Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
et, berter Tuzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Glatt und Freitags und Samstags mit ach. 
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ug Lungogebuhr sur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum betragt bei Inseraten aus der Pfalz 10 bvei außerpfalzischen und soichen auf welche die Expedition 
Mattunf eehein. iß eklamen 30 3. Bei Amaliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
7zs. 
Donnerstag 5. Juli 1888. 
23. Jahrg. 
Abonnements 
x daß dritte Viertelijahr (Juli — September) 
den täglich erscheinenden 
Il. Ingberter Anzeiger 
wei Sseitigen illustrirten Beiblattern 
men an: die Postanstalten, die Postboten, 
Austräger und die Expedition. 
Austrage — 
Deutsches Reich. 
Nünchen, 8. Juli. Der Antrag Bayerns 
in Bundesrath über die Zulassung fremder 
hidemunzen geht dahin, daß die Scheidemünzen 
xFrankenwährung innerhalb des Gebiets der 
idt Lindau und die Scheidemünzen det öster⸗ 
dischen Wahrung innerhalb der Zollgrenzbezirke 
adniglichen Hauptzollämter, Lindau, Pfronten, 
pienheum, Reichenhall. Simbach, Paussau, Fürth, 
sdmünchen, Waldsassen and Hof auch ferner in 
dlung gegeben und genommen werden dürfen. 
Leipzig, 3. Juli. In dem Hochverraths⸗ 
octh wurde die unbeeidete Aussage der Frau 
dhannes verlesen, wonach Cabannes mit Appel 
weinsame Sache gemacht und Appel sie nach der 
thafung Cabannes' mit Geld unterstützt hätte. 
nduichtet Munzinger bestätigte diese Aussage. 
rgermeister Banicalis (Wertheim), Apotheker 
ein, Baron Zorn von Bulach treten als Ent⸗ 
ungezeugen für Appel auf und versichern den 
uen ehrlichen Charakter des Angeklagten. Der 
rräfident verlündet, daß die Vorlesung der an 
tanfreich verrathenen Schriftstücke in nicht öffent⸗ 
thet Sitzung erfolge. 
Berlin, 8. Juli. Nachrichten aus Peters⸗ 
un zusolge bespricht die dortige gesammte Presse 
m nahe bebbrstehenden Besuch des Kaisers Wil⸗ 
iim und knüpft daran die Erwartung, daß infolge 
cselben eine glückliche Losung der bulgarischen 
inge möglich werde. Nach der „Post“ wird üb⸗ 
genn unser Kaiser die Reise als Contre- Admiral 
beschwaders antreten, welches Allerhöchstden ⸗ 
hn nach der russischen Haupifiadt begleiten wird. 
Ausland. 
Paris, 83. Juli. (Kammer.) Bei der In⸗ 
pelation, betreffend die Wahlfälschungen in Car ⸗ 
pe erllärte Flourens, es stehe fest, daß der 
n dem gerichtüichen Befehl Widerstand geleistet 
Anordnung verursacht habe. Der Präfect habe 
Bürgermeister compromittirende Bezieh⸗ 
gehabt. Flourens fragt an, welche Maß 
An die Regierung gegenüber dem Präfecten 
Din werde. Mimisterpräfident Floquet erwie ⸗ 
gr Bürgermeister von Carcassonne sei krank 
dn dessen Stellvertreter habe die Verhaftung 
e und damit unklug und ungesetzmäßig ge⸗ 
*8* Floquet belobt den Präfecten, dessen 
—* die Regierung anerkannt habe. Wenn die 
*8 sich dabin aussprechen soilte, daß die Re— 
— ee Pflicht nicht gethan habe, so müßte 
un zurücktreten. Die Kammer lehnte 
o uche Tagesordnung, welche Floquet zurück- 
n. wit 339 gegen 193 Stimmen ab und 
326 gegen 172 Stimmen die Tages⸗ 
hen— welche das Vertrauen zu dem Cabinet 
saris 3. Juli. Einer Meldung der „Agence 
* Massauah zufolge beschwerten sich die 
—** ranzosen über die den Auslündern von 
e Behoörden auferlegten Steuern als 
jtulationen zuwiderlaufend. Infolge dessen 
ind Verhandlungen zwischen der franzöͤsischen und 
zer italienischen Regierung im Gange. 
