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Amtliches Organ des königl. Amlsgerichts St. Ingbert.
net Ingberter —— erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗ Blatt und Mittwochs und Samstags mi
sirirten Beilagen. as Blait koftet vierteljahrlich 1A 60 Z einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1M ö α, einschließlich 40 Zustellungsgebuühr. Die
Maungsgebühr sur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum betragi dei Inseraien aus der Pfal; ovei außerpfalzischen und solchen auf welche die Erpedition
Aennft iin, ign, Nekiamen 30 3. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
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Deutsches Reich.
Berlin, 13. Okt. Nach Meldung verschie⸗
ur Blater sollen in letzier Zeit an den
nihstkanzher Gesuche um schleunige Vorbe⸗
ung der Ueberführung der Reichsbank in
m Besitz des Reiches gerichtet worden sein,
Iiz nach dem Bankgesetz am 1. Januar 1891
rölich wäre. Diese Nachricht kann nicht Ver—
zuderung erregen, nachdem der Verein deutscher
cieuer⸗ und Wirthschaftsreformer auf der dies⸗
ugen Versammlung in Berlin eine ähnlich lautende
seution angenommen hat.
Zerlin, 18. Olt. Nachdem in England
idErscheinen der amtlichen Proto—
illlt der deutschen Aerzte durch Morell Mackenzie
i heute mit allen Mitteln verhindert worden ist,
ddie Berliner Verlagsbuchhandlung in letzter
cunde eine englische Uebersetzung der Schrift noch
ashnell gefördert, daß dieselde heute in Berlin
udgegeben worden ist.
Ausland.
Wien, 18. Okt. Durch ein Handschreiben
4 Faisers an den Ministerpräsidenten. Grafen
duafe, das der Amtsanzeiger veröffentlicht, wird
d Siatthalter von Galizien, Ritter von Zaleski,
—
uunnt, det unter Anerkennung seiner Dienste das
hioßtreuz des Leopoldordens erhält und als lebens-
Unhlicheß Mitglied des Herrenhauses berufen wird.
de Staatthalter von Mähren, Graf Schönborn,
ticht den Justizminister Baton Praz ak. Auch
diset und der Statthalter von Niederösterreich,
duon Possinger, erhielten das Großkreuz des
oboldordens.
Rom, 13. Okt. Ministerpräsident Cris di
tudte gestern an den Reichskanzler Fürsten
iemmarck folgende Depesche:
Inmitten der Begeisterung, mit welcher Ihr
trhabener Souveran, der Freund unseres Königs
und das Haupt der unserem Lande verbündeten
toßen Nation, in der Hauptstadt Italiens em⸗
Nangen worden ist und welche ihn umgibt, wenden
ich meine Gedanken bewegt an Eure Durchlaucht.
Ih wünschte, daß das Echo des Jubels, von
dem Rom widerhallt, bis zu Ihnen gelange, um
Vnen zu sagen, wie sehr das italienische Voll
deutschland siebt und die Freundschaft dieses
handes hochschätzt, welches durch die Raischläge
kurer Durchlaucht zu solchem Ruhme und solcher
Bidhe gelangte. Möoge unser Bündnis steis ein
so herzliches und intimes bleiben zum Ruhm der bei⸗
den Volker zum Besten des Friedens von Europal“
urst Bismark antwortete mit folgendem
legramm an Crispi:
Iqch danke Ew. Excellenz aus vollem Herzen,
daß Sie in dem Augenblick, wo Sie der Be⸗
Ignung unserer Souverane beiwohnten, welche
zen feietliche Ausdruck der herzlichen Freundschaft
er beiden großen Nationen ist, an mich ge—
dacht haben. Das Bewußisein, gemeinsam an
arr Befestigung dieser gegenseitigen Freundschaft
unserer Souberäne und unserer Länder gearbeitet
haben, und unser fesser Wille, diese Freund-
deft aufrecht zu erhalten und sie intimer zu
uben. bilden eine meinem Herzen teuere Ver⸗
— zwischen den glänzenden Festen, welche
Rom gefeiert werden und dem einsamen Walde,
en Ew. Excellenz vor zwei Monaten mit mir
utchwandern die Freundlichkeit hatten!“
cotale und pfalzische Nachrichten.
