Full text: St. Ingberter Anzeiger

zeitrages zur Unterhaltung der Distriktsstraßen in 
der Pfalz für das Jahr 1888 beträgt derselbe 
72,000 M. Der Gesamtaufwand der Distriktsstra⸗ 
zen samtlicher 32 Distrilktsgemeinden beläuft sich 
auf 904, 488 M. und die Länge derselhen beträgt 
2161 xm 727 m. 
— Speyer. Wie schon mitgeteilt wurde, 
findet die diesjährige Jahresversammlung der süd⸗ 
deutschen Konferenz für innere Mission, welche 
1887 in Karlsruhe und 1886 in Worms tagte, 
im 12. und 13. d. M. in Speyer statt. Auf 
Ersuchen des Ausschusses hat die Direktion der 
Pfätzischen Eisenbahnen den Teilnehmern eine 
Fahrtaxermähigung n der Weise bewilligt, daß die 
am 11., 12. und 13. Juni gelösten einfachen 
Fahrbillete nach Speyer zur Hin⸗ und Rückfahrt 
n den entsprechenden Zugs⸗ und Wagenklafsen bis 
»inschl. 14. d, M. Giltigkeit erhalten. Die Be— 
zucher der Versammlung haben sich dabei durch 
Cintritislaren zu legitimieren, welche durch die 
Agenten der Conferenz und durch Pfarrer Ney in 
Speyer zu beziehen sind. (Pf. K.) 
èôè—- — 6. Juni. Die 5*0jährige 
Lehrerswittwe Nolze in Oggersheim entlieh Geld 
zu 6 pCt. Zinsen und gab dann mit diesem ge⸗— 
liehenen Gelde Darlehen gegen 18-75 p0Ct. 
Zinsen! Das Landgericht hat sie wegen Wuchers 
jun b Monaten Gefängniß, 8 Jahren Ehrverlust 
und 500 M. Geldstrafe verurtheilt. 
— Vom Bienwalde. Mit Sehnsucht eilen 
wir der Heidelbeerernte entgegen. Dieselbe verspricht 
ein recht reichliches Erträgniß, was den armen Leuten 
sehr zu wünschen ig (S. W.) 
— Aus der Pfalz, 7. Juni. Das gestrige 
Gewitter hat in einzelnen Gegenden der Pfalz nicht 
unbeträchtlichen Schaden angerichtet. In Waldsee 
hat der Blitz zweimal eingeschlagen und in den 
Wirischaftsgebaulichkeiten des Herrn Bürgermeisters 
Tremmel bedeutenden Schaden angerichtet. Die 
Hagelstücke, nahezu von der Größe eines Taubeneies, 
fielen mit großem Geiöse gegen die Fensterscheiben, 
daß viele zersprangen, Zum Glück dauerte der 
Hagelschlag bloß,8 bis 4 Minuten. Er hat aber, 
besonders an den Weinbergen, einen ziemlich be— 
deutenden Schaden angerichtet. Das Getreide hat 
veniger Schaden gelitien. Auch in den Gemark⸗ 
ungen von Edesheim, Roschbach u. s. w. sell der 
Schaden beträchtlich sein. 
cuch teilweise dazu verwendet werden, um in den⸗ 
enigen größeren Orischaften, welche bisher keine 
Telegraphenstation besaßen, wenigstens eine Tele— 
honstation zu errichten. Unzweifelhaft wird da⸗ 
urch der Bevölkerung auf dem platten Lunde eine 
roße Wohlthat erwiesen werden; denn sie wird 
adurch gleichfalls an das allgemeine Telegraphen⸗ 
utz angeschlossen werden. Eine Telephonstation 
yefitzt einer Telegraphenstation gegenüber den Vor⸗ 
ug, daß die Herstellungskosten nicht nur bedeutend 
zeringer sind, sondern daß der Dienst von geeig⸗ 
leten Privatpersonen leichter wahrgenommen werden 
ann, als der schwieriger auszuübende Telepraphen⸗ 
ienst. — Bekanntlich besitzt die Reichspostverwaltung 
chon ein sehr ausgedehntes Telephonnetz auf dem 
latten Lande, während in Bayern die Verwaltung 
ich seither nicht mit Unrecht etwas zurückhaltend 
jsegen das neue Verkehrsmittel zeigte. 
München. Durch Verfügung des Kriehs⸗ 
ainisteriums wurde bestimmt, daß an diejenigen 
Iffiziere des Beurlaubtenstandes, welche nach voll⸗ 
ndeter gesetzlicher oder freiwillig übernommener 
veiterer Dienstzeit in der Reserve oder Landwehr 
erabschiedet wurden, nun aber auf Grund des 
gesetzes vom 11. Juni 1887 wieder in die Land⸗ 
vehr U. Aufgebots eintreten mußten. eine Aus⸗ 
tattungsentschädigung von 200 Mk. zu entrichten 
ei. Die Auszahlung erfolgt durch die Bezirks⸗ 
ommandos. 
