Full text: St. Ingberter Anzeiger

ehezh 
ist unser früherer Heldentenor Herr 
— — ser im Alter von 73 Jahren 
—T ee 18. März. Vergangene Nacht 
nen in der garzen Stadt jozialistische Flug⸗ 
Si gner verbreitet. Ueber 20 Verbreiter wurden 
hafiet. 
—332 der Gedächtnißsstärke Kaisßer 
itzelms berichten zahlreiche Aneldoten. Vor 
— ianger Zeit machte ein alter Offigier— welcher 
—3 858 seinen Ahschied nahm, dem Kaiser 
wnne Aufwartung. Der Kaiser erinnerte sich iehr 
mid an das fruͤhere Dienstserhältniß des jetzigen 
dutsbesitzers, indem er u. A. auch fragte: „Sie 
n lange in Charlottenburg gestanden 70 „Zu 
dwsehl, Majestät, acht Jahre.“ „Als Sie da standen, 
deg ja die Schwadron die Brand⸗Kompagnie; 
holtz amcls standen Brandt, Brandenburg, Bran- 
—* Heydebrand und Rauch dabei.“ 
heiae zon Kaiser Wilheüm und seinem 
dusdanzler citiren jetzt russische Blatter eine kleine 
—— welche sich in den siebziger Jahren in Ems 
— 
in küd Kaiser Alexander II. eines schönen 
digtorgens wie gewöhnlich auf der Brunnenpromenade 
dittroffen und plauderten zusammen, nachdem sie auf 
Ninnet Bank Platz genommen. Die Kurgäste, welche 
ier vie günstige Gelegenheit, die beiden mächtigsten 
—X aus nächster Nähe zu sehen, möglichst 
Ilz Kusnutzen wollten, promenirten sehr bald und so 
eute päufig speziell vor dieser Bank auf und ab, daß 
nz dem Cjaren zu viel wurde und er eine darauf 
Pusdezügliche, halb ärgerliche Aeußerung gegen seinen 
hohen Partner machte. Dieser, von der Schaulust 
sWes Publikums weniger genirt, tröstete lächelnd den 
di Czaren, wies auf den eben vorbeischreitenden und 
w ehtfurchts voll grüßenden Fürst en Bismarck hin 
meund meinte dann lächelnd: „Jctzt werden wir 
rgeficherlich sofort Ruhe bekommen !“ „Weßhalb das?“ 
fragte der Czar verwundert. „Weßhalb ?“ ... 
entgegnete Kaiser Wilhelm. „Nuun, da geht ja 
zeBismarck, der ist berühmter wie wir! 
hJetzt wirddas Publikumihm nachlaufen 
und uns in Ruhe lassen.“ 
rCGerrhalt'einmit Deinem Segen.) 
tAm 8. Marz hat die 837jährige Gattin eines Lloyd⸗ 
a peizers in Triest. Namens Marie Caenarzo, nach⸗ 
Zdem dieselbe bereits achtzehn Söhnen das Leben 
segeschenkt hatte, ihrem Gatten zur Abwechslung drei 
seTochter bescheert, welche nach Versicherung der „Ma⸗ 
j dame“ drei Grazien zu werden versprechen. Mutter 
h und Kinder sind vollkommen gesund, auch der Vater 
zbefindet sich so wohl, als es die Umstände erlauben. 
wo f Ajaecio, 16. März. Der berüchtigte 
„. Bandit Casanova, welcher eine Reihe von Jahren 
ganz Korsika in Schrecken setzte und eine ganze 
Reihe von Mordthaten und Brandstiftungen auf 
dem Gewissen hatte, wurde von torsischen Gen⸗ 
darmen aus einem Hinkerhalt erschosssen. Casa 
noda war der Schrecken der Gegend, wo er auftrat, 
und hat mehrere Familien zur Auswanderung ver⸗ 
anlaßt. 
g F Vorm letzten Läuten. „Wohin geht 
n denn die Reise?“ — „Nach Am, Bam⸗, Nürn⸗ 
zin und Grünberg. — „Verwandte besuchen?“ — 
-Sena⸗, Audi⸗, Pas⸗ Rek⸗ und Direktoren.“ 
Neueste Nachrichten. 
