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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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der St Zugeer —e erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag Donnerstag⸗ Samstag und Sonntag; 2 mal wöochentlich mit y
h.au und Sonntags mit achtseitiger illustrirter Beiuage. Dae Blau kostet vierteljahrlich 1460 4 euschließlich Tragerlohn; durch die Post berogen 1AM 75 3 einschlie ßlich
IJ Zustellungsgeduhr. Die ——— fur die pene Varmondzeile oder deren Raum betragt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen
auf welche die duion Anstunst eriheili 18 . Neklamen 30 8. Bei Amaliger Einrudung wird nur dreimalige berechnet.
F 5 7.
Montag, 19. März 1888.
23. Jahrg.
Deutsches Reich.
ch Berlin, 17. Marz- Kealser Friedrich hat die.
0 nigen landes herrlichen Rechte, welche durch den
od, des Kaisers Wilhelm in der Machtbefugnis
laiserlichen Statthalters in Elsaß Lothringen
loschen waren, von neuem bestatigt. Ebenso hat
F wiser Friedrich eine überaus warmgefaßte Procla⸗
Bation an die Bevblterung von Elsaß⸗Lothringen
lagetlossen, die voraussichtlich morgen im Reichslande
erdffentlicht werden wird.
— Berlin, 17. März. Der Kanzler hatte,
roß des nne der Nerzte, die Absicht, gestern
In der Teichenfeier sich zu betheiligen, erft ein
ez igenhandiges Schreiben der aen e be⸗
wog ihn dazu, worin sie betonte, daß fie gewisser⸗
— 53 hadeaen Kaisers er⸗
—2 anzler bitte, von der Bethei⸗
Pegung abzustehen; fie habe die ehe ee *
ean an Sinne des Kaisers Wilhelm mit dieser
General Graf Blumenthal, de
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Nhanditende General des vierten
am Generalfeldmarschall ernannt worden.
Wye Ernennung voslzog sich für den hochverdienten
— eerführer in besonders auszeichnender Weise
u n 8 Kaiser Friedrich seinen eigenen
akarschallstab übersandte, mit der Bitte, der
— 8 moͤge diesen Stab so lange g
arn aene sr ihn fertiggestellt sein werde.
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⸗ en Armee, d
*— Maͤrz 1873 wurde er zu dieser Wur
er Mit Kaiser Friedrich verbinden den greisen
eneral besondere Erinnerangen. denn bekanntli
a var v. Blumenthal Generalstabschef der 8 8
ynaligen Kronprinzen von Preußen im Kriege v
nis66 befeyligien zwei E
—2 Armee und ebenso fungirte
eutsch⸗ französischen Kriege als
—— der unter dem Oberbefehl des eden
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Niudaezechneles geleistei. athel ganz
Ausland.
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d reee erhꝑ et wegen der Betheiligung
— qe ausstellung ein erregter
an Paris, 17. M
.März.
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ps ist an Stelle des Generals Bou⸗
Idn der General Warnet ernannt word
arnet war bis jetzt Befehlshab ge 1 Doe
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Ictzoulanger — gegen den Generat
hu Petersburg, 17. Me i
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zurer offentlichen Meinung der russisch
ogceise und in der russischen Pre —
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hen welchen man irrtü
zucherweise eine Schwaͤchung der St ann
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zanzlers und d i de e
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uffassungen wächt di Ihange nit diesen irrigen
n o ao Begeisterung fur des Kaisers
aen de ußland zusehends; die „Nowoje
— —
oͤglich zu einem —XX i eer wo
zrussischen Handels
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müsse. Nie war Kaiser Friedrich als gge
zrinz so volksthümlich und beliebt in Rußland wie
etzt, da man ihm fäalschlich eine Politik zuschreibt.
velche gegen den Fürsten Bismarck gerichtet wäre
ind mi den großen Ueberlieferungen aus der Zeit
des Kaisers Wilhelm bräche.
