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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Jugberter Auzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Freitags und Samstags mit acht
—— Iruiißze Das Blatt ofler vierleljührlich 1 60 3 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 14 78 3 einschließlich 40 4 Zustellungsgebühr. Die
wen herůhr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 , bei außerpfalzischen und soichen auf welche die Expedinion
Ausunft eriheili, I8 4. NReklamen 80 3. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
— —
J1.
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„ Monate Mai und Juni auf den
hentlich 6 mal erscheinenden „St. Ing⸗
ier Anzeiger“ mit zwei illustrierten Bei—
en nehmen an: die Postanstalten, die Posiboten,
zuzträger und die Expedition.
Politische Uebersicht.
Ddie erneute Verschlimmerung, welche sich
n der Woche im Befinden des Kaisers
ch machte, ist glücklicher Weise nicht von
gewesen und lauten gegenwärtig die Nach⸗
üͤber den ZJustand des hohen Kranken wieder
ugender. Der abermalige Zwischenfall bekundet
ysen auf's Neue den unberechenbaren, wechseln⸗
charakter des Leidens des Kaisers und wenn⸗
a auch jetzt ken Grund zu unmittelbarer Be—⸗
wiß vorliegt, so erhellt doch aus den wechseln⸗
trankheitsbildern. daß sich am Ernst der Ge⸗
llage und der Gefahr des Grundübels leider
Ms geändert hat.
Der Erbgroßherzog von Baden
reine Gemahlin haben ihren Winteraufenthalt
Hannes beendigt und am Mitwoch die Rück
angetreten, auf welcher das erbgroßherzogliche
n jedech noch an verschiedenen Orten Ober⸗
uns Station machen wird.
die energischen Erklärungen, mit denen der
nerreichische Unterrichts minister von
utsch bei der Cultusdebatte im Abgeordneten⸗
den slavisch-nationalistischen Ansprüchen wie
den hinter dem Schulantrage Lichtenstein sich
ahenden clericalen Bestrebungen entgegen⸗
un ist, haben die Prophezeihungen, daß sich
n b. Gautsch von den Czechen und Clericalen
ich doch noch ins Schlepptau nehmen lassen
, desavouirt. Begreiflicher Weise hat diese
uang des Unterrichtsministers auf der Rechten
a shlechten Eindruck hervorgerufen, der sich
en Angriffen der clericalen und czechischen
zane auf Herrn v. Gautsch genugsam wider⸗
A. Wenn trotzdem die Rechte — mit Aus
r Jungczechen und einiger Altczechen —
* ittwoch den Titel „Centralleitung des Unter—
teriums bewilligte, dessen Ablehnung
zur Demission des Herrn v. Gautsch
4 haben würde, so scheinen die Herren von
äÿ hierbei erwogen zu haben, daß eine
Dede unter den jetzigen Umständen für den
n des „eisernen Ringes“ der Mehrheit be⸗
* dolgen haben könnte, zumal sich- der
—— Taaffe mit seinem Collegen
rictoministerium für solidarisch erklärt
4 . Jedenfalls wird es aber Herrn von
seitens der Czechen und Clericalen nicht
——— daß er es wagte, ihren An—
den namhafter Weise entgegenzutreten.
“ Cabinetswechsei in Serbien
etiums nng des Programms des neuen Mi⸗
n, risties auf etwas ungewöhnlichem Wege
en. Da sich wamlich das . Ministerium
n en het vor der in ihrer Mehrheit radi⸗
iihen schina zu erscheinen und dieselbe in—
—* un wurde, so hat der Minister des
Henng jjatoric, das Programm der neuen
dndhen einem Rundschreiben an die serbischen
deihen en niedergelegt. In dem Rund-
ird ketont. daß die Regierung außerhalh
Samstag, 5. Mai 1888.
23. Jahrg.
der Parteien stehe und jeder derselben freie Action
nnerhalb der Grenzen des Gesetzes gewährleiste.
dinsichtlich der auswärtigen Politik werde die
stegierung auf die Erhaltung und Befestigung der
allseitigen guten Beziehungen im Interesse der
ationalen Selbstständigkeit Serbiens hinwirken.
