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Amtliches Organ des königl. Amlsgerichts St. Ingbert.
et, Ingberter Anzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs-Vlatt und Mittwochs und Samstags mi
irirten —A 5 Sicu toßffei dierieljahrlich 1M G60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1 wegn einschließlich 40 Zustellungsgebühr. Die
anngegebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseralen aus der Pfalz 10 , bei auherpfaͤlzischen und solchen auf welche die Expedition
Anskanft cribeilt, 164. Neklamen 830 4. Bei 4maliger Einrückuung wird nur dreimauge berechnet.
371. Montag, 29. Oktober 1888.
23 Jahrg.
Abonnements
für die Monate
November und Dezember e
auf den
oͤmal wöchenklich erscheinenden
„St. Ingberter Anzeiger“
nen bei allen Postexpeditionen, den Post⸗
en, bei den Umträgern und in unserer
cdition bestellt werden.
Inserate finden durch den „St. Ing-
F Anzeiger, die weiteste Verbreitung.
deipzig erst kurze Zeit vor der Hauptverhandlung schaft ihren Beringsschulinspector durch Gesang,
erfolgen. Ansprache und Ueberreichung von Geschenken geehrt
hatle, brachten in der Sonntagsfrühe die Gesänge
der Schuljugend dem Jubilar den Morgengruß;
nach Begrüßung desselben durch das Presbyterium
bewegte sich um 10 Uhr der Festzug zur Kirche,
wo uͤnter Mitwirkung des Kirchenchors feierlicher
Bottesdienst gehalten wurde. Ein Festessen, das
Abends 5 Uhr im Hotel Zir stattfand, vereinigte
eine zahlreiche Tafelrunde um den hochgeschätzten
Seelsorger, dem wir von Herzen ein langes, ge⸗
segnetes Wirken in seiner Gemeinde wünschen.
x* Zweibrücken, 28. Okt. (Anglücksfall).
Die 19sahrige Fabrikarbeiterin Susanna Hof⸗
mann bon Niederauerbach geriet gestern
Vormitiag in der Cichdrienfabrik von
Zorn u. Kuhn mit der rechten Hand unvor—
achtiger Weise in die sogenannte Wurzelschneid⸗
maschine, wobei ihr der Mutelsinger gänzlich los⸗
getrennt und der Daumen und Zeigefinger der
Länge nach von einander geschnitten wurden.
Die Verunglückte wurde sofort ins Spital verdracht
und soll große Hoffaung zur Heilung der beiden
setztgenannten Finger vorhanden sein.
gaisersftautern, 26. Olt. Die Ar⸗
„eiten zur Herstellung der neuen Wosserleitung flur
unsere Stadt werden am nächsten Montag, heute,
in Angriff genommen werden.
Wie dem Vereinsblatt der pfalzischen Aerzte
aus sicherer Quelle mitgetheilt wird, ist dem Statut
einet Kaiserslauterer Fabrilkrankenkasse, wo⸗
nach in Zukunft auch Spezialisten, Naturheilkundige
and approbirte Chirurgen (Bader) „als Kassenäczte“
zugelassen werden sollten, Seitens der k. Regier-
ung die Genehmigung versagt worden.
— Aus Martinshöhe wird mitgetheilt,
daß der angeblich wieder erschienene Gatte der Frau
Schohl sich als ein Schwindler entpuppt hade.
Derselbe ist ein gewisser Peter Gienand von
Martinshöhe. Der Romanheld soll sich bereits in
NRummer Sicher befinden.
FJ Vom oberen Gebirge, 27. Okt.