London, 3. Juli. Das Oberhaus hat die 
Bill betr. Spiritushandel in der Nordsee in dritter 
desung angenommen. 
Rom, 4. Juli. Die konigliche Familie ist 
jeute Abend nach Monza abgereist. 
Bukarest, 80. Juni. Zwischen der Regier⸗ 
ing und der Firma Grusonwerk in Buckau-Magde- 
urg, derselben, welche bei den im Januar 1886 
zei Bukarest abgehaltenen Panzerthurmproben mit 
hrem flachkuppeligen Drehthurme in glänzender 
Weise als Siegerin dem von der französischen Ac- 
jen⸗Gesellschaft zu Chaumond gelieferten Cylinder 
Drehlhurme gegenüber hervorgegangen ist, haben 
in den letzten Tagen Verhandlungen wegen Abschluß 
ines definitiven Vertrages behufs Lieferung der 
Zanzerthürme für die Bukarester Befestigungen statt⸗ 
sefunden. 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
— Zweibrücken, 4. Juli. Eine der Reiter⸗ 
jatuen, welche bekanntlich in einem roͤmischen Stein- 
rruch zu Breitfurt zu Tage gefördert und nach der 
jeulichen Besichtigung durch den Herrn Regierungs⸗ 
rafidenten der Pfalz, Erzell. v. Braun, vom hi⸗ 
orischen Verein der Pfalz um die Summe von 
300 M. erworben wurden, ist gestern Abend zur 
Beiterbeförderung hierherberbracht worden. Die 
Ztatue, welche unter Leitung des Herrn Bezirks⸗ 
auschaffners Rau zum Transport hergerichtet 
purde, befindet fich in rauh bossiertem Zustande, 
jat eine Lange von 2,80 mm und wiegt 100 Zir. 
das Fundstück dürfte eine schätzenswerte Bereicherung 
des pfälzischen Museums zu Speyer bilden, um 
ʒessen Förderung sich auch diesmal Exzell. v. Braun 
ls warmer Freund der Altertumswissenschaft sehr 
erdient gemacht hat. (Zw. 3.) 
C VBonder Bickenalb, 4. Juli. Wie 
eicht durch Unvorsichtigkeit ein Unglück enlstehen 
ann, zeigt folgender Vorfall, der sich in Altheim 
im letzien Sonntag zutrug. Ein Mädchen von 
1 Jaͤhren pflückte Etdbeeren im Walde. Es kam 
rant nachhause. Erst der zweite herbeigeholte Arzt 
onstatierte eine Vergiftung. Das Kind habe in 
zer Eile ein giftiges Tierchen mit den Erdbeeren 
erschluckt. Es siarb am Montag und wird heute 
eerdigt. Der Fall ist um so rauriger, als es 
Jas dileste unter seinen Geschwistern und die Hoff- 
nung seiner Eltern war. — In diesem Jahre sind 
ie gistigen, sogenannten spanischen Fliegen ziemlich 
äufig bei uns. — Das Wetter lohnt sich; auf 
zie lange Trockene folgt eine große Nässe. Man 
veiß das Heu nicht heimzubringen und die Kar⸗ 
offeln find auch noch nicht gehäufelt. 
Kaiserslautern, 3. Juli. Ueber die 
Berhaftung eines jungen Amerilaners wird von 
sier berichiet: Derselbe war als achtjähriger Knabe 
nit seinen Eltern nach Amerika ausgewandert, ist 
eit jener Zeit niemals wieder in Deutschland ge⸗ 
vesen, amerikanischer Staatzbürger geworden, gegen ⸗ 
värtig 25 Jahre alt und vor einigen Tagen zum 
Besuch seiner Verwandten nach hier gekommen. 
Alsbaid nach seiner Anmeldung erschien auch schon 
in Gendarm in der Wohnung der Verwandten 
ind nahm den jungen Amerikaner auf grund eineß 
m Jahre 1884 ausgestellten Verhaftsbefehls, in 
velchem er als fahnenfluͤchtig bezeichnet ist, in Haft. 
geim ersten Verhör zeigie der junge Mann seine 
merikanischen Bürgerpapiere vor, welche er glück 
scherweise bei sich hatte, und man setzte ihn hier- 
nuf gegen Stellung einer Kaution von 800 Mk 
vieder auf freien Fuß. Da der Betreffende am 
31. d. M. wieder nach New ⸗York in seine Stelle zurück⸗ 
ehren muß, hat er fich gestern, der „F. Z3.“ zu- 
'olge, nach Frankfurt a. M. begeben, um beim 
zortigen amerikanischen Konsul Beschwerde zu führen, 
ind diesen zu veranlassen, die Eriedigung der An⸗ 
zelegenheit möglich zu beschleunigen. 
