Full text: St. Ingberter Anzeiger

ie Pariser Feinschmecker haben 
d * Ae —* Büchmann's — 
e Worte“ Aufnahme findenden Bismarck'⸗ 
Wories von den Hechten im euro ba⸗ 
Narpfenteich angenommen. So wird 
Temps? von einem seiner Leser mit Bezug 
ie Aeußerung des Fürsten Bismarck Folgendes 
ieben: „Die Karpfen sind trage und gehen 
a in den Schlamm; deshalb läßt man sie nicht 
ijn in den Teichen, sondern giot ihnen eine An⸗ 
gefraßige Raubfische bei, welche die Karpfen 
wigen, sich zu bewegen, wodurch diese schmack⸗ 
en werden und den widerlichen Schtammbeige⸗ 
lack bedentend verlieren.“ — Hoffentlich ist dies 
ty die einzige Lehre, welche die Pariser aus der 
Wendes Fuͤrsten Bismarck ziehen! 
. London, 9. Febr. Der Dampfer 
»nnas! von Hamburg ist bei Sunderland 
itert. 
Er London, 9. Febr. Ein Anwakt, Namens 
Uois, erschien gestern im Polizeigericht in Bow⸗ 
reei und verlangie als Mandatar der Londoner 
uitalen Clubs Vorladungen gegen den Minisfter 
Innern, Matthews, und den Polizeipräsidenten 
Tharles Warren wegen Vergewaltigung und 
gschuchterung, weil fie Londoner Bürher daran 
uahinderten, Volksversammlungen auf Trafolgar 
athuare für einen gejetzlichen Zweck abzuhalten. 
iur Polizeirichter Vaughan trug ihm: auf, sein 
liegen schriftlich, gestütht auf beschworene Aussagen, 
iunceichen, worauf er es in Erwägung ziehen würde. 
7 Die Barte „Abercorn“, aus Glasgow 
* iterte während eines heftigen Sturmes. 
aAsr Capitan und 20 Seeleute ertranken und nur 
iMann wurden gerettet. 
wepsFonstanktinopel, 8. Febr. Ein heftiger 
chneesturm, wie er seit 1874 hier nicht erlebt 
hhrden ist, wüthet seit gestern Nacht. Der Post⸗ 
ud Telegraphenverkehr ist zum großen Theil unter ⸗ 
vchen. In den Straßen liegt drei Fuß hoher 
ynee und die Localdampfer haben ihre Fahrten 
agestellt, die Börse und viele Läden sind geschlossen. 
wan fürchtet, daß im Schwarzen und im Mar—⸗ 
chrameer viele Schiffsunfalle vorgekommen find. 
In Los Angelos Co., Cal, sind innerhatb 
a letzten vier Jahre nicht weniger als 82 
ue Städte gegründet worden. 
u PEine Forschungsreise durch Grön⸗ 
uimd auf Schneeschuhen will der Zoologe 
dinsen, Konservator des Museums zu Bergen, 
michen, worüber er eingehend mit Professor Nor—⸗ 
ustjöold beraten hat. Die Expedition will an der 
dtüste beim Kap Dan ihre Fahrt antreten, um 
ser das Binnenlandeis die Dirkobucht an der 
cestküste zu erreichen. Die Strecke ist reichlich 90 
zographische Meilen lang. Als Begleiter werden 
„ei Lappen und ein Norwege mit Nansen gehen. 
zr Beförderung der unentbehrlichen Lebensmittel 
urden leicht gebaute Schlitten verwendet. Nansen 
zint. daß die Gefahren und Beschwerden am größ⸗ 
u der Nahe der Küste sind, Auf der inneren 
pchebene (ca. 1660 Meter über dem Meeresspiegel) 
uüfter fessen Schnee zu finden, auf welchem ein 
— —— gegen 20 Kilometer täglich zurück- 
jeraͤ könnte. Ein tüchtiger norwegischer Schnee⸗ 
gzuhläufer würde dann 180, ein geübter Lappe 
zar 200- 250 Kilometer täglich zurücklegen. 
srechnet man· nun bei der Schlittenbeförderung 
agliche Fahrtlänge nur auf 40 Kilometer, so 
ide nur eine Reisezeit von 16 bis 17 Tagen 
ergehen, was nach der Ansicht Nansen's nicht 
wie Gesundheit in Betracht kommt, da Nordens⸗ 
id schon 81 Tage auf dem Bienneneise verlebte. 
ne fürdie Reise nothwendigen 3000 Kronen hofft 
ansen aus öffentlichen Mitteln erhalten zu können. 
