Full text: St. Ingberter Anzeiger

verrichtet. Der alte Mann freute sich schon wochen⸗ 
lang auf seinen diesjährigen Namenstag, denn 
„als Kind“, erzählte er, „habe ich mich stets 
gefreut, wenn mir der Nikolaus etwas gebracht 
zat, und warum soll ich mich als Greis nicht 
freuen, wo mir, Dank unserem Schöpfer, noch eine 
solche Gesundheit und Kraft verliehen ist.“ — Diese 
Bescheidenheit des alten Mannes, der gerne und 
ziel raucht, ist heute am Vorabend seines Namens⸗ 
tages nach vollendeter Arbeitszeit in der Weise ge⸗ 
lohnt worden, daß ihm, wie die „S. Z.“ schreibt, 
durch seinen Aufseher im Namen und Beisein 
saͤmmtlicher Arbeiter eine schoͤne Pfeife mit Zube⸗ 
hör, unter Anerkennung seiner Mühe sowie dem 
Wunsche, noch hüngere Zeit mitsammen arbeiten zu 
vnnen, überreicht worden, wus ver Mann mit 
innigstem Danke unter Thränen ungenommen hat. 
Gööchste Civilisation.) Aus einem 
oberhessischen Landstädtchen wird der folgende 
paßhafte Vorfall als verbürgt Auitgetheilt. Ein 
fechtender „Handwerksbursche“ wurde kürzlich von 
dem doctigen Gendarmen angehalten und vifitirt. 
Es kam dabei neben seinen Legitimationspapieren 
tin Packet — Visitenkarten zum Vorschein, welche 
seinen Namen übereinstimmend mit den in den 
Papieren befindlichen aufwiesen. Der Gendarm be⸗ 
hauptet, das sei noch nie dagewesen. 
FSpemde. Mit Genehmigung des deuischen 
daisers sind dem Vereine für Arbeiterkolo⸗ 
niem in Bayern 5000 Mk. aus der Kaiser⸗ 
Wilhelm ⸗Spende in Berlin zugewendet worden. 
T* Die nächstjiührige Ausstellung der 
deutschen Landwirthschafts — Gesell— 
schafft findet in Magdeburg statt. Bis jetzt 
ind für Thiere allein 43,000 Mte. an Geldpreisen 
nusgesetzt. Eine besondere Aufmerksamkeit widmet 
die Gesellschaft der Maschinen⸗Abtheilung, welche 
in großartiger Weise beschickt zu werden verspricht. 
sAmerikanisch. Die ausgetrunkene 
Lokomotive. Ueber einen wirklich schönen 
Durst, welche einige Elephanten kürzlich in Chester⸗ 
own (Ame rika) entwickelt, wird von dort berichtet: 
n Ame entwigelt, wird von dort berichte 
vin offener Eisenbahnwaggon, in welchem sich 
sieben zu einem Zirkus gehörende Elephanten be— 
'anden, kam neben die Lokomotive eines anderen 
zuges zu stehen. Einer der Dickhaäuter streckte 
einen Rüssel durch die Gitterwand des Waggons 
sob den Deckel vom Wasserbehälter der Lokomotive 
und fing an zu trinken. Die anderen sechs folgten 
dem guten Beispiel, ohne daß es Jemand bemerkte, 
jis der Maschinist die Lokomotive in Bewegung 
etzen wollte und fand, daß er kein Wasser hatte. 
Ddie fieben Elephanten hatten den ganzen Behälter 
eer getrunken. 