5t. Ingberi, 15. Okt. Heute morgen
Montag, 15. Oktober 1888.
J 35. Jahrg.
derstarb dahier infolge eines Bluisturzes eine all⸗
emein bekannte und geachtete Persönlichkeit, Herr
Tafetier Ferdin. Oberhauser. Ein angenehmer,
yft witziger Gesellschafter, wird er seinen Freunden
und Bekannten in stetem Andenken bleiben.
* St. Ingbert, 15. Okt. Die jährlich
wiederkehrenden Con certe des ebang. Kir-
henchores erfreuen sich in steigendem Maße der
Anerkennung in allen Kreisen unsrer Bevdlkerung
Wir zweifeln nicht, daß das gestrige Concert
ur alle Theilnehmer eine schöne und erhebende
Frinnerung bilden werde. Alles, was geboten
vurde, war geeignet, auch gesteigerte Ansprüche zu
vefriedigen. Dank und Anerkennung vor allem
en Kirchenchor, dessen vollkräftige und rein-
Jestimmte Chöre die Herzen der Hörer immer
nächtig bewegen, — und Ehre dem Dirigenten,
derrn Lehrer Günther, von dessen unermüd⸗
uͤchem Streben und feinem musikalischen Verständ⸗
nisse die errungenen Erfolge Zeugnis gehen! Für
hu war die Concertaufführung selbst eine gewaltige
deistung. In allen Nummern des Programms, —
n zwei sicher und gewandt vorgetragenen Orgel⸗
dücen voll Kraft und Schönheit, in der Begleitung
der beiden Adagios für Bioline, und besonders in
zer feinen verständnißvollen Begleitung der Soli, —
Jatte man Gelegenheit den Meister zu bewundern.
Den Höͤhepunkt des Concertes bildeten die 3
Soli und 2Duette, köstliche Gaben, für die wir
den vortragenden Damen nur die höchste Anerkenn⸗
ung zollen koönven. Uns aber wünschen wir Glück,
aß solche Kräfte aus Nord und Süd zu schönem
Zusammenwirken sich vereinigen. Wir folgen dem
Programme.
Wie lieblich und herzgewinnend klang das Hän⸗
del'sche: „Engel, ewig licht und klar“, von Frl.
Flife Eifleér prächtig vorgetragen! Wir hoffen,
daß nach diesem ersten, ermuthigenden Auftreten
das genannte Mitglied des Kirchenchores uns noch
recht oft auf gleichen Wegen begegnen werde. In
Frau'Bastian begrüßten wir die uns schon
angst liebgewordene tüchtige Kraft und freuten
uns, daß nun die ebenbuürtige Sopranistin ihr
zur Seite getreten sei, in Frau Weyland,
deren kostliche, filberllare Stimme wir zum ersten⸗
nale bewundern durften. Da gab es „einen guten
dlang“, als beide Stimmen im edlen Wetteifer in
nander toͤnten. Vald klang es wie Lerchenjubel, bald
wie ferner Glockentonl Dem Bassisten Herrn Minder
mus Scheidt ist voller Dank zu zollen dafür, daß
er mit seinen volltönenden, kräftigen Vortragen die
Auffuhrungen des evangelischen Kirchenchores, wie
ruher schon so auch dieses Mal wieder unterstützte.
In Herrn Bischoff, welcher das Concert verschoͤnte
durch den Vortrag zweier Adagios, ausgeführt mit
jehr anerkennenswerther Reinheit und Sicherheit,
annien wir mit Freude einen tüchtigen, sich der
Sache vollständig widmenden Violinspieler, der
hoffentlich auch ferner dem Kirchenchore seine schätzens⸗
werthe Mitwirkung nicht vorenthalten wird. So
wirklen alle Kräfte zusammen, die Zuhöͤrer mit
dem Besten zu erfreuen, und nur die Heiligkeit
des Ocrts verhinderte diese, ihrem Beifalle lauten
Ausdruck zu geben.
