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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
ðt, Jugberter Wer erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Freitags und Samftags mit acht⸗
r ieee Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1.4 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen iA. 75 4, einschließlich 40 Zustellungsgebuhr. Die
uugegebuͤhr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Erpedition
it Auskunst ertheilt, 1I3 , Neklamen 80 3. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
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oen b mal wöchentlich erscheinenden „St. Ing⸗
aler Anzeiger““ mit zwe: Sseitigen illustrir-
dzalagen für das II. Quartal 1888 werden
ommen von den Postanstalten, den Postboten,
wer unträgern und der Expedition.
Politische Uebersicht.
Kaiser Friedrich erfreut sich fortgesetzt
qweun derhältnißmäßig recht befriedigenden Befindens
mit namentlich hervorzuheben, daß der Auswurf
i nicht mehr gefärbt erscheint. Auch die mit
undfterfeste wieder eingetretene ungünstige Wit⸗
nh hat auf den Gesundheitszustand des hohen
m hiblang nicht nachtheilig eingewirkt und nur
answeilige Wiedereinstellung der kaum erst be—
Npuuenen Ausfahrten des hohen Herrn zur Folge
ndn. Im Uebrigen kann auch aus der bevor⸗
w suen Abreise Sir Morell Mackenzie's nach
bdon, woselbst Sir Morell am 11. April seine
hne Hochzeit zu feiern gedenkt, der beruhigende
uß gezogen werden, daß bedrohliche Erschein⸗
mim Zustande des Kaisers augenbticklich nicht
fürchten sind.
Die in Berlin tagende Delegirtenversamm⸗
des allgemeinen deutschen Realschulmänner⸗
uß nahm am Donnerstag folgenden Antrag
jie Abfassung einer Denkschrift zu veranlassen
ade Frage: Welches find die Ursachen
Ueberfüllung in den dog. ge ehrten
zͤhern, und wie ist derselben am
itlsamsten entgegenzutreten ⁊ Die Ver⸗
uuung beschloß gleichzeitig für die beste Arbeit
Preis von 1000 Mk. auszusetzen, und
uagte den Vorstand, sich wegen Bildung des
wuüchterkollegiums mit dem Minister ins Ein⸗
ahmen zu setzen.
Als die jüngste kaiserliche Kundgebung ist
Erlaßß an den Reichskanzler zu regi—
in welchem der Kaiser in bewegten Worten
ymganges seines großen Vaters, zugleich auch
umuüthigen Trauer des deutschen Volkes und
migen Antheilnahme fast aller fremden Natio⸗
„n diesem schmerzlichen Ereignisse gedenkt. Der
an alldet schuͤcßlich daß ihm die allgemeine
dun und Theilnahme zum Trofte gereiche und
muthige, nach dem Vorbilde seines kaiferlichen
wit allen Kräften an der Wohlfahrt des
en Volkes fortzuarbeiten.
dine Ueberraschung brachte das Ofterfest in
Lerleihung des Rothen Abier⸗
ns 1. Klaffe an Herrn v. Bennig⸗
*4 anerkannten Chef der nationallideralen
. Diese hohe Ordensauszeichnung wird sonsi
choestellten Beamten. Diplomaten und ahn
bersonlichkeiten zu Theil und da Herr von
Fen als Landesdirektor von Hannover kein
* sondern ein Selbstverwaltungsamt bekleidet,
id man kaum irren, wenn man annimmt,
pine Dekorirung mit der erflen Klasse des
w Adlerordens seiner politischen Persönlichten
viner hervorragenden parlamentarischen Siell—
ait. Inwiewelt die Herrn von Bennigsen zu
nardene Auszeichnung eine besondere poli⸗
deutung beansprucht, wird sich des Näheren
n schon aus den Erxeignissen der nachsten
on selbst ergeben.
J der auswärtigen Politik concentrirt sich
ese gegenwärtig zumeist auf die Vorgange
ankreich. Sqdon jetzt kündigen die OQu-
Samstag, 7. April 1888.
