Fugherter Anzeiger.
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Amtliches Organ des königl. Amlsgerichts St. Ingbert.
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07.
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Mittwoch, 19. September 1888.
23. Jahrg.
zauf bricht nscht Miethe.
het sewohl in juristischen wie in Laien⸗
Aufsehen erregt, daß in den Entwurf zum
n durgerlichen Gesetzbuch der Grundsat
sne gefunden hat: stauf bri
d. h. das R i 8
d. h. da echt des Miethers einer
an dieser erlischt, wenn der Besiber
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ugemeint, mit einem gewissen * 43
umischle Erstaunen darüb n *
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—* ist im großen Theile
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v8 —A — entgegenstehenden Rechts⸗
—— — daß der Miether
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ir die
— cw besonders für die groͤßeren
ne ndeven die Wohnhäuser haufig
———— ist der Schutz der Miether
— echt eine Grundbedingung der
bei. Für Berlin beispielsweise
hat es Zeiten gegeben, in denen die Häuser ganz
bie Geireide und Spiritus durch Schlußscheine ge⸗
jandelt wurden und oft an einem Tage mehrmals
n Besitzer wechselten. Geschäftsleute baben ein
rhöhtes Interesse daran, nicht so oft umziehen zu
aüffen; sie würden aber gar keine Sicherheit mehr
aben und ihre festen Kontralte würden ihnen gar
nichts mehr nützen, wenn fortan Kauf die Miethe
zrechen sollte.
Es ist gar keine Frage, daß die weitüberwiegende
Mehrheit des Volkes ein dir ktes lebhaftes Inte⸗
tesse daran hat, im neuen bürgerlichen Gesetzbuch
den Grundsatz aufgestellt zu seben: „Kauf bricht
nicht Mieihe“ (G. A.)
ichriebenen Briefe der Commijsfion vorzulegen. Die
Fommission gab diesem Antrage statt, lehnte aber
die weiteren Anträge Rufssel's, Dillon während der
Fommissionssitzungen aus der Haft zu entlassen
ind zur Vernehmung Egon's und anderer Personen
ine Subcommission nach Amerita zu senden, als
derfrüht ab. Die Commission vertagte sich dann
auf den 22. Oltober. *
Bukareft, 17. Sept. Das Konigspaar
reiste dem Erzherzog und der Erzherzogin Carl
dudwig von Oesterreich, welche heute in Sinaja
aintreffen, bis Pedreal entgegen. — Unter den
Bauern der Ortschaft Dobro veni (Distrikt Bo⸗
uschani), welche Ueberlofsung von Laändereien for-
dern, zeigte fich eine gewisse Gährung. Mili⸗
ar wuͤrde dahin gesandt, um die Ordnung auf⸗
recht zu erhalten und bei Verhaftungen Beistand
zu leisten.
Fokrale und pfalzische Nachrichten⸗
St. Ingabert, 19. Sept. Schöoffengerichts-
sitzung.) Schöffen die Herren Heinrich Kramer,
hüttenwerlsbesitzer und Johann Friedrich,
daufmann, beide hier. Zur Verhandlung kam 1.
ein Anklagefall wegen Diebstahls. Gg. Biermacher,
15 J. a. und Jak. Woll 16 J. a. stahlen am
29. Juli abhin aus der Auslage des Kaufmanns
Jos. Beer dahier 8 Messer, welche sie durch Er⸗
weiterung eines Loches in der Ladenscheibe erlang⸗
sen. Bade werden deshalb zu 14 Tagen Gefaͤng-
niß und zwei Drittel der Verfahrenskosten verur⸗
heilt. Jos. Ganzenmüller, 16 J. a., welcher um
den Diebstahl wußie und eines der Messer geschenkt
ahm, erhält wegen Hehlerei eine Strafe von 1
Woche Gesäagniß und ein Drittel der Kofsten. —
2 Jak. Marx, Bergmann aus Spiesen, 31. J. a
beschädigte in betrunkenem Zustande am 22. Juli
die Lorbeerbäͤume des Bäckers Mich. Thiery hier
dor dessen Hause durch Abreißen von Blättern und
Zweigen, verweigerte dem erschienenen Polizeidien er
ingabe des Namens und widersetzte sich der Fest⸗
rahme. Er wird wegen vorsätzlicher Sachbeschä-
igung und Unfug mit iner Gesamtstrafe von 16
Moart'ev. 2 Tagen Gefängniß und Z Tagen Haft,
Dpie der Kossen belegt. — Angeklagt des Wider⸗
fands gegen die Staatsgewalt WVerlreter derselben
n diesem Falle ein Privatförster in Ausübung
seines Dienstes) ist Joh. Weber, 26. Jahre alt,
Schmelzer hier. Derselbe befand sich am 138. Juni
der Waldabtheilung Hasenpühl, als Förster
Weinland erschien und in der Annahme, Weber
habe an verbotener Stelle Lanb gerecht, ihn an der
Hrust faßte und nach seinem Namen fragte. Hier⸗
dei erhielt Weinland von Weber einen Stoß auf
die Bruß, dessin Absichtlichkeit nicht erwiesen ist.
