nach 123 Jahre alt ist. Derfelbe sollte vor
zem behufs Feststellung eines Familiennamens
q das konigliche Distriktsamt in Tremessen ver⸗
nen werden, doch war er nicht mehr vernehm ˖
atig weil er schon sehr an Geistesschwäche
Hean darf wohl annehmen, daß Wapniarek
—E— der älteste in Deutschland lebende
'nsch ist.
en is 26. Februar. In der Citadelle von
hee krug sich gestern ein Unglückssall mit bedauer⸗
n Folgen zu. Ein Soldat vom 43. Regiment
* aus Versehen scharf geladen; beim Exercieren
J r der Schuß los und verwundete einen anderen
alen am Kopfe schwer. Als der Hauptmunn
in Iblan dies sah, erregte er fich dergestalt, daß
* sofort umfiel und tot war; eine Adergeschwulst,
u welcher er seit längeter Ziit litt, war geborsten
in hatte so den augenblicklichen Tod herbeige⸗
wet,.“ Um Abend machte jener Soldat einen
nsbstmordversuch, der aber vereitelt wurde.
17 Wilson, der jetzt mit bangem Herzen des
heilsspruches harrende Schwiegersohn des ehe⸗
98 Präͤsidenten Grevy, hat für die Dauer
un.zProzesses einen ganz abgelegenen Flügel
— Hauses bezogen; Zer verkehrt weder mit
er Gattin, noch mit seinen Schwiegereltern.
ritse Absperung hat ihren Grund darin, daß Ma⸗
kne Wilson öffentlich erkllärte, wenn das Gericht
mnen Gatten schuldig spreche, wolle sie sich von
itn scheiden lassen. Diese Äbsicht nun, „die Treue
RWeibes von dem Spruche der Richter abhängig
nachen,“ hat den braven Wilson tief gekräntt
der erllärte, wie immer auch der Ausgang seines
wozesses sein würde, das Zusammenleben mit seiner
itiin nicht wieder aufzunehmen. Der alte Grevy
nestheils führt seinen Freunden gegenüber bittere
Jage, daß weder sein Sohn, noch dessen Beamte
. über die Phasen des Prozesses auf dem Laufen⸗
erhalten, und daß er wie jeder andere auf die
ichte der Journale angewiesen sei.
4FeGEin originelles Gaunerstückchen
urde dieser Tage in Odessa verübt. Am ganzen
per zitlernd irat ein junger Mann schwankenden
rittes in eine Apothetke ein, in der eben nur
Gehilfe zugegen war, und wies stumm bald
uj seinen Hals, bald auf die Brust, dann stürzte
bplötzlich zu Boden mit dem Rufe: „Um's Him ˖
ins willen schnell Gegengift!“ Er wand und
ummte sich am Boden liegend, und flehte um
gengift, er habe sich vergiftet, Der Apotheker⸗
chilfe verlor den Kopf, stürzte auf die Straße
zaus und zu dem im Nebenhause wohnenden
cit. Als er mit demselben zurückkehrte, mußte
n Kranke wohl schon genesen sein, denn er war
dem Laden verschwunden. Die Ladenkasse auch.
4 Der englische Tronfolger, Prinz
wbert von Wales, feiert bekanntlich am 10.
mirz in London seine silberne Hochzeit. Wie ver⸗
auttet soll an diesem Tage auch die Verlobung des
nesten Sohnes des Prinzen mit Prinzessin Alexandra
zün Griechenland und der ältesten Tochter des
ninzen mit dem Herzog von Sparta (Kronprinz
Griechenland) feierlich proklamirt werden. Der
inz steht gegenwärtig im 47. Lebensjahre, seine
zttin Alerandra, die Tochter des Königs Christian
o · von Dänemarck. ist 43 Jahre alt. Der älteste
nihn, Prinz Albert Viktor, ist am 8. Januar
vab4, seine Braut, Prinzessin Alexandra, am 30.
Agust 1870 geboren. Die älteste Tochter des
zuünzen von Wales, Prinzessin Louise, ist am 20.
u uat 1807 und deren Bräutigam, der Kron
on Constantin, Herzog von Sparta am 2. Aua.