23. Jahrg.
portunisten dem radicalen Ministerium des Herrn
Floquet offene Fehde an und daß zunächst das
etzige radicale Regime zu einem Kampfe zwischen
den Bekennern des gemäßigten Republikanismus
und den Anhängern Clemenceau's, des Hauptes
der französischen Radicalen, führen wird, geht auch
aus dem seltsamen Verlaufe der Präsidentenneuwahl
in der Deputirtenkammer hervor. Die Opportu⸗
nisten candidirten Herrn Brisson als Nachfolger
Floquet's auf dem Präsidentenstuhle, die Radicalen
jeanspruchten diese Ehre für ihren Herrn und
Meister Clemenceau; aber trotz dreier Wahlgänge
onnte die Kammer zwischen beiden Candidaten
keine Entscheidung treffen, vielmehr wurde schließlich
der außerhalb Frankreichs schwerlich bekannte De⸗
putirte Meline auf den Präsidentenposten berufen,
eine Verlegenheitswahl, welche deutlich die zerfahrenen
Barteiverhältnisse in der französischen Volksvertretung
llustrirt. Meline appellirte bei Uebernahme des
Präsidentenpostens ebenfalls an die Einigkeit der
stepublikaner, wie dies schon vorher das Ministerium
Floquet in der sein „Programm“ enthaltenden Er⸗
lärung gethan hatte, aber dieser Appell ist an die
republikanischen Gruppen Frankreichs schon zu oft
dergeblich ergangen, als daß man diesmal an seine
Wirkung glauben sollte.
*Geuneral v. Werder ist am Donnerstag
yon seiner außerordentlichen Mission am Petersburger
Hofe nach Berlin zurückgekehrt und hat seine Ge⸗
chäfte als Gouverneur von Berlin wieder über⸗
nommen. Der General ist während seines jüngsten
Aufenthaltes in der Hauptstadt Rußlands Gegen⸗
tand besonderer Aufmerksamkeiten seitens des Czaren⸗
paares und des Petersburger Hofes gewesen, die
zielleicht mit als Zeichen für die Fortdauer der
vieder eingetretenen besseren Beziehungen zwischen
Deutschland und Rußland aufzufassen sind. Auf—
ehen erregt auch die Verleihung des Stanislaus—
Ordens an Obersthlieutenant v. Villaume,
)en deutschen Mililärbevollmächtigten in Petersburg
da die Auszeichnung eines Oberstlieutenants durch
einen so hohen russischen Orden etwas ganz Unge⸗
vöhnliches ist.
*In Rumäaänien hat das Ministerium
Bratianu nunmehr difinitiv einem Ministerium
ktosetti Platz gemacht. Weß' Geistes Kind das
neue rumänische Cabinet ist, wird erst aus seinen
ünftigen Thaten zu entnehmen sein, denn die
krklärung, mit welcher es fich den rumänischen
dammern am Mittwoch vorstellte, war einfach nichts-
agend, fie enthielt eigentlich nur das Bekenntniß
»aß das Ministerium ohne das Vertrauen des Var⸗
aments nicht regieren könne.
* Das italienische Königspaar ist am
Mittwoch Abend in Begleitung der Herzogin-Wittwe
don Genua und des Cabinetschefs Crispi zur Be⸗
zrüßung der Königin von England in Florenz
eingetroffen, woselbst bekanntlich auch das württem⸗
hdergische Königspaar schon den ganzen Winter über
weilt und wo seit Mittwoch ferner der Kaiser und
die Kaiserin von Brasilien, von Cannes kommend,
Aufenthalt genommen haben. Die Begegnung
wischen den italienischen Majestäten und der Königin
Vietoria erhält durch das Beisein des Ministerprä⸗
identen Crispi eine besondere politische Bedeutung
im Sinne der Fortdauer des innigen Einbernehmens
zwischen England und Jialien.
*In Chicago ist wiederum ein großer
Strike von Eisenbahnbediensteten ausgebrochen,
dessen Theilnehmer Gewaltacte gegen ihre nicht⸗
trikenden Colleagen hegeben
Deutsches Reich.
