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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Der „St. Jugberter Anzeiger? erscheint wðöchentlich fünfmal: Am Montag, Dieustag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
Zlatt und Sonntags mit achtseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich AMAGO einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 5 einschlie ßlich
o Zustellungsgebuhr. Die Einruͤckungsgebühr fur die Igespaltene Garmondzeile oder deren Raum belrägt bei Inseraten aus der Pfalz 10 H, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Erpedition Auskunst ertheilt, Iß H. Reklamen 80 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 4. 23. Jahrg.
Deutsches Reich.
München, 2. Jan. Die Prinzessin Ludwig
ist heute Morgen glücklich von einer Prinzessin
entbunden worden. Die Ehe des Prinzen Ludwig
mit der Prinzeß Maria Therelia, Erzherzogin von
Desterreich, ijt somit durch einen Reichthum von
I2 Kindern ausgezeichnet, von denen einschließlich
des nHeugeborenen 11 am Leben sind; der
aälteste von den vier Söhnen, Prinz Rupprecht, ist
am 18. Mai 1869 geboren; die glückliche Mutter
steht im 39. Lebensjahre.
München, 83. Jan. Frehr. v. Frankenstein
reist heute nach Rom, wohin er vom Papst selbst
zerufen worden.
Muͤnchen, 4. Jan. Oberlandesgerichtsrath
Beiger ist im Wahlbezirk München 8 bei der
zeutigen Landtagsersatzwahl mit 126 von 168
Stimmen wiedergewählt worden.
Berlin, 3. Jan. Ministerpräsident Tisza
hat vom Kaiser Wilhelm das Großkreuz des
Rothen Adlerordens erhalten.
Berlin, 4. Jan. Heute wird dem ‚Berl.
Tageblatt“ aus San Remo gemeldet, daß neuere
Untersuchungen festgestellt haben, das Leiden des
stronprinzen ser höchst wahrscheinlich nmicht
krebsartiger Natur, sondern ein seltener
Fall von Perichondritis (Knorpelhaut Entzündung),
da die lokalen Verdickungen an einzelnen Stellen
der inneren Peripherie des Kehlkopfes nicht ganz
berschwinden, sondern sich erneuern und an ver—
schiedenen Stellen wieder auftreten. So liegt nun
die Besorgniß vor, daß dadurch mit der Zeit der
Luftkanal verengert werden könnte. Doch bei solchen
wie bisher langsam enistehenden Verdickungen, die
auch wieder theilweise beseitigt werden, gewöhnt sich
der Patient nach und nach an eine geringere zum
Athmen nothwendige Quantität von Luft, so daß
selbst der theilweise verengte Luftkanal genügend
Luft zuführt, ohne die Nothwendigkeit irgend wel⸗
cher kLünstlicher Mitlel behufs Zuführung von Luft.
Anders wäre es, wenn neue Verdickungen sehr rasch
und plößlich enistehen sollten.
Berlin, 2. Januar. Die Sozialistengesetz⸗
Novelle wird dem Reichstag noch in dieser Woche
zugehen. Der Gesetzentwurf wird auch auf Bayern
anwendbar sein.
Der „Reichsanzeiger, veröffentlicht die Ver⸗
ordnung wegen der Ein berufung der beiden
häuser des Landtages auf den 14. Januar.
Die „Nordd. Allg. Zig.“ widmet der Thatsache
der Ueberreichung eines Entwurfs zum bürgerlichen
Besetzbuch an den Reichskanzler eine Besprechung,
in welcher gesagt ist, daß der vorläufige Abschluß
oes Werkes in eine recht bewegte Zeit falle und
auch von moralischer Bedeutung sei; er zeige, daß
das deutsche Volk über der durch die Verhältnisse
aufgezwungenen unentwegten Aufmerksamkeit auf
die Starke und Gediegenheit seiner die außere Sicher-
heit gewährleistenden Heereseinrichtungen die Arbeiten
und Bestrebungen des Friedens deshalb durchaus
nicht vernachlässigt, sondern mit dem Ernste und
der Entschlossenheit einer zielbewußten Nation die
Brundlagen ihres staatlichen Lebens unermüdlich zu
iestigen strebt und seine Hauptaufgabe in der Ver—
zreitung der Kultur findet. Wie wir hören, wird
übrigens der Entwurf in nächster Zeit publizirt
werden, um das Urtheil sachverständiger Kreise her⸗
beizuführen.
