Full text: St. Ingberter Anzeiger

r Der derischen Sprache wird in 
Spanien immer mehr Aufmerksamk it geschenlt; 
aachdem sie ehemals nur in aristokratischen und 
gelehrte Kreise drang, wird fie jetzt fleißig von 
daufleuten und überhaupt von der böheren Mittel 
llasse studirt. Der außtzerordentliche Andrang zu 
ju der von Hermann Berg gratis gegebenen Klasse 
m Madrider Ateneo ist ein Beleg davon: statt 
wie in früheren Jahren einige zwanzig haben fich, 
wie die Weserzeitung konstatirt, für dieses Winter⸗ 
semefter weit uͤber hundert Schüler eingeschrieben. 
Aehnlich geht es den ebenfalls gratis erdffneten 
ʒeutschen Kursen in den Vereinen Fomento de las 
Artes, Circulo Mercantil, Casino Militar uad der 
Frauenbildungtanstalt, Ensennanza Libre. 
Wie aus Lembera gemeldet wird, gehen 
sahlteiche russische Studenten in Folge der 
Schließung mehrerer russischer Hochschulen in's 
Ausland, namentlich nach der Schweiz. Wegen 
der juüngsten Exzesse in Moskau, Odessa, Charkow, 
Petersburg u. s. w. wurden bereits weit über 100 
Studenten verschidt. 
Petersburg, 29. Tez. Ueber die Zatzl 
der nach Sibirien verschickten und von dort eut ⸗ 
lohenen Arrestanten verdffentlicht die „Petersb. 
disiok“ folgende Daten: Zum 1. Januar 1886 
nuͤßten sich laut Arrestanten-Verzeichnißß in den 
Bouvernemenis Irkutst und Jenisseisk und im 
DZebiet von Jakufsk über 110,000 Verschicte be 
finden, während nur 42,000 Personen an Ort 
ind Stelle vorhanden, 20,000 Personen auf Grund 
hnen ausgestellter Atteste auf Arbeit ausgegangen 
und 48, 000 Personen oder 45 pCt. der Gesammt⸗ 
jahl verschollen waren. In Westsibirien ist der 
Hrozentsatz der flüchtigen Arrestanten noch größer, 
indem die letzte dort vorgenommene Zählung er⸗ 
Jjeben hat, daß nar 838 pCt. der Verschickten sich 
in ihrem Bestimmungsort befinden, während 67 
bCi. verschollen sind. 
fVon der Familie Gurko. Ein eigen⸗ 
„ümliches Licht auf die in Rußland herrschenden 
herhältnisse werfen zwei Vorfälle, die sich dor 
inigen Tagen in Warschau errignet haben. Die 
Jattin des Generals Gurko, der bekanntlich kom⸗ 
nandirender General in Warschau ist, trat in das 
3. wölbe eines hier seit Jahren etablirten franzö⸗ 
ijchen Blumenhaändlers und redete demselben in 
ussischer Sprache an. Der Kanfmann entschuldigte 
ich höflich, daß er nur sehr wenig russisch verstehe 
ind nur franzosisch spreche. Auch das Polnische 
ede ich nicht geläufig!“ fügte der Franzose hinzu. 
die Generalimn verließz entrüstet den Laden, der am 
ächsten Tage volizeilich gesperrt wurde. Der 
Franzose, lief zu seinem Konsul, wurde aber von 
emselben nicht vorgelassen. Er schrieb hierauf nach 
Zetersburg an die Botschaft und bald erging von 
Zetersburg die telegraphische Weisung nach Warschau, 
3 solle das Gewölbe des Franzosen sofort wieder 
eöffnet werden. Der Kommandirende mußte sich 
berdies zuz Bezahlung einer angemessenen Ent⸗ 
chädigung bequemen. — Ein anderes Mitglied der 
Famlile Gurko verlangte von einer Firma Waaren, 
eren Bezahlung später erfolgen sollte. Da das 
m Gewoͤlbe anwesende Ladenmädchen den best mm⸗ 
en Auftrag hatte, Waaren nur gegen baare Be— 
ahlung zu verkaufen, so verweigerte sie die Aus- 
olgung der Waaren. Wenige Stunden darauf 
vurde das Mädchen verhaftet. 
r7 Newyork, 26. Dez. Das verunglückte 
zroße Floß ist von dem Regieruugsdampfer 
Enterprise“ aufgefunden worden und zwar füdlich 
jon derjenigen Linie, welche die transatlantischen 
dampfer zu befahren pflegen. Das Floß war 
useinandergebrochen und der Dampfer fuhr lang- 
am 6 Stunden lang durch eine Masse schwimmenden 
Zolzes. Eine Gefahr für die Schifffahrt soll nicht 
nehr vorhanden sein. — Die gesammte Einwande⸗ 
rung in diesem Jahre ist nicht so groß. als man 
im Sommer erwartete, zu welcher Zeit man ein 
kinwanderung von 800 000 Personen rechnete. 