München, 5. April. Der 13. besondere
Lusschuß der Kammer der Abgeordneten hat in
einer. gestrigen Abendsitzung die Art. 1-4 der
hovelle zur pfälzischen Hypotheken und Vormund⸗
chaftsordnung unverändert angenommen. Ein zu
Art. 2 gestellter Antrag Kuby wurde zurückgezogen,
n der schon in der Generaldebatte zum Ausdruck
jebrachten Eiwägung, daß man mit der Revision
nicht zu weit gehen dürfe und nur soweit als zur
Ueberleitung in die kommende Zivilgesetzgebung an⸗
gezeigt erscheint.
München, 6. Aprel. Der Prinzregent reist
im 4. Mai nach der Rheinpfalz ab uund kommt
im B. Mai auf Schloß Ludwigshöhe bei Eden⸗
toben an, von wo aus er verschiedene Städte der
Pfalz besucht. Vorher wird der Regent noch den
dandtag schließen. — Am 185. Mai wird er die
Münchener Kunstgewerbeausstellung eröffnen.
Muüͤnchen, 6. April. Von Kaiser Fried—
rich erfolgte auf die Beileidsadresse der hiefigen
Bemeindebehörde zum Tode des Kaisers Wilhelm
ein huldvolles Dankschreiben, in welchem Allerhöchste
derselbe versichert, daß er an der Wohlfahrt der
Bevölkerung Süddeutschlands, soviel an ihm liege,
ördernd mitwirken wolle; insbesondere aber werde
r, eingedenk der ihm stets bewiesenen Anhänglich
eit der Münchener Einwohnerschaft bei seinen
rüheren persönlichen Besuchen, als Freund der
Stadt, an deren Blühen und Gedeihen ferner leb⸗
jaften Antheil nehmen. ——
Berlin, 4. April. Der „Reichsanzeiger“
jeröffentlicht folgenden Erlaß des Kaisers an
den Reichskanzler:
Der Heimgang Meines geliebten Vaters, wei—
and Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wil⸗
jelm, hat zu einer so überwältigenden Bewegung
Anlaß gegeben, wie sie bisher kaum erreicht worden
ist. Um seinen ruhmvollen Kaiser trauert einmü⸗
sig das ganze deutsche Volk, das mit ihm den
nilden und gerechten Herrscher, den weisen und
raftvollen Lenker seiner Geschicke, den Wiederbe-
zründer⸗ seiner Einigung verloren hat. Fast alle
remden Nationen auf dem weiten Erdenrund neh⸗
men Antheil an diesem Verlust eines Fürsten, in
dem sie den sichern Hort des Friedens erkannten.
So zahlreich, so mannigfaltig sind die Kundgeb⸗
ungen liebeboller Theilnahme, daß es erst jetzt nach
Wochen möglich gewesen ist, einen Ueberblick über
die große Fuͤlle der Spenden zu gewinnen. Ja
illen Theilen Deutschlands, in ganz Europa, selbst
in fernen Welttheilen, wo nur deutsche Herzen
ichlagen, ist gewetteifert worden, dem theuren Ent⸗
ichlafenen die letzten Zeichen der Liebe und Verehr⸗
ung, wie fie Mein hochseliger Vater im Leben so
oft erfahren, nun auch im Tode darzubringen.
stührend und ergreifend sind solche Beweise wahrer
Trauer und inniger Theilnahme für das wunde
Zerz des Sohnes, dem sie in dieser Zeit des tiefen
deids lindernden Trost und erquickende Stärkung
jewähren. Sie ermuthigen Mich aber auch, an
ie schweren Aufgaben Meines fuürstlichen Berufs
ails Erben der Krone vertrauensvoll heranzutreten
uind als ein teures Vermächtniß Meines unvergeß—⸗
ichen Herrn Vaters nach seinem Vorbilde an der
Wohlfahrt des deutschen Volkes mit allen Meinen
Zräften fortzuarbeiten. In diesen Empfindungen
vrängt es Mich, allen, welche durch ihre herzer—
jebenden Kundgebungen das teure Andenken des
ahingeschiedenen Kaisers geehrt haben, Meinen auf⸗
ichtiasten Dank auszusprechen. Ich heauftran⸗