48 geboren.
In Dublin fand in der Nacht zum 27.
»entsetzliche Brandkatastrophe
In einem großen, zumeist von armen Leulen
Inten Hause kam kurz nach Mitternacht Feuer
Ausbruche, das sich mit solcher Raschheit ver⸗
w tete, daß alsbald das ganze Gebäude in hellen
anmen stand. Die aus dem Schlafe gescheuchten
rtsonen verloren den Kopf, sie ahnten gar nicht,
groß die Gefahr für ihr Leben, und suchten
aen Hausrath und Werthgegenstände zusammen
ffen, indeß die Treppen krachend einstürzten.
war es zu spät, an eine Rettung zu denken.
dem Feuermeer drangen verzweifelte Rufe,
n erschienen mit brennenden Haaren an den
en, ihre Kinder hoch in den Händen haltend,
eselben dann, in der Hoffnung sie vor dem
ode zu retten, hinabzuwerfen. Die grauen⸗
ten Schreceensszenen spielten sich ab. Als
Haus krachend zusammenstürzte, wor es zum
jeuergrabe für fünfzehn Personen ge—⸗
borden; ebenso viele wurden getödtet, oder schwer
erletzt, als sie, um sich vor den Flammen zu
etten, auf die Straße sprangen. Die Meisten
lieben mit zerschmetterten Gliedern auf dem Platze
iegen. Die Verbrannten find zumeist Frauen und
kinder, auch ein Kranker, der hilflos in seinem
zette gelassen wurde, ging zu Grunde.
Die längste Trambahn der Welt ver⸗
oticht diejenige zu werden, welche eine Anzahl von
„tädten unweit Buenos Ayres in SädAmerika
jerbinden soll; diese Bahn wird 200 Meilen lang
ind es sollen (begreiflicher Weise) auch Schlaf—
vagen auf der Strecke laufen. Als bewegende
rdraft werden Pferde zur Verwendung kommen, da
ieselben doct dillig, die Kohlen aber theuer sind
die Schlafwagen und sonstigen Ausrüstungsgegen⸗
sände liefert eine Firma in Philadelphia. Die
Vagen sind eigener Art: 18 Fuß lang mit je 4
Zeulen versehen, welche zusammengerollt werden
önnen, wenn sie nicht benutzt werden. Außerdem
ind Waschbecken ꝛc. ꝛc. vorhanden. Die übrigen
jahrzeuge umfassen vier zweistöckige, offene Wagen,
wanzig Plattformwagen, sechs Eiswagen, vier
zefiügel- und acht Schlachtviehwagen, sowie zwei
rhrbare Kräne zum Heben schwerer Lasten und
ndlich zweihundert Kastenwagen.
4 John Jacob Astor, der bekannte viel⸗
ache Mitklionar, hat dem New-⸗NYorker
Netropolitan Kunst⸗Museum die Spitzensammlung
einer kürzlich verstorbenen Gemahlin zum Geschenk
emacht. Die aus 70 Stück bestehende Sammlung,
um größten Theile aus Frankreich und Italien
sammend, hat einen Werth von 40,000 Doll.
FKleine Vergeßlichkeit. Man schreibt dem
Kl. J.“ aus New⸗York: Vor einigen Mo—
iaten wurde ein Beamter der Seemannsunion in
dew⸗ York von einem Matrosen in den Unterleib
eschossen. Die Kugel hatte den Magen und die
ringeweide durchbohrt die Aerzte Senn, Allen,
!ood und Scolland schniiten dem Verwundten den
Bauch auf, fügten die verletzten Theile nach ge⸗
öriger Reinigung zusammen und nähten schließlich
»ie Bauchwand wieder zu. Der Operirte starb
iber trotzdem wenige Stunden nachher und zwar
vurde der Tod durch einen faustgrozen Schwamm
erursacht, welchen die Aerzte in der Bauchhöhle
atten liegen lassen und der dort von dem die
intliche Sektion der Leiche vornehmenden Dr—
Schmitt vorgefunden wurde.
