Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
t, Ingderter Anzeiger⸗ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs · Blatt und Freitags und Samstags mit acht 
a⸗ Aee Seilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 1 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1.A IS , einschließlich 40 4 Zustellungsgebuhr. Die 
—— für die Lgespaltene Garmondzeile oder deren Raum betraͤgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Erpeditior 
er il Auskunft ertheilt, 13 , Neklamen 80 8. Bei Amaliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
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93. 
Abonnements 
de Monale Mai und Juni auf den 
rochentlich 6 mal erscheinenden „St. Ing⸗ 
ater Anzeiger“ mit zwei illustrierten Bei⸗ 
uern nehmen an: die Postanstalten, die Postboten, 
Austrager und die Erpedition. 
Politische Uebersicht. 
Daß Ausscheiden Prof. von Bergmann's 
w dem um den Kaiser versammelten ärztlichen 
Acgium und seine Ersetzung durch den Wirkl. 
Kath Bardeleben erfuͤhrt noch immer neut 
ungen. Es ist indessen müßig, auf dieselben 
ihet einzugehen, da der allgemeine Grund dieses 
Higanges auf der Hand liegt. Es ist das ge- 
—V zwischen Herrn von Bergmann 
d Dr. Mackenzie, das fast von dem Zeitpunkte 
daiirt, zu weichem ersterer zutr Behandlung des 
dusers hinzugezogen wurde, und die unerquickliche 
suehbolemik zwischen den Andängern beider medi⸗ 
ishen Autoritäten hat nur zur Vergrößerung dieser 
auerlichen Spannung beigetragen. Wie die 
reuzzeitung“ mitzutheilen weiß, hatte schließlich 
Is. d. Bergmann in einem an Mackenzie gerich⸗ 
en Schreiben den persönlichen Verkehr mit dem 
aglishen Arzte als unmöglich bezeichnet und unter 
dien Umständen erscheint der Schritt Berqmann's 
derdings begreiflich. 
Der so anerlennende Erlaß, welcher dem 
reuhischen Minister für öffentliche Arbeiten und 
üenbahnwesen, v. Maybach, auf dessen an den 
duser gerichteten Bericht über die Entwickelung 
und Verwaltungsergebnisse seines Ressorts seitens 
deß Monarchen zugegangen ist, bedeutet einen ecla⸗ 
amen allerhöchsten Vertrauensbeweis für den Mi— 
ifer. Es wird in dem Erlasse namentlich warme 
luetlennung für die Eisenbahnpolitik Herrn v. 
Uesbachs ausgesprochen, die alle Hoffnungen üher— 
wosen haben, welche von derselben für die Verkehrs⸗ 
—W die Förderung der Volkswohlfahrt, die 
lndesvertheidigung und die Staatsfinanzen gehegt 
unnden, und fich ir jeder Beziehung als segens⸗ 
xich erwiesen habe. 
Dem Vernehmen nach haben die Parnelliten 
eshlossen, als politische Partei dem Breve des 
dapstes gegenüber keine Stellung zu nehmen. 
Wahrscheinlich werden jedoch mehrere tatho 
ishe Mitglieder der Fraction gemeinsam dem 
herhaupt der Kirche Vorstellungen über die An— 
wehenheit machen. * 
In den Kreisen der russischen Re— 
igund ist schon seit längerer Zeit die 
erörtert worden, ob nicht die empfindliche 
der Verbannung nach Sibirien gänzlich 
und an Stelle derselben eine entspre⸗ 
* e Zuchthausstrafe einzuführen sei. Neuerdings 
uurn jedoch von gut unterrichteter Seite, daß 
n x einer solchen Absicht wieder zurückgekommen 
aß man jetzt mit dem Plane umgehe, die 
n nach Sidirien nicht voöllig zu sistiren, 
n dieselbe nur einer Einschränkung zu unter⸗ 
urn In der That ist denn auch vor Kurzem 
—* ihen des Innern und der Just iz ein 
enier Gesetzentwurf ausgearbeitet und beim 
d athe eingebracht worden. Letzterer befaßte 
der Verathung dieses Gesetzes und soll 
— Woche zuftimmend zu demselben aus— 
en haben. Ware auch zu wünschen gewe— 
Freitag, 4. Mai 1888. 
23. Jahrg. 
zen, daß die Strafe der Verbannung überhaupte: Zone anstreben. Die Regierung hoffe auch Ailet 
ibgeschafft worden, so ist doch auch schon die be⸗ zu besetzen. Die Regierung hege das Vertrauen 
chlofsene beschränktere Anwendung derselben freudig auf einen baldigen Frieden. Die Kammer möge 
zu begrüßen, da man im sibirischen Rußland sich ihre Meinung aussprechen, denn es sei nothwendig, 
nicht verhehlt, daß diese Einschränkung auf die daß die Kammer die afrikanische Frage löse. 
eigenen wirihschaftlichen Zustände von sehr günstigem Beifall.) 