Deutsches Reich.
München, 3. Mai. Das Staatsministerium
des Innern gibt bezüglich der Aufbesserung der
Bezüge der nicht pragmatischen Staaisbediensteten
'olgendes bekannt: Durch das Finanzgesetz für
die 19. Finanzperiode wurde die Bestimmung in
z10 des Landtagsabschiedes vom 29. Juli 1876.
vonach die in den Etats der Civilstaatsministerien
yorgesehenen Funktionsbezüge des nicht stabilen
Personals insoweit zu kasfiren haben, als die An⸗
cechnung dieser Erhöhung den ganzen oder theil⸗
veisen Einzug der Militaͤrpension der Betheiligten
zur Folge haben würde, nicht mehr aufrecht er-
hJalten. In Folge dessen haben vom 1. Januar
i. Is. an für die sämmtlichea Civilstaatsbediensteten
— ohne Rücksicht auf den allenfalsigen Genuß
einer Militärpension — die vollen Bezüge der be—
reffenden Eivildienststellen einschließlich der neuer—
ich durch das Budget für die 19. Finanzperiode
zewaͤhrten Aufbesserungen zur Auszahlunq zu ge⸗
iangen.
Berlin, 83. Mai. Die Wahlprüfungskom⸗
nission des Abgeordnetenhauses erklärte mit allen
zegen eine Stimme die Wahlen der konservativen
Abgeordneten v. Puttkamer⸗Plauth und Vöring⸗
Elbing⸗Marienburg wegen Wahlkreisgeometrie für
ungiltig.
Berlin, 4. Mai. Bulletin von heute Vor⸗
mittag 9 Uhr. Der Kaiser war heute Morgen
fieberfrei und zeitweise außer Bett. Die Kräfte
nehmen allmälig zu. Bulletins werden bis aus
Weiteres nicht mehr täglich ausgegeben.
Ausland.
Brüfsfel, 4. Mai. Der kürzlich hier einge⸗
roffene socialdemokratische Redacteur Bernstein ist
sofort nach seiner Ankunft ausgewiesen worden.
London, 8. Mai. Gladstone und Parnell,
der Schützer und der Führer der Iren, haben eine
Zusammenkunft gehabt, in welcher vermuthlich über
die Stellungnahme der Irländer zur neuesten päpst⸗
lichen Kundgebung berathen wurde.
Petersburg, 8. Mai. Gerüchtweise ver-
lqutei, die Gewehrfrage sei nunmehr auch in Ruß⸗
and entschieden und die Einführung des Revetir⸗
jewehres beschlossen.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
A. St. Ingbert, 5. Mai. Dem Kopell⸗
neister des St. Ingberter Hüttenvereins, Herrn
dampe, wurde für einen dem König Karl J.
bon Rumänien gewidmeten KönigeKarl—
Marsch“ die Medaille des Ordens „Bene Merenti,
II. Kl.“ verliehen. In deren Begleitung folgte ein
m Auftrage des Königs Karl verfaßtes Schreiben,
das sich über jene Komposition sehr anerkennend
ausspricht und dem Komponisten die Mittheilung
macht, Koönig Karl J. habe die Widmung ange—
nommen. Wir gratulieren Herrn Hompe zu der
ihm gewordenen ehrenden Anerkennung!
Ensheim, 4. Mai. Dank den energischen
Bemühungen unseres Bürgermeisters Herrn Adit
ist das Projekt einer Wasserleitung für hiesige Ge⸗
meinde nun zur Wirklichkeit geworden. Nachdem
im Herbst vergangenen Jahres durch dassung der
30uptader der Röbraartenduelle das Wasserauantum
welches dieselbe zu liefern im Stande ist, festgestellt
worden war, wurde in diesem Frühjahr eine
Bürgerversammlung abgehalten und der Bau der
Anlage einstimmig beschlossen. Nach Aufstellung
des Kostenanschlages wurde die ganze Ausführung
der Leitung, Aufbau der Pumpstation, Aufstellung
der öffentlichen Brunnen und Hydranten, Herrn Ins⸗
genieur Kölwel von Zweibrücken um den Preis
bon 25,000 Mk. übertragen. Nach den vorliegen⸗
den Plänen wird das Quellwasser durch Röhr⸗
leitung zum Reserboir der Pumpstation und von
da durch eine Dampfpumpe nach dem Hochreservoir,
das circa 170 CEbm. Wasser fassen soll, gepumpt.