F(GMerkwürdig.) Saß neulich ein trunk⸗
ind ehrenfester Mann im Kreise der abendlichen
henossen. Er hatte sich zur leiblichen Stärkung
inen Fisch bereiten lassen, der ihm sichtlich schmeckte.
Als er nun den letzten Bissen mit einem tiefem—
yfundenen Schluck hinabgespült hatte, sah er schweig⸗
am und nachdenklich, wie es seine Art ist, eine
Weile auf sein Glas und that dann den gewich—
igen Ausspruch: „Es ist doch merkwerdig, wie
ein Thier, was sein Lebtag nichts getrunken haf
als Wasser, hinterher doch so schmecken kann!“
Gemeinnütziges.
Fleckwasser für alle Stoffe, durch dessen
Anwendung selbst die zartesten Farben nicht ver⸗
indert werden, bereitet man auf folgende Weise:
34 Gramm gereinigtes Terpentinöl. 1,57 Gramm
söchst fein rectificirter Weingeist und eben soviel
z„chwefeläther mit 15 Tropfen Citronenöl gut zu⸗
ammengeschüttelt und dann in einer verschlossenen
Flasche aufbewahrt. Bei Anwendung desselben be⸗
euchtet man die Flecke damit, ebenso auch ein Lösch⸗
sapier und reibt mit letzterem diese aus.
Nutzzendes Kalkanstrichs anden Obst—⸗
»äumen. Der Kalkanstrich schützt die damit be⸗
zandelten Theile gegen Kälte, zerstört einen großen
Theil der darauf lebenden JInsekten, reinigt von
Noosen und Flechten und schützt die jungen Bäume,
esonders wenn man der Kalkmilch etwas Abtritt⸗
ünger oder Blut beimengt, gegen Hasenfraß. Durch
ortgesetzte Anwendung dieses Kalkanstrichs verhindert
nan das Auftreten der so außerordentlich schädlichen
Schildläuse; gegen die Blutlaus hat derselbe je—
och keine Wirkung. Während das Anstreichen der
Zäume im Herbste sehr nützlich ist, hat der Kalk⸗
instrich im Frühjahre manche Nachtheile zur Folge.
B. werden dadurch die Poren der Rinde an den
Stämmen verschlofsen, so daß die Luftströmungen
yon innen nach außen, oder umgekehrt, erschwert
verden.
Ueber den Anstrich von Bienenwoh—⸗
rungen. In Deutschland werden die Bienen-
töcke mit besonderer Vorliebe dunkelgrün, auch braun
der blau angestrichen. Beobachtungen haben aber
ergeben, daß die grünen und blauen Farben in
Bezug auf Entwickelung und Honigertrag der Volker
von schadigendem Einflusse sind. Wie überhaubt
dei allen dunklen Farben, wird bei den dunkel ⸗
grün angestrichenen Stöcken im Frühjahr die sie
umgebende Luft durch die Sonuenstrahlen unver⸗
zältnißmäßig erwärmt. In Folge dessen werden
die Bienen herausgelockt und zum Ausfluge veran⸗
laßt. Da die freie Luft aber noch zu kühl ist, so
jehen viele von den ausgeflogenen Bienen durch
rẽrstarrung zu Grunde. Im Sommer leiden die
Bienen in dunkel angestrichenen Wohnungen unter
großer Hitze, liegen deßhalb in den heißen Mittags⸗
junden müßig und lassen die beste Tragzeit unbe⸗
autzt vorübergehen. Bei weißem,. hellgrauem oder
ichtgelbem Änstrich ist dies weniger der Fall.
leberhaupt sollte man bei Anlage eines Bienen⸗
tandes darauf bedacht sein, daß die Stöcke unter
chattige Baume zu stehen kommen. —
Marktberichte.
Homburg, 20. Februar. (Fruchtmittelpreis und Bik⸗
uaũenmarkt, Weizen O M. O pf., Korn 7M. — Pf.