Einflusse sein dürfte. Petersburg, 1. Mai. Die antisemi— 
— — — tische Bewegung macht neuerdings viel von 
Deutsches Reich. fich reden. In Odessa haben etliche zweitausend 
Frankfurt, 2. Mai. Dem „Frankf. Jour- Juden den Befehl erhalten, das russische Staats⸗ 
nal'wird telegraphirt: Aus Wien: Die Krisis gebiet zu verlassen; ebenso soll in Finnland, 
ist beigelegt. Der Tschechenklub hat bei der Ab⸗ wo die Israeliten bisher im größten Frieden lebten, 
nimmung über das Unterrichtsgesetz mit 20 Mojori⸗ das Ausweisungsgesetz demnächst mit Schärfe ge⸗ 
ät dafür gestimmt. handhabt werden, trotzdem der Landtag von Finn⸗ 
Fulda, 1. Mai. Auch in diesem Jahre sand es im Jahre 1885 abgelehnt hatte, gegen 
inden die Conferenzen des preußischen Episkopats die wenigen Israeliten im Lande, die sich durchaus 
in Fulda statt und zwar in der Ppen Woche ruhig verhielten, irgendwie vorzugehen. 9 
des Augusi. Die Tagesordnung ist no nicht — 4538. —ACAIEIICCC 
fefigeseßt — Wie zuverlassig verlautet, fallt die Lotale und pfälzische Nachrichten. 
sur“ dieses Jahr peojektirte Generalversammlung der St. Ingbert, 4. Mai. — Leber den 
Zathouten Deutschlands aus. Verkehr der Station St. Ingbert im Jahre 1887 
Berlin, Mai. Der Kaiser hatte heute enthält der Bericht der Pfälzischen Eisenbahnen 
inen recht guten Tag, er brachte einen großen olgende Angaben: Im Personenderkehr nimmi 
Theil des Tages außer dem VBen zu und lag den St. Ingbert unter den pfälzischen Stationen die 
Rtegierungsgeschäften ob, Appetit und Stimmung —— 
waren gut Ein Wechsel des Aufenthalts ist vorers abgegangen 60127, es haben also derlehrt zu— 
icht in Ausficht genommen. sammen 120.479 Personen. Billete wurden aus⸗ 
Berlin, 2. Mai. In der heutigen Versamm⸗ gegeben im Ganzen 57,2558. welden ein Ertrag 
ung der medicinischen Gesellschaft erklärte Professor pon 2814838 Mt. entspricht. Im Gůterverkehr 
„. Bergmann unter Bezugnahme auf die Behaupt steht die Siation in 7. Reihe und zwar mit einem 
ing dea Briuuh medicai Journal“ daß. weil Versandt von 50,680,915 Kg. und einem Empfang 
BZergmann zu den persönlichen und sachlichen An— von 67,791, 156 86. zusammen 118,742, 070 84. 
zriffen schweige, er deren Richtigkeit zugebe: Ich Es ist zwar hierin auch der —A mi! 
schweige nicht weil ich Unrecht habe, sondern weil eingerechnet, doch ist dieser so gecing daß beinatze 
qh. wie jeder ehrenwerthe britische und deuische Arzt die ganze angegebene Summe die Höhe des dotal · 
die Vorgänge am Krankenbette des Kaisers nich, verkehrs bezeichnet. Der Transport von Massen⸗ 
offeniich bespreche. qütern gliedert sich folgendermaßen: 
Berlin, 8. Mai. Die Kaiserin Victoria pon — 
ist mir der Prinzessin Victoria in Begleitung des ——— 
Oberpräsidenten v. Achenbach und des Freiherrn AIAs a so⸗ J 
o. Seckendorff um 7*20 Uhr Vormittags mittelfl 
Extrazuges nach Wittenberge abgereist. 
Ausland. 
Brussel, 2. Mai. Laut einer bei der Congo ⸗ 
Ktegierung eingelaufenen Meldung war Stanley 
Muͤle Robembet v. J. in Wadelai nicht eingetroffen. 
Die Besorgniß um das Schichsal desselben und der 
von ihm geleiteten Expedition steigt. 
Rom, 2. Mai. Die Verwundung des mit 
dem italienischen Kronprinzen von dem bereits era⸗ 
waͤhnten Unfall betroffenen Genie-Kapitans oll 
lebensgefährlich sein. 
Rom, 8. Mai. Der Kriegsminister legte in 
der Kammer var, daß die Regierung, den allge⸗ 
meinen Verhältnissen Europas Rechnung tragend 
und da sie keine Eroberung Abessyniens beabsichtige, 
den früheren Erklärungen gemäß sich auf eine 
raftbolle Entfaltung der militärischen Macht gegen- 
iber Abessynien zu beschränken gedachte. Die Er⸗ 
zrterungen der Kammer anläßlich des verlangter 
Tredites von zwanzig Millionen hätten dargethan⸗ 
»aß die Expedition nur eine beschränkte sein sollte. 
Die englische Misfion unter Partal habe die mili⸗ 
arischen Operationen nicht verzögert, das Programm 
der Kegierung sei durch General San Marzano 
bollständig ausgeführt. Der Minister sprach für 
etzteren sowie sür die Truppen die vollste Aner⸗ 
ennung aus. Cebhafter Beifall.) Crispi erklärte, 
vie der Kriegsminisier bemerlt habe, sei das Pro⸗ 
zramm ausgeführt. Was die Zukunft betreffe, so 
Ferde man in Sahati bleiben und eine weitere 
rꝛodm. 10bo 
4db7lm. 9841 31080)m. o279 
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2242 w. i220o01 · — 
2207)w. 242) — — 
5891w. 1433 — — 
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Aus dem Gutertransport erldste die Station 
36 618,08 Mk., aus dem Kohlentransport 824 
Mark. Ihr Gesamterlds erreichte die Summe von 
66,996,834 Mt. 
Die auffallend gering erscheinende Summe des 
Erlöses aus dem Kohlentransport hat ihren Grund 
darin, daß sich der Kohlenversandt weitaus über⸗ 
wiegend in der Richtung nach Saarbrücken bewegt 
und hiesiger Station demnach nur die Einnahmen 
hug der Strede Si. Ingberi-Scheidt zufallen.