te Herr Weil in Friedrichsthal für die
un n ÑÑ Mark. — Ein Wohnhaus in
renstioße, Eigenthum des Bahnsekretärs
m Helbing in Frankfurt am Main, ist für
Ivo Mark in den Besitz des Lokomotivführers
Wilhelm Bosen von hier übergegangen.
(S. J.S. A.)
Puüttlingen, 10. Dez. Wie weit die
werlegtheit mancher Menschen geht, beweisen
vorfalle eclatant. Kauft, da ein Bauern ⸗
zuchen aus einem Dorfe des Kreises eine Mühle
060 M.; nach geschlossenem Kaufe will er
dHause, den Eltern die frohe Boischaft zu
* Sei es nun, daß Papa der Handel nicht
oder dem Jungen die Mühlengeschäfte zu
r dorkamen, kurz, am Morgen nach dem
spel eilt er in aller Fruͤhe nach einem anderen Dorf
verlauft die Mühle wieder füt 1200 Mt., also
iner Nacht 1880 M. „Profit“ gemacht. Ein
noser Streich. — Ein anderer kaufte vor kurzer
n Haus, machte an Thüren, Fenstern, Fuß
an große Reparaturen; der Handel wird ihm
und mit 200 Mk. unter dem Einkaufspreis
dees, nach den vielen Reparaturen dazu, losge⸗
jagen; tags darauf hatte der 2. Kaäufer es wieder
Ginem Gewinn von 200 Mt. verkauft. Mit
hem Handeln muß naturlich jeder zurückkommen;
— Bauern den Spruch beherzigen:
wag's, dann wag's!
Saargemünd. An einem Tage voriger
iche, an welchem die Herrschaft verreist war, und
ie Diensiboten das Haus hüteten, find einem
igen Fadrikanteu nahezu 5000 Mark in baarem
aegestohlen worden. Dieser Betrag in
drosten zu 10 und 20 Mk., sowie vielleicht 100
iuten Suͤbergeld lag in einem mit diebessicherem
dloß dersehenen Geldspind. Nur ein mit den
suldten und den Verhältnissen des Hauses genau
intierter Mensch kann den Diebstahl begangen
m. Eine Haussuchung bei einer lange Jahre
hause bedienstet gewesenen Person, welche sich
jutzem verheiratet hat und an dem kritischen
e mehrere Stunden in dem Fabrikantenhause
wesend war, ist bis jetzt erfolglos gewesen. Man
indeß sicher, den oder die Diebin ausfindig
nachen. (Sg. 3.)
Pagny Cothringen.) Eine ganze Fa-
e ist in dem Dorfe Pagny vergiftet
aden. Die Sache verhält sich der „Lothr. Ztg.“
olge folgendermaßen: Die Eghefrau Mongin
ne in einem kupfernen Kessel Birnenmus gekocht,
n welchem Vater, Mutter und Tochter gekostet
uten; nur der Schwiegersohn hatte sich dessen
zhalten. Bald darauf zwangen schreckliche Kolik—
Merzen die Betheiligten den Arzt zu Hilfe zu
ihen, doch zu spät — die Mutter starb, und
uer und Tochter schweben zwischen Leben und
üd. Die Vergiftungsursache wird auf Vorhanden⸗
in von Grünspan zurücgeführt, die Art und
hise, wie derselbe ins Mus gekommen, wird ver⸗
hiedentlich zu erklären gesucht.
Ein Brand, der mit Weingelöscht
rd, dürfte zu den Seltenheiten gehören. Der
U hat sich in Kreuznach ereignet. Nachts
ach in einem als Gährraum benutzten Wirth-
suftsgebäude eines Weinhändlers Feuer aus, das
bald das ganze Gebäude, in welchem sich u. A.
Stück Wein befanden, in Flammen setzte. An
ne Rettung der Weinfässer war nicht zu denken;
gere gerieihen ebenfalls in Brand, und der In—⸗
ut ergoß fich in Sitömen durch den an das Ge⸗
inde grenzenden Garten in eine Grube, die bald
it dem Wein gefüllt war. Schnell enischlossen
ilte nun die Feuerwehr ihre Spritze an der Grube
und speiste sie mit dem edlen Naß. Ange—
ihmer aber wurde die Löscharbeit dadurch
tt, im Gegentheil: der Weingeruch war nämlich
ark, daß die Feuerwehrleute denselben kaum
raqen konnten.
Karslruhe, 11. Dez. Von dem Preis⸗
ucht für die eingesandten Entwürfe zu einem
heffeldenkmal wurde der erste Preis dem
ofessor Hee vr der zweite dem Professor Volz
der dritte dem Biidhauer Volke. sämmtlich
darlsruhe, zuertannt.
Konstanz, 8. Dez. Ein erschüttern⸗
— Todesfall erregt hier allgemein die tiefste
heilnahme. Als gestern früh der Bursche des
utenants von Gl. das Schlafzimmer seines
betrat, um denselben zuwecken, fand er ihn
tseelt. in Varadeuniform auf dem Sopha
itzend. Der Unglückliche hatte um Mitternacht durch
inen Schuß ins Herz seinem Leben ein Ende ge—
macht. Das Geruͤcht bezeichnet verschmähte Liebe
als die Ursache des Selbstmordes; Lieutenant von
Bl., der jüngste kaum zwanzigjährige Offizier des
hier stehenden Regiments „Kaiser Friedrich“ Nr.