Unsere Weinlese ist jetzt allenthalben beendet und
ein Rücblick auf das Ergebniß derselben sagt uns
nur Ungünstiges. Da sehr viele Trauben nicht
vollstandig reif waren, und deßhalb von den jüngsi
eingetretenen Nachtfroͤsten erheblich zu leiden hatten,
verringerte sich das geschätzte Quuantum von Tag
zu Tag. Während in bssern Jahrgangen jschon
28 Logeln Most ein Fuder Wein liefern, war dies
Jahr sast das doppelte Quantum nothig. Das
cinzig Ruhmliche ist die schöne Herbstwitterung ge⸗
wesen, die das Lesen auf ganz besondere W. ise be⸗
zünstigte und förderle. Der Pteis des Neumn war
anfangs, da die Nachfrage sehr gering war, ein
ganz niedriger. Weniger bemittelte Leute, die zur
Dedung ihrer Auslagen absetzen mußten, degnügten
sich mii 450 Mtk. bis 5 Mi. per Logel. Die er⸗
waͤhnten Nachtkröste jedoch wirkien auf das völlige
Ausreifen des Holzes so nachtheilig ein, daß ein
zünstigeres Heroͤstergebniß für das Jahr 89 starl
angezweifelt werden muß. Infolge dieses Umstan⸗
des sieigt der Neue stetig im Preis trotz seiner
ganz bedeutenden Säure, so daß statt wie frühet
180, jetzt 200 per Fuder bezahli werden. Die
eben erwähnte Eigenschaft des 1888er ist es, die
denselben für die Weinhändler sehr geeignet zur
Berdielfältigung erscheinen laßt. Sie machen jeden⸗
falls auch das beste Geschäft, und der Weinbauer,
der eben auf den Wein ganz und gar angewiesen
st, kommt in Rückgang.
Ausland.
Luxremburg, 27. Oktt. Die Ansichten nüch⸗
erner Beurtheiler über die Brandweinfrage gehen
ahin, daß der Eintritt Luxemburgs in die Gemein⸗
chaft an sich empfehlenswerth sei, um die störende
Birkung des Grenzcordons an der preußisch reichs⸗
andischen Grenze aufzuheben, daß indessen die
ahlreichen Kleinbrennereien Luxemburgs infolge
Finführung des 8 26 des deutschen Gesetzes ein⸗
Jehen müßten. Daher erscheine der Eintriti Luxem ·
jurgs nur dann als möglich, wenn Sonderbeding
ingen erhaltbar seien.
Paris, 27. Olt. Präsident Carnot un—⸗
erzeichnete heute ein Decret, durch welches die den
n Frankreich lebenden Fremden durch Decret vom
3. Ottober vewilligte einmonatliche Frist für die
Abgabe von Erklärungen betreffend das fernere
Kerbleiben in Frankreich bis zum 1. Januar 1889
»erlängerfewird. In den Motiven heißt es:
die Fremden kamen eifrig den Vorschriften des
Ddecreis vom 2. Okltober nach. Bei der Anwend⸗
ing der Bestimmungen traten keine größeren Schwie⸗
igteiten hervor. Die Beibringung der vorgeschrie⸗
enen Schriftstücke zur Unterstützung der abgegebenen
xrkllärung führten nur zur Prüfung von Fragen
ber die Auslegung des Decrets. Diese Fragen
vurden überall von den Localbehörde im Sinne
Irößten Wohlwollens gelöst. Man dürfe daher auf
Hollständige Ausführung des Decrets rechnen. Da
iber die Zahl der Fremden in Frankreich eine sehr
zroße sei, so konnten nicht alle innerhalb der zuerst
sestgesetzten einmonatlichen Frist den Vorschriften
gachkommen. Deshalb schlage das Ministerium die
Verlängerung der Frist bis zu 1. Januar vor.
Fokale und pfaͤlzische Nachrichten.
J. Si. Ingbert, 209. Ott. Eine Gerichts-
ommission verfügte fich auf Anzeige des Leichen⸗
zeschauers heute Vormittag zur Besichtigung der
deiche eines dreitägigen Kindes, dessen Mutter, eine
edige Praschenputzerin, im Verdacht steht, das Kind
erwuͤrgt zu haben. Die weitere Untersuchung wird
dicht in die Sache bringen.
St. Ingbert, 29. Okt. Von befreundeter
hand wurden uns gestern reife Walderd⸗
dF'erren überreicht. Gewiß eine Seltenheit in
dieser vorgerückten Jahreszeit.
