Full text: St. Ingberter Anzeiger

ah tze Knöpfe, die durch eine Art Laß ver- 
n⸗ e Um den Leib werden sie 
nh ine Zugschnur, die jedet Korberstarke ent⸗ 
Indt festgehalten. An den Aermeln sind keiner⸗ 
wbzeichen; am Kragen ist dagegen zu beiden 
onn .dhorn ein Stück rothes Tuch cufgenäht, auf 
Al dem auch die Unteroffiziers-Abzeichen in Gestalt 
id Paß blauen Litzen, die den Schieß · Auszeich⸗ 
nd gen nie gieichen, angebtacht werden. Die 
von ge der Achselklappe vertritt auf beiden Schultern 
ne zwei Finger dreite rothe Borde. Innen 
nsen die Blousen rechts und links eine Brusttasche. 
Ahn sind bereits sehr erhebliche Bestellungen in diesem 
—— Militarverwaltung 
ebedacht worden. 
icht'Mainz, 22. Februat. Das Kriegsgericht 
djutheilte den Sergeant Kind von der 4. Kom⸗ 
— 88 wegen 
r arutenmißhandlung zu einer Festungsstrafe von 
ithgahren, zur Degradation und zur Versetzung in 
v Vpweite Klasse des Soldatenstandes 
nn Bingen, 19. Febr. Bei der heute in 
zlenz stattgefundenen Submission wegen Ueber⸗ 
bthme der Bahnhofs⸗Restauration zu Bingerbrück 
inen sich 31 Bewerber eingefunden. Die Gebote 
hin anlten voischen 4500 und 10500 Mt. Jahres- 
teiht. Der Zuichlag ist noch nicht erfolgt. Das 
ronnhsigebot soll aus Bingen abgegeben worden sein. 
p'Muhlheim a. d. R. 20. Febr. Dieser 
iunge ward hier ein alter Stromer verhaftet, der 
Subs angab, bereits 22 Jahre auf der Wander⸗ 
camaft gewesen zu sein und gute Tage verlebt zu 
Achben; Arbeit kenne er nur dem Namen nach. 
Straßburg, 21. Febr. Die „Str. Post“ 
hreibt: Gestern Nachmitiag hat der Schneider 
uhtens, gebürtig aus Hannover und in der Brauerei 
dihur Mühle“ in der Landstraße wohnhaft, feine 
eau etschlagen. Ahrens, der als ein jähzorniger 
aUd bdrattiger Mensch geschildert wird, fing aus 
uchfersucht gestern am Spätnachmittag einen Streit 
unn; er griff zu einem schweren Holzbeil und ver— 
dhie seiner 28jährigen Frau mit demselben 6-7 
chebe auf den Kopf, zertrummerte den Schädel 
Intz das Gehirn hervortrat, zerschlug dann der 
senen Frau das Nasenbein und den rechten Arm 
ad flüchtete sich hierauf, seine Frau im Blute 
uggen lassend, stellte sich aber später der Polizei. 
Tod der in das Spital geschafften Frau ist 
umdlich zu erwarten. Die Frau Ahrens wird 3 
dlinder im Alter von 32 —9 Jahren hinterlassen. 
zih — Am 22. März, Kaisersgeburtstag, werden 
cae Studenten in Straßburg den Welten— 
zrand entzünden. Sie schmieden, wie sich das 
XIX Siècie von einem besonderen Berichterstatter 
wlegraphiren läßt, schwarze Pläne und beabsichtigen 
m genannten Tage in hellen Haufen in die Ta⸗ 
sarne Gruber, die sie das „Franzosennest“ nennen, 
zitnzudringen und alle dort anwesenden Gäste zu 
anwingen, mit ihnen auf die Gesundheit des Kaisers 
qubilhelm zu trinken. Dessen würden die Franzosen, 
agt der Berichterstatter weise hinzu, aller Wahr⸗ 
oscheinlichkeit nach sich weigern, und dann — schreck⸗ 
gich, wir vermögen die Folgen nicht auszudenken. 
u 7 Straßburg, 283. Febr. Wie der Elber⸗ 
elder Zeitung aus Magdeburg geschrieben wird, 
zäütte der vom Reichsgericht zu acht Monaten Festung 
merurteilte Köchlin⸗Claudon seine Strafzeit verbüßt. 