Muͤnchen, 1i8. Matz. In der Kammer 
vurde amtlich bekannt gegeben, daß Prinz Leopold 
das Kriegsministerium auf vierzehn Tage übernehme. 
Man sieht darin den Uebergang zu einem endgiltigen 
Wechsel. Der bisherige Kriegsminister v. Heinleth 
vird wahrscheinlich durch Safferling ersetzt werden. 
Munchen, 19. März. Prinz Arnulf, 
der dritle Sohn des Regenten. hat vorläufig das 
Zommando des ersten Armeekorps übernommen, 
Der Prinz⸗Regent genehmigte das Programm 
ür die am Vonnerstag stattfindende Trauerfeier. 
Münthen, 20. März. Der Landtag ist 
zum 21. April verlängert. 
Herlin, 19. März. Die kaiserliche Bot— 
chaft an den Reichstag erklärt die unver⸗ 
zrüchliche Beobachtung der Reichsverfassung 
ind der vertragsmäßigen Rechte der Einzel⸗ 
daaten. Der Kaiser wird nach dem Vor— 
bilde seines Vaters in Gemeinschaft mit den 
regierenden Fürsten und den freien Städten 
unter verfassungsmähiger Mitwirkung des 
Reichs, Recht, Freiheit und Ordnung schirmen, 
die Reichssehre wahren, den Frieden und die 
Wohlfahrt pflegen. Die Botschaft gedenkt 
der durch die einmüthige Bereitwilligkeit des 
Reichstags erzielten Fortbildung der Wehr⸗ 
kraft, wodurch Kaiser Wilhelm noch erfreut 
worden sei. Als Vermächtniß Seines Vaters 
—V 
Seinen Dank aus und vertraut der Hin— 
gebung des deutschen Volkes und seiner Ver⸗ 
treter. 
Berlin, 19. März. (Reichstag.) Nach Eröff 
nung der Sitzung durch den Präsidenten verliest Fürst 
Bismarck die kaiserliche Botschaft. Der Präsident 
ittet das Haus um Erlaubniß, demselben Morgen den 
xẽnmwurf eine Ergebenheitsadresse vorlegen zu dürfen, 
asHaus stimmt zu. Der Präsident theilt mit, daß 
Namens des Hauses für Präsidium-Audienzen bei 
den Majestäten, der Kaiserin -Wittwe und dem 
sronprinzenpaar nuchgesucht wurde. Dieselhen 
werden demnächst gewährt. Der Präsident spricht 
'odann den fremden Parlamenten den Dank für 
hre Th.eilnahme am Tode des Kaisers Wilhelm 
inter wiederholtem Beifall des Hauses aus. Fürst 
gismarck wünscht sich zum Dolmeischer dieser Ge— 
innungen machen zu dürfen und konstatirt das 
Beileid des ganzen Erdkreises. Nie zuvor habe 
der Tod eines Monarchen ein solches Beileid von 
olcher Ausdehnung gefunden, nicht Napoleon J., 
nicht Friedrich U., nicht Ludwig XIV. Eine solche 
Beileidskundgebung sei noch nicht dagewesen. Auch 
in Dänemarck hade man alle trübe Ecinnerungen 
an Deutschland bei Seite gesetzt. (Lebhafter Bei« 
fall.) Ich bin daher dankbar, wenn sie mich er⸗ 
mächtigen diesen Nationen ihren Dank mit dem der 
Kaiserlichen Regierung zu verbinden. 
Sterbefälle. 
Gestorben: In Neustadt Johann Zechmayer, 
15 J. a. und Barbara Knecht, ges. Gackstatter, 79 
3. a.; in Haardt, Frau Kaiharina Roos, geb. 
Sieber, 74 J. a., in Kirchheimbolanden Herr Dr. 