Als Geschent für den Fursten Bismarck 
dieser Tage von dem russischen Botschaftet 
ifen Schuwalow 20Pfund Kubiar eingetrofsen. 
Delikatesse ist mit Zustimmung des Kaisers 
cander von dem für. die Kaiserliche Tafel be⸗ 
mten, Kaviar eninominen. 853 
Dem Reichskanzler. 
ʒewaltget Recke kuühnget*ut ⸗22 
F e ze iss here3. 
* m —— 
—X ——— Di . 
8 drohte Schande, Fluch —.ott 
War' Dir Dein Schuff zersch.nn 
du aber sprachst Ich fürch 
vonft Nichts auf dieser Men 
Hein war der Sieg das Dentsche Reich 
ẽrstand in stolzer Pracht. 
Dda rusteten zum Vopohtreich 
Die Feinde sich bei Nacht. 
Zerriffen hast Du ihr Komplott, 37, 
Der gift'ge Nebel fällt — *2* 
HDu riefft Der Deutsche fuürchtet Gott, 
Zonst Richts auf dieser Welt!“ 
Da hat Dich, Deutschlands Friedenshort, 
kin Jubelsturm umtost. J — 
Dank Dir! Du hast das rechte Wort 
Fur Dich und uns erlost! 
ẽs bricht der Feinde Trug und Spott 94 — 
Siegreich zum Himmelszelt , 
Steigt es: Wir Deutsche fürchten Gott, 
Zonsi Nichts ouf dieser Welt!“ 7 
xIverfeld, 7. Febr. 1888. Ernst Scherenberg ˖ 
74 Eine reizende Anekdote weiß ein 
-„chweizer Blatt zu erzählen. In einem Pots⸗ 
»amer Garde⸗Regiment — so berichtet nämlich das 
Aargauer Tageblatt — diente vor nicht langer 
Zeit ein vom Bundesrath zu militärischer Aus⸗ 
aildung nach Deutschland abkommandirter Schweizer 
Iffizier. Der Name thut nichts zur Sache. Der⸗ 
esbe war, seines jodialen Wesens wegen, bei allen 
dameraden sehr deliebt. Dabei war ex ein sehr 
rinkbarer Mann“. Mit ihm diente im gleichen 
degiment zu seiner weiteren Ausbildung ein Türke. 
lls guter Moslem trank dieser keinen Wein, son⸗ 
dern nur Champagner, uud mit diesem edlen Saft 
internahm er es einst, den Schweizer Kameraden 
inter den Tisch zu trinken. Längt aber lag der 
gekenner Allahs unter dem Tisch, während der 
Zohn der Berge noch aufrecht saß und immer noch 
kins trauk. Ddie Geschichte kam dem Kaiser Wil⸗ 
Jelm zu Ohren. Do habe der greise Herr herz⸗ 
ich gelacht und gesagt: es freue ihn, daß auch 
zier wieder das Kreuz über den Halbmond gesiegt 
vabe. 
paKart Schurz soll durch seinen Fall im 
etzten Wunter permanent gelähmt sein. 
Deutsch und furchtlo⸗! 
Die ganze Welt in Waffen starrt 
Ein wogend Feld von Erz und Eisen, 
Und Alles lauscht, und Alles harrt, 
Wer wird den rechten Pfad uns weisen. 
Da tönt ein donnergleiches Wort 
Zerunter in die Völkerheerde: — 
Wir Deuftsche fürchten unsern Gott, 
Zonst aber Niemand auf der Erde! 