edn der Freitag-Nacht wurde ihm die Mittheilung 
aeier Entlassung zugleich mit der Nachricht, daß 
aht daß Reichsland zu verlassen habe. Köchlin ist 
m zestern Abend in Begleitung seiner Familie, die 
aeit langerer Jeit in Magdedurg Wohnung genom⸗ 
unen hatte, nach Paris abgereist. (St. P.) 
m, kMeßz, 22. Febr. Ein gewiß seltenes Vor⸗ 
tommniß betraf gestern eine Arbeiterfamilie im 
seilleviertel hiesiger Stadt. Die Frau hatte Zwil⸗ 
ingen das Leben geschenkt, von denen das eine 
ntind tot zur Welt kam und vorgestern beerdigt 
werden solte. Der Leichenträger nahm in Ab⸗ 
vesenheit aunderer Personen den in der Stube be⸗ 
eitstehenden kleinen Sarg und war auf dem Kirch⸗ 
ofe eben im Begriff, denselben in die Erde zu 
nten, als man die zurückgebliebene Leiche nach— 
Hrachte. Der Sarg war leer gewesen. 
7T.erlin, 22. Februar. Mehr als 1000 
zeutsche Firmen werden an der internationalen 
adubilaumsausstellung in Melbourne 
eilnehmen. 
.Aus Ungarn. In Balonyh,.Nana hatte 
ver Hofrichter bemerkt, daß Raubthiere auf dem 
ʒute beträchlichen Schaden anrichten; um diesem 
debelstande ein Ende zu machen, ließ er ein Schaf 
Alachten und das Fleisch desselben vergiften um 
ie Bestien aus diese Weise zu ködern und auszu⸗ 
olten. Ein armer Landman aus Oszlow kam nun 
ufällig zu jener Stelle, wo das geschlachtete Schaf 
usgelegt war; er iah, daß das Fleisch ganz frisch 
ei, weßhalb er das geschlachtete Tier nach Hause 
rug. Weib und Kind jubelten, als fie des viel⸗ 
ersprenden Fundes gewahr wurden. Die Aermsten 
satten schon seit Wochen nichts als trockenes Brod 
zegefsen. Das vergiftete Fleisch wurde gebraten 
ind verzehrt; am nächsten Tage fand man die ganze 
ramilie todt. 
F Ländlichfßsittlich. In einem Tanz⸗ 
okale in Neapel kam es am 20 Februar zu einem 
eftigen Streite zwischen Matrosen, der bald in 
ine blutige Schlacht ausartete. Man kaämpfte mit 
stebolver und Messern; von den Streitenden blieben 
z lodt, 11 sind schwer, 22 leichter verwundet. 
Vvon der Polizeimannschaft wurde ein Mann ge⸗ 
ödtet, 8 verwundet. Nachdem Sutkurs herbeige⸗ 
ufen worden war, nahmen die Sicherheitsorgane 
48 Verhaftungen vor. 
Petersburg, 22. Febr. Durch den 
zusammenbruch des Bankhauses Fehleisen 
herden viele hochgestellte Persönlichkeiten schwer ge- 
chädigt: der Herzog von Oldenburg soll einet 
Ridlign verloren haben, auch Graf Adlerberg, der 
Zohn des ehemaligen Hofministers, sowie andere 
Rervorragende Personlichkeiten verloren große Summen. 
(Koln. Zig.) 
p Aus Algier. Wie der ‚Petit Alzerien“ mit⸗ 
eilt, ist am 20. v. M. ein Deutscher, Namens 
zritz Wendt, vom Commando der franzöosischen 
freindenlegion zum Tode verurteilt und standrecht⸗ 
ich erschossen worden, weil er zu desertiren ver⸗ 
ucht hatte. Das Blatt demerkt zur obiger Notiz 
ynisch: „Wieder Einer weniger.. Die schlech⸗ 
sten Legionäre bleiben immer die Deutschen, und 
arum dürfen wir uns gratuliren, daß das Com⸗ 
nando mit rücksichtsloset Strenge gegen die Aus- 
eißer vorgeht.“ Eine beredte Warnung: Auf der 
inen Seile ein Hundeleben und auf der anderen 
Seite ein unrühmlicher Tod — und unrühmlich 
dare auch der Tod eines Deutschen für Frankreich 
nuch auf dem Schlachtfelde. 
Madrid, 21. Febr. Aus den nördlichen 
Brobinzen werden furchtbare Schneeflürme gemeldet; 
in manchen Orten find die Bahnlinien bis drei 
Meter hoch zugeschneit und eine Anzahl Züge stecken 
m Schnee fest. 
