zt. Ingherter Amzeiger.
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
et. Ingberter Anzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn - und Feiertage. 2 mal woͤchentlich mit Unterhaltungs⸗ Glatt und Mittwochs und Samstags r
— aa kò38 —— — * 8 aee Vigen durch wye — 8 , einschließlich 40 eee Di⸗
aungsge i eren Raum beträgt nseraien aus der Pfalz bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expeditior
n Aannn aihein. iä Neklamen 830 3. vBei maliger Cinrückung wird nur dreimalige berechnet. in
— — —
8158.
Deutsches Reich.
terlin, 21. Juli. Der Bundesrath hat
ner der letzten Sitzungen beschlossen, daß die
hruschen Handlungsreisenden auf den Muster⸗
g hin ausgeführten Taschenuhren nur donn zoll⸗
anzulassen sind, wenn die Ausfuhr der Uhren
dan Musterpasse zollamtlich bescheinigt ist.
Ausland
tern, 21. Juli. Auswärtige Blätter haben
mplet, der Graf von Paris werde in der Schweiz
un Aufenthalt nehmen, weil der Bundesrat ihm
gegen Vorstellungen gemacht habe. Der Bundes⸗
Naßt hierauf durch eine Mitteilung on die
weigerische Presse ausdrücklich erklären, daß er
jeßt noch gar nicht in die Lage gekommen sei,
itgendwie mit dem Grafen von Paris und
en Aufenthaltsabsichten zu beschäftigen.
zürich, 22. Juli. Die Auslieferung O'Danne's
deschlossene Sache; der Auslieferungsbefehl ist
on ausgefertigt. (O'Danne wird nicht wegen
ach politischen Verbrechens verfolgt, sondern wegen
ues Erpressungs⸗ und Betrugsversuches dem Frei⸗
im d. Huene in Paris gegenüber. D. Red.)
zefern Rachmittag wurde O'Danne, welcher sich
er in Haft befindet, dem Polizeihauptmann vor⸗
iahrt, der ihm eröffnete, daß er werde ausge-
—
haag, 21. Juli. Die Königin Natalie
ier eingetroffen.
betersburg, 21. Juli. Die heutige Fahrt
«d dem Lager erdffnete eine offene Equipage mit
a Schimmeln bespannt, in welcher die Kaiserin
wden allerhöchsten Damen sich befand; dann er⸗
nenen die beiden Kaiser nebst imposantem Gefolge
Pferde, überall von lauten Hurrahs begrüßt.
edereinigten Musikcorps spielten die preußische
mne, Kaiser Wilhelm nahm Rapporte der De⸗
etionen sämmtlicher russischer Regimenter, deren
a er ist, entgegen und überreichte dem Comman⸗
tenden des Gardecorps, Prinzen Alexander von
denburg, den Schwarzen Adlerorden. Unter dem
unner sümmtlicher Geschütze erfolgte die Abfahrt
ch Peterhoff. Kaiser Alexander ernannte den
tinzen Heinrich zum Ches des 38. Dragoner⸗
uments.
nrasnoje⸗Selo, 21. Juli. Ueber den Ver⸗
der heutigen Parade wird gemeldet: In der
uade ftanden 6013 Bataillone, 51 Eskadrons
mn —168 Geschütze unter dem Commando des Groß⸗
igen Wladimir. Um 11 Uhr hrafen die beiden
sr zu Pferde, die Kaiserin im Wagen mit
e Suite ein. Sammtiliche Musikcorps in⸗
n die preußische Nationalhymne. Als beim
p des Truppendefilirens Kaiser Alexander sich
Spihe seines eigenen Convois stellte und
8 en dem Kaiser Wilhelm vorführte, schwenkte
et in der Linie des Convois ein, wofür der
—9— Kaiser ihm dankend zuwinkte. Der Thron⸗
urr marschirte als Hauptmann des Preobraschensks-
Henn an der Téte der ersten Compagnie des⸗
* auch die ührigen Großfürfsten defilirten in
mchiger Einstellung. Nach dem Parademarsch
* n Dejeuner, wozu die Commandeure zuge⸗
a, im Kaiser⸗-Pavillon eingenommen.
lerander toastete auf Kaiser Wilhelm.