Karl Schurz, der hervorragende amerika⸗
uische Politiker, der einzige Deutsche, welcher in
Amerika je einen Minifierposten innegehabt, und
efsen Einfluß zumeist dazu beigetragen, Amerika
einen jetzigen vortrefflichen Präsidenten Clebeland
u geben, wird im Frühjahr Berlin einen Besuch
ibstatten. Zuletzt hielt sich Karl Schurz vorüber⸗
jehend im Frühjahr 1876 in Berlin auf.
Ausland.
Pest, 2. Jan. Bisher wurden 83000 Mann⸗
icher⸗Repetirgewehre mit 11 Millimeter⸗Kaliber ab-
Jeliefert. Dieselben wurden zuerst an das 10.
Armeecorpe (Brünn) vertheilt.
Lemberg. 3. Jan. Hier dauert im Gegen⸗
atz zu Wien der Glauben an den Ausbruch
ernes Krieges fort. Es dreht sich nach An-
icht der Grenzbewohner für Rußland nicht um
Bulgarien, sondern um das „bischen Bos—⸗
nien und Herzegowina.“
Rom, 8. Jan. Der Papst empfing heute
ahlreiche Mitglieder des italienischen Diöcesan⸗
Fomites, welche die in den einzelnen Diöcesen ge—
ammelten Peterspfennige überreichten.
Newyork, 3. Jan. Die Grubenarbeiter in
der ganzen Anthracit -·Region von Pennsylvanien,
ausgenommen diejenigen im Wyoming⸗Thal, haben
die angekündigte Lohnreduktion zurückgewiesen und
)rohen, die Arbeit für 6 Monaie einzustellen.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 5. Januar. Nach einer
xẽntschließung der Direktion der Posten und Tele⸗
zraphen dürfen Postkarten beleidigenden
Inhalts oder mit Abbildungen xx. belei⸗
zigender Art in Zukunft nicht mehr zur Be—
tellung gebracht werden.
— Der Bagyerische Jagdschutzverein macht
sarauf aufmerksam, daß das Schießen und Fangen
son Rebhühnern bei tiefem Schnee strengstens ver⸗
‚oten sei. Die zu Markte gebrachten Thiere unter⸗
iegen der Konfis«kation und die Uebertreter des
Verbotes der strafrechtlichen Verfolgung.
(*) Niederwürzbach, 5. Jan. Bei einer
zestern in den Waldungen der Herren Gebr. Dörr
»om Triebscheiderhof abgehaltenen Jagd auf Wild-
chweine, wobei 5 Stück eingekreist waren, erlegte
)er als gewandte Schütze bekannte Gutsbesitzer Herr
Schneider zu Rittershof eine Bache im Gewichte
zon 140 Pfund. Die übrigen 4 Sauen kamen
ingerupft davon.
— Ein merkwürdiges altes Dokument wurde
zei Gelegenheit eines in den letßzten Tagen abge⸗
zaltenen WeihnachtsBazares zu Tage gefördert.
Das Schriftstück ist jtzt gerade 160 Jahre alt
ind namentlich für alle Raucher von hohem Inieresse,
jenn es versetzt dieselben in jene „unbequeme“
Zeit, wo sie ihrem Lieblingsvergnügen nicht so
hne Weiteres hätten huldigen können, sondern wo
nan sich die Erlaubniß zum Rauchen erst vor
einer hohen Obrigkeit erbitten mußte. Jenes Do⸗
tument lautet wortgetreu: „Fürzeiger dieses, Karl
Braß, zu Bingen, Oberamt Mayns, hatt Erlawb⸗
niß uff ein Jahr, Tabback zu rauchen, gegen die
zandschreibereg bezalete Gebühr. alß 18 Kreutzer
eutscher Cours. Zweybrücken, den 28. des
Jonlymonats 1726. W. Stein.
