Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
et⸗ Ingberter Anzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mi Unter altungs⸗ Blatt und Mitw⸗ s und Samstags mi 
—* Beilagen. Das Blait koftet vierteliährlich 1.& 60 8 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1 33 einschließlich 40 end anes Die 
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Austunft eriheill. 1I5., Reklamen 30 53. Bei 4maliger Einrucluna wird nur dreimalige berechnet. 
7D8. 
Deutsches Reich. 
gaden; Baden, 8. Ott. Das großher⸗ 
iche Paar trifft heute Nacht von Schloß 
nan hier ein. Der Grund dieser frühzeitigen 
hersiedelung ist die schwere Erkrankung der Her⸗ 
'bon Hamilton, die einen Schlaganfall 
iten hat. 
Nünchen, 9. Okt. Prinz Heinrich 
aPreußen ist umlOð Uhr Vm. hier eingetroffen. 
hnahm auf dem Bahnhofe das Frühstück ein 
de suhr alsdann mit dem nach dem Brenner 
henden Eilzuge weiter. Prinz Heinrich wurde 
semnen Fürstensalon von den Prinzen Ludwig 
zdinand und Alphons von Bahyern begrüßt, 
ulche auf dem Bahnhofe zur Verabschiedung von 
m herzoge und der Herzogin von Genua an⸗ 
wend waren. Das herzogliche Paar reiste in 
mselben Zuge wie Prinz Heinrich nach Rom. 
Berlin, 8. Olt. Kaiserin Friedrich 
mit den Prinzessinnen Töchtern, begleitet vom 
inprinzen von Griechenland, heute Abend X 
n hiet wieder eingetroffen. 
Berlin, 8. Okt. Der Herausgeber der 
huschen Kundschau“, Julius Rodenberg, 
in Samstag in Berlin eingetroffen. Wie die 
ich Ztg.“ meldet, hatte er sich sofort, nachdem 
von den hiesigen Vorgängen Kenntniß gegeben 
dem Justizminister zur Verfügung gestellt. 
Der preußische Minister des Innern, Herr⸗ 
urth, und der Staatssekretär v. Maltzahn 
ind vom Kaiser zu Bevollmächtigten des Bundes⸗ 
uheß ernannt worden. 
Der „Reichsanzeiger“ publiciert die Ertheilung 
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she Marschbahn-Gesellschaft, betreffend 
un Vau und den Betrieb einer Eisenhahn von 
Ilster nach der westlichen Mündung des Nord⸗ 
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Berlin, 8. Ott. Die 18 Berliner 
ankfirmen, deren Vertreter der am 8. Ol⸗ 
her beim Reichsbankpräsidenten v. Dechend statt- 
habten Sitzung beigewohnt und eine Summe von 
130.000 Mk. sür die innere Stadimisfion zusam⸗ 
dengelegt haben, sind nach der „Voss. Ztg.“: die 
diconto· Gesellschaft, die Bank für Handel und 
dustrie, die Dresdener Bank, die Berliner Han⸗ 
Ogeselschaft, die Nationalbank für Deutschland, 
bbert Warschauer und Co., Mendelssohn u. Co., 
B. Krause, die Mitteldeuische Creditbank, Hardi 
Co., die Deutsche Bank, Anhalt und Wagner 
a. und Gebrüder Schickler. 
Die neulich veröffentlichte Verordnung über Er— 
dung von Naschsteuser in den zum 15. Olt. 
uas Zollgebiet anzuschließenden preußischen Ge⸗ 
atheilen wird selbsiverständlich auch für die ham⸗ 
ischen, bremischen und oldenburgischen Gebiete 
nKraft reten. In den beiden Hansestädten ist 
un augenblicklich denn auch mit Vorbereitungen 
udie Erhebung der Nachsteuer beschäftigt. Für 
burg allein ist meht als ein halbes Hun⸗ 
tit Nachsteuerämter eingerichtet worden. 
ndn groß bet zogh u m Meclhenburge 
neib hat beim Bundesrath einen Antrag auf 
— der kaiserlichen Verordnung einge · 
9 welche bestimmi, daß das Gesetz über die 
del und Krankenversicherung land— 
n rirstwirthschaftlicher Arbeitert 
lJ. Januar 1889 fur das großherzogliche Ge⸗ 
in Kraft treten soll. Für Mecklenburg⸗ 
soll eine Berufsgenossenschaft mit dem Sit 
eunrelitz gebildet werden. 