Aus China. Londoner Depeschen melden 
‚on einem furchtbaren Erdbeben, von dem die 
Provinz Yun⸗nau heimgesucht worden ist. Die Be— 
ichte besagen, daß 2000 Menschen ums Leben 
'amen. Huͤn⸗nau ist eine der südwestlichen Pro— 
inzen Chinas: es arenzt an Anam. 
Marktberichte. 
Homburg, 22. Februar. (Fruchtmittelpreis und Vik— 
uasenmarkt, Weizen O M. O Pf., Korn 7 M. 15 Pf. 
Spelztkern — M. — Pf. Speiz 0 M. — Pf., Gerst 
reihige O M. — Pf., Gerste Areihige 0 M.-- Pf. 
dafere7 M. 20 Pf., Mischsfrucht o M. —.,Pf., Erbsen 
M. — Pf. Wicken 0 M. — Pf., Bohnen 0 M. 
— pf., Kartoffeln 2 M. 50 Pf. Kornbrod,6 Pfuntd 
z0 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch —- Pf. 
tindfleisch 40 Pf. Kalbfleisch 40 Pf. Hammelfleisch — Pf 
Schweinefleisch 50 Vf. Butter 1 Pfsund 1M. — Vi 
Zweibrücken, 28. Febr. (Fruchtmittelpreis und Vi 
ualienmarkt.) Weizen O M., — Pf. Korn O M. — 
herste zweireihige d M. — Pf., vierreihige d M. —. P. 
Spelz o M. — pf. Spelzkern — M. — Pi., Dinkel 
M. — Pf., Mischfrucht d M. — Pf. Hafer O M. 
— Pf., Erbsen O M. — Pf., Wicken 0 M. — Ph, 
deu3 M. 80 Pf., Stroh J.Qual. 2M. 70 Pf. IJ. Qual. 
M. 40 Pf., Kartoffeln ? M. 60 Pf., Weißbrod 1/5 Kilo 
50 Pf., Kornbrod 8 Kilo 60 Pf. Gemischtbrod 8 Kile 
75 Pf., paar Weck 100 Gr. s Pf. Rindfleisch J. Qual. 
50 Pf, 11 Qual. 44 Pf., Kalbfleisch 44 Pf. Hammel⸗ 
leisch 50 Pf. Schweinefleisch 50 Pf., Wein 1Liter 80 Pf. 
gier 1 Liter 24 Pf. Butter /3 Kiloar. O M. 95 Pi. 
torbefãlle. 
Gestorben: In Newark Simon Mahyer, aus 
Neustadt a. H. 51 J. a., in Zweibrücken Frau 
Maria Büchner, geb. Hißkalt, in Pirmasens Frau 
xlisabetha Herdt, geb. Bath, 56 J. a., in Altdorf 
Frl. Cecilie Prehn, in Kaiserslautern Frau Christina 
Fuchs, geb. Muller, 75 J. a., in Kreimbach Char⸗ 
otte Fränger, geb. Heil, Lehrerswittwe, 67 J. a. 
in Böbingen G. Christoph Renner IV., in Voll⸗ 
nersweiler Georg Michael Huthmacher, Bürger⸗ 
neister, 71 J. a., in Ludwigshafen Christian 
stauhenheimer 45 J. a. und Franz Kiefer, 34 J. a. 
Telegraphischer Schiffsbericht 
der „Red Star Linie“, Antwerpen. 
Der Postdampfer .Rhynland“ der „Red Star 
Linie“, welcher am 11. Febr. von Antwerpen ab⸗ 
ging, ist am 22. Februar wohlbehalten in New⸗ 
VYork angekommen. 
Der Postdampfer Vaterland“ der „Red Star 
dinie“, welcher am 8. Febr. von Antwerpen ab⸗ 
zing, ist am 21. Februar wohlbehaiten in Phi⸗ 
sadelphia angekommen. 
Vhrotestantischer Gottesdienst. 
Sonntag den 26. Febr. 1S888 Vorm. 10 
I. Text Evang . Matth. 13, 21- 28. Lied 
Rachmittags 2 Uhr Christenlehre. 
Reneste Nachrichten. 
Berlin, 283. Febr. Der Reichsanzeiger“ 
bringt folgenden Berich: 
Sau Remo, 23. Febr. 11 Uhr 50 Minuten 
‚ormittags. Das Befinden Sr. Kaiserl. und Koͤnigl. 
