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des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Jugberter An 3 erscheint wöchentlich funfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntagz2 mal wöͤchentlich mit rre
—2* mit 4 eitiger illustrirter Vehaee Daß Bioert loste vierieljahrich TA 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1.4 785 3 einschlie ßlich
lungsgeduhr. Die —— fur die Igespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 , bei außerpfaälzischen und solchen
auf welche die Erpedition Auskunft ertheilt, 16 , NReklamen 30 8. Bei Amaliger Einruckung wird nur dreimalige berechnte.
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1N.
Sonntag, 26. Februar 1888. — 23. Jahrg.
Deutsches Reich. *
sünchen, 22. Febr. Die beiden Gesttzent⸗
die „Pfälzischen Eisenbahnmen?
bh edeuah von Bahnen loka—
tredeutung in der Pfalz“ beschäftig ·
feits heute den Eisenbahn⸗Ausschuß und dürf ·
ir ster Tage auch ohne Schwierigkeiten das
Isn passiren. Im ersteren Gesetzentwurfe ge⸗
Hustet die lgl. Staotsregierung für ein Maxri⸗
ital von 2,840,000 Mk. einen jährlichen
trag in der Höhe von 4 pCt. bis zum 31.
et 1904. Vorgeschen ist dieses Kapital für
herung im Bahnhof Pirmasens 78,100 Mb;
brerung des Bahnhofs Landau
0 Mark; Werkstätten in Ludwigshafen
10 Mk.; Vergrößerung der Geleisaniage am
dgf Duͤrlheim 100, 000 Mi.; Bahnhof Eisen—
I32,000 Mk.; Güterschuppen in Hochstätten
—70— Verlegung des Bahnmeistersitzes 2520
Bahnmeisterdienstgebäͤnde am Babhnhof Marn
vd Dit. Es foigi dann: Hauptbahnhof
slautern (Herstellung der Bandagirwerlstätte,
des Güterschuppens und Ueberbauung des
imes) 26,468 Mi.; Station Lauterecken
insgebäude) 31,000 Mtk; Zentralweichen
zignalapparate 154,201 Mk; Personen;,
Nund Rangierbahnhof Neuftadt a. H.
342 Mk. Hiervon sind je 3 von den alten
Ader Ludwigs- und Maximaliansbahn und
A der Nordbahn beizuttragen. Für Vermehr⸗
3 Fahrmaterials (250 neue Güterwagen)
„0 Mark; für Einführung durchgehender
nu(sür 59 Lokomotiven, 210 Personen⸗,
in und Postwagen als Beemswagen auszu⸗
3 dann 267 Personen⸗ und bedeckle Güter⸗
wals Leitungswagen) 251,000 Mark; Ein⸗
Jder Gasbeleuchtung in den Personenwagen
0 Mk. Fur eine schmalspurige Lokalbahn
idwigshafen über Frankenthal nach Großkarl⸗
nhird im zweiten Gesetzentwurfe, unter gleichen
tlungen der Zinsertrag für ein Bau⸗ und
Miungskapital bis zu 998,000 Mk. garantirt;
iibe Lobalbahn von Rohrbach nach
Rgenmünster desgleichen 504,000 Mark.
UArt. 2 dieses Gescetzentwurfes ist die bauliche
shhrung dieser Lokalbahn ersi dann vorzunehmen,
Hder sür den Bahnbau und dessen Zug:hör
Grund und Boden kosten- und lastenfrei
heiden Gesellschaft zur Vecfügung gestellt
rdꝰ.
Rerlin, 23. Febr. Die Petitions-Kommission
ichslages beschloß heute mit 10 gegen7
Pen, eine Pention des Vereins gegen den
in im Saargebiete, welcher Ausdehnung der
letzlchen Bestimmungen gegen den Wucher,
anlung des gewerbsmaͤßig betriebenen Han⸗
landlichen Grundstücken und ein Verbot
kgentlich des oöͤffentlichen Verkaufs von Im—
ff üblichen unentgeltlichen Verabreichung
Getranke verlangt, dem Reichskanzler zur
— inwiefern gesetzgeberische Äbhilfe ange⸗
i, zu überweisen.