5 d Trinkspruch russisch erwiderte. Die
6 endete gegen 2 Uhr.
bietermaritz burg, 17. Juli. (Vom Zu⸗
—A
—6 wird heute eine Unierredung mit den
stjandten Dinizulus haben, welche bislang damit
Montag, 23. Juli 1888.
zeschaftigt gewesen, dem Sekretär für innere An-
eiegenheiten Erklarungen abzugeben. Die vier
Ȋuptlinge, welche Anfangs dieses Monats das
imtsgebaͤude des Bezirksrichters Pretorius angriffen,
ehörten dem Distrikt Umvolosi an und nicht dem
distrikt Inkandhla, wie ursprünglich gemeldet worden
Chicago, 18. Juli. Die Haupttheilnehmer
der Dynamuverschwörung heißen Hronek, Czapek
ind Chelbowa; es sind fämmtlich Czechen. Hronek
st Holzarbeiter; er wohnte drei Jahre in Wien.
lle drei waren persönlich Freunde der im Vor⸗
ahre hingerichteten Anarchisten.
Otiawa (Can.), 18. Juli. Indianerkrieg. Es sind
veitere Truppen nach dem Flusse Skeena abgegangen,
vo die Weißen von den Indiauern umzingelt sind.
MRan glaubt, daß jetzt Militär genug in der Gegend
ingesammelt ist, um allen Möglichkeiten trotzen zu
önnen. Mehrere Indianerstämme jsellen sich zum
driege vorbereiten, doch geschieht es in der Stille.
Lokale und pfaälzische Nachrichten.
* St. Ingber!u, 23. Juli. Auf einen frohen
Tag und ein wohlgelungenes Fest blickt heute die
Stadt St. Ingbert zurück, Gestern tagte in unsern
Nauern der 18. Verbandstag der Feuerwehren
es Bezirls Zweibrücken. Die Stadt hatte ihr
Festtleid angelegt, die Straßen zeiglen sich in reichem
Flaggenschmuck, ein Beweis, daß die Bevölker⸗
ing für die Sache der Feuerwehr volle Neigung
Jegt, daß sie den Ehrentag unserer Feuerwehr als
hren Ehrentag betrachtete. Schon in den frühen
Bormitiagsstunden herrschte ein lebhaftes Treiben
juf den Siraßen. Als nach 11 Uhr die hiesige
Feuerwehr vor dem Lokale des Hrn. Weirich, dessen
Front durch Tannengrün und große Feuerwehr⸗
ilder einen einladenden Schmuchk erhalten hatte,
ich aufstellte und mit Vorantritt der Bergkapelle
nach dem Bahnhofe zog, folgte ihr eine große
Menschenmenge. Dorten fand nun der feierliche
xImpfang unseres hochverehrten Herrn Bezirksamt⸗
nannes Dr. Schlagintweit, des Herrn Bezirks-Feuer⸗
vehr⸗Vorstehers Bachmann aus Zweibrücken, sowie
ahlreicher Gäste aus Ost und West statt. Hierauf setzte
ich der schon stanliche Zug unter den Klängen der
Musik in Bewegung und zog in den Weirich'schen
Harten, wo musikalischer Frühschoppen abgehalten
vurde. Im Laufe des Nachmittags trafen dann
»ie übrigen eingeladenen Vereine teils ver Bahn,
eils zu Fuß hier ein.
Nach zwei Uhr begaben sich alle Vereine und
Deputationen nach dem großen Oberhauser'schen
Saale. Dieser war zum Empfange festlich mit
dränzen und Spruchwappen geziert. In wirklich
ünstlerischem Schmuck von Tannengrün und
draperien in den deutschen und bayerischen Farben,
uus denen von der Mitte der Rückwand, vor einem
Spiegel aufgestellt, die wohlgetroffene Büste S.
di. H. des Prinzregenten Luitpold hervorleuchtete,
rangte die Tribüne.
Auf der Tribüne nahmen Plaß der Herr Be—
irkzamimann, der Bezirksvorstand der Feuerwehr,
ie Herren Bürgermeister Heinrich, die Adjunkten
zaur und Peters, Wolfg. Kahn, als altestes Stadt⸗
ratemitglied, ferner die HH. Vorstände der an⸗
vesenden Vereine und Deputationen.
Um ꝰ3 Uhr eröffnete Hr. BezirkdobmannBachmann
zie Sißung des XII. Bezirksverbandstages. Herr
zürgermeisier Heinrich hieß zunüchst die Versamm⸗
ung im Namen der Stadt St. Ingbert herzlich
villkommen und sprach seinen Danlk dafür aus, daß
en ergangenen Einladungen so zahlreich entsprochen
ourde.