O. B.V. Wiederholt weisen wir auf die bevor⸗
dehende Obstbauversammlung hin. Bei
dem in unserer Stadt vorhandenen Interesse für
iese Bestrebungen tauschen wir uns gewiß nicht
n der Erwartung. daß sich kommenden Mittwoch
ine stattliche Zahl hiesiger Vereinsmitglieder und
Freunde zur Jahresversammlung des pfalzischen
tzerbandes einfinden werde.
Unsre Ausstellung verspricht schön zu wer⸗
den. Durch die Betheiligung von drei Herrschafts⸗
zärtnereien ist nicht blos die Zahl der auszustellen⸗
en Erzeugnisse bedeutend vergrößert, sondern auch
ur entsprechende Decsration durch Blumen⸗ und
hewachsgruppen gesorgt. Da am Dien stag
achmittags die Aufstellung vollendet werden soll,
d wird gebeten, an diesem Tage zwischen 4
ind 5 U hr die Gegenstande mit Namen und Sor⸗
enbezeichnung im Oberhauser'schen Saale abliefern
u wollen.
M In dem benachbarten Dudweiler fand
jestern eine erhebliche Feier statt, das 28jährige
Imtsjubilaumdes Herrn Pfarrers Lich⸗
od daselbft. Nachdem am Vorabend die Lehrer⸗
Deutsches Reich.
—XDDVVVV
vorgesehene Erhöhung des Fonds von 4 Mil⸗
n zur Besoldung der Geistlichen al⸗
Bekenntnisse entspricht einem von dem
nalliberalen Dr. Mithof gestellten Antrage.
Im Hinblick auf die erheblich Zunahme der
infuhr russischen Getreides nach
eutschland verdient die Thatsache Interesse,
ein beträchtlicher Theil der russischen Getreide⸗
wfuhr auf indirectem Wege, nämlich über Belgien
d Holland erfolgt. Nach den in dieser Bezieh-
bdom preußischen Finanzministerium gemachten
nmensiellungen sind während des Vierteljahres
m 1. Juli bis 1. Oktober d. J. an russischem
treide über die belgische und holländische Grenze
gegangen: Weizen 417992,834, Roggen
760 Os. Gerste 206 607,46. Hafer 805 20933,
hweizen 7321,25, Mais 22 745,28, zusammen
83 235,94 Doppel · Centner.
gerlin, 27. Okt. Die „Nordd. Allg. Zig.“
neidt. daß der Kaiser in seiner Erwiderung an
Deputation der städtischen Behörden u. a. sein
dauern und seinen Unwillen darüber ausgedrückt
daß während der Zeit, wo er nach Kraäften
für die Interessen des Reichs bemüht habe,
der Berliner Presse ein Streit über Verhältnisse
uet eigenen Familie entbrannt sei, wie ihn sich
n hrivatmann gefallen lassen könne. Der Kaiser
derte die Mitglieder der Deputation auf, an
iem Teile dafür zu sorgen, daß diese Ungehörig-
aufhöre. Er wuͤrde gern als Berliner zwischen
clünern wohnen und hoffe auch von seiner Reise
das Reich die besten Folgen.
Serlin, 27. Olt. Die „Nordd. Allgem. Zig.“
lätt die Nachricht von Unterhandlungen zwischen
mn deutschen Botschafter und der Pforte, welche
Anerlennung des Prinzen Ferdinand als
ursten von Bulgarien ins Auge faßten,
Luge. Es könne hiervon, wie dies für jeden
8 Politiker selbstredend sei, niemals die
ein.
derlin, 27. Ott. Der „Germania“ wird
Kom derichtet, daß der Papst an den Präst ⸗
en der franzoͤsischen Republik ein eigenhändiges
wueiben gesandt habe, worin er die Nothwendig-
einer concilianten Politik betont. Außerdem
d der Papst auf das Memorandum des Bischofs
eßmaver antworten lassen, die Sache der
itderdereinigung der christlichen Kirchen gehöre
Fompeten, des Popsithums.
In Procen Geff-en soll dem ‚„Berliner
edl“ zufolge die Erhebung der Anklage seitens
Oberreichs anwaltschaft erst im November zu
autten sein,“ und Geffckens Ueberführung nach