Spelzlern — M. — Pf. Speiz O M. — Pf., Gerfte
dreihige O M. — Pf., Gecste Lreihige dO M.- Pf,
dafere7 M. 30 pfra Mischfrucht d M. — ppf., Erbsen
oM. — Pf. Wicken 0 M. — Pf. Bohnen 0 M.,
7 EFf.. Kartoffeln 2 M. 60 Pf., —E Pfund
30 Ps. Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch — Pf.
Rindfleisch 40 Pf. Kalbfleisch 40 Pf. Hammelfleisch — Pf.
Schweinefleisch 50 Pf. Butter 1 Pfund 1M. — pf.
Zweibrücken, 1. März. (Fruchtmittelpreis und Vik.
ualienmarkt.) Weizen O M., — Pf. Korn 0 M. — Pf.
Berste zweireihige d M. — Pf., vierreihige d M. — Pf.
Spelz d M. — Pf., Spelzlern — M. — Pf., Dinkel
— wi. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Hafer 0 M.
— Pf., Erbsen d M. — Pf. Wicken 0O M — Pf,
deuß M. 80 Pf., Stroh J.Qual. 2 M. 70 Pf., II. Qual.
2M. 40 Pf., Kartoffeln 2 M. 60 Pf., Weißbrod 1/2 Kilo
50 Pf., Kornbrod 3 Kilo 60 Pf. Gemischtbrod 83 Kilo
75 ppf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual.
50 Pf. 11 Qual. 44 Pf., Kalbfleisch 44 Pf., Hammel⸗
leisch 50 Pf., Schweinefleisch 50 Pf. Wein WLiter 80 Pf.
Bier 1 Liter 24 Pf., Butter */s Kilogr. 0 M. 985 Pi.
Neueste Nachrichten.
Muünchen, 1. Marz. Der Militäretat für
das Jahr 1888489 soll dem Landtage noch vor
Ostern vorgelegt und noch in laufender Session
erledigt werden, sodaß eine Sommersession wegfiele.
Das pfälzische Hypothekengesetz ist heute der
stammer zugegangen und zur Vorberathung einem
Ausschuß überwiesen warden.
Berlin, 1. März. Nach der „Nat. Ztig.“
st Professor Waldeyer heute früh von hier nach
San Remo abgereist, um nochmals den Auswurf
des Kronprinzen zu untersuchen. Demselben Blatte
wird aus?;San Remo gemeldet, der Kronprinz
habe in der letzten Nacht besser geschlafen, der
Auswurf sei geringer, auch die Verdauungsstörung
sei gehoben. Der Kronprinz, der heute Vormittag
aufstand, füylte sich deshalb wohler und frischer.
Paris 1. Maärz. Laut der heute erfolgten
Urtheilverkündigung ist Wil son zu zwei Jahren
Hefängnis, 3000 Fr. Geldbuße und zu fünfjährigem
LBerlust der politischen und der hürgerlichen Rechte,
Kibaudegau zu acht Monaten, Dubre uil zu
pier Monaten und Hebert zu einem Monat Ge⸗
fängnis verurtheilt worden. Frau Rattazzi
wurde freigesprochen.
Aus China, 24. Febr. Ein schweres Un⸗
zlück ereignete sich bei den zur Eindämmung des
Hoang;ho vorgenommenen Arbeiten. 2000 aus
Bambus gebaute Fahrzeuge waren mit Steinen
»eladen worden, um den Lauf des Waossers zu
semmen. Als sie in den Fluß hinaus fuhren,
vurden sie von dem wilden Strom erfaßt und
zingen sämmtlich unter. Drei Mandarinen und
1000 Kulis ertrauken. Die Arbeiten an dem
Flusse bestehen namentlich im Ausfüllen der Durch⸗
druchsstellen, in Verstärkung der Ufer, Erweiterung
und Tieferlegung des Canals, Ausgrabung paral⸗
es⸗er Kanäle und Abschneidung der Stromwindungen.
Prote Ascher Gottesdienst.
Foppeg den 4. —3— Vorm. 10 Uhr Text
Luca IL, IM-28, Lied 5533.
F Nachmittaas 2 Uhr Christenlehre.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetz
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