Im Osten liegt der grimme Bär 
Mit scharfem Biß und ehr'nen Pranken, 
And immer näher, immer nähiee 
Drängt er an vunser's Hauses Schranken. 
Er kratzt und scharrt an Wand und Pfor', 
Daß Stein und Pfosten wankend werde — 
Wir Deutsche fürchten unsern Gott. 
Sonst aber Niemand auf der Erde! 
—5* 
AUnd ob im Westen auch der Hahn 
Zugleich erhebt sein Kriegsgeschmetter, 
Und ob sie Ale auf den Plan 4 
Zum Sturme zieh'n im Schlachtenwetter, 
Wirstehenohne Angst und Spott — 
Zum Schutz bereit dem heim'schen Heerde — 
Wir Deutsche fürchten unsern Gott, 
Sonst aber Niemand auf der Erde 
annover. 3*A. Ey.a 
Eandwirthschaftliches. 
Frühjahrsdüngung der Obstbäume— 
Venn im Frühjahr der Schnee schmilzt und allzu⸗- 
tarke Fröste nicht«mehr zu erwarten sind, so— ist 
ies die beste Zeit an eine Düngung der Obstbäume 
u denken, namentlich, wenn solche im Spätsommer 
‚origen Jahres 3 nicht vorgenommen worden ist. 
Wenn im zeitigen Frühjahr die Bäume gedüngt 
verden, so ist dies die beste Art; den Dung mög⸗ 
ichst schnell und ganz zur Vexrwerthung seitens der 
zäume zu bringen. Für die Frühjahrsdungung 
jer Obstbäume eignet sich am besten Abttittsdünger, 
er jä in jeder Wirthschaft zu haben ist. Vor der 
Inwendung muß er jedoch verdünnt werden, die 
ichtige Mischung wird meist erreicht werden, wenn 
nan ihn zur Hälfte mit Wasser verdünnt. Um den 
daligehalt dieses Düngers noch zu erhöhen,⸗ thut 
nan gut, demselben pro zwei Eimer eine Handvoll 
Zainit zuzusetzen. An Stelle desselben kann man— 
vuch, wenn solche vorhanden; uist, Buchenholzasche 
rehmen. Diese Düngung wird dann, damit sie 
zirekt zu den Wurzeln- kommt, in bekannter Weise, 
um Theil in Löcher, die man um den Baum 
jerum bohrt, zum Theil in einen, Graben gegossen, 
d»en man im halben Umfang der Krone rings um 
den Baum' aufwirft. 
Sterbefälle 
Eestorben* Ih Sand Elisabetha Pflüger, ged— 
Sauter, 72 J. a. in Oberauerbach Daniel Stephan 
36. J. a., in Spezer Wilhelm Metz, qu. Real— 
ehrer, 60 Je a., in Pirmasens der katholische 
Pfarrer und Dekan, Herr Franz Icsef Huth. 66 
J. a. 
9* 
—X 
Passiionsgottesdienst. 
Mittwoch den 15. — nachm. Al Uh. 
Text: Joh. 12, 20- 81. Lied 172. 
Neueste Nachrichten. 
Berlin, 13. Februar. Kaiser Wilhelm nahm 
rormittags den Vortrag des Geheimen Cabinets- 
aths dv. Wilmowski entgegen. Er empfing als— 
»aun eine Abordnung des 4. Ulanenregiments, 
velche anläßlich des Geburtstages des Prinzen 
Beotg hier eingetroffen war; später empfing der 
daiser den Vesnch der Prinzessin Wilhelm und 
machte Nachmittags eine Ausfahrt. — 
Berlin, 18. Februar. Eine Abordnung des 
russischen Kalugaschen Infanteriee Regiments, be⸗ 
tehend aus dem Commandeur, zwei Offizieren und 
inem Feldwebel, wird am 18. Februar hier ein⸗ 
freffen, um dem Kaiser zum 70jährigen Chef-Jubi⸗ 
— 
Berlin, 12. Februar. Die „Kreuzzeitung“ 
ronstatitt, daß seit dem Kriegsjahr von 187071 
tein Carneval so still verlaufen als der diesjährige. 