Mittwoch, 10. Oktober 1888. 
23. Jahrg. 
Berlin, 9. Olt. Der Kaiser hat dem Prin⸗ 
zen Waldemar von Dänemark den Schwarzen Adler⸗ 
rden, dem russischen Minister des Aeußern v. 
Hiers den Schwarzen Adlerorden in Brillanten und 
dem Präsidenten des königlich schwedischen Ministe⸗ 
tiums Staaleminister Varon Bildt den Schwarzen 
Adler· Orden verliehen. 
Berlin, 9. Okt. Die Beschlagnahme des 
Dktoberheftes der „Deutschen Rundschau“, 
welches die kronprinzlichen Tagebuches enthält, ist 
—DDD Mag die Be—⸗ 
chlagnahme nun auf eine Anordnung der Staats⸗ 
inwaltschaft oder auf einen gerichtlichen Beschluß 
zurückzuführen sein, jedenfalls hat sie die Bedeut⸗ 
ang, festzustellen, daß in der Veröoffentlichung der 
Tyatbestand einer strafbaren Handlung erblickt wird. 
DWie es heißt, wird sich Graf Douglas 
während der Anwesenheit des Kaisers in Rom 
dorthin begeben. 
Berlin, 9. Otll. Der Meldung, daß der 
Zaiser von Rom aus ein zweites Mal Wien be⸗ 
iuchen werde, wird von unterrichteter Seite nach⸗ 
„rücklich widersprochen. In Hoftreisen ist nichts 
abon bekannt. Die Meldung ist um so unwahr⸗ 
cheinlicher, als definitiv feststeht, daß Kaiser Wil⸗ 
delm am 28. d. M. wieder in Berlin eintrifft. 
Hamburg, 8. Olt. Der Besuch des Kai⸗ 
ers ist, wie nunmehr bestimmt, am 29. d. M. zu 
warten. Der Kaiser wird an diesem Tage, der 
Finladung des Senais entsprechend, zur Einweih⸗ 
ung und Besichtigung der Zollansglußbau— 
en hier eintreffen, dem fich daran schließenden Fest⸗ 
mahle beiwohnen und Abends nach Berlin zurück⸗ 
kehren. 
Dem „Hamb. Corr.“ zufolge hat anstatt des 
Rechtsanwalts Predöhl der Rechtsanwalt Wolff⸗ 
on die Vertheidigung Geffckens übernommen. 
Hamburg, 9. Oct. Wie die „Hamburger 
Nachrichten“ und der „Hamburger Correspondent 
tfahren, hat Geheimrath Geffcken seinen Anwalt 
Dr. Wolffson beauftragt, gegen das von seiner 
Familie beantragte Enimündigungsverfahren nach⸗ 
zruckliche Verwoahrung einzulegen. 
Ausland. 
Paris, 8. Olt. Der Temps“ hebt bei 
Besprechung der Reise des Praͤfidenten Carnot her⸗ 
bor, daß demselben von keiner Seite der Wunsch 
nach einer Revision der Verfassung kundgegeben 
worden sei. Das Land wolle den Frieden und 
die Siabilitat im Interesse der Arbeit und denke 
gar nicht an eine Verfaffungs⸗Revision. Demge⸗ 
—AV lebhaft gegen 
den Floquetschen Revisionsentwurf. aus. Die 
Nation“ erwähnt das Gerücht von bevorstehenden 
Ministerveränderungen, da über die Revisionsfrage 
Meivungsverschiedenheiten im Ministerium bestan⸗ 
den; wahrscheinlich werde Floquet zurücktreten und 
durch Goblet ersetzt werden. 
MNom, 8. Ott. Das Königspaar und 
der Kronprinz find heute aus Monza hier einge⸗ 
troffen. 
Rom, 9. Olt. Nach den bis jetzt vorliegen ⸗ 
den Bestimmungen werden zum Empfange des 
Zaisers Wilhelm am Bahnhofe anwesend sein der 
dommandani der Armee, der Präfect und der 
Dberbürgermeister der Stadt. Unmittelbar nach 
der Antuͤnft im Quirinal wird der Kaiser die 
Minister, die Präsidenten der Kammern sowie die 
zöchsten Wurdenträger empfangen. 