Reichstagskommission für den
odberkaaf betreffenden Antrag hat heute den
uoqh einem Vorschlag des Abg. Haupt in
Fassung angenommen: „Brod darf nur
amten Gewichtsgrößen von 2, 1, 112
m u. s. w. feilgehalten und verkauft wer⸗
muß dasselbe mit der Zahl des Gewichte
n Geschafts stempel des Bäckers, welcher e
zut, versehen sein. Das angegebene Ge—
wicht hat sich auf das Brod in frisch gebackenem
Zustande zu beziehen.“ Gegen diesen Antrag hatten
ich sehr entschieden die Abgeordneten Brömel,
Metzner und Siruckmann erklärt, weil durch den⸗
selben das Bäckereigewerbe ohne jeden Grund unter
zolizeiliche Kontrole gestellt werde. — Es wurde
ferner 8 74 in folgender Form angenommen:
„Die in 8 73 genannten Gewerbetreibenden haben
im Verkaufslokal bezw. beim Marktverkauf und
dausirhandel Waage und Gewicht bereit zu halten
und dem Käufer auf Erfordern das Brod vorzu⸗
wiegen“. 8 714 des Antrags Lohren, welcher die
Polizeikontrole üUber Buückereien und Verkaufsläden
einführen wollte, wurde abgelehnt. Ein Antrag,
die Ueberschreituung der Selbsttaxe in Strafe zu
nehmen, wurde ebenfalls abgelehnt, dagegen eine
Bestimmung eingefügt, wonach Zuwiderhandlungen
zegen die neuen 8 73, 730 und 74 nach 8 148
der Gewerbeordnung mit Geldstrafe bis 150 Marl
»der Haftstrafe bis vier Wochen bestraft werden.
Die Besorgnisse, welche das deuische Volk gerade
nn der letzten Zeit wieder um seinen geliebten
Kronprinzen hegen mußte, da namentlich pri⸗
vate Berichte aus San Remo sich über den Zustand
des hohen Kranken sehr ernst äußerten, werden
zurch neuerliche Meldungen aus der Umgebung
desselben etwas abgeschwächt. Wenigstens ist die
Dperationswunde am Halse nunmehr glücklich ver
seilt, bis auf die für das silberne Athmungsröhr⸗
hen bestimmie Oeffnung, auch Husten und Aus⸗
vurf treten weniger belästi jend auf und Schmerzen
mpfindet der Kronprinz überhaupt nicht, außerdem
ühlt er sich seit einigen Tagen wesentlich erleichtert.
deider hat aber die medicinische Wissenschaft den
vahren Charakter des im Halse wuchernden tück⸗
schen Leidens noch immer nicht zu erkennen ver⸗
nocht und so lange dies nicht geschieht, wird sich
zuch die bange Sorge in allen Volkskreisen um den
heuern Kaisersohn trotz der zur Zeit wieder etwas
zünstiger lautenden Nachrichten aus San Remo
nicht verscheuchen lassen. Was die seit einigen
Tagen coursirenden Gerüchte von einer Reise Kaiser
Wilhelms nach Remo anbelangt, so braucht es
vohl kaum einer besonderen Versicherung, daß die⸗
elben der Begründung entbehren, die Äerzte war⸗
den sicherlich gegen eine solche weite und zur jetzigen
Jahreszeit doppelt beschwerliche Fahrt ihr enischie
denes Veto einlegen. Moglich ist es jedoch immer-
jin, daß der greise Monarch in seiner erklärlichen
Zorge um den geliebten einzigen Sohn einem der—
utigen Wunsche, wenn auch nur ganz andeutungs-
weise, Ausdruck verliehen hat.
Ausland
Paris, 24. Febr. Die Zeitungen glauben
nicht, daß das gestrige Votum der Kammer, die
Stellbungedes Ministeriums erheblich be—
estigt, sondern ihm höchstens bis zur Annahme des
Budgets im Amte zu bleiben ermögliche., Nach
dem „Matin“ würde Tirard nach der Abstimmung
über das Budget eine größere Anleihe vorschlagen,
um das Gleichgewicht des Staatshaushalts herzu⸗
dellen. — Ein Telegramm Boulanger's an den
driegsminister exklärt, daß Boulanger allen Schrit⸗
en, die auf seine Wahl für die Kammer abzielten,
zänzlich fernstehe. — Dem „Gaulois“ zufolge isi
Brinz Louis Napoleon aus der italienischen KArmee
uusgetreten.
Loale und pfaͤlzische Nachrichten.
