That, die leidenschaftliche und sonst mangelhaft geistige
Entwicklung des Angeklagten und seine tiefe Reue
Nach nochmaligen Auslassungen der k. Staats-
behörde und des Vertheidigers in früherm Sinne
und stattgehabter Berathung, bejahten die Geschwor⸗
nen die erste Frage. Das Gericht verurtheilte hier⸗
auf den Angeklagten zu einer Zuchthausstrafe
von zehn Jahren, unter Aberkennung der
bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von eben—
falls 10 Jahren. (Schluß 121 Uhr.)
weil ein so fleißiger und thätiger Ar—
beiter an dem hiesigen Müßiggang
und der Erfolglosigkeit der Verhand
lungen des Bundestags unmöglich Freude
haben könne. Auf die Frage, wie er es denn, wenn
die Umstände wirklich so wären, wie er sie darzustellen
»eliebe, hier aushalte, erfolgte die Entgegnung, er
jei sein Lebenlang als Landbewohner'ein
bloßer Bummler gewesen, der nie eiwas An.
deres geihan habe, als mit der Flinte im Arm auf
der Jagd herumzustreifen, und dieses könne er eben
hier höchst behaglich fortsetzen.“
ofang. Dasselbe wiederholte der Kyz
vor seiner Abreise gegenüber deg eie
germeister am Bahnbofe. esen
Werlin, 3. Okt. Wie das F
ort hat Graf derbert Vindt
»em König von Wurttenhttt
Großkreuz des Württembergischn
ordens erhalten. ro
Die Nachricht, daß bei der Ver
der Loose zum Nordostseetath
holländische Firma den Zuschlag ail
habe, ist falsch.
In den letzten Tagen sind füt
15,000,0000 Mark Erdarbeiten
zeben und haben in erster Lin— n
deutsche Firmen und eine speziel aufd
BZebiete bewährte bayerische Firnuo
Zuschlag erhalten.
Die beiden Stellen vortragen
Räte im Auswärtigen Amte, n
durch die Ernennung des Grafen Rant
zum preußischen Gesandten in München
o. Brauer's zum Generalconsul i pe
erledigt sind, dürften in der allernächsten
wieder besetzt werden.
Bezüglich der Geffcken'schen An
egenheit wird hiesigen Blättern
reilt, daß Geffcken im hiesigen Untersuchn⸗
Befängniß Alt-Moabit eintreffen werde.
derlautet, daß Frau Geffcken am Mo—
sich nach Friedrichsruh begeben
Kanzler es jedoch abgelehnt habe, so
emnpfangen. Von dem „‚Tagebuche“ 4r
Friedrich's sollen etwa 20 Copien existen
velche demnächst eingezogen und d
öniglichen Hausarchiv einverleibt wen
ollen.
Für die Redaktion derantwortlich F. X. Der—
Vermischtes.
F Saarbrücken, 8. Okt. Auf dem gest—
rigen Jahrmarkt hatte am Schloßberg ein
Schirmhändler, der sonst während ds Regens mit
seiner Ware gute Geschäfte machte, das Mizßgeschick,
ein Zwanzigmarkstück fallen zu lassen. Ehe
er es wieder aufheben konnte, hatte das den Berg
herabschießende Wasser das Goldstück dem nahen
Dohlen zugeführt, in dessen unergründlichem Rachen
es bald verschwunden war.
Wie die „S. Z.“ hört, ist der Mann heute
Vormittag doch wieder in Besitz des verloren ge⸗
glaubten Goldstückes gekommen. Der städtische Ar⸗
beiter Schreiber hat dasselbe bei Ausschöpfung des
Senkloches aufgefunden und dem Eigenthümer zu—
rückgegeben, wofür er eine Belohnung von 8 Me.
erhielt.
F Aus den Memoiren des Herzogs
von Koburg-Gotha entnehmen wir eine
Bismarck Anekdote aus dir Zeit, da der
jetzige Reichskanzler als Gesandter am Bundestage
in Frankfurt a. M. fungirie: .... „Der neue
Gesandte (v. Bismarch) felbst vermied zwar Alles,
was ihn als Störenfried erscheinen lafsen konnte,
aber er bemühte sich auch nicht, in den Ruf zu
kommen, daß er eine große Hochschätzung vor dem
deutschen Bundestage besäße. Eine gute Anekdote
kurfirte in dieser Beziehung von ihm zur Zeit, als
Graf Thun von seinem Posten abberufen worden
war, und Viele nicht ohne Besorgniß die Ernenn⸗
ung des Berliner Gesandten v. Prokesch oder gar
des Grafen Rechberg zum Präfidialgesandten r.
warteten. „Herr v. Bismarck“ — so heißt es in
einem Bericht aus Frankfurt vom 28. Oll. 1852
—. „wurde neulich von einer Dame aus der Ge—
sellschaft befragt, warum wohl Graf Thun von
hier gern weggehen mag, worauf derselbe erwiderle,
— 7————— —
Das Neueste in
3
—ILI
8
ujen
— —
Dienstesnachrichten.
Kath. Kultus. Die Pfarrei Minfeld, De—
'anat Germersheim, ist dem Priester Friedrich
Scharfenberger in Höchen, Dekanat Homburg, ver⸗
iehen worden.
Schulamt. Der interim. Schulverweser
Anton Fluhr in Hilst ist zum Lehrer daselbst ernannt.
Die interim. Verweserin der unteren protest.
Schule in Thaleischweiler, Natalie Miller, ist als
)efinitive Verweserin angestellt.
Zum interim. Verweser der durch Beförderung
des Lehrers Kloos zum Realienlehrer an der Wald⸗
bauschule in Trippsiadt erledigten kath. Lehrerstelle
u Ramsen wurde Schulverweser Georg Sommer
n Mundenheim ernanni.
Neueste Nachrichten.
BPO. München, 8. Okt. Se—.kgl.
doheit der Prinzregent ist heute Morgens
3 Uhr 45 Min. mit Extrazug nach Berch—⸗
tesgaden zur Jagd abgereist.
fMMünchen, 3. Okt. Der Kaiser zeich—
nete sich in das Münchener Stadtbuch mit
den Worten ein: „Wil helm, deutscher Kaiser
und König von Preußen. München, 2. Ok—
ober 1888.“ Bei dem gestrigen Galadiner
vurden beide Bürgermeister und die Vor—
tände des Gemeindecollegiums Sr. Majestät
vhersönlich vorgestellt. Der Kaiser bedauerte
lebhaft, daß er das Rathaus nicht habe be—
suchen können und äußerte: Ich bin entzückt
über den mir von der Stadt bereiteten Em—
—————— — —
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