114, Sohn eines höheren inaktiven Offiziers und
Niffe eines Generals, der sich 187071 als Führer
der badischen Division einen Namen machie, soll
Mittags zuvor von einer Dame, die er verehrte,
ränkend behandelt worden sein und sich dies so
ehr zu Herzen genommen haben, daß er in der
oigenden Nacht den schrecklichen Entschluß faßte und
usführte.
Denkmal für Bürgermeister Der. v.
Frhardt. Sicherem Vernehmen nach soll sich
n München in der nächsten Zeit von Mitglie⸗
dern der städtischen Kollegien und sonstigen Ange⸗
yörigen der Bürgerschaft ein Komitee zur Erricht⸗
ing eines Denkmals für Burgermeister Dr. v.
Frhardt bilden.
4 Die königl. preuß. Eisenbahndirektionen sind
angewiesen worden, von Amtswegen auf eine
mögüichst bequeme und billige Beförderungsweise
der Arbeiterbevölkerung von der Arbeits-
telle zu ihren benachbarten Wohnsitzen Bedacht zu
gehmen und zu diesem Zwecke da, wo ein Be⸗
dürfniß anzuerkennen sei, für Herstellung von Ar-
heiter Wochen- und Rückfahrtkarten, event. unter
Frmäßigung des bisherigen Preises von 1u auf
l Pf. für das Kilometer, Sorge zu tragen.
Hamburg. Die Afrikareisenden Wiß—
mann und Wolf sind hier eingetroffen. Während
hres Besuches in Friedrichsruh hat sich der Reichs-
kanzler, den fie im besien Wohlsein antrafen, ein-
gehend mit ihnen über die ostafricanischen Verhält⸗
zisse und über die Emin Pascha-Erpedition unter⸗
salten. Die Vorbereitungen zu letzterer sollen noch
n diesem Monat zu Ende geführt werden.
Vorschlag zur Güte. Die VLondoner
Polizei hat Ende voriger Woche einen aus Berlin
jebürtigen Einbrecher, Alexander Schmidt, verhaftet,
n dessen Taschen sich ein an einen Londoner Ban⸗
tier gerichtete Brief folgenden Inhalts befand:
Mein Herr! Meine langjährige Thätigkeit als
dieb und Einbrecher in Deutschland und vorzugs⸗
veise in Berlin bürgt dafür, daß ich im Stande bin,
nuch Ihre Kasse um große Kapitalien zu erleichtern.
Zollten Sie jedoch vorziehen, mir auf gütlichem
Wege eine Abfindungssumme von 100 Pfund
Sterling an beigegebene Adresse zu senden, so kön⸗
gen Sie versichert sein, daß Sie unbehelligt bleiben.
Im anderen Falle werde ich mir erlauben, Sie
Jemnächst durch meinen Besuch zu erschrecken. Der
Imstand, daß es unter 18 Fällen erst zwei Mal
Jeglückt ist, mich zu überführen und zu fassen, läßt
z3fur Sie sehr rathsam erscheinen, meinem Vor-
chlage nachzukommen. Sollten Sie meine Ver⸗
zaftung versuchen lassen, so werde ich Sie meinen
ahlreichen Kollegen auf's Wärmste empfehlen.
Zruder Goliath.“ — Der Verhaftete hatte an
mehrere reiche Londoner Kaufleute dereits ähnliche
Briefe abgesandt, wodurch man auf ihn aufmerk⸗
iam wurde und sich seiner bemächtigte.
fEin patriotischer Zahnarzt. In
einer Sitzung des Gemeinderathes von Wien wurde,
dem „P. L.“ zufolge, eine Zuschrift des Zahn-
echnikers Herzl verlesen, worin derselbe sich anläß
ich des Kaiser⸗Jubiläums anbietet, hundert armen
Mädchen umisonst falsche Zähne einzusetzen.
Von dem Gebahren neugriech-
scher Klageweiber wird folgende Schilder—
ing gemacht: Sie treten ganz lustig in's Leichen⸗
immer, streiten sich eine Weile mit den Verwand⸗
en, wieviel es kosten soll, leeren dann einige Krüge
Wein und fangen dann endlich die „Threnodien“
in. Ein dumpfes Stöhnen, mit leisem Schluchzen
ermischt, ist das Vorspiel. Allmählich aber wer⸗
den die Töne immer stärker, und bald scheinen die
Weiber vor Schmerz und Betrübniß außer sich zu
ein. Unter Strömen von Thränen zerkratzen sie
ich das dickgeschminkte Gesicht, reißen sich ganze
Büschel von falschen Haaren aus und wälzen sich
auf dem Boden herum. Dann folgt die Litanei,
·ndlich der feierliche Todesgesang, in welchem jedes
dieser Weiber seine eigenen Strophen hat. So
reiben sie es. je nach dem bedungenen Preise, eine
halbe Stunde oder auch länger, bis zum Begräb⸗
niß, an welchem sie sich gleichfalls betheiligen.