Von hier wird es vermittels Rohrleitung der Dorf-
traße entlang den Verbrauchsstellen zugeführt.
Wer den Wassermangel unseres Ortes hauptsächlich
zur Sommerszeit kennt, wird den Vorteil ermessen
können, der allen Bürgern aus der Leitung erwächst,
zumal man auch jetzt jeden etwa ausbrechenden
Zrand energisch bekämpfen kann. In den nächsten
Tagen soll die Arbeit begonnen und bis September
hin vollendet sein.
— Zweibrücken, 4. Mai. »In der am
2. Mai in Kaiserslautern abgehaltenen Ausschuß⸗
sitzung des Pfälzer Bäckerverbandes wurde folgendes
Fesiprogramm fuͤr den am 11. und 12. Juni da⸗
hier staltfindenden Verbandstag festgesetzt. Montag
den 11. Juni: Morgens Empfang der auswär⸗
tigen Gäste, 10 Uhr Vorbesprechung der Vorstände,
1ĩ Uhr Beginn der Verhandlungen; 2 Uhr Fest⸗
essen im Zweibrücker Hofe; 6 Uhr Reunion in der
Kaiserhalle. Dienstag den 12. Juni: Morgens
3 Uhr Besichtigung des Landgestütes, dann Spa⸗
ziergang in die Fasanerie, allwo musikalischer Früh—
schoppen stattfindet; Nachmittags 3 Uhr Gartenfest
hei Flatter (Brauerei Buchheit) (3w. 3)
FJ Dürkheim, 1. Mai. Aus zuverlässiger
Duelle erfuhr ich heuie, daß in unserem Nachbar⸗
orte L. etwa 40 sonntagsschulpflichtige junge Leute
wegen Besuchs der letzten Ostermusik protocolliert
wurden. Im Interesse der Ordnung ist ein solches
Verfahren nur zu begrüßen. Selbst 7 —9ijährige
Kinder sollen fich in der edlen Tanzkunst versucht
haben, jedenfalls zum Schaden ihres elterlichen
Geldbeutels!
— Speyer, 2. Mai. Der Fahrpreis auf
dem neuen Dampfboot beträgt von hier nach Mann-
heim 50 Pf.
— Speyer, 4. Mai. Herr Generalmajor
b. Xylander, Referent für Kolonnen Wesen im
Vorsland des bayerischen Landes-Hilfs · Vereins zu
Muünchen war am letzten Mittwoch hieselbst einge⸗
rroffen, um über die Aufgaben, welche den Organen
der freiwilligen Krankenpflege im Kriegsfalle ob-
liegen, über die Einordnung der Sanitätskolonnen
in das Militärwesen ꝛc. genauere Mittheilung zu
machen. Von hier aus reiste Herr v. Xylander
nach Kaiserslautern, woselbst der Sitz der pfälzischen
Begleit Kolonne ist. (Sp. 3.)
— Aus der Pfalz, 4. Mai. (Innere
Mission.) Der pfälzische evangelische Jünglings⸗
verein feiert nächsten Sonntag den 6. Mai, Nach⸗
mittags 2 Uhr, sein Jahresfest in der Kirche zu
Erlenbach bei Langenkandel. Die Festrede hält
Pfarrer O. März von Thaleischweiler. Der Po⸗
saunenchor des Jünglingsvereins wird den Gesang
begleiten. Da der Festort auch von Baden leicht
erreichbar, so haben schon viele Vereine von dort
ihr Kommen angemeldet. Die Direktion der pfäl⸗
zischen Eisenbahnen haf den Festbesuchern, welche
nit Leditimationskarten versehen sind, eine Fabr⸗