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Amtliches Organ des königl. Amlsgerichts St. Ingbert.
et⸗ Ingberter Anzeiger“ erscheint taglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗Glatt und Mitiwochs und Samstags mi
—** veilagen 5 Slon koftei diertetzährlich 1 G0 einschließlich Traͤgeriehn; durch die Pof bezogen 1 A 75 — einschließtich 20 3 Zustelungbgebuur. Die
anngsgebühr fur die 4gespaltene Garmon dzeile oder deren Raum betragi bei Inseraien aus der Pfalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Erpedition
Auskunft ertheilt, I3 , Neklamen 30 . Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
731.
Deutsches Reich.
ganau, 16. Ott. Dem landgräfllichen
Ichallamt in Philippsruhe wurde heute
qen folgendes Telegramm übersandt: „Sin ga-
I6. Okltober 88. Der Landraf von
jen ist gestern Nachmittag zwischen Batavia
Singopore durch einen Sturz über Bord
nglückt. Leider findet diese betrübende
ducht durch das kaiserliche Ober Postamt Be⸗
Jung. Mit dem Landgrafen soll sein ganzes
nal ertrunken sein.
gerlin, 16. Okt. Die Socialdemo—⸗
en haben in Aufhebung ihres früheren Be—
»sich entschlossen, auch an Landtags—
sich zu beteiligen und eine Agi—
wu inscenieren. Für heute Abend ist die erste
Volksversammlung“ anberaumt.
gerlin, 16. Oktt. Aus Rom wird gemel⸗
duß der Kaisser den Grafen Douglas in
ntaudienz empfangen und mehrfach in
allender Weise ausgezeichnet
Ueber die Besprechung des Kaisers mit
dapst verlautet mit Bestimmtheit, daß der
z ablehnte, auf die Anregung der
berherstellung der weltlichen Ge—
ndes Papstes einzugehen.
de Meldung englischer Blätter, daß die Pro—⸗
»u v. Bergmann und Gerhardt be—
uigen Racken zie zu verklagen, wird
uimmtester Weise dem en tirt. Die deutschen
uhten lehnen es entschieden ab, sich noch
mit Herrn Mackenzie einzulassen. Jene
ing ist lediglich eine Rechame Macken—
erlin, 16. Oklt. Das Gerücht von dem
rritt des Justizministerss v. Friedberg
ich; derselbe soll nach Beendigung des Pro⸗
gegen Geffcken in Aussicht stehen. Als mut—⸗
jer Nachfolger wird in einigen Blättern der
miectetär des Reichsiustizamtes p. Schellinq
eldungen aus Rom zufolge wird der
iesuch desKönigs Humbert in Berlin
ö nächsten Jahres stattfinden.
amburg, 18. Oll. Der Zollanschluß
iburgs und Altonas vollzog sich still
ne Sidrung, die Eröffnung des freien Ver—
s vorausfichtlich für den Vonnerstag zu er⸗
d. An der Börse gedachte der Präfident der
llammer des wichtigen Ereignisses in feier
Desse mit einer Ansprache worin er auf
cheffenen Freihafen und die sonstigen An—
Fiwies, die Hamburg zum Stolz, dem Reiche
ihe gereichten, und der Reichsregierung, dem
watn, dem Reichstage, dem Senat,. der
ashaft und allen“ Mitarbeitern am Werke
Handel und Industrie Hamburgs würden
ther dlühen und gedeihen ju eigenem Segen
im Nuken des Mame
ei
ale und pfälzische Nachrichten.
Ingbert, 17. Ott. GPfalz Han—
dund Gewerbe⸗Kammer) Nach
Nittheilung des Reichsamts des Innern wird
gegeben, daß die bon der koͤnigl. italie⸗
a General⸗ Zolldirektion umserm 29Februar
tlasene Verfügung, wonoch Poss stude
F Ursprungszeugnisse lediglich
und der von dem Abfender ausgesieuten
onen zu den Vertragszöllen abge—
berden, hinsichtlich der qun H3
Mittwoch, 17. Oktober 1888.
23. Jahrg.
stammenden Waaren eine Aenderung nicht erfahren
hat, vielmehr nach wie vor in Kraft steht.