⸗Sit. Ingbert, 19. Marz. Je mehr wir
uns Fruhlings⸗Anfang nähern, um so winterlicher
geflaliet sich die Witterung. Heute ist die Land⸗
schaft wieder mit einer dichten Schneedecke über-
zogen, und wenn es so fort schneit, wie heute des
Vormittag über, so muß der Wagen bald wieder
dem Schlitten weichen.
*Sit. Ingbert, 19. März. Der heutigen
Nummer dieses Blattes legen wir ein illustrirtes
Fedenkblatt der Beifetzungsfeier Sr. Maj.
des Kaisers Wilhelm bei.
DIxheim, 17. März. Ein schred⸗
licher Unglücks fall kam heute Nachmittag hier
hor. In der Nähe des Ortes am Thalwege be⸗
indet sich eine Sandgrube, die trotz allen Verbotes
doch stets in Gebrauch genommen wurde. Mehrere
Zinder und Erwachsene suchten Sand loszulösen,
As das Gestein sich zu lösen begann. Bei Ent-
zeckung der Gefahr konnten sich schnell noch einige
rellen, doch ein u8jähriger junger Mensch
aind ein Knäbchen von 6 Jahren wurden
durch die herabfallenden Steine sofort getöodtet.
Die Theilnahme an dem bedauerlichen Unglucsfalle
ist eine allgemeine und dieser giebt uns die Mahnung,
doch ja solche gefährlichen Stellen zu meiden.
—Speyer, 15. März. (Prüfung der Ein⸗
ahrig⸗Freiwilligen). Sämmiliche drei Kandidaten,
—XV
auf Grund ihrer schriftlichen Arbeiten zur mund⸗
lichen Prufung heuie zugelassen. Bestanden hat
leiner. Ep. 3)
Vermischtes.
pMunchen, 18. März. Der k. Seminar-
Inspektor an der Lehrerbildungsanstalt in Spey er,
Dr. Aug. Kittel, wurde, seiner Bitte ent⸗
prechend, wegen körperlichen Leidens in den
hauernden Ruhestand versetzt und der k. Seminar ⸗
ehrerer am Schullehrerseminar Freising Dr. Misch.
zeistbeck zumek. Seminarinspektor an der
dehrerbildungsanstalt Speyer in Eutsprechung der
Bitte des Genannten ernannt.
Trier, 15. Maärz. Heute Nacht ssarb der
iltesse Bürger unserer Stadt in dem seltenen Alter
von nahezu 103 Jahren. Der Verblichene erfreute
ich bis zu seinem Ende einer außergewöhnlichen
Rüstigkeit.
78. W. Raiffeisen F. Nach langem
chwerem Leiden ist am veiflossenen Sonntag Mit⸗
ag zu Heddersdorf bei Neuwied Bürgermeister
Raiffeisen, der Begründer der bekannten Raiffeisen'
schen Darlehenskassen, im 70. Lebentjahre ver-
chieden.
Berlin. Ganz außerordentlich hoch waren
diesmal die Preise für Fenster oder Plätze an
Stellen zur Besichtigungsnahme des kaiserlichen Bei⸗
etzungszuges. Untier den Linden wurden für einen
Fensterplaz im dritten Stock 100 M., für ein
sanzes Fenster 8300 M. und mehr gezahlt. Fur
wei Fensterplätze im Cafs Bauer wurden hbereitk
m Mittwoch 280 M. vergeblich geboten. Einem
daden⸗Inhaber wurden für sein Schaufenster 2000
Mark gezahlt, einem anderen sür jeden Platßz am
Schaufensier 360 M. — Von dem Massen⸗ Verkehr
Anler den Linden giebt ein beredtes Vild der Um⸗
tand, daß Cafsée Bager am verflossenen Montag
die größte Tages Einnahme seit dem Bestehen des
Locals hatte, dieselbe belief sich nämlich auf über
5000 M.
Der 9. März in der Weltgeschihte.
