* Gefangniß bei Versetzung in die U. Klasse
Saldetenslandes.
ves ino. April. Der Staatssekretär
Zeibhan maͤcht gegenwärtig eine In—
dc. eise dorch die Rheinprovinz und nimmt
—5 — pon den Postanstalten und deren Ein
—53— genaue Einsicht.
vguusse idorf, id. April. In der letzten
zueflomnmeisizung ereignete sich ein interessanter
gerichtsfall. Der zu Opladen wohnende Schreiner⸗
n Zunius Zeyen aus Hamburg wurde wegen
Jojesiätsbeleidigung und Beleidigung des deutschen
Wingen zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt.
nußte jedoch sogleich aus der Haft entlafsen werden,
nu sein Vergehen unter die von der Amnestie
henen fällt.
n der am 9. d. M. zu Ebernburg stattge ⸗
—* Sitzung des Istppin zute Orundstn
des HuttenSickingenDenkma 8
dunn — von einer allgemeinen Feier am
cil. d. M. in Kreuznach abzusehen, dagegen eine
—* eeen des ere und
i o Fesstcomites auf Ebernburg abzuhalten.
d raßburg. 10. Äpril. Aus? Belfort
znmt die Nachricht, daß daselbst zwei Studenten
ub Freiburg (Boden) und zwei aus Würzburg
Sonntag Nachmittag anläßlich einer „Vergnüg
va d e x ve
d. Au oldaten haben an dieser Miß⸗
inn betheiligt. Ein en Offizier,
iher von den Bedrohten um feine ntervention
negangen md ee Beistand mit den
Herten ab: Vous 8tes Prussions vous n'avez
à chercher ici. Zwei Polizisten, welche, wie
ütien, die Mißhandelten beschützen wollten, be⸗
men — Verwundet und über und
t mit Schmutz bedeckt erreichten die Studenten
wich den Bahnhof und sprangen schnell in den
pan ed nene bereitstehenden Zug.
weist nach den Erfahrungen der letzten Jahre X
die Rohheit der französischen Be⸗
llerung noch ein Wort zu verlieren. Aber es
j derwundern, daß sich immer noch Leute finden,
je sich als eene Gaäste in den franzoͤsischen
renzotten einstellen und nicht allein ihre Haut zu
hdartie tragen, was ihnen ja freisteht, sondern
adtfinnig sehr ernste Interessen gefährden. Eigent
iih sollte jeder anständige Ausländer (nicht allein
set Prussien, denn dem Italiener geht's auch nicht
heser) den ungastlichen Boden Frankreichs schon
cus Selbstachtung meiden; eine Vergnügungsreise
re win den obwaltenden Umständen jeden⸗
uls keinen Sinn.
Mettlach, 9. April. Der Meuchelmörder
35 rilaufsehers Thieser aus Saarbhölzbach liegt
ut „Merz. Ztg.“ im Sterben. Die —8**
s Trierer Gefangnisses hat an die Eltern des
zofte telegraphirt, wenn sie ihren Sohn noch lebend
then wolsten, möchten sie sich beeilen. Derselbe
ol namlich die Annabme von Speisen verweigern,
m sich auf diese Weise verhungern zu lassen.
fWegen Diebstahis in mindestens 200 Fällen
ain Berlin ein Dienstmädchen Marie Manneck
Weosin worden. Dieselbe war im Mai 1886
ri einem Bäckermeister in Dienst getreten und
hatte das Vertrauen desselben hauptsächlich dadurch
uanen, daß sie erzählte, sie besitze ein Baar⸗
igen von 3000 Mark. Nach einem Jahre
eter —3— Ieee
g, daß, obwohl das Geschäft ganz gu
Den war, er doch nichts verdient habe. Er
* —58 Verdacht gegen die Manneck und
e e auch mehrfach auf die Probe, ohne
di — sie einer Unredlichkeit zu über⸗
r p dließlich verlangte er von ihr den Nach—
3 ie sie ihr angebliches Vermögen von 8000
—— habe, und es stellte sich nunmehr
ne, daß sie nur ein Sparlassenbuch über 450
* esaß und dieses Geld in der letztvergangenen
zwar in kleinen Raten eingezahlt hatte.
z Enge getrieben, gestand fie denn auch, daß
9 it fast 2 Jahren die Ladenkasse bestohlen und
—— g 8 Syenet atrzt
. Sie durfte je nech viel mehr gestohlen
y e dey angegebenen Betrag.
a Eine Ueberraschung. An der Ecke der
e und Friedrichlraße in Verlin besties
eine in schriftsiellerischen Kreisen wohlbe⸗
—— „en Pferdebahnwagen der Strecke
n erplatze Schoöneberg, um nach ihrer in der
an merstraße gelegenenen Wohnnng zurückzu⸗
. Unter anderen Besorgungen hatte jene
Dame auch eine Tournüre, sog. cul de Paris,
zeingekauft und fein säuderlich verpacken lassen. Um
»as Fahrgeld entrichten zu können, legt sie dieses
Packeichen neben sich zur Seite, an welcher ein
Herr, dem man auf den ersten Blick den alten
Junggesellen“ ansieht, Platz genommen, und gleich⸗
falls einige Päckchen auf den Sitz niedergelegt hat.
