zenehmigt. Das Anfangsgehalt steigt in vierjäh-
rigen Perioden um je 100 Mk. von 1300 Mark
bis 1900 Mark; das Korrekturgeld beträgt 50
Mark, das Honorar für Ertheilung des Unterrichts
an der Sonntagsschule 120 Mt. Die Lehrer sind
zu 236 Unterrichtsstunden pro Woche verpflichtet. —
Auch der Stadtrath von Speyer hat die Gehälter
der Lehrer und Schulverweser mit der Wirkung
pom 1. Jan. eingt Aufbesserung unterzogen. Die
Gehälter der defigitiben Lehrer? steigen in dreijäh—
rigen Perioden von 1350 Mt. — 1850 Mk., weicher
Maximalgehal·nach 24 Dienstjahren erreicht · wird;
die Schulverweser erhalten 1000: Mk. m
—— Frankenthal, 10. Februar. Am 1.
März“ d.“ J. wird in der Krtis Kranken- und
Pflegeanstalt dahier ein 5. Monate dauernder Unter-
richtscurs für Badergehilfen beginnen. Diejenigen,
welche; an diesem Curs theil nehmen wollen, haben
sich zwei Tage worher beie dementgl. Dircetor der
genannten Anstalt Dr. Zöller anzumelden und hier⸗
hei das Zeugniß über die bestandene Vorprüfung
vorzulegen. Bewerber um einen Freiplatz für die
Dauer des Curses in der Anstalt haben ihre Ge⸗
suche längstens bis zum 20. ds. Ms. bei der Ber⸗
waltung der Kreis⸗Krankens und Pflege⸗Anstalt ein⸗
zureichen und demselben ein bürgermeisteramtliches
Zeugniß über ihre Bedürftigkeit beizulegen.
— Neulußheim, 7. Febr. Daß nicht nur
Kleidere und sonstige Moden Frankreichs, bei uns
nachgeäfft werden, sondern auch andere Unsitten
von dort bei uns in verschrobenen Köpfen fich fest⸗
setzen, zeigte am gestrigen Abend hier eine junge
Frau, die aus der bayerischen Pfalz gebürtige
Gattin des hier ansäsffigen Metzgers B. aus Alt
lußheim. Sie war früher in Amerika,n und ihre
seit 2 Jahren geführte Ehe ist bis jetzt kinderlos.
Gestern Abend nach 8 Uhr holte sie ihren Mann
in der henachbarten Wirthschaft ab, wobei sie, dem
Vernehmen nach, einen Revolver schon bei sich hatte.
Zu Hause suchte sie dann ihrer Gardinenpredigt
dadurch mehr Nachdruck zu verschaffen, daß sie mit
ihrer Waffe auf ihr Ehegespons anlegte. Der
Mann soll ihr die Hand niedergedrückt haben, wobei
der Schuß der Bedroherin in den eigenen Ober⸗
schenkel ging, von wo die Kugel heute früh durch
den Arzt herausgeschnitten, wurde. Eine Gefahr
liegt nicht vor. Bis zur Stunde ist die ganze
Angelegenheit noch nicht völlig aufgeklärt; verhält
sich's aber, wie oben geschildert, so ist dieser Re—⸗
volverdame ihr Erfolgerecht wohl zu gönnen.
.— Spehyer, 10. Februar. Die diesjährige
theologische Anstellungsprüfung für die protestantischen
Pfarramts Candidaten wird am Dienstag den 24.
Aprit ds. Irs.IOæahier ihren Anfang nehmen. Die
Pfarramts⸗Candidaten, welche sich dieser Prüfung
zu unterziehen haben, werden durch das kgl. protest.