Georg Diehl, praktischer Arzt, 38 J. a. und Frau 
Barbara Fuchs, geb. Jundt, 73 J. a. 
Protestan⸗scher Gottes diensi. 
Mittwoch abends halb 3 Uhr Jasesegysees 
hienst. Text: Marci 16, 6-21. Lied 188. 
— —— e — — “ —— MW— 
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetz. 
sut die ⏑ — — 
Braunschweiger 312 pCt. Landesschuldverschrei⸗ 
bungen. Die nächste Ziehung findet Ende März 
statt. Gegen den Coutsverlust von ca Ia pCt. 
bei der Ausloosung übernimmt das Bankhaus 
Carl Neuburger, Berlin, Französische Straße 13, 
die Versicherung für eine Prämie von 6 Pfg. bro 
100 Mark. 
unter den großen politischen Zeitungen 
Deutschlands 
uͤmmt gegenwärtig das „Berliner Tageblatt“ einen 
er ersten Plätze ein. Die hervorragenden Leistungen des 
Berliner Tageblatt“ in Bezug auf rasche und zuverlaäfsige 
stachrichten uͤber alle wichtigen Ereignisse, durch um⸗ 
assende eigene Drahtberichte seiner an allen Weltplätzen 
angeftellten Spezial⸗Correspondenten werden allgemein ge⸗ 
bührend anerkannt. Durch Herausgabe einer besonderen 
hollst ändigen Handels⸗Zeitung hat das Berliner 
Tageblatt“ einen neuen Wirkungskreis betreten, auf welchem 
Zdie Interessen des Publikums, wie diejenigen des 
Zandels und der Industrie durch unparteiische und unbe⸗ 
angene Beurtheilung zu wahren sich bemüht. In den 
Theaterfeuilletons von Dr. Paul Lindau werden die 
Auffuhrungen der bedeutenden Berliner Theater einer ein⸗ 
Jehenden Veurtheilung gewürdigt, während in der Mon⸗ 
agsbeilage des „Berliner Tageblatt“: Zeitgeist“ sich 
die ersien Schriftsteller mit gediegenen und zeitgemäßen 
Beiträgen ein Stelldichein geben. Das illustririe Witzblatt 
VOILKcâ erfreut sich wegen seiner zahlreichen vorzüglichen 
Islustrationen, sowie seines treffend witzigen und humor⸗ 
hollen Inhalts längst der ungetheilten Gunft der deutschen 
Leserwelt. Die Deutsche Lesehalle“ vringt als „illu⸗ 
riries Familienblatt“ unter sorgfältigster Auswahl des 
Sioffes kleine, Herz und Gemuth anregende Erzählungen, 
dowie Aufsätze belehrenden Inhalts. Eine besondere Rubrik 
fur Rebus, Räthsel, Skat⸗-Aufgaben ꝛe. sorgt für Zerstreu⸗ 
ung und Unterhaltung. Die Mittheilungen über Land⸗ 
dirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft“, von sachkun⸗ 
diger Hand geleitet, bringen neben selbstständigen Fach⸗ 
wütkeln, zahlreiche Rathschläge und Winke fur Haus und 
dof, so daß jeder Jahrgang, durch ein Sachregister vervoll⸗ 
Jandigt, gleichsam ein werthvolles Rezept · und Nachschlage⸗ 
Werk bildet. Im täglichen Roman⸗Feuilleton des nächsten 
artals erscheint Paul Lindau's neuester Roman 
Spitzen“. Unier Mitarbeiterschaft gediegener Fachauto⸗ 
inalen auf allen Hauptgebieten, als Literatur, Kunst, Astro⸗ 
nomie, Chemie, Technologie und Medizin erscheinen im 
Berliner? Tageblatt regelmäßig werihvolle Original⸗ 
Feuilletons, die in den betr. Interefjentenkreisen einer be⸗ 
Inderen Beachtung gewürdigt werden. Das B. T. bringt 
erner: Ziehungslisten der Preußischen Lotterie, sowie eine 
‚esondere Verloosungsliste aller wichtigeren in Deutschland 
nieressirenden Werthpapiere. Militärische und Sportnach⸗ 
ichten. Personal⸗Veränderungen der Civil und Militãr⸗ 
heamten. Ordens⸗Verleihungen. Reichhaltige und wohl⸗ 
gesichtete Tages⸗Neuigkeiten aus der Reichshauptstadt und 
en Provinzen. Inieressante Gerichtsverhandlungen. Kurz 
atz „Berliner Tageblati“ verfolgt das Prinzip „Vom 
huten das Beste, vom Neuen das Neueste“ zu 
ieten und wird demselben, angespornt durch die treue An⸗ 
zänglichteit seiner Leser, auch ferner eifrigst nachstreben. 