*— Die Glasindustriezeitung, Diamant“ schreibt
bei Besprechung der heurigen Kunstgewerbe⸗; Aus—
stellung über die Mariannenthaler Hütte in
Schnappach wie folgt:
Die Firma A. Wagner in Saarbrücken,
deren Anstalt sich auf de Mariannenthaler
Glashütte in der Pfalz befindet, ist in der Kollek-
tivausstellung der Pfaz mit Glasmalereien muster⸗
ziltig vertreten. Uns will scheinen, als ob die
Firma dem Lokalpatriotismus zu sehr Rechnung
zetragen hätte, indem sie ihre Gegenstände hier ein⸗
wängen ließ. Dieselben hätten andere Plätze ver⸗
dient. Sie hat zunächst ein größeres gemaltes Ober—
ticht ausgestellt, das, wie wir erfahren, für das
Bewerbemuseum der Pfalz in Kaiserslautern bestimm
ist und wozu der Direktor dieses Museums die
Jeichnungen geliefert hat. Die Stylart ist, dem
Zau des Museums entsprechend, der Blütezeit der
talienischen Renaissance eninommen. Das Gerippe,
casettenartig eingeteilt, trägt in der Mitte das Wappen
der Pfalz, umrahmt von Blumengewinden und
Bändern mit der Devise: Bayern — Pfalz, Gott
erhalt's. Zu beiden Seite desselben befinden fich
die Wappen der Glasmalerei. Diese Mittelgruppe,
auf gemustertem Grund in gelblichem Ton ausge—⸗
'ührt, umschließt ein breiter Fries mit aufgemalten
Fruchtguirlanden auf goldbraunem Grund, unter⸗
zrochen von Kartouchen mit Emblemen der Kunst⸗
ndustrie. Das Ganze macht bei dem lebhaften
Farbenspiel, wie es der grotesken Malerei eigen ist,
inen Jarmonischen Eindruck. nur schade, daß ihm
zier nicht die Höhe angewiesen werden konnte, die
es später einzunehmen haben wird und worauf wohl
auch die Ausführung berechnet ist. So tritt die
Zeichnung zu kräftig hervor. Ganz versteckt und
n keineswegs günstigem Licht finden wir noch ein
Blasgemälde dieser Firma, das im Katalsg als
Salonfenster bezeichnet ist. Das Gemälde stellt eine
veibliche Kostümfigur als Spinnerin dar, ist auf
zelblichem Grund gemalt und von einem schönen
Fries eingerahmt. Die Malerei ist vorzüglich und
nacht dem betreffenden Künstler alle Ehre. Ein
'olches Fenster bildet kin prächtiges Dekorationsstücdk
ür altdeutsche Zimmereinrichtungen. Die Mari—
unnenthaler Glashütte der Firma A. Wagner in
Saarbrücken ist im Jahre 1784 gegründet worden
und haben wir auch vor etwa 4 Jahren der Feier
hres 100jährigen Bestehens gedacht. Sie beschäftigt
ta. 150 Arbeiter und bildet der Hauptbetrieb die
Fabrikation vom Fensterglas, daß in zwei Schmelz⸗
zfen und einem Reserveofen erzeugt wird. Neben
dieser Fabrikation betreibt sie noch die Anfertigung
don mattem und Musselinglas, verzierten Scheiben
c. mittels Sandgebläse. Dieser Zweig der Pro—
duktion wurde vor mehr als 30 Jahren begonnen
und vom Jahre 1861 ab in größerem Umfang
uusgeübt, selbstverstäändlich nach dem damals üblichen
Emailverfahren. Im Jahre 1875 errichtete die
Firma eine Sandblasmaschine, und war somit eine
der ersten in Deutschland, die dies Verfahren zur
derstellung des Mousselinglases benutzte. Dieser
olgie bald die Aufstellung einer zweiten, eigens er⸗
bauten und sehr leistungsfähigen Maschine, und
dürfte sie wohl diegrößte Produktiondieser
Art in Deutschland haben. Ihre Leistungen
auf dem Gebiete der Dekoration der flachen Gläser
iind hervorragend und auch allgemein belkannt.
