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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
D
z. JZugberter Apgeee erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sounmtag; 2 mal wöoͤchentlich mit Unterhaltung
Zonnags mit achtseitiger illustrirter Beilage Dae vBilau kofie vierte hͤhrlich TA60 A elnschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1.M 75 3 einschlie ßli
slungsgebuhr. Die ueeehe fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 H, bei außerpfalzischen und solche
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 16 —, Reklamen 80 3. Bei 4maliger Einrückung wird nur dr eimalige berechnet.
21.
Deutsches Reich.
tatünchen, 26. Januar. (Can dt a g). Am
jen ertische: Dr. Frhr. v. Lutz. Der erste
deint Frhr. v. Ow eröffnet die Sitzung um
—anUhr. Das Haus setzt die Spezial-Diskusfion
kh, suliuseEtats fort. Fur die Universität Er⸗
kale werden ohne erhebliche Debatte bewilligt
—A Zuschuß 4833,217 Mt. als außer-
licher Zuschuß 14.658 Mt. fur chirurgische
a in Ränchen 398,400 Mi., in Würzburg
Zeo Mt.. endlich der Restbedacf für den Neu⸗-
wS Kollegiengebäͤudes in Erlangen im Betrage
30, 000 Mi. Damit ist der erste Theil des
lerledigt. Um 11 Uhr vertagt fich das Haus
Arsichsten Montag. Tagesordnung: Gebühren⸗
Unfallversicherung.
ihtltraßburg, 25. Jan. Ueber den Zwischen—
hhon Lommeringen meldet man der „Str. P.“
Fentsch:
dach der ftattgehabten Untersuchung steht es
rifelhaft fest, daß Grenzaufseher Hahnemann
aus richtig gehandelt hat. Ueber 500 Meter
oblwar Barberot, das Gewehr schußfertig haltend,
ad Wildscheinfährte folgend, auf deutsches Gebiet
edrungen, als er des Beamten ansichtig wurde.
rer wußte nicht gleich, wie er sich auf Fran-
auszudrücken habe. um dem Barberot die
aitung anzukündigen; er nahm daher zur
eusprache seine Zuflucht und deutete dem
Arläufer an, ihm in der Richtung nach Fentsch
— Barberot entfloh und hielt erst kurz vor
Brenze an, als es ihm klar wurde, daß sich
Verfolger schußbereit mache. Dieser legte ihm
nehr die Hand auf die Schulter, worauf Bar—⸗
seinerseits den Beamten an der Kehle packte
zu Boden warf. Anfänglich hatte er sich so⸗
mes Dienffgewehres von Hahnemann bemächtigt,
gelang es dem — körperlich nicht sehr starken
g Aufseher mit dem Aufgebote außergewöhnlicher
gie, seinen Angreifer unter sich zu bekommen
hm das Knie auf die Brust zu setzen. Hahne⸗
ließ sodann, als seinem Gegner Hilfe von
eatreich nahte, von weiterem ab, und zog sich
—X zurück. Im Hand⸗
age waren die beide der Grenze brs auf etwa
seter nahe gekommen. Die betreffende Stelle
deutlich die Spuren des stattgehabten Kampfes.
iemann ist übrigens noch ein junger Beamter,
30 Jahre alt, und war bis vor seinem vor
cthalb Jahren erfolgten Eintritt in den Zoll—
Sergeant beim Infanterie-Regiment Nr. 130.
dem Barberot abgenommene Gewehr befindet
auf dem Zollamte zu Fentsch. Es ist ein dop—
fan Percussonsgewedt— dessen einer Lauf noch
Die Acten können damit eschlossen sein
adwelche Bedeutung ist dem 26 Wpe in
Asen. Nunmehr wird auch amtlich anerkannt,
ine Grenzverletzung von deutscher Seite nicht
gefunden hat.
Straßzburg, 26. Januar. Der Landes—⸗
ichuß wurde heute Nachmittag 83 Uhr vom
Ihatter Fürsten Hohenlohe 'eröffnet. Die
Jrunacꝛede hebt die gunftige Finanzlage des
des hervor, hauptsachlich in Folge erheblicher
Iszuschüsse, wodurch es ermöglicht sei, fur das
ulwesen, die Verkehrsmittel des Landes und für
norationen größere Mittel aufzuwenden, stellt die
age mehrere wichtige Gesetzeniwürfe in Aus—
und erhofft die Förderung des Wohles des
Aes und Landes durch gemeinsame friedliche
Sonntag, 29. Januar 1888.