Wider Erwarten schnell schien die Strecke zurückge⸗
egt zu sein, denn schon ruft der Schaffner in den
Wagen hinein „Potsdamerplatz-Linkstraße.“ Da
zieses der Zielpunkt ihrer Fahrt war, so steigt die
Ddame hastig aus, um den neuhinzukommenden
Fahrgästen Platz zu machen. Kaum sitzt sich der
Wagen in Bewegung, da fällt der Ausgestiegenen
chon ein, daß sie das Packet mit dem höchst „dis⸗
reten“ Inhalt auf ihrem Platz liegen gelassen.
Schnell gefaßt, winkt sie dem Kondukteur zu; der
Wagen hält einen Augenblick und der Kondukteur
reicht ihr das vermeinsliche Packet heraus. Glück⸗
ich, wieder im Besitz ihres Kleinods zu sein, eill
je ihrer nahegelegenen Wohnung zu. Ist es Trug
»der Wahrheit? Das Packet kommt der Trägerin
hbedeutend schwerer vor als das aus dem Laden
mitgenommene und doch hat es dasselbe Aussehen
in Form, Größe und Umhüllung. Zu Haus an—⸗
gekommen, wickelt sie voller Hast das Packet auf,
aber, wer beschreibt ihre Ueberraschung, als ihr
tatt der Tournüre ein prächtiger Lachs
ichinken „entgegenstrahlt.“ Nicht geringeres Er—
taunen mag aber dem Junggesellen, denn diesem
Jehörte jenes vertauschte Packet unzweifelhaft, bei
zem Andblick dieses ungenießbaren „Aufschnitts“
berkommen sein. Da eine Anzeige bei der Direklion
der Pferdebahn seitens des Herrn nicht erstattet
worden ist, so sei zut Beruhigung desselben erwähnt,
daß jener Schinken der Familie ganz ausgezeichnet
gemundet hat, und daß angenommen wird, er habe
quf einen Austausch verzichtet, um ein bleibendes
Andenken an jenes drollige Intermezzo zu haben.
Was kosten die Wahlfeldzüge Boulangers
ind wo kommt das Geld her? Zu dieser nicht
janz uninteressanten Ftage bemerkt das „Sioͤcle“:
Man rechne uns nur nach. Seine Freunde haben
ins erzählt, daß das von Herrn Thiébaud auf
ꝛen 26. Februar organisirte Plebiscit 45,000
Franken getostet hat. Aus derselben Quelle hat
zas Publkum erfahren, daß der boulangistische
Feldzug im Aisnedepartement zum mindesten 50,000
Franken gekostet hat. Herr Rochefort erklärte dieser
Tage einem englischen Journalisten, die Ausgaben
ür die Wahl im Norddepartement würden 100,000
Franken erreichen. Das macht schon 195,000
Franken. Aber damit ist es noch nicht gethan.
Die Blätter des Audes und des Dordogne⸗Depar⸗
ements melden, daß die auf den Namen Bou⸗
angers lautenden Stimmzettel und Aufrufe ballen⸗
veise dorthin gelangen. Setzen wir für die Zettel.
die Aufrufe, die Bilderbogen, die Flugschriften,
die Lieder u. s. w. nur 25,000 Franken, so macht
zas 220,000 Franken. Nun haben uns aber die
»oulangistischen Blätter unzählige Male in dem
etümmerten Tone Belizars erzählt, der General
zesitze kein Vermögen. Wer bestreitet denn aber
die Kosten des Feidzuges zu seinen Gunsten? Wer
trectt dem gegen die Regierung der Republik aufgelehn⸗
en Soldaien das Geld vor? Wer mögen wohl die ge⸗
Jeimnißvollen Spekulanten sein, die auf den
———
inen Wechsel von 220,000 Franken ausstellen?
HFibt es nur einen einzigen Waͤhler, der harmlos
zenug wäre, um zu glauben, daß die Plebiscit-
maschine des Komites Thiébaud mit republ i⸗
anischem Gelde geschmiert wird?
4 Mailand. Der Hungerkünstler
Sucei hat dieser Tage ein sonderbares Jubiläum
zefeiert, er hat zum 25. Male 30 Tage lang ge—
sastet. Nachdem er zuerst von seinem wunderthät-
igen Kräuter-Liqueur zu sich genommen, fastete er
durch 30 Tage unter der strengen Bewachung eines
aus 7 Aerzten bestehenden Comites und trank täg⸗
lich nur einige Gläfer kohlensäurehaltigen Wassers.
Er hat die 30 Tage, ohne seinen guten Humor
zu verlieren, glücklich überstanden und am Abend
Zes letzten Tages mit seinen Freunden ein Mahl
eingenommen. Er will nun das Geheimnis seines
wunderthätigen Liqueurs bekanntgeben und sich vor⸗
ser nur noch ein Patent darauf nehmen.
FLondon, 10. April. In der bei Wigan
—XX bei der
kinsahrt in den Schacht aus unbekannter Ursache
—VVD———
Arbeiter stützten in die Tiefe und verloren nicht
aur selbst das Leben, sondern tödteten durch ihren
Fall auch zwei weitere tief unten stehende Kameraden.