— Ludwigshafen, 3. Jan. Gestern Abend
wurde hier eine Verhaftung vorgenommen, welche
allgemeines Aufsehen erregt. Der für sehr wohl-
Jabend gehaltene Buchhalter Jakob Muünch hat
eine Vertrauensstellung bei der Firma Röchling u.
dlingenburg dazu benützt, im Laufe einiger Jahre
die Summe von über 130,000 Mk. zu unterschla⸗
gen. Münch ließ sich in Bauspeculationen ein und
rbaute hier auf dem Hemshof mehrere Wohnhäuser.
Die genannte bestohlene Firma wird wohl einiger⸗
naßen Ersatz finden, wenn sie das Vermögen
Münch's einzieht. Vor einigen Jahren ging das
»on Münch vermuthlich selbst ausgesprengte Gerücht,
derselbe habe in der Lotterie 80,000 Mk. gewonnen.
Wie diese Lotterie aussieht, ist jetzt ans Licht ge—
ommen.
Vermischtes.
FFrankfurt a. M., 3. Jan. Der hiesigen
Privatpost wurden in diesem Neujahr 195,000 Briefe
ubergeben; dieselben waren bis gestern Nachmittag
ämmtlich bestellt. Außer dem ständigen Personal
vurden noch 42 Hülfsarbeiter beschäftigt.
Mainz, 2. Jan. Die 50jahrige Jubel⸗
eier des Mainzer Karnevalvereins wurde gestern
zurch zwei Konzerte eingeleitet. Dieselben waren
von hier und den umliegenden Städten vorzüglich
esucht. Es sind bereits über 2000 Kappen ge-
rommen.· Aus dem Gründungsjahre der Narrhalla
1838 leben noch 17 „Narren“. Dieselben erhalten
zoldene Lorbeerkränze um die Kappen.
Stuttgart, 2. Jan. Der Mittagscou⸗
cierzug von Paris nach Wien entgleiste bei Eß⸗
lingen infolge eines Schienenbruchs. Der Zug—
führer ist todt, verschiedene Reisende sind verleztzt.
Lotterie. Ein Ziehungsverschub ist bei
der Zwieseler Lotterie vollstaändig ausgeschlossen, da
zereils der äͤußerste durch höchst. Rescript vom 26.
—A
zesetzt wurde, nämlich der 16. Januar.
Siegen, 4. Jan. Hier wurde ein 10
jähriger Knabe mit einem festgepreßten Schneeball
bdon einem Spielgefährten so unglücklich an den
stopf geworfen, daß er tags darauf an den Folgen
der dadurch entstandenen Gehirnerschütterung starb.
7 Glogau, 3. Jan. Ein überraschendes
Refultat wurde kürzlich bei einer Jagd erzielt. Ein
ändlicher Besitzer in einem in der Nähe gelegenen
Dorfe lud sich dieser Tage funf Freunde zur Jagd
ein. Der Erfolg derselben übertraf alle Etwartungen:
ein Hase wurde geschossen, ein Schuntze und ein
Treiber aber angeschossen.
Leipzig, 8. Jan. In Lindenthal un-
weit Leipzig ist das Ehepaar Messinger ermordet
worden.
Aus Detmold wird geschrieben: Der
zürstliche Förster Brakemeier aus Leopoldsthal bei
Horn, ein Mann, beliebt von allen, die ihn kann⸗
ten, wurde am Samstag auf einer Treibjagd in
den Gräflich Metternich'schen Waldungen von einem
dandwirih aus Ottenhausen auf 120 Meter so un⸗
glücklich in die Lunge getroffen, daß derselbe bald
zarauf starb. Der Förster Brakemeier hatte den
dandwirth darauf aufmerksam gemacht, daß der
dahn an seinem Gewehr gespannt sei. Anstatt
nun das Gewehr in die Höhe zu heben, hielt es
der Landwirth auf den Foͤrster gerichtet, während
er den Hahn niederließ, wobei sich das Gewehr
entlud.
pEisenbahnunglück. Am Montag Abend
erfolgte ein Zusammenstoß zweier Schnellzüge auf
der niederländischen Staatsbahn bei Meppel. 26
Bersonen todt.
F Vier Generationen beim ZTanz.
In dem vogtländischen Dorfe Thiergarten in der
Nähe von Plauen ist am 27. Dezember der ge⸗
viß seltene Fall vorgekommen, daß sich bei einer
dochzeit, bei welcher ein Tänzchen veranstaltet
dorden war, die Tochter, die Mutter, die Groß⸗