Im Ganzen sind, der Daily News“ zufolge, in den 
I11 Monaten dieses Jahres 486,660 Personen in 
den Vereinigten Staaten eingewandert gegen 865,453 
in derselben Periode des vorigen Jahres. Eim 
tarke Zunahme hat namentlich in der Einwande 
rung von Großbritannien stattgefunden (171,000 
zegen 120,000 in derselben Periode des vorigen 
Jahres.) Dann kommen Deutschland mit übe 
106,000, Norwegen, Schweden und Däncmark mu 
76,000 und Itialien mit 42,000, welche Länder 
rine starke Zunahme aufweisen, während Rußland 
mit 24,000 sich gleich geblieben ist. — 
7 Auch ein Weihnachtsgeschenk. Einem 
an schlechten Witzen der besten Sorte verschwende— 
rischen, sonst aber höchst geizigen Rentier verehrten 
seine „guten Freunde“ zu Weihnachten ein Buch ir 
dessen Einbanddecke in Gold gepreßt zu lesen war 
Knickers Umgang mit Menschen.“ 
4 Kriegsbereitschaft. ‚ Kanzleiraht 
Vater von vier unbegebenen Toöͤchlern): Also, 
inder, ich habe Euch eine wichtige Mittheilua 
zu machen! Der Herr Hauptmann Müller wird 
heut' Abend seine Aufwartung machen. Derselb 
scheint ernstlich Sturm laufen zu wollen, es wird 
daher gut sein, wenn Ihr die nöthigen Vorbereci 
ungen trefft — Die jüngste Tochter (Backfisch) 
Aber Papa, Du wirst uns doch nicht alle Vien 
auf einmal ins Treffen führen? Es würde der 
heren Hauptmann doch sicher weit mehr imponieren 
venn Du ihm zuerst die Linie, dann die Land 
wehr, darauf die Ersatzreserve und schließlich erf 
den Landsturm entgegenführtest, wie dies bein 
Militär Sitte ist. F 
Gestorben: in Landau Johannes Schloß, 
J. a., und Ph. Ulßhöfer, Wwe., 84 J. a.; 
Kaiserslautern Maria Bergner, geb. Zick, 46 8 
und Job. Jos. Müller, 29 J. a. 
——et — — 
e Abend 
7 ⸗ 
Tanzmusik 
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Imm Aus verlcaus 
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Zu haden ber den Herren; J. Rickel, Cond. Sct. Ingberti: 
P. Hauck. Blidweiler; F. Kroher, Blieskastel; J. Jäger, Con⸗ 
znorei, Homburg: Geschw. Hahne, Schnapha ch. 
Fäur Fabrikanten. 
verzeichnisso 
ür in Fabriken beschäftiglen jugendlinen Arbeiler 
8 138 Mps. 3 der GewerheO⸗dnung) 
442 
n ver Buchdruckrei Demen 
Gestützt auf das Vertranen, 
xelches unserem Anker⸗Pain⸗Er⸗ 
deller seit ea. 20 Jahren entgegen 
zebracht wird, glauben wir hierdurch 
auch Jene zu einem Versuch einladen 
zu dürfen, welche dieses beliebte Haus⸗ 
mittel noch nicht kennen. Es ist kein 
Beheimmittel, sondern ein streug 
reelies, sachgemutz zusammengesetztes 
Praͤparat, das mit Recht allen Gicht⸗ 
und Rheumatismus⸗Leidenden als 
zurchaus zuverlässig empfohlen zu 
verden verdient. ver beste Beweis 
dafür, daß dieses Mittel volles Ver⸗ 
trauen verdient, liegt wol darin, daß 
viele Kranke, nachdem ˖sie andere 
pomphaft angepriesene Heilmittel ver⸗ 
ucht, doch wieder zum altbewüährten 
Pain⸗Erxpeller greifen. Sie haben 
sich eben durch Vergleich davon über⸗ 
zeugt, daß sowol rheumatische Schmer⸗ 
zen, wie Gliederreißen ec. als auch 
uhne gopft und Ruͤdenschmerzen 
Seitenstiche re. am sichersten —** 
krpeller⸗ Einreibungen verschwinden. 
Der billige Preis von 860 Pig. bezw. 
Mk, ermöglicht auch Unbemittelten 
ie Anschaffung, eben wie zahllose 
Erfolge dafür bürgen, daß das Geld 
aicht unnütz ausgegeben wird. Man 
hüte sich vor schädlicsen Nachahmungen 
und nehme nur Pain-Expeller mit 
der Marke Anler als echt an. 
Vorrätig in den meisten Apotheken, 
Hdaupt⸗ Depot: Marien⸗-Apotheke in 
Nürnberg. Nähere Auskunft erteilen: 
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X 
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ig 25 Liter 
Milch 
u Tageztyreisen abzugeben. 
IX 
Der obere Stock im Chandon'scheu 
dause ist auch getrennt, in zwei Wob⸗ 
ungen, zu vermiethen.. 
Karl Hofmann. 
— — — 
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Jung & Horsi 
Am Sylbester Abend 
Tanzmusik 
bei 
Veter Schweitzer 
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o0o0ooot 
i Montag — 
2 Janmar findet flati 
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ung der Zwieseler 
kath. Kirchenban⸗Geld⸗ 
Folterie 
ohmnme Verscehuhb! 
100,000 Mk baar Ges d 
Loose à 2Mk. sind zu haben be 
der Generalagentur A. & B. 
Schuler in München, 
der Haupt-Agentur für die 
Pfalz Peter Rixius in 
Ludwigshafen a. Rh., 
sowie allen durch Plakate be⸗ 
zeichneten Verkaufsstellen.“ 
700000 
Finnen, 
Rothe des 
Hosionta und 
der Hunde 
deseitiot nd 
—2 72* 
an 
—XEV— 
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Hiezu Illusürirtes S 
tag blatt“ Nr. I.