Von St. Louis aus erläßt der dortige
chweizerische Konsul eine Warnung an seine
dandsieute vor der Auswanderung nach den Ver⸗
inigten Staaten und bemerkt dazu begründend,
aß es selbst für gewöhnliche Handwerker von Tag
uu Tag schwieriger werde, sich durchzuschlagen. Im
Maschinenfach gibt es immec neue Erfindungen,
der Farmer, wie der Handwerker gebrauchen immer
veniger Leute. Wo früher Zehn Beschäftigung
zanden, können jetzt ein paar Mann mit der Ma—
chine alles verfehen. Noch vor wenigen Jahren
anden während der Erntezeit Tausende sehr loh⸗
nende Beschäftigung. heute ist es nur noch eine
kleine Zahl.
Neueste Nachrichten.
Muͤnchen, 12. April. Der Finanzausschuß
genehmigte einstimmig den gesamten Militäretat
tast unverändert.
München, 12. April. Der Ausschuß der
Reichsratskammer hat das pfälzische Localbahngesetz
unberändert angenommen, dagegen aus dem rechts⸗
cheinischen Localbahngesetz alle von der Abgeord⸗
netenkammer neu aufgenommenen Linien unter
Wiederherstellung des Regierungsentwurfs gestrichen.
München, 12. April. Das Abgeord—
netenhaus lehnte mit Stimmengleichheit die
Petitionen gegen den Impfzwang ab.
Berlin, 12. April. Das „N. Wiener Tgbl.“
erhält das folgende Berliner Telegramm: „Das
Befinden des Kaisers ist weniger befriedigend.
Der blutgefärbte Auswurf nimmt zu; der Schlaf
st gestöri. An den Schläfen Druckgefühl bei nach·
assendem Kopfschmerz; dazu gesellt sich eine merk-
arte Abspannung. Die dem Kaiser verordneten
Narkotika bewirklen eine Irritirung der Nerven,
vpodurch die Schrift undeutlich wird, was beim
Mangei anderweitiger Verständigungsmittel höchst
inangenehm empfunden wird.“ Hoffentlich bestätigen
äich diese schlimmen Nachrichten nicht.
Berlin, 12. April. Der Kölnischen Zeitung
vird von hier gemeldet: Die Unterredang, die Fürst
Bismarck mit der Kaiserin Vicioria gehabt, und
»er Vortrag, den er gestern dem Kaiser gehalten,
jaben zuverlässiger Quelle zufolge das Ergebnis
jehabt, daß die Kanzlerkrisis jetzt wenigstens zum
Stillstand gekommen und daß eine Verschärfung
derselben jedenfalls für die nächste Zeit ausgeschlos⸗
sen ist.
Berlin, 12. April. Dem General⸗Adjutanten
des Kaisers, General der Cavallerie von der Goltz,
ist infolge seines Abschiedsgesuches der Abschied
bewilligt worden.
Protestantischer Gottesdienst.
Sounntag is. April /310 Uhr vorm. Text:
Joh. io, e I6. Lied 745.
Nachm. 2 Uhr Christenlehre.·
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demet
Ser Kaffee in seinen Bezgieh⸗
ungen zum Leben betitelt sich eine Schrift,
Jerausgegeben von Dr. Hch. Boehnke: Reich, aus
velcher wir manches Nützliche über Verschiedenheit
der Sorten, Brennarten und Zubereitungen erfahren
sönnen. Um einen guten Kaffee herzustellen, ist es
nach dieser Schrift vor Allem nöthig, nur frisches
Wasser — direkt vom Brunnen oder von der
Zuelle — zu verwenden und ein langsames Sieden,
nachdem das Kaffeepulver dem Wasser zugesetzt ist,
dem Uebergießen — besonders durch einen Filtrir⸗
sjach — bei Weitem vorzuziehen. Von großem
Werth ist auch die richtige Brennart. Als eine
der besten wird diejenige nach Dr. J. v. Liebig
empfohlen, der nach vielfachen Versuchen die Beo—
hachtung machte, daß der Sauerstoff der Luft dem
gebrannten Kaffee großen Verlust an Aroma bringe,
und den Hausfrauen deßhalb den Raih gab: die
Jebrannten Bohnen beim Garwerden mit etwas
Zucker zu bestreuen, damit solche durch diese leichte
ümhüllung vor Verdunsten geschützt und so die
Janze Keaft erhalten bleibe. Ein vach dieser Vor⸗
schrift richtig gebrannter Kaffee gibt auch — ohne
eden Beisaß von Surrogaten oder Cichorien —
inen wohlschmeckenden, kräftigen und dem Magen
zutraglichen Trank. Nach obiger Methode und
mitteist neu verbesserter maschineller Einrichtung
ind die Kaffee's der Holländischen Kaffee-Brennerei
d. Dis qué u. Co. (Schutzmarke „Elephant“)
Jergestellt und erfreuen sich deren vorzügliche, preis⸗
vütdige Sorten immer größerer Beliebtheit.