Allgemein steht man unter dem Eindruck der Nach⸗ 
ichten aus San Remo. Die Frucht vor einer 
nahenden Krisis beherrsche die Gemüther, der Schmerz 
des Königshauses sei der des Volkes gewordeut 
Berlin, 13. Februar. Der „Reichsanzeiger“ 
eröffentlicht folgendes Bulletin über das Befinden 
des Kronprinzen:. San Remo. 13. Febr. 10 Uhr 
10 Min. Vormittags: Die Verhältnisse der Wunde 
und das Allgemeinbefinden sind ebenso befriedigend 
wie gestern. Der Kronprinz verließ gestern auf 
drei Stunden das Bett. 
Berlin, 18. Februar. Der Seniorenconvent 
des Reichtstages glaubt, wie die „Frkf. Ztg.“ meldet, 
daß die Session vor Ostern beendet werden könne, 
vobei auch die Erledigung des Genossenschaftsge⸗ 
etzes einbegriffen ist. Ob eine Vorlage über die 
Invalidenversorgung überhaupt eingebracht wird,; ist 
noch unbetannttt... 
Berlin, 18. Febr. Das Abgeordnetenhaus 
nahm heute den Gesetzentwurf betreffend die Ver—⸗ 
ängerung der Legislaturperiode in dritter Lesung an. 
Paris, 13. Febr. An dem diplomatischen 
Festmahl, welches heute Abend von Floquet' ge⸗ 
jeben wird, nehmen außer dem russischen Botschafter 
Zaron v. Mohrenheim sämmitliche Botschafter mit 
uusnahme des deutschen, Grafen Münster, der durch 
Trauerfall verhindert, ferner Präsident Carnot und 
ie Minister außer Flourens theil.— 
zür die Redaktion verantwortlich: F-X. Demetz. 
Zeugniss eines Lehrers. Béörsbornn, 
Ptfalzæ. Seit mehreren Jahren litt ich an Magenleiden 
and hartnückiger Leibesverstopfung. Es wurde mir 
vielerlei Medicin verordnet, aber stets ohne VErfolg ver- 
draucht. Zufüälligwurde ien durch éeinen Fround auf 
die heilwirkenden Apotheker R Brand's Sehweizerpillen 
aussnérksam gemacht. Jeh machte den Versuch mit 
ginerSchachtel und der Erfolg war ausser Erwarten 
heilbringend. Dureh fortgesetzten Gebraueh der Pillen 
ist nieht nur das Debel gehoben, sondern alle Schärfe- 
stoffe des Körpors sind verschwunden, ein Beweis, dass 
genannto Apotheker R. Brandt's Schweicerpillen auch 
blutreinigend wirken bei fortgesetztem Gebrauch, Ieh 
athe danor Jedem, welcher an solchen DUebeineidet, 
Apotheker R. Brandt's Schweirerpillen als ein sicheres 
Jeilmittel, zum Gebrauche. Achtumgsvoll PhiMüller, 
dens. Lehrer., Die Unterschrift bestütigt das Bürger- 
neisteramt Mundweiler. (D. S.), Apotheber Richard Brandt's 
zchweirerpillen vindà Schachtel 1 Al. in den Apotheken 
arhälttieh, Ptreh Abnehment der »dis Schachtel um- 
rebenden Gebrauchsanweisunge üÜberzenge man sich beim 
nkauf, istets sdfort, dass die Ettiquette ein weisses 
Creuz in rothem Feld und besonders auch den Vornamen 
kich? Brandt trägt. 
IN Frankfurt am Main 4 pCt. Stadt-Obligationen 
von, 1875, Litt. NMB. Die nächsts Ziehung findet 
Anfang März statt. Gegen den Coursverlust von ca. 
4 ꝓCt, bet der! Ausloosung; übernimmt »das Bank⸗ 
haus Caͤrl Neuburger, Berlin⸗ 2 Fraßzbfische 
Sttaße As3, die Versichexuñg dür eine Prämie von 
10 Pfg. pro 100 Mark. eens