Diesen Betcieben wurde vor mehr denn 25 Jahren
ine Anstalt sür Glasmalerei beidesellt. Als Spezi—
alität fertigt se Crisaille-dund Figuren⸗—
fenster sür Kirchen und leistet, da ihr küchtige
sträfte zur Verfüzung stehm, hierein vorzügliches;
hat sie doch seit ihrem Bestehen die Fenster für
über 200 Kirchen geliefert.
* Vom Preisgericht der Deutsch—
NationalenKunstgewerbe-Ausstellung
in München haben außer den bereits genannten
folgende pfälzissche Aussteller bezw. Mitarbeiter
Auszeichnungen erhalten; A. Aussteller: Gebr.
Adit, Oelpappwaaren-Fabrik in Forbach und
Ensheim, für sehr anerkennenswerthe Leistungen
in vielgestaltigen, preiswerthen Oelpappwaaren.
Gebr. Gienanth, Eisenhüttenwerk in Eisenberg
und Hochstein, für Forischritte in kunsttechnischer
Behandlung von Oefen. Jakob Schlosser in
Kaiserslautern, für gute technische Ausführung einer
Abschlußthlre in Schmiedeeisen. Jan Subic.,
Historienmaler in Kaiserslautern, für anerkennens-
werthe Figurendekoration. B. Mitarbeiter:
Bernd, Bildhauer in Kaiserslautern, für Relief—
dekoration im Lichthof der rheinpfälzischen Abteil⸗
ung. S. Bengesser, Architekt, F. Höer⸗
mann, Acrcchitekt, Höfer, Vocarbeiter,
Laubscher, Vorarbeiter, W. Lind ner, Bild—
hauer, und L. Maden, Ciselirlehrer, sämmtlich
am Pfaälzischen Gewerbemuseum in Kaiserslautern,
Chr. Glafei, Werkmeister in H. Zimmer-
mann's Buchdruckerei und Buchbinderei in Kaisers⸗
lautern. Philipp Niederhöfer, Acrchitelt und
Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Frankfurt a.
M., Theilhaber der Firma Chr. Niederhöfer Söhne
in Edenkoben. — Freiwillig außer Beurtheilung
waren folgende pfälzische Aussteller gerreten: 1.
Eisenwerk Kaiserslautern, Eisengießerei,
Brückenbau⸗Anstalt und Lieferanten von Oefen und
deizungs⸗ Anlagen. Karl Jan sohn, Lampifl
in Kaiserslautern, G. M. Pfaff, Nahmaschinen⸗
fabrik in Kaiserslautern. Pfäl zisches Ge⸗
werbemuseum in Kaiserslautern. (Separat⸗
Ausstellung seiner Ateliers und Lehrwerkstätten.)
Jakob Roth, Maler und Lackirer in Zweibrücken.
Peter Schafer, Kunstschlosser in Ludwigshafen
a. Rh. Steingutfabrik Kaiserslautern.
Korbflecht schule in Roxheim. Wehb—
schule in Lambrecht.
* Die auch von uns gebrachte Mittheilung,
wonach die Postboten mit Wirkung vom 1. Januar
1889 an und mit theilweiser Gehaltaufbesserung
nunmehr vom Staate selbst angestellt würden, de⸗
stätigt sich leider nicht, es erstreckt sich dies nur auf
die Gepacdbriefträger in Ludwiags—
hafen.
*— DieNähmaschine armer Leute ifl
unpfändbar — mit dieser Entscheidung schließt
ein sich um die Nähmaschine drehender Prozeß ab,
welcher drei Instanzen durchlaufen hat. Eine Firma
hatte bei einem Arbeiter die von der Frau benutzte
Nahmaschine mit pfänden lassen. Auf erhobene
Beschwerde entschied das Amtsgericht, daß dies
unzulässig sei, da es sich um ärmliche Verhältnisse
handele. Das Landgericht hob jedoch diese Ent⸗
scheidung wieder auf und erkluͤrte, die Unpfändbar⸗
keit der Nahmaschine nicht anerkennen zu können.
die bei dem Oberlandesgericht eingelegte
Berufung hatte den Erfolg, daß die Entscheidung
des Landgerichts umgestoßen und das Urtheil des
Umtsgerichts wiederhergestellt wurde. In den Ent⸗
cheidungsgründen ist ausgesprochen, daß die Näh⸗
naschine der Frau eines Arbeiters zu den nicht
der Pfändung unterliegenden Gegenständen aehärt