Uber kaum ist der Sara in's Grab gesenkt, so
tehren sie in das Leichenhaus zurück, setzen sich zu
igem iüchtigen Adendessen nieder und werden die
nusgelassensten Bacchantinnen, die man sehen kann
Eemeinnuͤtziges.
Anstrich für Holzwerk in Gärten.
Ein vollkommen wetterfester Anstrich für Holz⸗
perck in Gärten, der die Holzwände, Pfähle eic.
gegen alle Einflüsse der Witterung sehr wirksam
chützt, kann auf folgende Weise hergestellt werden.
Fein geriebenes Zinkoryd wird mit Leimwasser ver⸗
riehen und die betreffenden Gegenstände werden da⸗
mit bestrichen. Wenn dieser Anstrich getrocknet ist,
was nach zwei bis drei Stunden der Fall sein
wird, werden die Gegenstände mit einer sehr ver—
dünnten Lösung von Chlorziuk in Leimwasser noch⸗
mals bestrichen. Zinkoxyd und Chlorzink bilden
eine glasaähnliche, glatte und glänzende Verbindung
die fast unverwüstlich und wetterbeständig ist. Dieses
Mittels kann man sich auch zur Imprägniernng
des Holzes, welches mit der Erde in Berührung
koramt, bedienen, wie der Baumpfähle, bei denen
dadeuch das Abfaulen des in der Erde befindlichen
Teiles verhindert wird.
Um eine Beimischung von Baum-—
wolle in weißen leinenen Geweben nach—
zu weisen, gibt die praktische Wochenschrift
Fürs Haus“ zu Dresden das folgende Verfahren
in: Man schneidet von der zu prüfenden Leinwand
»inen Streifen ab, fasert ihn auf seinen zwei Seiten⸗
kanten (d. h. auf der Ketten⸗ und Einschlagseite)
his auf einige Millimeter aus, taucht ihn hierauf
zur Hälfte seiner Länge nach in eine dünne atkaho⸗
lischen Lösung von Anilinroth (Fuchsin), bestehend
rus 10 Gewichtstheilen krystallisirtem Fuchsin und
30 Gewichtstheilen gewöhnlichem Brennspiritus,
zieht ihn sofort wieder aus diesem Farbstoff heraus.
iberschüttet ihn so lange mit gewöhnlichem Brunnen⸗
vasser, bis dieses ungefärbt davonläuft und legt ihn
chließlich in diesem noch feuchten Zustande ein bis höch⸗
tens drei Minuten in ein mit gewöhnlichem Sal⸗
niakgeist (Ammoniakflüssigkeit) angefülltes Porzel⸗
anschälchen. Hier sieht man nun in wenigen Augen⸗
zlicken an den ausgezupften Stellrn des Streifens
zen Farbstoff allmählich von den Baumwollfäden
verschwinden, während die Leinenfäden gefärbt
hleiben. Die einzelnen Baumwollfäden erscheinen
mithin in kurzer Zeit weiß (in welcher Anzahl und
vo sich dieselben auch in dem Streifen vorfinden
mögen), die Leinenfäden dagegen schön rosaroth.
Son riennachrichten.
Gestorben in Assenheim Jakob Dieffenbach IIL.
74 J. a. — in Neustadt a. H. Fr. Wwe. Maria
Philipp. Henkas. geb. Vetter — in Geinsheim
zohann Adam Zillig P. 90 J. a.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 11. Dez. Auch der Commandant
des vor Sansibar anwesenden iralienischen
Kriegsschiffes hat im Auftrage seiner Regie⸗
rung und im Namen des Sultans von Sansibar eine
Blockadeerkhärung erlassen.
Polnische Zeitungen hatten berichtet, daß die
zreußische Regierung den Seminaristen in den
vestlichen Probinzen eine Abkürzung ihrer Lehr⸗
eit versprochen habe, falls sie Seminarien in den
holnisch redenden Landesteilen bezögen. Die Nach—
icht ist nach der „Nordd. Allg. Zig“ erfunden?
Die Vorlage über Otafrika jsoll nach
den Weihnachtsferien dem Reichstage zugehen.
Brussel, 11. Dez. Am naͤchsten Sonntag
indet in Lüttich eine Versammlung der belgischen
tzegner des Sklavenhandels statt. Bischoff Korum
jon Trier wird dazu erwartet.
Paris, 11. Dez. Die Abgeordnetenkammer
—X
Zriegsbedürfnisse mit 545 gegen 9 Stimmen. ()
Für das „Kriegsbudget“ fur 1889 sind 1838
Htillionen festgesetzt. Lamarzelle (Rechte) hatte er⸗
lärt, seine Partei werde trotz des Mißtrauens, das
ie gegen die Verwaltung Freycinets hege, den
Zredit bewilligen.
Der „National“ behauptet, die Herzogin von
Zalliera habe die Kaiserin Friedrich zur Gesammt-
bin ihres hinterlassenen Vermögens eingesetzt.
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Fũr die Redallion verammortlich F. X. Demetz