23. Jahrg.
Herr Bezirksamtmann Dr. Schlagintweit zeigte
nun in kernigen Worten auf die erfreuliche Ent⸗
wickelung des Feuerlöschwesens hin und ermahnte
die Feuerwehren in ihrem Wirken und Streben
sich gegenseitig zu unterstützen. Einigkeit macht
zark.“ “Sie führt im Staate zu Macht und An⸗
sehen, in der Gemeinde zu Friedfertigkeit, in der
Familie zu Wohlstand. Möoge fie besonders bei
zden Feuerwehrkorps nie fehlen, damit diese in ihrer
nenschenfreundlichen Thaͤtigkeit Tüchtiges leisten.
Sodann gedachte Hr. Redner des hohen Protektors
des Feuerlöschwesens, S. Kgl. H. des Prinzregen⸗
sen und brachte demselben ein Hoch aus, in wel⸗
hes die Versammlung begeistert einstimmte; die
Musik intonirte die Nationalhymne und stehend
angen alle Anwesenden mit.
Die nun folgende Aufstellung der Prasenzliste ergab
daß Deputationen u. Vereine erschienen waren: pfaͤl⸗
ische aus Alschbach, Aßweiler, Biesingen. Blickweiler,
Blieskastel, Gersheim, Niederwürzbach, Wörschweiler,
Althornbach, Breitfurth, Dietrichingen, Hornbach,
Mauschbach, Niedergailbach, Walsheim, Ensheim,
xschringen, Oberwürzbach, Ommersheim, Rohrbach,
St. Ingbert, St. Ingb. Eisenwerk, Biedershausen,
Fontwig Ernstweiler Vubenhausen, Irheim, Mimbach,
Riederauerbach, Schmittshausen, Webenheim, Zwei⸗
brücken; außerpfälzische aus: Burbach, Dudweiler,
Friedrichsthal, Spiesen, Sulzbach, St. Arnual,
Völklingen, zusammen sind also vertreten, mit
Finpschluß der hiesigen Feuerwehren 32 dem Ver⸗
dand angehörige Vereine mit 810 und außer dem
Bezirk stehende 7 mit 285 Mann.
Hierauf folgte der Bericht des Feuerwehrbe⸗
zirksvorstandes, welcher ergab 63 dem Verbande⸗
angehörigen Feuerwehren, von denen einige im
letzten Jahre ihren Beitriit erklarten, (der Beitritt
der Feuerwehr des hiesien Eisenwerks ward be⸗
sonders begrüßt), mit Zusammen 4109 Mann
Drdnungsmannschaften und 693 Hilfsmannschaften.
An Geraten sind vorhauden 60 große Spritzen,
25 kleine, 83 Hydrophore und 2406 Wassereimer.
Im vergangenen Jahre entstanden im Bezirke 10
große und 5 kleinere Brände. Als Entschädigung für
Zrandschäden wurden gezahlt 26987,53 Mt. —
Es wurde betont, daß die Ansprüche aus dem Be⸗
zirk Zweibrücken auf Unterstützung aus Kreismitteln
„egenüber denen anderer Bezirksamter sehr gering
ein. Man moge sich ja nicht scheuen mit Gesuchen
hervorzutreten, da im Bedurfnißfalle denselben
gewiß entsprochen werde. Die Gemeinden sollen ferner
aicht versäumen bei den statistischen Erhebungen
hre Ausgaben für Feuerlöschzwecke anzu⸗
geben, weil andern falls die betreffenden Gemeinde mit
Anrecht sich Gleichgültigkeit für die gute Sache nach⸗
agen lassen müsse. Fur die St. Ingberter Feuer⸗
vehrist ein Hydrophor sehr erwünscht; ein bezügl.
Hdesuch um üntersiützung wird hoffentlich nicht ohne
Erfolg bleiben. AÄnlaßlich dieser Besprechungen
zußerte Herr Bezirksamtmann, seine Freude über
das rege Inieresse, das besonders Herr Bürgermeister
Heinrich der Sache des Feuerloͤschwesens entgegen
hbringe. Herr Heinrich brachte dem Herrn Bezirksamt
nann fuͤr dessen Verdienste ein Hoch aus, das kräftigsten
Widerhall fand — Der seit einem Jahr auf An regung
St. Ingberts gegründeten Bezirksunterstützungs⸗
lasse sind 73 Vereine beigetreten. Der Kassenstand weisi
auf 2040 Mk., wovon jahrliche Beitrage 815 Ml.
ind 1228 Mtk. Zuwendungen verschiedener Ver·
iicherungsgesellschaften, denen hiefür der Dank des
VBerbandes übermittelt werden soll. Von der
Ffaälz. Immobiliarversicherungẽgesellschaft wurden