23. Jahrg.
Arbeit. Nachdem Schlumberger zum Präsidenten
Jewählt war, beantragte derselbe ein Beil eidstele⸗
Jramm an Se. Majestät den Kaiser zu richten
degen der Ertrankung des Kronprinzen. Die Ver·
ammlung stimmte einstimmig dem Vorschlage bei.
gei der weiteren Vorstandswahl wurde das frühert
gureau wiedergewählt. Baron Zorn v. Bulach
Voter) wurde trotz seiner vorangegangenen Ab⸗
ehnung zum ersten, Jaunez zum zweiten Vizeprä⸗
identen gewahlt. Zu Schriftführern wurden
Baron Charpentier, Webrung und Dr. Raeiß er—
nannt.
Die Ueberfiedelung des Fürsten Bismard
nach Berlin' ist abermals auf einige Tage ver—
choben worden. Der Reichskanzler soll in letzter
Zeit bis 12 und 1 Uhr Nachts gearbeitet haben
Berlin, 26. Jan. Der „Post“ wird aut
Paris gemeldet: Bei dem gestrigen diplomatischen
xẽẽmpfang auf dem Ministerium des Auswärtigen
hat Flourens dem Grafen Münfter gegenüber die
zesserung der Grenzverbältnisse zur
Sprache gebracht.
Berlin, 27. Jan. (Reichstag.) Erste Be—
rathung des Socialistengesetzes. Abg
Singer, gegen die Vorlage sprechend, bemerkt,
man dürfe nicht den Solialismus mit dem An—
archismus zusammenwerfen. Das Socialistengesetz
befördere den Anarchismus und habe die Ent-
wickelung der Socialdemokratie keineswegs gehemmt.
Es sei unbegreiflich, wie die Regierung nicht nur
die Vertängerung, sondern sogar die Verschärfung
des Solialistengesetzes fordern könne. Das Geset
habe hauptsächlich das Geheimpolizeiwesen gefördert.
Kedner erkläri, er und seine Partei hätten sich
lar gemacht, daß sie ihre Behauptungen vor dew
Reichstage beweisen müßten; sie seien in der Lage,
diesem Beweis auch in vollem Umfange zu führen.
In seiner Aniwort auf die Ausführungen des Abg
Singer weist der Minister Puttkammer,. au
alle Behauptungen Singer's eingehend, dieselben
einzeln als undegründet zurück. Dant der be—
ttehenden Gesetze blieb Deutschland von den Stürmen
derschont, unter denen andere Länder litten; Aus-
schreitungen seien verhindert, die Presse in Schran⸗
len gehalten, der Ausbreitung der Socialdemokratie
entgegengearbeitet worden. Die Socialdemokratie
tehe auf dem Standpunkt der Verneinung aller
unserer Verhältnisse und habe keinen Anspruch auf
eine Behandlung nach dem gemeinen Recht. Die
Ausnahme⸗Gesehe seien nothwendig, um den Staat
vor den Schrecknissen einer unbeschränkten Social-
demokratie zu bewahren. Das jsei nicht Inhuma.
nität; der Reichstag werde vielmehr Humanität
üben, wenn er die Vorlage annehme. Nachdem
Reichensperger gegen die Vorlage gesprochen,
wurde die Discussion auf morgen vertagt.
Berlin, 27. Januar. Der „Magdeburger
Zeitung“ wird über neue rufsische Truppenver
schiebungen gemeldet. Das gleiche Blatt meldet,
die russische Regierung wolle eine innere Anleihe von
600 Millionen Rubel aufnehmen.
Potsdam, 27. Jan. Prinz Wilhelm
wurde anläßlich seines heutigen Geburtstages zum
Beneralmajor und Commandeur der zweiten
Garde-InfanterieBrigade ernannt. Der
Dberst und Flügeladjutant v. Plessen wurde
zum Commandeur des ersten Garderegiments zu
Fuß, der Major Lippe desselben Regiments zum
Flügeladjutanien und Major Brun zum Com—
nandeur des zweiten Bataillons ernannt.