Neustadit. 4. Juli. Der Nst. Z. geht 
zon unterrichteter Seite nachstehender Brief zu, der 
eweisi, welch großes Interesse dem Verein „Jugend 
„on Seiten hiesiger Junglinge entgegengebracht 
vird. Besagtes Schriftstück lautet wörtlich: „In 
Ihrem Bericht über Vereinsmeierei befindet sich ein 
Druckfehler, der dahin zu berichtigen wäre, daß der 2. 
Borstand nicht Neßler heißt, sondern Aug. Neser, 
zur Zeit Hutreinigungscandidat hier. 
Fin Kenner der Sache.“ 
— Riederkirchen, 3. Juli. In der Scheune 
des Wagners Conrad Reinhardt dahier entstand 
gestern Abend auf bis jetzt noch unaufgeklärte 
Weise Feuer. Dasselbe fand an großen Heuvor⸗ 
athen reichlich Nehrung und verbreitete sich rasch 
iber das ganze Wohnhaus, das denn auch voll⸗ 
Jandig ausbrannte. Der Feuerwehr gelang es, 
zas Feuer auf seinen Herd zu beschrünken und die 
zicht angebauten Nachbarscheunen und Wohnhãäuser 
u reiten. (G. A.) 
— Speyer, 3. Juli. Der Pionier Mohr 
der 1. Compagnie des hiesigen Pionier⸗Bataillons, 
uus Hambach gebürtig, wurde am Samsiag wegen 
iner Reihe von Einbruchsdiebstählen in Untersuch⸗ 
ungshaft genommen. Heute Nacht ist derselbe aus 
dem Untersuchungs-Arrest ausgebrochen und hat 
das Weite gesucht. Der in nuͤchster Nähe aufge⸗ 
dellte Wadhtposten, der des Regens wegen im 
Schilderhaus stand, hatte von mit großer Raffinirt⸗ 
jeit ausgeführten Flucht nichts wahrgenommen. 
Mohr wurde am Dienstag bei Hambach verhaftet 
ind nach Speyer wieder eingeliefert). 
Ludwigshafen, 4. Jul. (X. Ver⸗ 
andsschießen.) Des ungünstigen Wetters wegen 
burde das für heute in Aussicht genommene Volks⸗ 
est auf morgen, Donnerstag verlegt. Das Braten 
znes ganzen Ochsen dagegen wird unter allen Um⸗ 
jänden heute früh 9 Uhr vorgenommen und um 
Uhr Nachmittags beendigt sein. Der Ochse haͤngt 
eit gestern Nachmitiag ausgenommen, gesalzen und 
ein gewürzt am Spies. Das Gewicht desselben 
deträgt an 10 Zentner. Sobald das Fleisch gar, 
vird solches zu 80 Pfg. pro Portion an das 
Publikum verkauft. Das seltene Schauspiel des 
chsenbratens verspricht recht interessant zu werden. 
Vermischtes. 
f Reichsgerichts⸗Erkenntniß. Des 
nit Strafe bedrohten Kaufs einer Wahlstimme in 
iner oͤffentlichen Angelegenheit macht sich nach einem 
irteil des Reichsgerichts schon derjenige schuldig, 
velcher sich die Stimme des Wählers gegen die 
dingabe oder auch um das Versprechen eines Vor⸗ 
rils zusagen läßt; dieser Vorteil muß nicht gerade 
in Vermoögensvorieil, aber immerhin ein materieller 
Borteil sein. Als ein solcher Vorteil konne auch 
das Versprechen, für eine Unterstützung des Wählers 
hei einem Dritten sich verwenden zu wollen, gelten. 
pKarlsrohe, 2. Juli. In dem Bericht 
ür das Jahr 1887, den die Handelskammer Karls⸗ 
uhe an das großherzoglich badische Ministerium 
rfiattet hat, beschäftigt sich dieselbe auch mit der 
Frage der sjogenannten —XXXO Die 
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