Rom, 9. Okt. Der österreichisch ungarische 
gotschafter am hiesigen Hofe, Freiherr v. Bru ck, 
st auf seinen Posten zurückgekehrt. — Der deutsche 
Botschafter Graf Solms wird sich morgen zum 
Empfange Kaiser Wilhelms an die Grenze begeben. 
Athen, 8. Olt. Der König ist von seinem 
Bruder, dem Kronprinzen von Dänemark, begleitet, 
zeute hier angekommen, von den Ministern und 
Spitzen der Behörden am Bahnhof empfangen 
und' von der Bevölkerung enthußsiastisch begrüßti 
worden. 
Petersburg, 9. Okt. Das „Journ. de 
A 
tellungen, welche die Reise des Kaisers Wilhelm 
zach Wien und Rom mii der bulgarischen Frage 
in Verbindung bringen, der Zweck derselben sei 
augenscheinlich, die guten Beziehungen zu diesen 
Höfen und die friedlichen Absichten der neuen Re⸗ 
Jierung feierlich zu constatieren. Von Verhandlungen 
ber Specialfragen könne demnach keine Rede sein. 
Kaiser Wilhelm habe sich in Peterhof von den fried⸗ 
lichen Absichten Rußlands überzeugt und werde es 
äch ficherlich angelegen sein lassen, davon auch die 
döfe in Wien und Rom zu überzeugen. 
Sokale und pfaälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 10. Okt. Es ist vielfach 
die Meinung verbreitet, daß unter die Bestimmung 
des 8. 1 des neuen, am 1. d. inkraftgetretenen 
Reichsgesetzes, betr. den Verkehr mit blei- und 
zinkhaltigen Gegenständen, wonach es 
Ferboten ist, Trinkgeschirre ganz oder theilweise aus 
Blei oder aus einer in 100 Gewichtstheilen mehr 
als 10 Gewichtstheile Blei enthaltenden Metallle⸗ 
girung herzustellen, wohl die Bierdeckel, aber 
nicht der Anguß (Ktnopf, Scharnier und, Band) 
fallen, da dieser Theil gar nicht mit dem Bier in 
Beruührung kommi. Diese Anschauung ist jedoch 
irrig. Auch der Anguß an den Bierdeckeln hat als 
Beftandtheil eines Trinkgeschirres den Bestimmungen 
des angezogenen Paragraphen zu genügen. 
Schnappaach, 10. Okt. Gestern 
wischen 1 und 2 Uhr verunglückte in der Nähe 
hes hiesigen Bergamtsgebäudes ein Knecht eines 
Mobeiwagenbesitzers aus St. Johann. Der Knecht 
par mit“ dem Umspannen der Pferde beschäftigt. 
Da schlug eines derselben aus und traf erstern ge⸗ 
rade ins Gesicht. Das Auge ist schwer verleßt und 
die Kinnlade entzwei — Gestern fand man in 
dem Weiher bei Sulz bach die Leiche eines zwoͤlf⸗ 
ahrigen Knaben. Derselbe soll sich — wie man 
hött — wegen schlechter Behandlung von Seiten 
jeiner Eltern ertraͤnkt haben. 
2 Zweibrücken, 98. Olt. Schwurg e⸗ 
richt deimek. Landge richt Zwveibrücken. 
II. Quartal. 9. dall: 
Schantz Johann, 88 J. 4a., Tagnet von 
Busenberg, wegen Sittlichkeitsverbrechens. 
Gerichtshof: Herfeld, k. Direlt. u. Vor⸗ 
sitzender, k. Landgerichtsrathe Bruch und Gulden; 
Selreiär Wagner. Staatsbehörde: t. V. 
St.A. Waguer. Vertheidiger: Rechtsprakt. 
Znobloch. 
Geschworne: Schmidt, Wuürz, Gauer, Ferkel, 
archer, Schleppi, Breith, Krück, Geiiner, Schmitt, 
Pitthon, Masset. 
Die Verhandlung fand unter Ausschluß der 
Oeffentlichkeit statt. 
Nachdem die Geschwornen die Schuldfrage be— 
aht und mildernde Umstände verneint hatten, ver⸗ 
nutheilte der Gerichtshof den Angeklagten zu einer 
Zuchthausstrafe von acht Jahren unter Aber⸗