F Zum Troste. Der gute Deutsche hat 
mmer einen Trost. Zum Beispiel: Der Privatier 
Plapperl geht mit einem Schwips die Wirtshaus 
reppe herunter, gliischt aus — und bricht sich den 
inken Arm. „Sans froh, daß nöt wer rechte is“ 
— trösten ihn feine Freunde, die ihn undern Tuygs 
in seinem Krankenlagerbejuchen! — Hütte er den 
rechten Arm gebrochen — würden sie sagen: „Es 
jätt' a Fuß auch sein können — sans froh — so 
önnens doch umanander geh'n — wenigstens!“ 
— Hätt' er einen Fuß gebrochen — hieß es: 
Sie können sich gratulieren, hälten leicht s Gnad 
nuch brechen können.“ — Und wenn er das Genick 
rirklich gebrochen hätt,, würden Alle sagen: „A 
ßlück is — für'n Plapperl — hat er doch nöt 
ang leiden müssen!“ 
Samenkorn günstigen Boden gefunden hat. Ni 
veniger als 15 der anwesenden Herren —6 
hren Beitritt zum landwirtschaftlichen Verein en 
Der am 8. Januar dieses Jahres in unseret Ge⸗ 
meinde gegründete landwirtschaftliche Konsumderei 
zählt jetzt 1t. Meldung der 3. Z3. 120 Mitgliede 
und es beträgt der Umschlag in dieser kurzen ge 
die schöne Summe von ungefähr 11,000 Mt. di⸗ 
durch den Verein bezogenen Erdnußkuchen bilden 
ein ausgezeichnetes Kraftfuttermittel und stehen em. 
Pprechend billig im Preise. Thomasphosphatmehi 
und Kafnit werden Waggomnweise bezogen. Unsen 
Aecker und Wiesen, wie auch unser Viehstand ver 
jspüren die segensreichen Wirkungen des gemein. 
jchaftlichen Handelns. 
GElvevoberg, 9. Dez. Die Vorstunde der 
giesigen Vereine beschlossen nach der S. BlI. 8 
wie unter der Fegierung des hochseligen unwergiß. 
tichen Kaisers Wilhelm J. stets geschah, auch zum 
kommenden Kaisers Geburtstag am Vorabend den 
27. Januar einen statttichen Fackelzug zu deran 
talten, vorausgesetzt, daß nicht wegen des Trauer. 
ahres eine öffentliche Feier auf Allerhöchsten Willen 
abgelehnt wird. 
Brüssel, 8. Dez. Die Streikbewegun, 
gewinnt immer bedrohlichere Ausdehnung, die Zah 
der Streikenden beträgt 6000. Die Verhaftungen 
dauern fort. Mehrece Blätter melden, die Regier 
ung bereite die Einberufung der Reserben vor. 
Sanfibar, 9. Dez. In Bagamoyo wird 
noch immer gekaͤmpft, genauere zuverläfsige Nach 
richten fehlen hier bis zur Stunde, doch ist so vie 
ficher, daß die gelandeten deutschen Marinesoldate 
wrederholte Angriffe der Araber abgeschlagen haben 
die Gerüchte von der Räumung Bagamoyos haben 
iich also nicht bewahrheitet. Der größere Teil 
Bagamoyossteht in Flammen. 
IL 
Für di⸗ Pedaktian verantwortlich F. X. Demeß 
— — — — —— 
e2gec cher Schiffs bericht 
der „Red Star Linie“ Antwerpen. 
New York. 7. Dez — Der Postdampfer 
„Waesland' der „Red Star Linie,“ ist von Ant⸗ 
werpen heute wohlbehalten hier angekommen. 
Neueste Nachrichten. J 
Niederwürzbach. 9. Dez. Das heute hier 
ibgehaltene landwirtschaftliche Kränzchen war sehr 
jut besucht und es wurden die beiden Referate 
es Herrn Dr. Eser und Wanderlehrers Fisscher⸗ 
Zweibrücken mit sehr großem Beifall angenommen. 
Die Debatten wurden sehr lebhoft geführt und es 
unterliegt keinem Zweifel, daß manches ausgestreute 
Ianem Voe, daß —* u F— 
Zur bevorstehenden Weihnachtszeit, dringe ich mein Lager in 
F ilh 4* 
Gold⸗ und Silberwaaren, 
in reicher Auswahl, Granat ˖ und Korallenschmuck in empfehlende Er— 
innerung. 
Auch empfehle ich ein reichhaltiges Lager in derfilberten Artikeln, de 
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X. 
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Demest in St. Inqabert