe, der jede 
nsächliche Unterlage fehlt. Ganz anders liegen 
Dinge in Bezug auf den Aufenthalt franz o 
ner activer Offiziere in Deutsch— 
no. Von diesen sind in einem Zeitraume von 
in ganz zwei Monaten, nämlich vom 22. Sp 
uber bis 17. November, nicht weniger als 13, 
⸗namhaft bekannt geworden sind, aus Deutsch⸗ 
d als verdächtig ausgewiesen worden. Sämt⸗ 
de genannten Offiziere hatten angegeben, daß 
nach Deuischland gekommen wären um dort 
dtachstudien zu machen, und sämtliche mit ein⸗ 
jer Ausnahme des Herrn Felix Ayraud hatten 
h zu diesem Zwecke in Sachsen, Hessen, Bayern 
id in den Rheinprovinzen niedergelassen. Dtie 
anzösischen Offiziere, die wir namhaft gemacht 
aden, sind leine Mythen, sie gehören ohne 
us nahme der activen Armee an. Auch Oberst 
noffel ift neben diesen wissensdurstigen Mitgliedern 
at Armee zu nennen, nur, daß der ehemalige 
alitäratiachs in Berlin in der Nahe der Grenze 
jorische Studien über Cäsars Krieg gegen die 
ermanen vornehmen wollte, Herr Oberst Stoffel 
nd seine jüngeren Kameraden find höflichst gebe ten 
utden, Geschichts- und Sprachforschungen auf 
iderem Boden anzustellen, als auf deutschem. 
rutschen Offizieren in Fankreich würde es unter 
nlichen Verhältnissen wie den Studenten in 
Afort ergangen sein, und sie würden von Glück 
agen haben, wenn sie den Wutausbrüchen des 
izösischen Pöbels mit heiler Haut entgangen 
en. Franzoͤsische Offiziere sind, wie wir wissen, 
m maßgebender Seite darauf aufmerksam gemacht 
uden, daß ihre Anwesenheit in Deutschland nicht 
dünscht ist. Wir hoffen, fie werden sich diesem 
indtigten Wunsche in Zulkunft gefügiger zeigen, 
dies seither geschehen ist.“ 
Ausland 
Zrüssel, 5. Dez. Die Polizei entdedte mehrere 
Dynamitanschläge. 
Lokale und pfaälzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 7. Dezember. Um den 
sontrollpflichtigen Mannschaften die 
gesetzlich“ zulässige schriftliche Meldung nach 
Möglichkeit zu erleichtern, hat die kgl. Militär⸗ 
»erwaltung den Ortsvorständen GBürgermeistern 
»ezw. den für Nebenorte aufgestellten polizeilichen 
Bertretern derselben) durch die Bezirkskommandos 
nit einem entsprechenden Vordruck versehene 
Meldeformulare übderwiesen, welche für die 
ibzustattenden Meldungen bereit zu halten und 
)en Beteiligten unentgelthich zu verabfolgen 
ind. 
—* Nachdem die Erfahrung gezeigt hat, daß 
zie in 5 10 des Siatuts der Stiftung des Hrn. 
denry Hilgard gen. Villard zu New-NYork für 
ie Pfalz zur Förderung der Kunst und des Kunst⸗ 
jewerbes vorgesehenen vier Schuljahre, für welche 
isher Schulstipendien gegeben werden konnten, 
nicht in allen Fällen ausreichen, um die Stipen⸗ 
»iaten genügend auszudilden, hat sich der Stifter, 
»err Henry Hilgard gen. Villard laut Schreiben 
J. d. Nwyork, den 2. November 1888, damit 
inverstanden erklärt, daß Schulstipendien fernerhin 
uuf 6 statt auf 4 Jahre verliehen werden können. 
Zierbei hat der Stifter zugleich sich dahin ausge— 
prochen, daß in Ergänzung des 8 12 des oben⸗ 
rwähnten Stiftungs-Statuts Der jenigen, welche 
in sechssiähriges Stipendium genießen. die unent—⸗ 
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