*St. Ingbert 26. Febr. Der am Miitt⸗
voch und Donnerstag in Speyer stattgehabt
Frühiahrssaatgutmarkte halte eine deiche Auvah
schöner Saatproben, besonders in Gerste, aufzu⸗
weisen. Es ist deßhalb für unsere pfälzischen Land⸗
wirthe um so ruhmender, daß gerade bei der Gersten⸗
prämiirung eine pfälzische Gerste, krotz der bedeu⸗
tenden Concurrenz, den ersten Preis errang.“ Es
varen namlich von außerhalb eingesandt?!slovakische
Berste, in Wien prämiirt, mährische, saächsische,
fränkische, niederbayerische und hessische Gerste. Den
weiten Preis erlhielt eine slovakische, den dritten
eine pfaälzische, den vierten eine fränkische, den
jünften eine pfälzische und den sechsten Preis eine
sachsische Gerste. Da die Prämiirung nach dem
Punklirungsverfahren vorgenommen wurde, so mußte
dieselbe eine durchaus objective sein, so daß von
einer Bevorzugung des einheimischen Productes
keine Rede sein konnte. Von allen Sachkundigen
wird ein entschiedener Fortschritt in der Produktion
zuter Braugerste in der Pfalz constatirt. Der Ver⸗
lauf an Saatgut gestaltete sich zu einem sehr leb⸗
haften, so daß die Veranstalter des Marktes mit
dem erzielten Erfolge sehr zufrieden sein dürfen.
— Blieskastel. In den Ausschuß des
Distriktsraths, für den Kanton Blieskastel
wurden“ am 22. nachstehende Herren gewählt:
Brengel, Wolfersheim, Höh, Höhof, Ritter, Herbitz⸗
heim, Simon, Reinheim, Noethlichs, Wörschweiler,
und Buschmann, Bebelsheim.
— Erbach, 22. Febr. Die Bergleuie Wein⸗
zärtner und Georg Joseph Simon von hier
wurden in der Grube „Heinitz“ durch herabfallende
Felsen schwer beschädigt. Beide erhielten Verletz⸗
ungen des Rückgrates, der eine noch dazu am
Kopfe, der andere am Arm. Au ihrem Aufkommen
wird gezweifelt. Das Unglück ist um so bedauer⸗
licher, da Beide Familienväter sind.
— Der Reischerverein zur Erbauung
einer Protestationstirche in Speyer'! hat gegen⸗
wärtig einen Vermögensstand von 605,253 Mark
die Vermehrung im Jahre 1887 bettug 27,282 Mt.
Mit dem Bau der Kirche soll erst begonnen werden,
wenn die Bausumme von 700,000 Mark bei—
sammen isss.
Vermischtes.
FFrankfurt, 24. Febr. Gestern kam eine
größere Anzahl Württe mberger aus dem Amts⸗
gericht Rottweil, welche nach Amerika (Massachussets)
auswandern, hier durch .
F Mainz, 24. Febr. Der Schnellzug Nr.
54 von Bingen nach Frankfurt erlitt gestern Äbend
unweit Mombach einen Bandagenbruch an
einem gutbesetzten Wagen. Es gelang ziemlich
rasch, den Zug zu siellen, sodaß Niemand verletzt
wurde, obgleich der betreffende Wagen schließlich
auch aus den Schienen sprang.“ Der Zug selbst
xlitt etwa einstündige Verspätung.—Heule früh
hatten wit wieder 8 Grad Kalte.
7 Gestern! Abend“ fand, nach der „Straßb.
Post“, im Gesellschaftshause in Straßburg zu
zu Ehren des von dort scheidenden Professors Dr.
Brentano ein Abschiedscommers statt.
—fMülhausen, 22. Febr. Heute ist hier
die officielle Nachricht eingetroffen/ daß vom kuͤnf-
ligen Herbst an der Unferräüchtt an der Che—
mieschule und an der Spinn⸗und Webe⸗
schule in deutscher Sprache ertheilt werden muß.
Zur Ueberwachung wird ein Inspector angestellt.
Die Nachricht wirkt hier in den betreffenden Kreisen
zanz niederschmetiernd, da man auf eine allmäh⸗
lichere Einführung der deutschen Sprache gehofft hatte.
F Der Juhiusthurm in Spandau:
Nahezu tausend Centner Gold, in genauer Angab