Es erfoigt deshalb Freisprechung unter Ueberbürd⸗
ung der Kosten, mit Ausnahme des Z ugengeldes
ur' einen Zuugen, welches dem Weber zur
dast fällt, auf die Siaaiskasse. — 4. Pet.
Walle, 56 J. a. und Andr. Walle, 19 J. a.,
Bater und Sohu von Heckendalheim haben sich zu
deransworten wegen Unfugs, gegenseitigen Werfens
min Steinen, und Pet. Walle außerdem wegen Be⸗
)rohung seines Sohnes mit Todistechen, verübt am
27. Mai ds. Is. in und vor einer Wirthschaft in
deckendalheim. Die gegen Pet. Walle aus gesprochene
Strafe lautet auf je 83 Tage Hoft wegen Un—⸗
ugs und Wirfens mit harten Körpern, sowie
vegen Bedrohung auf Tag Gefängniß —
usammen 1 Tag Gefängniß und 6 Tage Haft,
zjegen Andr. Walle. auf 7 Tage — zusammen
JTage Hait, wegen aqenannter Veraehen.
Deutsches Reich.
Muͤnchen, 18. Sept. Zum Zwecke eines
würdigen Einpfangs Kaiser Wilhelms hat sich ein
aus Mitgliedern beider städtischen Körperschaften
estehender Ausschuß gebildet, an dessen Spitze dr
rste Bürgermeister v. Widenmayr steht. Der
Ausschuß ist bereits mit den Vorarbeiten für die
Empfangsfeierlid keiten beschäftigt.
Berlin, 17. Sept. Der „Reichsanzeiger“
veröffentlicht das Geseß, betreff nd den Verkehr mit
Zleiund zinkhaltigen Gegenständen.
Berlin, 17. Sept. Der Kaiser hat
zestern den Oberpräsidenten v. Bennigsen im
Marmorpalais in Potsdam empfangen, außerdem
ven Grafen Douglas.
Die Jägec und Schützen, welche bisher
hr eigenes sogenanntes Jägerreglement hatten,
ollen nunmehr nach dem neuen Infanterie⸗Exer⸗
rierreglement ausgebildet werden.
Berlin, 18. Sept. Das Programm jkr den
Fmpfang des Kaisers Wilhelm in Wien ist folgen⸗
dermaßen festgestellt: Der Kaiser kommt am 3.
Delober mincist Hofzuges auf der Westbahn an.
An der Landesgrenze wird Se. Majestät von dem
zeutschen Botschafter Prinzen Reuß begrüßt. Die
—IXL Garnison Wien wird in den
Siraßen Spalier bilden. Einem Galadiner in der Hof⸗
—E Rittersaale folgen:
Fine Parade der Wiener Garnison unterbleibt, weil der
Truppenstand wegen zahlreicher Reservebeurlaubungen
im an Drintel reduciert isft Am 4. Oktober findet
diederum Galadiner und Abends Thee hei Erz-
herzog Karl Ludwig statt. Am 5. Oktober reist
aiser Wilhelm mit den oͤsterreichischen Majestäten
iach Steiermark zu Hochwildjaaden ab. Am 10.
lober wird ein österreichsches G schwader unter
dem Befehl des Admirals Sternech und des Erze
Jerzogs Stephan den Kaiser Wilhelm in Neavel
zegrüßen.
SFriedrichsruhe, 18 Sept. Graf Kal⸗
aoth ist heute Mitiog 12 Uhr 10 Min. hier
ingetroffen und von dem Rei chskanzler, so⸗
wie dem Grafen Rautzau om Babnhof empfangen
wporden. Nach herzlichster Begrüßung begab sich
Falnoky mit denselben zu Wagen nach dem Hause
des Fürsten Reichskanzlers.
Ausland.
Nopenhagen, 18. Sept. Der Konig hat
dem deutschen Vice Admiral Grafen Monts
das Großkreuz des Danebrog⸗ Ordens verliehen.
Sondon, 17. Spt. Die richterliche Com⸗
nission zur Untersuchung der im Processe O' Don⸗
rei's mit der „Times“ gegen die Parnelliten
jorgebrachten Anschuldigungen hielt heute eine vor⸗
aufige Sitzung ab. Der Vertreter der Parnelliten.
uüßt. shenttaate. alle Varnell fälschlich zuge⸗