Ausland.
Wien, 27. Jan. Wie dem „Fremdenblatt“
aus Gries bei Bozen gemeldet wird, wurde dort
Umschau nach Wohnungen für den deutschen Kron⸗
prinzen gehalten, der moͤglicherweise dorthin kommen
würde.
Bern, 27. Jan. Der Bundesrath wies heute
mehrere Anarchisten aus und wird fernere Maß⸗
regeln gegen die Umsturzpartei ergreifen.
Rom, 26. Jan. Die hiesige Universität
wurde wegen fortgesetzter Ruhestörungen geschlosfen;
die äußerste Linke wird darüber den Unterrichts-
minister interpelliren. — Gelegentlich eines Streiks
fanden in Albissola blutige Scenen zwischen
den Arbeitern und den Fabrikanten statt. Letztere
berletzten durch Revolverschüsse mehrere Arbeiter.
Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen.
Die Nachricht des „Figaro“ daß die Exkönigin
Isabella, wegen politischer Intriguen verbannt, in
Paris erwartet werde, stellt fich als unrichtg
heraus. — Auch die Meldungen englischer Blätter
über spanische Rüstungen weirden als
unbegründet bezeichnet.
San Nemo 27. Januar. Das Wetter ist
heute sonnig; der Kronprinz, dessen Befinden an⸗
dauernd gut ist, macht wieder seine Ausfahrten wie
gewöhnlich. Dr. Mackenzie trifft gegen Anfang
nächster Woche hier ein.
Konstantinopel, 27. Jan. Die Pforte
erhielt von ihren Consuln in Rußland über die
dortigen miliiärischen Bewegungen Berichte, welche
die Behauptungen bestätigen, daß die Stimmung
der russischen Regierungen kriegerisch ist. Die
militärischen Vorbereitungen überschreiten, heißt es,
das Maß defensiver Vorsichtsmaßregeln. Gleich
berunruhigend lauten die hier eintreffenden Berichte
der türkischen Botschaft in Petersburg. Es werde
die Mobilisirung in einem bisher unerhörten Maß⸗
flab im Geheimen vorbereitet, so daß nur eine
kriegerische Absicht zu Grund liegen könne.
Petersburg, 27. Jan. Im Winterpalais
fand gestern ein Hofball statt, an welchem der
Kaiser nicht theilnahm. Beim Souper machte er
einen Rundgang durch die Säle und unterhielt sich
mit den Gästen. Waährend des Soupers saß die
Kaiserin zwischen dem deutschen Botschafter von
Schweinitz und Schakir Pascha. Der bisherige
italienische Botschafter Baron Greppi ist gestern
abgereist, sein Rachfolger von Marochetti trifft
morgen ein.
ose und pfaͤlzische Nachrichten.
St. Ingbert, 28. Jan. In ber ver-
flossenen Nacht hatten wir starken Schneefall, der
auch noch des Tages über anhielt. Sollte das
Schneegestöber forldauern, so werden bald wieder
Verkehrsstörungen zu melden sein.
*»Sit. Ingbert, 28. Jan. In der letzten
Zeit hörten wir wiederholt von Vermiethungen
siesiger Wirihschaften an Bierbrauereien. Die Mieth⸗
preise, die von letzteren gezahlt werden, sind in den
meisten Fällen recht ansehnliche.
* St. Ingbert, 28. Jan. Die Direkton
der Pfälzischen Eisenbahnen gibt ihren Dienstes⸗
tellen behufs Mittheilung an die Interessenten be⸗
annt: Frachtfreier Rücktransport von Ausstellungs-
Jegensääuden nach Maßgabe der bezüglichen Dienst⸗
inweisung des deutschen Eisenbahn⸗ Verkehrsver⸗
zandes wird für die nachbezeichneten Ausstellungen
zewilligt: 1) für die internationale Jubiläums⸗
Zunstausstellung in Wien (1 März bis 81. Mai
)5. Irs.); 2) für die III. internationale Kunst⸗