Conßstorium aufgefordert, sich um Zulassung zu
derselben alsbald durch das ihnen vorgesetzte Decanat
zu melden unter Beifügung der erforderlichen Zeug⸗
nisse, sowie eines in lateinischen Sprache abgefaßten
curriculum vitao. 33
r— Speyer, 10. Februar. Die Prüfung für
Vehrerinnen der neueren Sprachen an den weiblichen
Erziehungs⸗und Unterrichts⸗ Anstalten wird für 1888
am 4. April nächsthin, Vormittags 8 Uhr, be⸗
ginnen and in den Räumen der kgl. Studienan-
stalt dahier abgehalten werden. Gesuche um Zu⸗
lassung zu dieser Prüfung sind bei Vermeidung der
Nichtberücksichtigung längstens bis zum 15. Märjz
l. Irs. bei der kgl. Regierung der Pfalz, Kammer
des Inneren, einzureichnnn.
— Speyer, L. Febr. Se. kgl. Hoheit
Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser,
haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die
Loose der Ausspielung, welche der landwirthschaft⸗
lichen Bezirksverein Mannheim und der badische
Rennverein Mannheim am 2. Mai dieses Jahres
anläßlich des in Mannheim statifindenden Haupt⸗
Pferde⸗ und Rindviehmarktes zu veranstalten beab⸗
sichtigen, auch im Regierungsbezirke der Pfalz zum
Vertriebe gelangen.
.. Dem Postboten K. Rueff in Winn⸗
weiler wurde der Brustschild in Verg oldung
verliehen. .
— Aus der Pfalz,s9. Febr. Die Rechts⸗
gültigkeit der Beschlüsse des Gemeinderathes ist nur
dadurch bewirtt, daß diese Beschlüsse nach den
Brundsätzen der bestehenden Gesetze aufgenommen
werden. Nach Absatz 2 Art. 78 der Gemeinde⸗
Ordnung kann der Gemeinderath nur gültig be⸗
chließen, wenn alle im Gemeindebezirke anwesenden
Mitglieder gehörig geladen sind. Ueber die Be⸗
hlüsse ist ein fortlaufendes Protokoll zu führen,
»essen Einsicht jedem Gemeindebürger zu gestatten
st. Die Gemeinderathsbeschlüsse dürfen demnach
nicht auf lose, zerstreute Blätter niedergeschrieben
verden. Es ist sohin ein Rechtsirrthum, wenn bei
intretenden Kreditüberschreitenden die Zahlungs⸗
eschlüsse auf die Rechnungen von Lieferanten ꝛc.
zesetzt und etwa im Wege des Herumtragens zu
—taude gehracht werden. Unerschuͤtterliche gefetzliche
Voraussetzung ist es, daß alle Beschlüsse -des Ge—
neinderathes in öffentlichen Sitzungen abgefaßt
verden; zu denen die Gemeinderathsmitglieder ein ;
—A——
Beschlüsse in aller‘ Form Rechtens geschieht. Wer
diesen Bestimmungen nicht nachkommt, verfehlt sich
egen die geseßzlichen Ordnuungen und · hat · di⸗
Folgen der, entgegenstehemen Handlungen zu tragen.
— Auͤs der Pfar, iS debe. der Ver—
rag der Pfälzischen Kampfgenossengesellschaft“
nit der Feuerverficherungsgesellschaft „Providentia“
n Frankfurt a. M. hat auch für 1887 ein sehr
ünstiges Resultat für den Kriegerverband zur Folge
ehabt, in dessen Kasse 13512 Mark 48 Pfg. fließen.
deit 1880 besteht der Vertrag und hat dieser der
dampfgenossenschaft die bedeutende Summe von
834 Mark 48 Pfg. bis heute eingetragen, ein
geweis dafür, daß der Ausschuß recht hatte, jenen
dertrag abzuschließen!ä Auch Nichtmitglieder können
u Gunsten des Verbandes versichem. 4
öSODr ä» à. XäEELoäXäELLuuaèi
Vermischtes.