Hoheit des Kronprinzen während des gestrigen 
Tages war recht gut. Im üdrigen ist eine Ver⸗ 
anderung nicht eingetreten. 
Madenzie. Schrader. Krause. Hovell. 
v. Bergmann. Bramann. 
Berlin, 28. Feor. Der Bundesrath über⸗ 
wies den Gesetzentwurf, betr. die Erwerbs⸗ und 
Wirthschaftsgenossenschaften, den zuständigen Aus- 
chüssen, und stimmte dem Gesetzentwurfe über Ab⸗ 
inderung des Artikels 24 der Reichsverfassung — 
Einführung fünfjähriger Legislaturperioden — bei. 
Paris, 28. Febr. Die Deputirtenkammer 
hat die gebeimen Fonds in der von der Regierung 
geforderten Höhe mit 248 gegen 220 Stimmen 
bewilligt. Das Ministerium Tirard hat also gesiegt 
Ind bleidt vorlaufig im Amte — weil Floquet mit 
der Uebernahme der Regierung offenbar noch ein 
wenig warten möchte. 
Petersburg, 28. Febr. Die „Moskauer 
Zeitung“ veroffentlicht den wesentlichen Inhalt der 
russischen Note an Deutschland, Oesterreich und die 
Tuͤrkei. In derselben wird erklärt, daß die gegen⸗ 
värtigen Zustände eine Gefahr für den europäischen 
Frieden bdilden. Die Cabinette von Berlin und 
Wien werden eingeladen, dem Sultan anzurathen, 
den Prinzen Ferdinand für einen Usurpator zu er⸗ 
klaren und dessen Abdankung zu verlangen. Ruß- 
land verspricht, wenn Oesterreich den russischen 
Vorschlag gewissenhaft unterstütze, die Empfindlich⸗ 
keit Oefierreichs (7) berücksichtigen zu wollen. 
Petersburg, 28. Febr. Das Regierungs⸗ 
blati veröffentlicht ein Communiqusö, worin die Re⸗ 
gierung ihre Anschauungen über Bulgarien aus⸗ 
pricht. Nach einer näheren Ausführung wird be— 
jont, daß diese Erwägungen die Regierung von 
Anbeginn in der bulgarischen Krise geleitet und 
bewogen hätten, von Haus aus jeden Gedanken an 
die Ebentualität der Wiederherstellung der Gesetz— 
lichkeit in Bulgarien mit Hilfe der Gewalt abzulehnen. 
xür sie ecllion veranwortlich: F. X. Deme* 
Buxkin⸗Stofff, genügend zu einem ganzen 
Anzuge (3 Meter 30 Centimeter), reine Wolle und 
nadelferug zu m.7.75, Kammgarustoff, reine 
Wolle, nadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M. 
15.65, schwarzer Tuchstoff, reine Wolle, 
nadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M. 9.75 
jersenden direit an Privaie portofrei in's Haus Buxkin⸗ 
Fabrit⸗Depot Oettinger & Co., Frank furit 
. M. Muster⸗Collectionen reichhaltiaster Auswahl 
ereitwisliast franco 
C. Kanoldt's Tamarinden⸗ Con⸗ 
zerven, Tamarinden-Consitüren oder 
Tamar Indien, werden denn auch zur Zeit 
von den mieisten Apotheken in Schachteln a 6 
Stück zum Preise von 80 Pfg. sowie auch 
—V 
gehalten und als appelitliches, leicht und angenehm 
u nehmendes, unschädliches, ficher und schmerzlos 
Dirkendes Laxativ vom Publikum den bisher be⸗ 
annten, teils sehr widerlich schmeckenden, teils den 
Magen belästigenden Purgirmitteln, wie Ricinusol, 
Wiener Trank, Rhabarber, Faulbaumthee, Bitter⸗ 
wasser eic. des sehr angenehmen Geschmacks wegen 
norgezogen und gern genommen. 
Mailander 10 Lire -zLoose von 1866. Die 
aächste Ziehung findet am 16. März statt. Gegen 
Fen Coursveriust von ca. Mark 8,50 pro Stück 
ei der Ausloosung übernimmt das Bankhaus Carl 
Neuburger, Berlin, Französische Straße 18, die 
serung für eine Pramie von 40 Pfg. pro 
3tück.