Man abonnirt auf das täglich 2 mal in einer Abend— 
nd Morgen⸗Ausgabe erscheinende „Berliner Tageblatt und 
dandelszeitung“ nebst seinen oben erwähnten werthvollen 
Separat⸗Beiblattern bei allen Postanstalten des Deutschen 
Reiches für alles Blätter zusammen zum Preise von 3 Mk. 
253 Pf. vierteliährlich. Probenummern gratis und franco 
Br* 
— 44 P 
DMAx 
Bei Miswahl einer 
lavierschule 
s Zeugniisßß.. 
Heilanstalt für Bruchleiden 
a Glarus! Ich bin mit dem 
Resultate der Kur sehr zufrieden. 
Der Bruch ist, dank Ihrer ausge⸗ 
eichneten Bandage trotz schwerer 
Arbeit nicht ein einziges Mal mehr 
ausgetreten. Ich sehe mich auf 
em beflen Wege, durch Ihre brief⸗ 
iche Behandlungen und unschädlichen 
Arzneien von meinem 20jährigen 
Hodensack; resp. Leistenbruche geheilt 
zu werden, so daß ich keiner Ban— 
dage mehr bedarf. Mögen alle 
Zruchleidende sich an Sie wenden 
und sich die, von Ihnen gratis er⸗ 
hältliche, belehrende Broschüre über 
Bruchleiden schicken lassen. Acht⸗ 
ungsvoll! A. S. Keine Geheim— 
mittel! Man addressire: „An die 
Heilanstalt für Bruchleiden 
in Glarus (Schweiz).“ 
Din WMort an Alle 
welche Franzosisch, Englisch, Italicuisch, 
Spanisch oder Russisch wirklich sprechen 
lernen wollen. 
Gratis und franco zu beziehen durch 
die Rosenthal'sche Verlaashandlung in 
Leipzia. 
—X 
— Blid —— 
Kin dee r Navierschulo 
(3 M.) vnd 
— — E . — — 
Univers a lhdavierschule 
J — — 
(8 M.) in Betracht zu aiehen. 
Blieà ist für jüũngere und weniger 
talentierte Kinder sehr 2u em- 
pfehlen. — 
Die billige und reichhaltige 150 
deiten grosz Notenformat um- 
fassende 
Reiser'sche Schule vird 
von Pachmunnern u. Musik-Zeitgn. 
als 
„dis beste Schule ülberhaupt be· 
zeiehnet.“ 
verlag von P. J. Tonxer 
im Kolmn. 
Tunnelarbeiten. 
Zed Star Linie 
zamstags aen New Vort 
Auskunft ertheilen: 
von der Becke Marsily, 
Antwerpen. 
C. Bierschenk, Haupt-Agent, 
Aschaffenburq. 
Jean Peters in St. Inabert. 
Beim Bau des großen 
Tunnels bei Schopfheim in 
Baden, Eisenbahnstation bei 
Basel, sinden tüchtigeTunnel⸗ 
arbeiter, Mineure und Mau— 
rer, lohnende und lang dau⸗ 
ernde Beschäftigung. 
Meldungen im Baubüreau ir 
Zchopfheim in Baden. Wiesenthal. 
Banunferneumuug J. Arnoldi