Ein hervorragender, zum Theil sehr düßerer Rang
st dem 9. März des gegenwärtigen Jahres in der
Lobale und pfaälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 18. März. Heute Morgen
im 10 Uhr fand in der protestantischen Kirche der
Trauer⸗Gottesdienst für den unvergeßlichen Kaiser
Wilhelm statt. Die Kirche befand sich im würdig⸗
den Trauerschmuck von Kränzen mit Trauerflor.
Im den Aliar zog sich eine Wand von Pflanzen,
n deren Mitte unter einer Palme, welche das ein⸗
allende Licht in hellem Grün prangen ließ, sich
zie Büste des entschlafenen deutschen Kaisers flor⸗
umhüllt abhob. Der Gottesdienft, welchem auch
Mitglieder des Kriegervereins mit der Fahne bei—
wohnten, war äußerst zahlreich besucht und wurde
durch Gesänge eines Quintettes, einer Soloparthie
und des Kirchenchors verschönert. In tief zu
Herzen dringenden Worten sprach Herr Pfarrer
Ferckel von den Tugenden und Verdiensten des
ersten Kaisers im neuen deutschen Reiche. Welche
—XXDDDD
Zeburtstag, doch welche Trauer und welches Leid
haben uns diese Frühlingstage gebracht! Doch
neben der Trauer solle auch die Dankbarkeit für
einen solchen Mann die Herzen erfüllen, denn ihm
gebühre der Lorbeer ruhmreicher Kriege, der Ohl⸗
weig des Friedens, das Kreuz der Geduld und
die Palme des Sieges. So oft habe er sein Volk
in siegreichen Kampfen geführt und habe es groß
jemacht, daß Deutschland, nach den Worten Kaiser
Friedrichs, sicher in eigener Kraft ruhend, geachtet
dastehe. Trotzdem sei dieser Fürst, der so viele
Keriege durch gekümpft und stets an der Hebung
der Wehrkraft gearbeitet habe, ein Hort des Frie⸗
dens gewesen. Nur seine Besonnenheit und seine
Milde, Serbunden mit dem klaren Blick und der
esten Hand des Kanzlers haben uns seit Jahren
den Frieden nach Außen erhalten. Im Inneren
sei sein ganzes Bestreben darauf gerichtet gewesen,
den Frieden zu mehren, indem er die großartigen
Anstalten zum Wohl der niederen Klafse des Volkes
örderte. Auch das Kreuz, als Zeichen der Geduld
sollen wir am Grabe des greisen Herrschers nieder⸗
segen. Denn, wahrlich Kreuz und Kummer haben
hn oft genug in seinem langen Leben heimgesucht,
bis der Tod eines hoffnungsvollen Enkel, und die
Sorge um den kranken einzigen Sohn in der
Fremde zur Abnahme seiner Kräfte und zu seinem
dinscheiden so vieles beigetragen. Endlich aber
hjabe er die Palme des Sieges errungen, nicht nur
des Sieges in irdischen Kämpfen, sondern des
Sieges im Glauben, der ihn zur ewigen Seligkeit
führte. — Der Text zu der wahrhaft ergreifenden
Rede, findet sich, Psalm 92, Vers 13-16, den
Schluß derselben bilden die schönen Worte:
Fürst von Königen bewundert
und von deinem Volk geliebt,
der dem Reich und dem Jahrhundert
seines Namens Siempel gibt:
Nimm des ew'gen Lebens Krone
aus des größten Königs Hand,
deinen Segen gib dem Sohne,
deinen Geist dem Vaterland!
*St. Ingbert, 19. März. Am nächsten
Pittwoch, Vormittags um 10 Uhr, wird in der
Jiefigen katholischen Kirche die Trauerfeier für
ven verstorbenen Kaiser Wilhelm abgehalten.