Würzburg. Für die gesammte deutsche 
Feld Artillerie sind neue Exercier⸗Vorschriften er⸗ 
chienen. Dieselben zeichnen sich durch Vereinfach- 
ing und, was die Haupisache ist, durch Verdeutsch⸗ 
ing vieler Fremdwörter aus. Bei dem 2. Feld⸗ 
Urt.⸗Reg. wurden diese Vorschriften bereits an die 
Ifficiere vertheilt. 
Zeichen der Zeit. In Mannheim ließ 
in Steueraufseher einen jungen Mann aus einem 
Heschäfte herausrufen, um ihn wegen rückständiger 
Zteuern auszupfaänden. Rasch entschlossen griff der 
Diener nach der Urkette des jungen Mannes, um 
ich der Uhr desselben zu versichern, prallte aber 
iberascht zurück, als er stait der Uhr einen — 
zausschlüssel an der Kette baumeln sah. Wo nichts 
st, da hat der Kaiser das Recht verloren, und so 
erlief auch diese Pfändung resultatlos. 
Sterbefälle 
Gestorben: In Neunkirchen Friedrich Kern, in 
rzrankenthal Georg Keistler, in St. Arnual Hreh. 
Friedrich Houy, Hauptlehrer, 66 J. a., in Speyer 
rr. Rebeka Scharff, geb. Seligmann, 75 3. a., 
bendort Fr. Louise Kessler. geb. Ningler, 30 J. 
1. in St. Johann a. S. Fr. Barbara Schneider. 
zeb. Schmidt, 36 J. a. in Dürkheim F 
Strieffler, geb. Klein, 84 J. a., in að dain 
gt. F. Henn, geb. Benz, 24 J. a. —E 
zauiy, Kaufmann, 51 J. au in Nuhn 
Wwe. Bürkel, geb. Enqgelhardt, 83 Furutß 
legraphischer Schiffsberit 
der „Red Star Linie“, Anwerden 
New⸗York, 8. Juni. — Der wdesd 
„Waeslha'nd' der „Red Star Lindeunpp 
Aniwerben heute wohlbehalten hier in 
⸗— — — zr 
Neueste Nachrichte. 
Muͤnchen, 10. Juni. Der Großhe 
dessen, der Grobfürst und die Grohsenenn 
on Rußland sind zur Besichtigung der q —F 
tellung hier eingeiroffen. Der —— 
norxgen Abend wieder nach Darmstadi uunid rn 
Großfürst und die Großfürstin reisen —* hr 
weiter. r 
Votsdam, 10. Juni. Der Kaiser anhi 
heute den Fürsten Rad»lin zum Vortrag 
i e e eee 
narck ein. * Diner sind keine Einladumem 
zangen, das Allgemeinbefinden des Kaiserses gut 
Pest, 10. Juni. Auf die Ansprachen 9 
Praͤsidenten beider Delegationen erwiedere a 
daiser: Der Ausdruck Ihrer treuen Gefinnunse 
gereicht Mir zur herzlichen Befriedlgung. Ju 
venigen Monaten, seit ich Sie um mich — 
nelt sah, ist eine wesentliche Veränderung in d 
olitischen Lage nicht eingetreten. Die Behichunhen 
zer Monarchie zu den auswärtigen Machten uese 
'ortwährend einen durchaus freundschaftlichen Che 
rakter, auch sind Europa die Segnungen des diie 
dens erhalten geblieben. Wenn trotzdem Mein 
Regierung gezwungen ist, in ihrer pflichtmaßiger 
Sorge für die Sicherung unserer Grenzen und di 
Förderung unserer Wehrkraft bedeutende Credite 
Anspruch zu nehmen, so liegt der Grund hierd 
zauptsächlich in der fortwährenden Unsicherheit 
zolitischen Lage Europas und in der ungusgese 
Steigerung der Militärmacht und ESchlagfe 
leit aller anderen Staaten. 
Petersburg, 10. Juni. Nach der Leh 
Zeit“ hat der Reichsrath das Gesetz über die and 
dolizei in den baluschen Provinzen, wie ubun 
Ministerium des Innern ausgearbeitet worden n 
venigen Aenderungen angenommen. Das 6eh 
velches wahrscheinlich erst mit dem 2. Januat Ibhh 
in Kraft treten dürfte, läßt den Grundbesißmen 
intergeordnete Polizeibefugnisse. 
xur die PWedaktion verantwortlich: F. X. dDe 
München. Die vom letzten Landtag ge⸗ 
nehmigten Mittel zur Erweiterung des Telegraphen⸗ 
esp. Selephonnetzes werden gutem Vernehmen nach 
⸗ISI! 
Auf dem Wege von der 
— AUnterstadt zum Theater 
wurden gestern 2 Münzen bon einem 
Bettelarmbande verloren. 
Der redliche Finder wolle dieselben 
in der Exbed. d. Bl. abgeben. 
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Theater in St. Ingbert. 
Im Saale des Cafe Oberhauser. 
Besammt⸗ Gasispiel unter Leitung det 
Direkiors Julius Sußenguth. 
Montag, den 11. Juni 1888. 
Dutzendbillets giltig! 
Der Bettelstudent 
J 823 
von Berlin. 
Große Gesangsposse in 5 Bildern von 
G. Braun und H. Busse. 
Kassa⸗Eröffnung *3 8 Uhr. 
Anfang präcis 8 Uhr. 
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