FDas Münchener „Tagbl.“ bringt einen
Bericht über eine Verhandlung des dortigen Schöf⸗
engerichts J. woselbsi der Kassier Plattner wegen
lehensgesährlicher Verwundung einer Kellnerin zu
20 Martk Geldstrafe veruriheilt worden sein soll.
Das Blatt bezeichnet das Uriheil als „kaum glaub⸗
ich“. Wir dehnen diese Bezeichnung auf die ganze
Mittheilung aus e
7. Salzbuhrg, 9 Febr. Heute früh ist
die Station Langen am Westportal des Arlberg⸗
runnels durch eine kolossale Schneelawine verschüttet
vorden. Die Bergfaçaden der Gebäude sind ein⸗
Jedrückt und fieben Perfonen verwundet. Der an⸗
zrenzende Streckentheil gegen Danöfen zu ist durch
eint zweite, ebenso mächtige Lawine 18 Meter
soch überdeckt. Ein Wächterhaus ist im Schnee
derschwunden, die Infassen usind todt. Der Ge⸗
ammiverkehr ist auf unbestimmte Zeit eingestellt;
dilfe kann wegen weiterer Lawinengefahr nicht
gebracht werden. Gr. Ztg.)
fF Ungeheure Schneemengen — so wird
wuus Aussee geschrieben thaben sich in diesem
Winter im Salzkammergut angesammelt. Auf dem
2* zum Ausseer Salzberg ist eine Gedenktafel
angebracht, die anzeigt,wie hoch der Schnee im
Jahre 1817 hinangereicht. Das heftige, von tosen⸗
den Winden begleitete Schneegestöber, das nun
schon seit Tagen herrscht, hat eind asolcherSchnee⸗
menge ins Thal geworfen, daß deren Höhe bereits
ene verzeichnete Höhen ierreicht hat. Manches
Zäuschen ist schon dis zur Dachtraufe im Schnee
jegraben, die meisten Straßen adußerhalb des Ortes
ind fast ungangbar. »Mit größter Anstrengung
ind durch stetes Verlehren der Schneepflüge ist es
doch noch. möglich gewosen, die Bahnstrecke fahrbar
zu erhalten und die bis numim Kopperthale nieder⸗
zegangenen Schneelawinen haben den Bahnverkehr
nicht“ gehemmt.ß Eine Lawine büberwölbte den
Traunfluß in einer Länge von 170 Meternn
F Würzburg, 42. Februar. Der Vorstand
des chemischen Laboratoriumskgloͤnt Univerfitäts⸗
Professor Dr. Fisschte ri (Rachfolget von Wislicenus),
»eging gestern in Wrlangen mit der Tochter des
gl. Universitäts⸗Professors DrE v. Gerlach— seine
Vermählungsfrieren Die Assistentes und Pruktikanten
»es Instituts überreichten dem Herrn Professor
rine Punschbowlen uus cuivre Poli,in feinster Aus⸗
führung, von einem Munchener Künstler gefertigt.
SFP Wer-micht im Besitze eines Dillinger Losses ist,
deeile sich. Dieselben — gehen auf die Neige und
sönnen in kurzer Zeit vergriffen sein. Die Ziehung
ist nächsten Montagumd durch ausdrückliche Ver⸗
ordnung des Ministeriums nicht mehr: verlegbaren
3Framkfurcha. M.AOs Februar. gwei
Falschmünzer; der eine aus Ried/ der andere raus
heddenheim, sollen verhaftet worden sein. Bei dem
rsteren soll mann auch GOg falsche Marksüche und
ie Werkzeuge zu zderen „Anfertigung gefunden
jaben. — In Bocenheim zenrsiren falsche Einmarck
tücke.— Fr. Zig.) 20 aih5
Maimnz. 18. Febr. Gestern Abend fand
nan eine in einem vereinzelten Häusch
enfeld wohnende ähtliche Frauin ihr
odt in ihrem Blut liegen. Derselben
inem Beil der Schädel eingeschlagen. Pe
enutzten Strolche die Abwesenheit dee 3
im sich auf diese Weise der Ersparnise
inderlosen Leute, die in friedlichen Verhh
ebten, zu bemächtigen. Die Aufregung in
etreffenden Stadttheil eine große.