S1. Ingbert, 15. Olt. (GGüter ver⸗
keher.) Lauf neuester Bestimmung der Direktion
der Pfalz. Eisenbahnen find mit Rücksicht auf den
zur Zeit herrschenden Wagenmangel und um den
Anforderungen des Verlkehrs nach Möglichkeit ent⸗
prechen zu lönnen, von heute, 15. Oktober
ib die Fristen für Verladung, Entladung und
Abfuhr alher Wagenladungsgüter auf sech s
Tagesstunden herabge setzt.
* Morgen wird in den katholischen
Volksschulen, als mit Beginn des Winter⸗
halbjahres, der Unterricht wieder aufgenommen
werden.
Es wird uns mitgeteilt, daß heute Vormittag
11 Uhr aus dem hiefigen Gefaͤngniß ein etwa 18
ahriger Bursche, Namens Zindel, welcher sich in
Untersuchungshaft befand, en isprungen ist.
eber denselben sollte dem Vernehmen nach in nächster
Schöffengerichtsfitzung abgeurteilt werden.
aiserslaufern, 12. Okt. Eine
sehr zeitgemäße umd praktische An⸗—
rdnung' hat die Direklion unserer Pfalzbahnen
erlassen. Sie hat nämlich einen Krahnen von
53000 Kilogramm Tragkraft hergestellt, der an die
Stationen zur Versendung kommt, die mit Krahnen
nicht genügend versehen find. Der neue Krahnen
ist fahrbar und steht bei der hiesigen Werkstätte,
von welcher er bestellt und an welche er zurückzu-
gehen hat, wenn kein weiterer Auftrag vorliegt.
Für die Benützung dieses Krahnens ist außer der
vorgeschriebenen Gebühr eine Hinschaffungsabgabe
von 83 M. zu entrichten.
Prozeß Geiler.
(Fortsetzung.)
Auf Befragen erklätt der Angeschuldigte, daß
er mit Uebernahme der vorbezeichneten Aemter sich
eine schwere Arbeitslasi aufgeürdet und Vieles
in Unordnung gefunden habe. Auch eine mangel⸗
hafte Kontrole sei mit Schuld an dem Manko,
welches er jedoch nach seiner eigenen Ansicht,
nicht als durch eine betrügerische Handlungsweise
seinerseits erklären könne und müsse er zufügen,
daß die von ihm mit jenem Gelde gemachten Aus⸗
gaben nicht ohne Kenntniß Dritter bewirkt worden
seien. Im Weiteren gibt der Angeklagte zu, den
Betrag von 6000 Mark als Abzahlung für sein
Haus berwendet zu haben, die andeten 26,000 Mark
seien für das „Pfaͤlzische Volksblatt“ verwendet
vorden und muͤsse er heute zufügen, daß Herr
Pfarrer Lorenz habe wissen koͤnnen, das betreffende
Beld sei aus der Kirchenbaukasse und finde Ver⸗
wendung für die Zwecke des genannten Blattes.
Der Herr Vertreter der kgl. Stoatsbehörde flellt
noch fest, daß außer der genannten unterschlagenen
SZumme noch weitere Gelder für verkaufte Loose
fehlen, die nicht genau zu eruiren gewesen seien,
was der Angetlagie damit erklärt, daß die Abrech⸗
nungen noch nicht vollständig erledigt seien. Als
erster Zeuge wurde hiernach Kedakteur F. Wort hoff
dernommen, welcher angidt, früher Besitzer des gen.
Hlattes gewesen zu sein, dann dasselbe im Juni
(884 an Herrn Pfarrer Lorenz verkauft zu haben
ind zwar sür die Summe von 3000 Mk. Der
Verkauf sei persönlich an Herrn Pfarrer Lorenz
erfolzgt, doch habe Zeuge angenommen, ein
ronsortium des Fentrumsdereins sei der eigent⸗
liche Befitzer geworden. Das Blatt habe Zeuge
dann im Auftrag fortgeführt und seien die
Finnahmen dem Angeklagten, als Vertreter des
Fenirumsvereins, zugeflofsen, und habe dieser auch
zie Ausgaben bestritten. (Die Summe von 3000
Mark ist zu jener Zeit schon aus dem Kirchenbau⸗
donds entnommen worden, wie heute festgestellt wird).
Hierauf folgte die Vorrufung des Lehrers Hoff⸗
nann, welcher als Rechnungsführer des Kirchen⸗
aubereins fungirte. Er gibt Auskunft über die