FAolu, 10. Febt.Gine harrte Sh
einen Briefträger, welcher ohne Zweifel in 9
niß seiner Verantwortung eine salsche · Seme
iich zu schulden kommen ließ.Derselbe h
erichtliche Ladung zuzustellen, tkraf den v
ber nicht und behändigte das Schriftstt
dausgenossin. Statt. dieses aber n t
Formular zu bemerken, füllte er du
aus, als ob er die Ladung dem —
ibergeben⸗rhatte. Dieserhalb der ·falschen
kundung angeklagt, sah sich das Gericht, ii
Milderungsgründe,“ veranlaßt; den Brieftei
iner Strafe von einem Monat Gefangnihe
artheilen — dem geringst zulässigen —
—7 Chemnitz, 9. Febr. In dFolge
der vergangenen Nacht siattgehabten Schner
ungen ist der Verkehr auf den Bahnlinien gIse
Reitzenhain, Olbernhau⸗Pockau, Schwartenn
jann georgenstadt,Wilischthal- —
Thum, Annaberg⸗ Weipert, Weipert . Komotur
Zienmühle⸗Moldau eingestellt. Auf der Linie Chli
Aue konnten die Züge wegen der Glätte mi
wärts kommen. ..
Von einemseltenen Zartgi
zeugt eine Bekanntmachung eines Bauern 3
in Sachsen. Es mar berichtet worden, daßig
mit kochendem Wasser gefüllten Maischbot
betreffenden Bauers kürzlich ein Lehrling xchr
sei, wodurch der Tod des jungen Manngr
Jeführt wurde. Jetzt macht der Bauer imdud
ꝛokalblatt, „um weiteren Verdächtigungen wod
jeugen“, bekannt, daß das gebräute Bachn
velchem sich das Unglück ereignete, nur im ige
jalte verwendet werde und kein Liter danan
eine werthen Kunden zum Verkauf bezw. Alhr-
zelangt. —VV —
F Berlin, 9. Febr. Die Rede Bin
st zum Theil in gekürzten Auszügen, zumme
m ganzen Wortlaut in 1218 Telegramma
zusammen 194,296 Worten vom Haupttelegim
amt in Berlin an demseben Nachmittag undin
nach 326 verschiedenen Orten des In— undich
andes und bis in ferne Welitheile befördetust
Die Rede in ihrer; ganzen Ausdehnung ctki
X
Theil in verschiedenen Sprachen. Zur beschlenest
Abermittlung der Telegramme sind 285 vog
an 222 Apparten, nämlich an 60 Hugheslei
raten, an 155 Morse⸗Apparaten und an 7 br
Ipparaten Tag und »Nacht thätig gewesen
folgten dann eine große Anzabl vonn
Blückwunsche und, Zustimmungs-Telegromm
den Fürsten aus deutschen und fremden W
elbst aus Amerika, an-welcheder Reichtsf!
um Theil noch soforlige Telegramm⸗Erwidete
ergehen ließ
7 BLüberck, IIc Febr. NMuf der
SchwerineCrivitz wurde gestern Nacht ein“
mord anf dem Frachtfuhrmann Bohrit
aus Crivitz ausgeführt. Der Ermordete
auch lebhaftem Kampf durch Schuß⸗, Hien
Stichwunden überwältigt worden zu sein.
wurde hier einm Arbeiter aus Crivitz wegen d
den Verdachts verhaftel. c
6. 7 Brüssel. Es —X sich, bde
Königdienn Benadiguug, des früheren
uect.en Vandersjmissen, der seine Gatlin xi
unterzeichnet hat dine egu
aefParis, 8. Febr. Vor dem Zucht
gericht wurde Hring Philipp bon Bourbon
des Herzogs von Aquila. wegen Betruges
Mongten Gefängniß zund 500. Franks —
in contumaciam verurtheilt. Der Prinz her
15,000 Franks Edelsteine gegen, Wechseh
und war dann verschwunden.
f Paris, 10. Febre Der Handlunß
Weißmann aus Konstantinopel, der vor einen
im einem Streite mit, Theriat, dem Befif
„Cafe de la Terrasse?, welcher ihn. aus
Wirthschaft entfernen wollte, tödtete, ist unß
exkennung mildernder Umstände und Annab
zrenzter Zurechnungsfähigkeif zu 4 Jahren e
aiß verurtheilt worden.